Sowas kann in einem Blackout-Szenario an sich nur im Stil eines "Handgelds" funktionieren: jeder Bürger, der Geld braucht, bekommt gegen Vorlage seines Personalausweises einmalig 500 Euro in kleinen Scheinen vom Staat als zinsloses Darlehen und zur Vermeidung von ergaunerten Mehrfachzahlungen knipst man ein Loch in den Ausweis. Und später, wenn alles wieder funktioniert, muss man seinen gelochten Ausweis gegen einen unversehrten tauschen und dabei den Betrag wieder zurückzahlen.
Lochen oder mechanisch beschädigen geht nicht. Ausweise werden heute bereits gelocht oder Ecken abgeschnitten, um sie ungültig zu machen.
Notwendig wäre schon eine rudimentäre IT.
Aber eigentlich auch nicht, wenn man nicht gleich den Totalen Blackout annimmt.
ZitatIch hab die Absicht der Bundesbank noch nicht ganz durchdrungen, wie stellt man sich das vor: soll dank üppigem Bargeldpolster in einem Blackout die Wirtschaft und der Handel einfach stromlos weiterfunktionieren? Wie gibt man das Bargeld heraus und an wen? Bzw. wie kann ich Bargeld bekommen, wenn ich gar nicht auf meinen Kontostand zugreifen kann, um sozusagen etwas abzuheben?
Zwischen den Zeilen des Artikels lese, dass sich die Banken mehr anstrengen müssen. Aber es wäre falsch anzunehmen, dass sie es überhaupt nicht täten.
Rechenzentren des Finanz- und Versicherungswesen gehören weltweit zu den best abgesichertsten.
Nur was nützt ein umfängliches Notfallkonzept, wenn die Kundendaten in einem Krisengebiet benötigt werden?
Der Knackpunkt sind die Anbindungen zu den lokalen Bankfilialen in den betroffenen Katastrophengebieten.
Aus eigener beruflicher Erfahrung weiß ich, dass für den reinen Transaktionsverkehr Bandbreiten ausreichen, die im Störungsfall über LTE-Verbinden (früher UMTS oder ganz früher ISDN) hergestellt werden können.
Es ist alltägliche Praxis, dass Filialen, die vom Leitungsnetz abgeschnitten sind (z.B. nach Bagger beschädigt Erdkabel) durch die IT-Dienstleister im Finanzwesen und deren Zulieferer vorübergehend mit Mobilfunk-Routern ausgestattet werden.
Das ist so Routine, dass beim Elbe- oder Ahrhochwasser nur noch die Frage war "Wie viele Mobilfunk-Router sind momentan verfügbar und welche Filialen werden damit zuerst ausgestattet".
Und hier bin ich der Meinung, dass zum einen darauf hingearbeitet werden muss, dass Backup-Lösungen wie die Mobilfunkrouter dauerhaft vorgehalten so vorgehalten werden, dass sich keine Mangelverwaltung einstellt und kein langwierige Inbetriebnahme nötig ist. Zum anderen müssten neuralgische Filialen, wie die Hauptgeschäftstellen, besonders durch Notstrom und autarkere Kommunikationsanbindungen gesichert werden. Datentransfer über Satellit war schon immer möglich, schon vor StarLink.
Das sind die Anstrengungen die, zusammen mit der Bereitstellung des Bargeldes durch die Bundesbank, unternommen werden müssen, damit man es ein Notfallkonzept nennen kann.