Beiträge von JonnyB

    Milty: Aus Resten zusammengefegt trifft es natürlich nicht ganz, es werden schon zumindest ganze Züge, eher Kompanien aus bestehenden Kompanien geformt. In meinem Fall bin ich Milizsoldat (sowas wie Reservist) bei einer eher technischen Waffengattung, wir haben also große und komplexe Waffensysteme und dafür vergleichsweise wenig Leute. Für Assistenzeinsätze nehmen diejenigen Soldaten und Waffengattungen, die nicht direkt einen höheren Einsatzwert haben (z.B. Pioniere, LKW-Fahrer, etc.), eine Art Infanteriegliederung ein, also mit 8 Soldaten pro Gruppe und vier Gruppen pro Zug plus Zugtrupp (gesamt 40 Köpfe). Dementsprechend geht sich aus meiner Kompanie keine ganze Assistenzkompanie aus, je nach aktueller Stärke (wieviele Grundwehrdiener und/oder Milizsoldaten sind gerade da) werden entsprechend volle Assistenzzüge gebildet und z.B. mit Assistenzzügen einer anderen Kompanie im Bataillon zu einer Assistenzkompanie (normalerweise vier Züge) zusammengezogen. Das ganze Prozedere ist immer das selbe, egal ob man in einen sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz (z.B. Grenzraumüberwachung) oder in einen KAT-Einsatz geht, bei ersterem ist normalerweise noch eine intensivere Einsatzvorbereitung dabei.


    Großer Vorteil ist, dass man Strukturen verwendet die jedem Soldaten geläufig sind und Kommandanten aller Ebenen können leicht die Stärke abschätzen. Egal welcher Zug wo eingesetzt wird, es stehen immer 40 Leute, somit 80 Hände, für die Arbeit zur Verfügung.


    Dieses System hat sich bewährt und wird recht ausgiebig genutzt, siehe https://www.bundesheer.at/sk/inlandseinsaetze.shtml

    Es gibt keine "staatliche" Hilfe in dem Umfang, wie sich viele Menschen das wünschen oder vorstellen.

    In wie weit hilft eigentlich die Bundeswehr mit Mannschaft? Pionierpanzer, Tank-LKW und Transport-LKW habe ich in Videos gesehen aber ist auch eine größere Menge "Fußvolk" im Einsatz?


    Bei uns in Österreich rückt bei Großschadenslagen natürlich zuerst die Feuerwehr aus. Ein THW gibt es bei uns nicht. Ist es absehbar, dass es eine längere Angelegenheit ist oder zivile Mittel nicht ausreichen wird das Bundesheer für einen Assistenzeinsatz angefordert. Da können dann einzelne Geräte (Hubschrauber, Bergepanzer, etc.), eine Pioniereinheit oder auch viele Hände zum Einsatz kommen. Beispiel von 2009: https://www.bundesheer.at/down…hp?id=1732&currRubrik=192


    Einzelne Großgeräte und bestimmte Pioniereinheiten sind relativ schnell verfügbar, bei Bedarf werden aber auch Assistenzzüge und -kompanien aus gerade verfügbaren Soldaten gebildet und in den Einsatzraum verlegt. Egal ob Infanterist, Panzergrenadier, Fernmelder oder was auch immer, da kriegt man z.B. eine Schaufel in die Hand und einen Auftrag was wohin zu schaufeln ist. Egal ob Schlamm nach einem Hochwasser, Schnee nach einem Lawinenabgang oder was auch immer. Das sind schnell hunderte staatliche Helfer, im Zuge von COVID-19 waren es tausende und es ist sogar eine Teilmobilmachung erfolgt.

    Weiß jemand wie im DACH Raum die Waldbrand Ausstattung im Bezug auf Löschflugzeuge und Helikopter aussieht?


    Soweit ich weiß gibt es in Österreich gar nichts davon. Nur Tankbehälter (500 Liter?), die an die Eurocopter des Innenministeriums und die Black Hawks angehängt werden können.

    Sehr oft kommen die Aluette III vom Bundesheer zum Einsatz, deren Behälter dürfte um die 500 l haben. Für die Blackhawk gibt es eigene Behälter mit 3000 l Inhalt. Von eigenen Löschflugzeugen oder -hubschraubern hätte ich noch nichts mitbekommen, dazu dürfte es (derzeit noch?) zu wenige Waldbrände geben.


    Beim letzten Waldbrand bei uns ganz in der Nähe war auch eine Aluette im Einsatz und einige Großtanklöschfahrzeuge aus der Umgebung, die im Pendelverkehr Löschwasser angeliefert haben.

    Wenn man wirklich langfristig sicher gehen will, dann macht die regelmäßige Überprüfung und Übertragung auf aktuelle Speichermedien auf jeden Fall Sinn oder ist sogar notwendig. Alte Medien können zwar nach einigen Jahren im Regal noch funktionieren, müssen sie aber nicht unbedingt oder es muss auch nicht alles mehr lesbar sein. Es kann also sogar vorkommen, dass zwar z.B. die USB-Festplatte noch anläuft, vom System erkannt wird und auch im Explorer auftaucht, einzelne Dateien oder Teile davon aber nicht mehr lesbar sind.


    Goldene Regel fürs Backup ist 3-2-1: Immer 3 Exemplare der Daten (Ursprungsdaten, Backup und Desaster Backup) auf zumindest 2 verschiedenen Speichermedientypen und 1 Exemplar an einem sicheren (entfernten) Ort aufbewahren. Mit einem kleinen NAS ("Netzwerkfestplatte") und etwas Speicherplatz bei einem Webhoster oder in einer Cloud lässt sich da mit überschaubaren Kosten schon eine hohe Sicherheit erzielen.


    Es ist auch recht praktisch Scans der wichtigsten Dokumente z.B. in einer Keepass-Datei verschlüsselt auf einem Webserver liegen zu haben, jedenfalls irgendwo wo man selbst sehr einfach von überall her Zugriff bekommen kann. In Fällen, in denen man nicht viel mehr als die Unterwäsche am Leib retten kann (z.B. nach einem Überfall im Ausland), kann einem das das Leben deutlich vereinfachen.

    Bisher fahre ich mit der Selbstbezeichnung als "Softprepper" ganz gut. Bei der Nachfrage was damit gemeint ist ergänze ich dann, dass ich mich nicht auf Atomkrieg und Zombieapokalypse vorbereite, wohl aber auf sehr wahrscheinliche Ereignisse wie z.B. ein Blackout. Danach dreht sich das Gespräch dann praktisch nur noch ums Blackout. Da kommen die Gesprächspartner schnell ins Grübeln wenn man ihnen die vielfältigen Risiken und massiven Auswirkungen plakativ erklärt. Dazu noch die Empfehlungen vom Zivilschutz, der gilt durchaus als seriös.


    Dass die Zombies ihr blaues Wunder erleben würden muss man ja nicht unbedingt erwähnen. :smiling_face_with_horns::smiling_face_with_halo::winking_face:

    Bei einer Führung in einem Umspannwerk habe ich mal gesehen wie die Transformatoren geschützt sind: Da sind massive Betonwände rundherum die so ausgelegt sind, dass sich im Falle eines Trafo-Brandes das Feuer nicht ausbreiten kann. Da sind viele Tonnen Öl zur Kühlung im Spiel und das brennt richtig gut.


    Auf einem Bild von dem Großspeicher in Victoria habe ich gesehen, dass es zumindest zwischen Gruppen von Containern mehr Abstand gibt. Eine Betonmauer würde wesentlich besser schützen, wenig bis keinen zusätzlichen Platz benötigen und wäre im Vergleich zu den Akkus recht billig.


    Wenn natürlich die Pfennig-Fuchser das Sagen haben stehen alle Container dicht (weniger Kupfer zwischen den Containern, weniger Fläche benötigt) und dazwischen ist nur Luft (gibt es gratis, Beton kostet etwas).

    Mich würde interessieren, warum ihr einen bestimmten Klappspaten bevorzugt, also welche konkreten Eigenschaften an ihm ihr ganz besonders schätzt, bzw. was genau aus Eurer Sicht eher für diesen und eher gegen jenen spricht Das würde mir weiterhelfen.

    Für den Glock Feldspaten spricht, dass er zusammengeklappt sehr klein (26 x 16 cm), insgesamt sehr leicht (640 g) und trotzdem sehr stabil ist. Damit ist er besonders für den Rucksack gut geeignet und es sieht nicht gleich jeder, dass man einen Spaten mit hat. Der Griff ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff (Polyamid?) und das Blatt aus ordentlichem Stahl. Bei normalen Baumarkt-Spaten habe ich schon Blätter verbogen und Stiele abgerissen, es kommt also nicht auf die Bauart sondern auf die genaue Konstruktion und Materialauswahl an und natürlich auf eine werkzeuggerechte Anwendung.


    Wenn Platz und Gewicht egal sind gibt es sicher billigere und stabilere Modelle, als Gesamtpaket für meinen Bedarf gefällt mir der Glock Spaten aber recht gut.

    Da möchte ich mal den Glock Feldspaten einwerfen: https://de.wikipedia.org/wiki/Glock_Feldspaten bzw. https://www.amazon.de/Glock-Fe…CC2Y?tag=httpswwwaustr-21


    Den habe ich seit ein paar Jahren im Auto allerdings "leider" noch nie ernsthaft gebraucht. Im Winter ergänzt durch eine billige kleine Schneeschaufel weil man mit so einem Spaten zwar gut harten Schnee bearbeiten kann, bei lockerem Schnee aber nicht viel weitergeht. Die Säge im Griff ist ein praktischer Zusatz. Im Zweifelsfall würde ich noch die originale Tasche dazu nehmen.

    Hier ein Youtube-Beitrag der Deutschen Telekom zu den Bemühungen das Netz im betroffenen Gebiet wieder aufzubauen:

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    Da gibt es eine ganze Serie interessanter Beiträge, über den Beitrag zum Desaster Recovery Management generell bin ich vor einiger Zeit gestolpert:

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    Da sieht man auch ein wenig was technisch dahintersteckt und was da alles an Material auf Reserve ist.

    @PreppiPeppi: Erstaunlich dass sie trotzdem aktiv bleibt. Heutzutage wurden da allerhand Riegel vorgeschoben damit die Leute ja nicht zu wenig Geld ausgeben. Für das kostenlose EU-Roaming muss die SIM ja auch einen gewissen Anteil des Jahres im Inland verwendet werden.

    Damit dürfte das aber leider keine Lösung für JacktheRippchen sein. Falls es doch etwas aktuelles Österreichisches gibt wo ich helfen kann bitte nur her mit den Infos.

    Ich habe für solche Fälle eine österreichische Prepaid-Karte, die bucht sich in Deutschland per Roaming in jedes Netz ein.


    Vielleicht kann dir ein netter Forenkollege aus Austria mit so einer Karte aushelfen.

    Welche österreichische Daten-Prepaid-Karte hast Du da? Auf die Schnelle habe ich jetzt nur bei meinem Provider, A1, geschaut. Da gelten die Daten-Prepaid-SIMs explizit nur in Österreich: https://www.a1.net/bfree-internet-wertkarte-vertrag

    Der Tarifdschungel bei den Prepaids ist in den letzten Jahren allerdings auch wirklich unübersichtlich geworden, hab mich wohl zu lange nicht mehr näher damit beschäftigt. Solange mein Auto um € 10,- pro Jahr Empfang hat und sich ab und zu die Temperatur per SMS abfragen lässt bin ich zufrieden.

    JacktheRippchen: Noch etwas habe ich vorhin vergessen reinzuschreiben: Nimm bevorzugt ein freies Gerät, bei diesem Huawei 5577 macht der Preisunterschied nicht so viel aus und Du kannst jederzeit auf den Betreiber wechseln, der gerade besser funktioniert (oder überhaupt).


    Leider habe ich keine Ahnung wie es mit Prepaid in Deutschland läuft, in Österreich muss man pro Jahr mind. € 10,- aufladen um die Karte aktiv zu halten. Für die Standheizung im Auto verwende ich sowas z.B., da darf ich nur nicht vergessen rechtzeitig aufzuladen. Hätte ich nicht zwei große Netzbetreiber bereits im Haus hätte ich definitiv eine aktive Prepaid Karte vom anderen auf Reserve.


    Im Handynetz gibt es übrigens eine Priorisierung, schon seit vielen Jahren. Wird die Kapazität knapp werden Ressourcen entsprechend der Priorität der SIM zugeteilt, Prepaid steht da in der Hackordnung ganz unten, bestimmte Behörden, Einsatzorganisationen und VIPs oben und der Rest verteilt sich dazwischen. Kurz gesagt: Man kriegt was man zahlt, als Privater.

    Nicht desto trotz, werde ich mir eine prepaid Simkarte kaufen.

    Jetzt überlege ich mir, einen kleinen Lte / wlan Hotspot zu kaufen.

    Habt ihr Empfehlungen? Oder sind die Dinger auch nicht stärker wie ein Handy und ich könnte mein altes S10 nehmen? 🤔🤔

    Einige von den LTE/WLAN Hotspots haben die Möglichkeit externe Antennen anzuschließen. Darauf würde ich auf jeden Fall achten, diese Möglichkeit hat man leider bei praktisch keinem modernen Smartphone. Mit der richtigen externen Antenne sieht der Empfang ganz schnell ganz anders aus.


    Ansonsten sind die kleinen Akku-Hotspots von der Technik her nicht viel mehr als ein abgespecktes Handy, weder die eingebauten Mobilfunkantennen noch die WLAN-Reichweite sind sonderlich berauschend. Ohne externe Antenne bleibt zumindest noch der Vorteil der freien Positionierung: Den Hotspot kannst Du irgendwie am Fenster befestigen oder auch außen auf das Fensterbrett legen (bei Schönwetter, wasserfest sind die normal nicht) und musst Dich nicht irgendwie verrenken um Empfang zu haben und das Handy, Tablet oder Notebook bedienen zu können.


    Hier mal eine kleine Marktübersicht von Geizhals: https://geizhals.at/?cat=phonmdg&v=e&hloc=de&sort=p&bl1_id=30&xf=2047_ohne+Vertrag%7E2360_Akkubetrieb%7E2360_Antennenanschluss


    Demnach wäre der Huawei E5577 wohl das Mittel der Wahl, Antennenanschluss müsste TS9 sein, am besten schauen dass der selbe Händler gleich auch noch eine passende Antenne dazu hat. Für LTE mit voller Leistung werden übrigens zwei Antennenverbindungen benötigt, daher entweder zwei Stabantennen (Rundstrahler) oder eine Richtantenne die schon passend zwei Anschlüsse hat.


    Prepaid-Karte würde ich von einem der großen, teuren Anbieter nehmen, besser von zwei oder mehr. Die billigen Netzbetreiber sind im Normalbetrieb zwar toll um Kosten zu sparen, haben aber entsprechend weniger Ressourcen für Notbetrieb. Irgendwo müssen die Kosten ja auch gespart werden um billig sein zu können. Mein Privathandy hat z.B. eine SIM vom einen großen Provider, das Diensthandy eine vom anderen großen. Zahle in der Zeit, dann hast Du auch in der Not ist meine Devise.


    Alles Gute!


    NACHTRAG: Hier noch eine etwas aufwändigere aber deutlich leistungsfähigere Lösung: https://geizhals.at/mikrotik-r…r-r11e-lte6-a2191151.html bzw. https://mikrotik.com/product/lhg_lte6_kit

    Dieses Teil hat nur einen LAN-Anschluss intern über den es auch mit Strom versorgt wird, ein PoE-Injektor ist aber im Lieferumfang und es reichen 12 - 57 V für die Versorgung. Intern einen normalen WLAN-Router (brauchen auch oft 12 V) dran oder direkt das Notebook und dazwischen können bis etwa 100 m Netzwerkkabel sein. Material für die Mastmontage ist inkludiert. Bei lokalem Stromausfall reicht eine Autobatterie für einige Zeit Betrieb.

    Der Präsident des BBK hat es vorgestern in einem TV-Interview auf den Punkt gebracht: es fehlt die Risikokartierung bei kleineren Flüssen. Bei den großen Flüssen kennt man die Hochwasserthematik ja seit Jahrhunderten und hat im Uferbereich auch viele Vorsorgemaßnahmen getroffen.

    Die kleineren Fließgewässer hatte man bisher nicht auf dem Schirm. Das wird sich nun ändern müssen. Das wird aber auch Konsequenzen haben, die nicht jedem gefallen werden:

    So sieht bei uns ein Gefahrenzonenplan für freies Gewässer aus. Am rechten Rand der roten Zone verläuft ein Gerinne, es verdient sich nichteinmal die Bezeichnung "Bach" und hat daher auch keinen Namen, nur eine Ordnungsnummer (hier unkenntlich gemacht). Ganz unten von rechts kommt ein weiteres Gerinne mit einer eigenen Ordnungsnummer. Beide leben normalerweise am Existenzminimum, in einem trockenen Sommer rinnt kaum Wasser, an flacheren Stellen sammelt sich gerade genug damit die Tiere trinken können.


    Die schwarz strichliert umrandete Fläche ist der Bereich für den es eine Betrachtung gibt, der Nachbar in Nummer 27 lebt in der roten Zone (Verbot für Neubau), dann gibt es eine schmale gelbe Zone (Baubeschränkung) und wir leben in Nummer 23 im "Grünen", im mehrfachen Wortsinn. Dort steht das Haus seit fast 400 Jahren, bisher habe ich mich dadurch recht sicher gefühlt, die aktuellen Ereignisse lassen mich aber etwas zweifeln. Die fast blau erscheinende dicke Linie am linken Rand der roten Zone ist unsere Zufahrt mit Schotterdecke, bei Starkregen entstehen darin regelmäßig Furchen, nur durch die Schotterflächen und eine Dachhälfte, die direkt darauf entwässert.


    Gefahrenzonen.png

    Ich halte es für unwahrscheinlich, dass so etwas in Fällen wie in den letzten Tage umsetzbar war. Wo genau die Starkregenpunkte innerhalb des großen Regengebiets waren, lässt sich nicht im Vorhinein exakt bestimmen und ich weiß nicht genau, ob sowas auch nur währenddessen beispielsweise per Satelliten-Fernerkundung möglich ist. Davon, wo genau der Regen runtergeht, ist aber abhängig, über welche Bach- und Fluss-Systeme er abfließt. Da können an Wasserscheiden schon ein, zwei Kilometer Verlagerung einen bedeutenden Unterschied machen, wohin die Brühe fließt.

    Da habe ich mich eigentlich auf die Warnmeldungen mit Angaben in cm bezogen. Wenn man die Pegelstände in cm noch erheben kann, dann sollte die erhebende Stelle auch wissen wo die maximale Kapazität liegt, bevor es richtig übel wird. Aus dem Verlauf des Anstiegs kann man auch eine grobe Prognose abgeben in wie vielen Stunden bei aktuellem Anstieg die Grenze erreicht ist. Der Zielgruppe hilft ein exakter Pegelstand nicht so viel wie die Info, dass es in voraussichtlich x Stunden in Gebiet y zu weiträumigen Überschwemmungen kommen wird. Große Dämme und Rückhalteeinrichtungen, die brechen könnten, sollten auch so ausgelegt und gestaltet sein, dass sie nicht plötzlich und überraschend brechen. Selbst eine halbe Stunde Vorwarnzeit kann viele Leben retten und jedes einzelne Leben ist es wert, sollte man meinen.


    Dass es immer wieder Überraschungen geben wird wo lokal extremer Niederschlag zu Schäden führt, mit denen man vorher nicht gerechnet hat, wird sich leider nie völlig vermeiden lassen. Zumindest wird man sich in nächster Zeit aber hoffentlich mal an ein paar hydrologische Simulationen machen und mit höheren Niederschlagsmengen rechnen als bisher. Die Werte eines hundertjährigen Hochwassers sind offenbar nicht mehr aktuell, wenn es schon alle paar Jahre vorkommt. Es wäre also nötig sowohl die vorhandenen Daten effizienter zu nutzen und gezielter zu kommunizieren als auch neue Möglichkeiten für Vorhersagen zu bekommen.

    Also einmal die blanke Information: "dies ist der Wasserstand für Fluss xyz von Kilometer x bis Kilometer y"

    Dann der Warnlevel: "Achtung! Das Hochwasser ist so und so viel Zentimeter unter den Dammkronen" als Hinweis, welche Regionen sich zum Beispiel schon mal mit einer Evakuierung anfreunden sollten in der nächsten Zeit, wenn die Pegel weiter steigen.

    Und schließlich der Alarmlevel, wenn der SHTF-Fall eingetreten ist. Dammbruch zum Beispiel. Und sofortiges Handeln geboten ist.

    Warnungen zu Wasserständen in cm halte ich für eine nette Info, für Ottonormalverbraucher aber völlig umsonst. Dazu müsste man wissen ab wieviel cm es kritisch wird und wie schnell das Wasser steigt, in cm/h.


    Wichtig wäre aus meiner Sicht eine Warnung, wenn die Prognose sagt, dass es wahrscheinlich in den nächsten Stunden (z.B. 3 bis 6) zu kritischen Überschwemmungen kommen wird und ein Alarm im Sinne von: Innerhalb der nächsten Stunde passiert was, suchen sie SOFORT Schutz.


    Die Leute in den Schlaf zu warnen ist völlig kontraproduktiv, daher gibt es meist bei (neueren) Brandmeldeanlagen auch nur stillen bzw. lokalen Alarm und es wird nicht gleich ein ganzer Gebäudekomplex automatisch geräumt, nur weil irgendwo einer heimlich geraucht oder zu heiß geduscht hat.


    Dafür muss allen klar sein, dass Alarm auch wirklich Alarm ist!

    Sinnvoll ist ein Mix als "alter" und "neuer" Technologie.


    Denn jedes System hat Vor- und Nachteile.

    Genau aus dem Grund gibt es z.B. in Österreich für die Feuerwehr auch mehrere abgestufte Systeme: Alarm-SMS, Funkmeldeempfänger, persönliche BOS Handfunkgeräte (Tetra) und Sirene. Je nach Lage und Größe der Feuerwehr wird üblicherweise zuerst selektiv alarmiert, meistens auch noch selektiv nachalarmiert. Nur wenn die Kacke richtig dampft werden per Sirene alle alarmiert, das passiert aber meines Wissens außer in kleinen Dörfern recht selten.


    Die Sirenen werden wöchentlich überprüft (Samstag 12 Uhr bzw. zur wöchentlichen Feuerwehrübung) und einmal im Jahr (erster Samstag im Oktober) gibt es die große Sirenenprobe wo auch die Hörbarkeit evaluiert wird. Zweitnutzen der Sirenenprobe ist es der Bevölkerung die Bedeutung der Signale näher zu bringen, im Viertelstundentakt werden ab 12 Uhr die Signale "Probe", "Warnung", "Alarm" und "Entwarnung" ausgesendet wobei jedes Signal von einer anderen Stelle ausgelöst wird (Feuerwehr, Bezirk, Land, Bund). Parallel dazu gehen die Signale auch per Warn-Apps raus. Viele Sirenen sind übrigens notstromversorgt (zumindest Akku für mehrere Auslösungen) und per Funk gesteuert, können also auch noch alarmieren wenn Strom und Kommunikation schon zusammengebrochen sind. Die Handlungsempfehlungen beinhalten ab "Warnung" Radio oder Fernseher (ORF) einzuschalten, ORF Radio ist bei Stromausfall mindestens 72 Stunden verfügbar, große Sendestandorte eher wochenlang.

    Für diese Notfallanrufe sollte es technisch aber auch eine Lösung geben die Lautloseinstellung des Smartphones zu überschreiben, damit es auch alle mitbekommen. Keine Ahnung ob das technisch möglich ist?

    Bei Smartphones ist technisch sehr viel möglich und denkbar. Wichtig wäre einerseits, dass es einen möglichst großflächigen Standard gibt und dass man mal damit anfängt. Der Standard ist wichtig damit es nicht wieder einen Wildwuchs an Techniken gibt. Cell-Broadcast sollte so ziemlich jedes Handy aus dem letzten Jahrzehnt können. Jetzt noch eine Verpflichtung, dass jedes neue Telefon zuverlässig und nachhaltig alarmieren muss bei definierten Nachrichten. Vorzugsweise global aber zumindest europaweit. Bei Smartphones sollte ein Software-Update dazu genügen.


    Logisch, ich bin wahrlich nicht das Maß der Dinge, will damit aber aufzeigen, dass es durchaus auch Menschen gibt, die nicht mit ihrem Hosentaschen-Internet "verwachsen" sind :winking_face:

    Du hättest zumindest technisch die Möglichkeit per App gewarnt zu werden. Es ist Deine aktive Entscheidung dass das derzeit nicht funktioniert, Du also auf diese Warnmöglichkeit bewusst verzichtest.


    Dort wo ich wohne gibt es kaum Handyempfang, über jede SMS die ankommt bin ich erstaunt. Auch die Sirenen sind zu weit weg um sie bei geschlossenen Fenstern zu hören, selbst im Freien muss ich schon hinhören und darf gerade nichts anderes machen. Da sind die Warnapps sehr wertvoll, Internet funktioniert hier langsam aber stabil.

    Macht Sinn. Ich gehe aber davon aus, dass die Behörden einen anerkannten Statistiker beauftragt haben, der anhand von seriösen Datenquellen irgendeine Wahrscheinlichkeit berechnet hat und das am besten in Form einer Studie, die von anderen Wissenschaftlern peer-reviewed wurde. Denn andernfalls bereitet man sich vor, ohne einen konkreten Nachweis für eine Eintrittswahrscheinlichkeit zu haben.

    Das Problem mit der Statistik ist, abgesehen davon dass man keiner Statistik vertrauen soll die man nicht selbst gefälscht hat, dass sie versucht aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Die besten Statistiker der Welt können nur die Daten hernehmen, die wir in Europa bisher zu großflächigen Blackouts haben. Nimmt man das Szenario "ganz Europa im Blackout" her kommt man auf eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 0 %, weil es das noch nie gegeben hat (siehe Truthahn-Illusion). Das macht dann x Millionen € für die wissenschaftliche Ausarbeitung, danke, wiedersehen!


    Auch ist die Wissenschaft nicht mehr das was sie mal war, heutzutage gibt es einen enormen Druck Förderungen und Drittmittel einzuwerben und mehr zu publizieren als die "Konkurrenz". Wenn man sich manche wissenschaftliche Arbeiten, selbst Dissertationen, näher anschaut, die es in letzter Zeit in die Medien geschafft haben, dann sieht man dass die Qualität nicht immer das wichtigste Kriterium sein dürfte.


    In den etlichen Jahren, die ich an einer technischen Universität gearbeitet habe, habe ich mich viel zu oft gefragt wie manche Person an ihren DI, MSc oder Dr. gekommen ist. Hausverstand, logisches oder gar verknüpftes Denken hat da meistens völlig gefehlt.


    Geeignete Wissenschafter für eine belastbare Studie und sinnvolle Peer-Reviews zu finden könnte also schwierig sein. Besonders weil die meisten von Drittmitteln aus der Energiewirtschaft abhängen werden, die dank Privatisierung auf Gewinnmaximierung aus sein muss, oder von öffentlichen Förderungen wo die Entscheider kein Interesse daran haben als kurzsichtige Stümper dazustehen.


    Einig dürften wir uns zumindest sein, dass angesichts der aktuellen möglichen Herausforderungen für die Stabilität des Stromnetzes die Eintrittswahrscheinlichkeit größerer Ausfälle in den nächsten fünf Jahren jedenfalls größer 0 % ist. Hat man etwas Einblick in die Branche und/oder Kontakt zu Mitarbeitern von Energieversorgungsunternehmen, Übertragungsnetzbetreibern, etc., dann liegt der Schluss nahe, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit von "Insidern" deutlich größer als 0 % geschätzt wird.


    Über die schwere der zu erwartenden Auswirkungen eines Blackouts brauchen wir in diesem Rahmen wohl auch nicht diskutieren, die liegt bei 4/5 bis 5/5. Damit hat jeder, der dienstlich mit Risikoanalysen zu tun hat, die Pflicht entsprechende Maßnahmen zu treffen um das Risiko oder zumindest die Auswirkungen zu begrenzen. Selbst ohne eine wissenschaftliche Studie die die Eintrittswahrscheinlichkeit auf zwei Nachkommastellen genau festlegt.


    Das österreichische Bundesheer beschäftigt sich mit dem Thema übrigens tatsächlich schon jahrelang recht intensiv und sowohl Herbert Saurugg als auch Gottfried Pausch hatten in ihrer aktiven Zeit dienstlich damit zu tun. Da gibt es deutlich fragwürdigere Blackout-"Experten" die durch die Lande ziehen und gutes Geld verdienen.


    Vielleicht wird es nach dem ersten großen Blackout entsprechende wissenschaftliche Ausarbeitungen, vielleicht sogar einschlägige Studienrichtungen geben. Zumindest wachsen Studiengänge rund um Krisen- und Katastrophenmanagement derzeit scheinbar wie die Pilze aus dem Boden, dazu kann man sich denken was man möchte.