Beiträge von Opa

    Das mit dem Dauerkochen ist nicht notwendig, wie mir schon meine Oma erklärt hat :)


    Viel später habe ich gelernt, warum: Viele Keime halten 100 Grad Celsius locker aus, erst wenn sie "aufgehen", dann sind sie hitzeempfindlich.


    Also zweimal aufkochen im Abstand von 30-60 Minuten ist für die meisten Keime schlimmer als einmal zehn Minuten lang kochen.


    Die Einwirkzeit ist aber nicht ganz vernachlässigbar: Wenn man eine Vollkonserve will, dann muss man für eine halbe Stunde kochen, dann ein paar Stunden warten, und dann nochmal mindestens eine halbe Stunde kochen. Aber das wollten wir ja nicht, es ging nur um möglich effizient möglichst viele Keime töten.



    Nick


    Edit: Fällt mir grad noch was interessantes ein... es ist fast unmöglich mit Hausmitteln, wirklich alle Keime abzutöten. Sucht mal in Google nach ubiquitären Bakterien, insbesondere das Gonococcus Radiodurans (oder so ähnlich). Die leben und gedeihen fröhlich mitten zwischen den Brennstäben im Kernreaktor...

    Der gute alte Tauchsieder in einer Thermoskanne.

    Effizienter dürfte es nicht möglich sein.

    Man kann ja noch einen Deckel mit Loch aus Styropor basteln.


    Wenns aber über längere Zeit möglichst günstig (=kosteneffizient) sein soll, würde ich mir einen Solardestilator basteln.



    Nick

    Zum Thema "Einweggeschirr gibts nicht mehr":


    Schau mal in die Gelbe Tonne :)


    Wenn Du nicht alles wegwirfst, sondern säuberst und zur Seite stellst dann hast du:

    1. Trinkgläser: Nutella, Piacelli, Schwartau. Soll es aus Plastik sein, dann "Ehrmann, keiner macht mich mehr an."

    2. Teller/Schüsseln: Alle Tiefziehverpackungen und Trays in verschiedensten Größen, meistens sogar gut stapelbar, da sie zur Befüllung in der Fabrik gestapelt geliefert werden.

    3. Besteck: PET-Flaschen und eine stabile Schere bzw. eine Blechschere, und Du kannst Dir Messer, Gabel und Schere, aber z.B. auch Haken oder einen Kamm schnipseln.


    Ich benutze sehr gerne 5-Min-Terrinen-Becher als Napf, weil die gerade die richtige Größe für eine kleine Mahlzeit haben und relativ stabil sind.



    Nick

    Ich finde so Gedankenspiele "Welche zwei Dinge auf eine einsame Insel", oder "Wenn Geld keine Rolle spielt" immer ganz unterhaltsam, aber auch sinnvoll, weil man kommt oft auf ganz neue Ideen.


    Eine meiner lästigsten Einschränkungen ist, dass ich für längere Zeit nicht mehr als 7 Kilo tragen will, und ab 15 Kilo schaff ich auch keine längeren Strecken mehr.


    Deshalb jetzt das Gedankenspiel: "Was würdet ihr mitnehmen, wenn unbeschränkte Transportkapazitäten vorhanden sind?" Also nicht Aliens, die mit einem Raumschiff Dein ganzes Haus an den SO teleportieren, sondern schon noch irgendwie realistisch, wie z.B. riesiges Wohnmobil, 20-Tonner Gelände, ausrangierter Pferdeanhänger,...


    Als kleine Einschränkung des Denkspiels: Transportkapazität soll beliebig gewählt werden können, ohne auf die Kosten zu achten, beim Material, dass transportiert werden soll, gilt die Einschränkung: Du musst es selber bezahlen, ohne Lottogewinn oder sonstigen Cheats. Es ist also nur der Transport unbeschränkt, nicht die Finanzen.



    Nick

    Den eigentlichen AHA-Effekt habe ich erst jetzt. Die Tage 1-7 habe ich mehr oder weniger reagiert, wie ich es mir ausgemalt habe. Jetzt die Frage, wie alles wieder zur Normalität zurückkehrt, darüber habe ich noch nicht viele Gedanken gemacht. Entscheidungen unter der Annahme "geht eh alles den Bach runter" oder "ist ja nur ein Spiel" sind viel einfacher zu fällen, als wenn man annimmt, dass irgendwann wieder Freunde, Nachbarn da sind, und mitbekommen haben, wie man sich verhalten hat.


    Ich freue mich, dass wir bisher noch von so einem noch gar nicht so worst case verschont geblieben sind, und hoffe auch, dass es nicht kommt.


    Konkret außerhalb des Spieles werde ich zwei wichtige Dinge ändern:

    1. Mehr Gasmasken, die ABC-tauglich sind. Oder einen großen Presslufttank. Wie genau ich das bewerkstellige weiss ich noch nicht... Luft ist in meiner Prioritätsliste höher geklettert.

    2. Cholera: Persönliche Hygiene halte ich jetzt für wichtiger.



    Nick

    Prioritäten:

    1. Familie

    2. Gemeinde

    3. Arbeit


    1.Wenn mit der Familie alle ok ist, dann versuche ich Kontakt mit Geschwistern, Eltern und Kindern herzustellen, und schaue, ob da Hilfe notwendig ist.

    2. Über die Gemeinde bin ich ja informiert, da war ich die letzte Woche. Falls da noch Lebensnotwendige Arbeiten zu tun sind, dann helfe ich da erst mal. Lazarett ist ja wieder mit Strom versorgt, meine Erste-Hilfe-Kenntnisse sind vielleicht noch notwendig, vielleicht rollt professionelle Hilfe an.

    3. So schnell wie möglich würde ich mich ins Firmennetz einwählen, um zu schauen, wo überall Maschinen von uns abgeraucht sind. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn man die Produktionslinien einfach den Stecker zieht, gibts viel an Servicethemen, die in den nächsten Tagen mit höchster Dringlichkeit aufschlagen werden.


    Die Priorität entspricht nicht unbedingt der Reihenfolge.



    Nick

    Ich sehe im Smart-Home eine sehr große Gefahr. Erklärung ist kompliziert.


    Es gibt da mehrere Gruppen von Smarthome-Benutzern

    1. Smarthome ist ein Hobby. Da wir Geld reingebuttert und Freizeit. Mehrere Kollgegen von mir, alles Steuerungsprogrammierer, haben eine Maschinensteuerung im Keller, die das ganze Haus verwaltet. Da kann man Sicherheitsfeatures, Vergesslichkeitsfeatures, etc. einbauen. Beispiel: Falls im ganzen Haus drei Stundenlang kein Schalter betätigt wird, dann schalte alle Lichter im ganzen Haus aus.

    2. Smarthome, weil es bäh ist, Rolladen selber hochziehen zu müssen. Motivation: Faulheit. Wenn man das installieren lässt, ist es garantiert nicht billig, und Sicherheitsgewinn im Täglichen Leben ist wegen Desinteresse bei null.

    3. Smarthome, weil Alexa dann endlich auch Kochen und Waschmittel bestellen kann. Und weil es alle Freundinnen auch haben. Sicherheitsgewinn negativ. Keine Ahnung von der Technik, keine Sensibilität für Datensicherheit, nichts.


    Für 1 und 2 ist Smarthome bedingt sinnvoll.


    3 ist sogar gefährlich, nicht nur für die 3-er. Warum?


    Folgendes Szenario in 15 Jahren: Eine Großstadt mit 5 Mio Einwohnern hat in 10% der Haushalte Smarthome. Wiederum 10% sind so weit automatisiert, dass auch Heizung und Küche ferngesteuert werden kann. das sind 50.000 Haushalte. Von denen nutzt die hälfte den Backofen als Abstellplatz, zum Teil auch für brennbares Material.


    Ein Hacker greift die Fernsteuerung an, oder Amazon beschließt, dass ihm Köln auf die Eier geht und schaltet simultan alle Backöfen an. Ergebnis: 10.000 Wohnungsbrände. Das überfordert jede Feuerwehr.. Stadt ist futsch, auch die Automatisierer der 1. und 2. Gruppe.


    Ich sehe nichts, was man dagegen tun kann. Deppen werden immer in der Überzahl sein.



    Nick

    Zu Wilderei vielleicht noch ein Gedanke:

    Wenn plötzlich alle Hunger haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit, auf einen anderen aggressiven und hungrigen Wilderer zu treffen höher als auf einen Jäger. Vielleicht sind die Jäger so schlau und warten erst mal ab und rufen anschließend den Leichenwagen, oder die Wildschweine kümmern sich drum. Wenn man den Gedanken weiterspinnt... Wenn Wild erst mal lernt, dass menschlicher Geruch nicht Gefahr sondern Nahrung bedeutet?



    Nick

    Zum Üben kann man mal über einen Baggersee schwimmen, und ein Schwimmbrett mit Leine hinter sich her ziehen.


    So ganz alleine mit zweihundert Meter Wasser in jede Richtung, das ist schon psychologisch eine Herausforderung! Und dann kommt noch Strömung, Kälte, Gepäck und Stress dazu...


    Ich würde sehr sehr viele andere Wege gehen, bevor ich einen paar hundert Meter breiten Fluss überqueren würde.



    Nick

    Einigeln.


    Beim Plündern setzt du dich zusätzlich einer Gefahr aus verletzt zu werden.

    Da hab ich zu kurz formuliert. Für mich gilt auch in diesem Szenario die Devise: Raushalten, so lange es geht. Dafür dient ja die Vorbereitung.


    Das "Beten oder Plündern" hab ich als die beiden Alternativen für die große Masse der Bevölkerung gemeint.

    Wenn eine kritische Masse anfängt, das Gesetz zu missachten, dann machen alle mit, wenn sich alle friedlich verhalten, dann könnte es auch länger stabil bleiben.


    Der Scheideweg, obs eskaliert oder nicht, ich glaube die Entscheidung fällt irgendwann. Wenn es nicht gleich in den ersten paar Tagen gesetzlos wird, dann würde ich davon ausgehen, dass es auch auf längere Sicht geregelt bleibt.



    Nick

    Jetzt wirds wirklich langsam hypothetisch. Ich weiss nicht, ob das, was ich jetzt schreibe auch in der Realität nur annähernd meinen Reaktionen entsprechen würde.


    1. Nerven in der Familie liegen blank. Zum Glück gibts bei uns die Eskalationsstufe "Basta." Wenn ich von anderen Familien höre, wo immer über jeden Mist ewig diskutiert wird, dann tun mir die in so einer Situation leid. Bei uns sind Mamma und Papa der Boss, und über denen kommt nur noch Jesus.

    2. Nerven in der Gemeinde liegen blank. Aber nicht jeder gegen jeden, sondern die Mitglieder der Gruppen, die auch mal unter Stress zusammenarbeiten müssen, bei denen funktioniert der Zusammenhalt gut. In der Nacht haben Fremde doch tatsächlich versucht, ein paar Gartenhäuschen zu plündern. Die Bürgerwehr hat gut funktioniert. Bei uns im Haus wurde auch gewerkelt. Bei einem Familienvater einzubrechen, bei dem die Kinder im Haus sind, und der angesichts der Umstände nicht völlig überrascht von einem Einbrecher ist... das ist schon Darwin-Award verdächtig. Ich habe, damit ich juristisch auf der sicheren Seite bin, gewartet, bis tatsächlich die Vordertüre eingetreten wurde.

    3. Giftige Dämpfe. Ausgangssperre und so eine Katastrophe gleichzeitig. Die Ausgangssperre ist erst mal zweitrangig. Ich würde versuchen herauszubekommen, was für eine Art Dampf. Standard wäre: alles abkleben, Lackierermasken und die eine "echte" Gasmaske die wir besitzen mit Aktivkohle bereitlegen. (Geistige Notiz: vielleicht sollte ich für beide Erwachsene eine Gasmaske haben?).

    4. Bürgerwehr: Wir haben festgestellt, dass in vielen Haushalten die Babyphones verkappte PMR-Funktgeräte sind, die alle miteinander kompatibel sind. Ein paar Mitglieder der Gemeinde laden Batterien für Stirnlampen und Funkgeräte. Die "Plünderer" sind noch nicht organisiert und größtenteils unbewaffnet. Die Bewaffnung der Bürgerwehr besteht (noch) aus Mistgabeln, Brechstangen etc. Wir haben aber schon darüber diskutiert, wie wir reagieren wollen, wenn auch Plünderer anfangen sich zu bewaffnen. Wir nehmen an, dass eine organisierte Bande so vorgehen würde: "Störer" werden ohne Rücksicht auf Verluste für Ablenkung sorgen. "Stürmer" werden alles überrennen und wertvolles auf die Straße werfen und "Arbeiter" werden die Beute abtransportieren. Meiner Meinung nach ist eine gute Aufklärung und präventiver Gewalteinsatz bei einer bewaffneten Bande absolut notwendig und gerechtfertigt. Wenn die mal im Dorf sich festgesetzt hat, ist das Dorf kaputt.


    Nick

    Hui.. denken in größeren Maßstäben...


    Trinkwassergebiete. Es gibt bei uns in der Nähe ein sicher 30km * 15 km großes Gebiet, in dem Trinkwasser für den Großraum Stuttgart abgepumpt wird. Da wir so viel gepumpt, dass hunderte Quadratkilometer Sumpf von früher zu fruchtbarstem Ackerboden heute geworden sind. Wenn die Pumpen weg sind, läuft in ein paar Wochen oder Monaten alles voll. Selbst wenn man wieder abpumpt werden die Kartoffeln verfault sein...


    Gibts mehr solche Gebiete, die nur mit massivem Energieeinsatz bewohn- oder bewirtschaftbar gemacht und gehalten werden?


    Nick

    Ich hatte eh vor, mich einzuigeln, also kann ich die Ausgangssperre erst mal akzeptieren.


    Trotzdem würde ich mit den Kindern anfangen ein paar Meter Tarngirlanden zu flechten.

    Wenn einfach nur Streifen unterwegs sind, ist die Ausgangssperre bei uns in der Gegend nicht durchsetzbar. Der Wald grenzt an unser Grundstück und fast zusammenhängende Waldstreifen gehen zu allen nächsten Dörfern.


    Es kann natürlich Denunzianten geben (ohne Strom schwierig) oder militärische Überwachung. Wobei ich annehme, dass nicht mit Jagdflugzeugen nach ein paar Menschen im Wald gesucht wird... noch nicht.


    Unser Primärkocher wäre ein Gaskocher, wir haben aber noch Esbit und Spirituskocher. Um dem Gedanken des Ausfalls der Primärkochmöglichkeit gerecht zu werden, nehme ich an, dass alle Campingkocher aus unerfindlichen Gründen gleichzeitig hin sind. Vielleicht wurden sie von jemandem geklaut?... Holz haben wir jedenfalls genügend... wir werden erst mal kleine Spächtelchen hacken, und damit ein Herdfeuer machen. Eine Topfstütze würde ich aus Metallrohren basteln und ein paar Töpfe ohne Plastikgriffe, die man direkt aufs Feuer stellen kann, sind vorhanden.


    Verbandmaterial fürs Holzhacken bereitlegen :)


    Unser Nachbar, dessen Frau (Krankenschwester) immer noch im Krankenhaus oder unterwegs aufgehalten wurde, ist völlig verzweifelt. Hätte ich ihm gestern noch geholfen eine "Expedition" in die Stadt zu machen, hätten wir jetzt eine Krankenschwester, die uns sehr dankbar wäre. Ich könnte mich in den Arsch beissen. Aber in die Stadt werde ich jetzt nicht zu gehen riskieren.



    Nick

    Ich sehe noch was sehr viel gefährlicheres als Folge eines Blackouts:


    Die Menschen könnten merken, dass sie viele Dinge gar nicht wirklich brauchen.


    Wenn man mal gemerkt hat, dass es ganz gut "ohne" geht, dann ist es sehr schwer das "mit" wieder einzutrichtern.



    Nick

    In Südafrika wurden meines Wissens nach erstmal Geschäfte geplündert.

    Also Flachfernseher und dergleichen, weil Alarmanlage nicht mehr ging, Angestellte keine mehr da waren und die Polizei überlastet war.

    Ein leider schon verstorbener, sehr guter Freund, wohnte seit den 80ern bis vor ungefähr zehn Jahren in Südafrika.

    Zwei scharfe Dobermänner im Schlafzimmer, für jedes Familienmitglied ein geladenes Gewehr griffbereit war da normal UND nicht übertrieben!


    Da gings vielleicht schon erst um Geschäfte, aber danach wurde *alles* angegriffen, da bin ich mir ziemlich sicher.



    Nick

    Als Stadtbewohner muss man sich bei so einem Szenario (7 Tage Blackout) wohl auch im Klaren darüber sein, dass man einer höheren Gefahr ausgesetzt ist und ein höheres Risiko für Plünderungen und Gewalttaten hat, als im ländlichen Raum.

    Da muss ich an den Lieblingsspruch eines Freundes, der bei den Ultras ist, denken: "Das könnte weh tun".


    So ungefähr die Hälfte des Dorfes bei uns ist noch recht gut vernetzt, und auf eine Bedrohung von außen würde sich jeder von uns so einbringen, wie er halt kann. Und wenn da wirklich unfreundliche Fremde versuchen würden, die örtliche Brauerei zu stürmen, dann wäre das gefühlt wie ein direkter Angriff auf jeden einzelnen von uns. Ich bin da schon etwas gesetzter, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die Möchtegern-Plünderer für den aufgestauten Frust einiger jüngerer Einwohner gerade recht kämen.


    Aus allen diesen Gründen sehe ich eventuellen Plünderern eher gelassen entgegen, ... Plünderer könnten als positiven Effekt sogar den Zusammenhalt in der Gemeinschaft erheblich stärken.


    Das gilt natürlich alles für unser Dorf. Ich habe mal ein paar Jahre in der Stadt gewohnt, da würde ich zumindest in meiner damaligen Wohngegend mich nicht so blind auf die Nachbarn verlassen.



    Nick

    Was mich wundert ist, das ihr alle der Meinung seid, dass die Mitmenschen ruhig bleiben. Ich kann mir vostellen das bei Bekanntgabe eines so großen Blackouts die Mitmenschen ihre Zivilisation ab dem zweiten Tag vergessen. Und auf einmal überall Waffen zum Vorschein kommen und auch massiv eingesetzt werden.

    Wenn ich mir da das Verhalten der Menschen in den USA ansehe, die auch schon mal tagelang ohne Strom waren, da hat es noch nicht einmal 24 Stunden gedauert bis das Tier im Menschen einsatzbereit war. Klar gibt es dort vel mehr Waffen. Aber hier in Deutschland gibt es die auch. Nur die Registrierten sind hier weniger.


    Beim Eintreten des Blackouts ist es zu spät sich darüber Gedanken zu machen, aber langfristig kann man schon versuchen in eine nicht so durch Plünderungen und Unruhen gefährdete Gegend zu ziehen. Das gehört für mich auch zum Preppen.


    Nick

    Feuer sehe ich entspannt.


    Die ganzen Leute, von der freiwilligen Feuerwehr, die in letzter Zeit immer mehr von Landwirten zu Nebenerwerbslandwirten und schließlich zu Bürohengsten mutiert sind, waren vor dem Blackout alle nicht mehr für einen plötzlichen Feuerwehreinsatz verfügbar. Jetzt im Blackout ist da sogar ein Überangebot. Dorf-Feuerwehr ist also vollständig da. Die Alarmierung der Nachbargemeinden schafft ein Bastler, der die Sirene mit einem Stromerzeuger direkt koppelt. Dabei musste er ins Rathaus einbrechen, aber das ist in diesem Fall durch den Nothilfeparagraphen erlaubt.


    Das Haus brennt nieder, ein älterer Herr mit leichter Rauchvergiftung, wird von einem Arzt, der im Dorf wohnt, behelfsmäßig versorgt.


    Jetzt gibts ein anderes Problemchen: Wenn ich mir so angucke, in unserem Wohngebiet, wem ich am ehesten unsachgemäßen Umgang mit Kerzen zutrauen würde, dann sind das genau die Arschlöcher, die gerne mal in der Spielstraße mit 50 durchbrettern und schon mit der hälfte der "normalen" teilweise juristischen Streit hatten. Ob denen jemand hilft? Ich will die nicht bei mir in der Wohnung haben. Eine Wolldecke und ein paar Konserven ja, aber dann hat es sich.


    Spätestens am 3. Tag würde ich mit den Nachbarn ernsthaft über einen Nachtwächterdienst und/oder Bewegungsmelder reden.


    Ich habe in dem Szenario übrigens ein paar mal mit einer Drohne in ungefähr 50 Metern Höhe mal eine Panoramaaufnahme vom Horizont gemacht, und dabei festgestellt, dass es in der nahegelegenen Stadt (ca. 15 km) ebenfalls raucht.


    Die Krankenschwester ist immer noch nicht zu Hause, und mein Nachbar will auf eigene Faust in die Stadt um sie zu suchen... Was soll man da tun?



    Nick

    In meinem Szenario ist der schlimmste Fall, dass ich 10 km vor dem SO über einen schmaleren (100m) breiten Fluss muss. Da kann man den Rest zur Not auch mit Badehose schaffen.


    Wenn ich aber wie TIDs Szenario nicht weiss, was danach kommt, dann muss mindestens ein Transportmittel für die andere Seite mit. Mit Kindern bist Du sonst unflexibel. Für jeden einen Trockenanzug ist finanziell nicht drin, schon weil ich den jedes Jahr neu kaufen müsste.


    Bleibt meiner Meinung nach nur ein großes Schlauchbot, auf dem Fahrräder + Fahrradanhänger platz haben.


    Auto, Anhänger und Schlauchboot sind also nach dem ersten Fluss verloren. Spätestens beim zweiten Großen Fluss oder beim Rückweg an einer anderen Stelle wirds dann eng...


    Nick