Hallo
zu den Fragen nach dem "Werkzeug für Sozialarbeit". Ihr vermutet vermutlich richitg, aber in meine Kosten-Nutzen-Abwägung wird eine eventuelle, wenn auch sehr unwahrscheinliche Polizeikontrolle mit eingerechnet. D.h. ich werde nicht in der Lage sein, mir den Weg freizuschießen.
Zum Szenario von Bärti: Ich finde das echt detailreich und interessant. Kritik sollte ja immer erlaubt sein, aber ich finde sie leicht überzogen. Hey, es ist ein "Was wäre wenn?"-spiel. Denkt nicht manch einer sogar über so unrealistische Dinge wie Zombieinvasion nach oder wofür er seine Rente mal ausgeben wird?
1. Wie sollen wir uns jetzt verhalten?
Tja, gute Entscheidung nach Nauen zum Bahnhof zu fahren. Mit Reservekanister war das gut möglich. Ich will jetzt mit den Kindern heim. 750 km ohne Tankmöglichkeit sind natürlich mit dem Auto über Landstraßen nicht möglich.
2. Welche Informationen sind jetztnotwendig/wichtig? Ihr könnt das Internet nutzen oder Freunde anrufen. Bitte postet die Infos die euch wichtig erscheinen hier mit den entsprechenden Linksfalls ihr sie im Internet gefunden habt (z.B. Bundeswehrstandorte,Versorgungseinrichtungen die ihr in eurer jetzigen Umgebung oder für den Heimweg als wichtig erachtet etc.).
Ich schalte erstmal alle Handies und sonstige ortbaren Geräte aus. Im Kurz- und Langwellenradio habe ich schon im Laufe der Fahrt festgestellt, dass die Russen kommen und angeblich alles dicht und abgerigelt ist.
3. Welche Gefahrengebiete auf dem Weg nachHause (da wo ihr permanent wohnt) könnt ihr identifizieren/erahnen? Warum sinddas für euch Gefahrengebiete?
Gefahrengebiete sind alle Dörfer, Städte, Großstädte und Flughäfen. Warum, dazu komme ich gleich.
4. Welche Personen an eurem eigentlichen Heimat-Wohnort informiert ihr jetzt?
Niemand, erst mal aufs heimkommen konzentrieren.
5. Was plant ihr am nächsten Tag eurenKindern zu erzählen, sofern ihr welche habt?
Aufwachen, wir klauen jetzt ein Flugzeug
6. Welche Teile eurer mitgeführten Ausrüstung (gilt natürlich nur eingeschränkt für die Flugreisenden unter euch) sind für euch jetzt besonders „wertvoll“?
GPS-Gerät, BOB, Landkarten, Dietrich, Autobatterie.
7. Wie denkt ihr wird euer Partner in einersolchen Situation reagieren? Ist er ein gleich starkes Glied in der Kette wie ihr selbst?
Die Partnerin ist pragmatisch.
8. Seht ihr eine Möglichkeit euch wieder mit ausreichend Kraftstoff für den PKW zu versorgen (für Teile von euch eventuell jetzt schon problemlos möglich/nicht auf illegale Art; Infos liegen alle vor)? Wenn ja wie? Flugreisende:wie würdet ihr versuchen euch in dieser Situation ein Auto zu beschaffen, oder würdet ihr die Regionalbahn nehmen wollen?
Mit dem Auto halte ich die 750 Km im dargestellten Szenario für unrealistisch. Bahn und Bus ebenso.
Man könnte sich organisieren, aber das kostet noch mehr Zeit.
Von Nauen führt die Bahnlinie direkt an dem Sportflugplatz "Bienennest" vorbei. Von Norden kommend parken wir das Auto im Wäldchen vor dem Bahndamm. Während meine Frau die Kinder bereit macht, nehme ich die Abschleppstange aus dem Auto (so als eventuelle Argumentationshilfe und als Universalschlüssel) und wandere querfeldein zum Bahndamm. Mit dem als Sichtschutz wird das Biennenest erkundet.
Da alle Panik haben wird keiner damit rechnen, dass einer ein Sportflugzeug klauen will.
Im benachbarten Hof sind alle Lichter aus.
Nun werden die BOBs, Frau und Kinder geholt, sowie die Autobatterie aus dem Auto mitgenommen.
Auf google-maps sieht man ein Segelflugzeug, also erwarte ich, dass es dort ein Schleppflugzeug untergestellt ist.
Da ich keinen Flugschein habe, und ungefähr schon tausend Jahre nicht mehr geflogen bin, benötige ich einen Maschinentyp der gut motorisiert ist und ein robustes Flugverhalten hat.
Wir bewegen und zwar vorsichtig um die armen Rehe nicht zu verschrecken, aber nicht übertrieben geheimniskrämerisch.
Mit den normalerweise vorhandenen Benzinvorräten wird der Flieger Randvoll getankt und mit einer Reisegeschwindigkeit von ca. 150 km/h gehts dann Richung Heimat.
Auf einem ca. 100 km von zu Hause entfernten Modellflugplatz landen wir nach anstrengenden vier Stunden Flugzeit. Es ist jetzt ca. 6 Uhr morgends. Die Gegend kenne ich gut, und wir sind so angeflogen, dass wir unbemerkt landen konnten. Zu Fuß gehts ca. 1.5 km ins nächste Dorf und da leihe ich mir von Freunden ein robustes Auto (vollgetankt, zur Not mit Heizöl).
Zum Wäldchen, in der nähe des Modellflugplatzes, Frau und Kinder einladen, und heim. Falls dort auch Schnee liegt, alle zu Fuß abholen, wir wollen ja nicht, dass die Autospuren irgendwie erkannt werden.
Da diese Route sowieso eine der möglichen Fluchtrouten ist, kenne ich mich sehr gut aus, und nach weiteren zwei Stunden gibts Frühstückseier zu Hause. Naja, realistischerweise fallen alle müde ins Bett.
In ca. 24 h gibt es das nächste Update……
Die Bemerkung mit "ans Gesetz halten" ist natürlich in Zeiten von Notstandsgesetzen echt schwierig. Aber ich habe nichts beschädigt, und alles, was ich genommen habe ist zurückgebbar. Soweit ich weiss, ist im Rahmen des übergesetzlichen Notstandes es auch erlaubt, oder zumindest keine Straftat, wenn man ein Fortbewegungsmittel "ausleiht". Falls dem anders wäre, bitte ich um einen Hinweis, und ich würde mich selbstverständlich dann gesetzestreu verhalten.
Nick