Ich bin da leicht anderer Meinung. Besser gesagt differenzierter Meinung was Kleidung betrifft.
Milliärklamotten gelten als robust (wenn sie original sind. Das ist absolute Vorraussetzung) und sie sind preiswert.
Daher werden sie oft dort als Arbeitskleidung eingesetzt, wo richtig malocht wird.
Dadurch sind einzelne (!) Kleidungsstücke in diesem Kontext nicht mehr auffällig und wird eigentlich nicht mehr zur Kenntnis genommen.
Anderer Kontext, andere Probleme:
Kleidet man sich ziviler Umgebung aber vollständig in Uniform ein, fällt man unweigerlich auf wie ein bunter Hund.
Ein Rekrut auf dem Bahnsteig sticht einfach aus der Masse hervor. Es wir aber keine weitere Notiz genommen, da offensichtlich dem Miliär zugehörend. In Friedenszeiten ist das ja kein Ding.
Negative Notiz wird hingegen genommen, wenn es sich erkannbar um einen Zivilisten handelt, der sich augenscheinlich verkleidet hat. Jenach weiteren Merkmalen wird die Person schnell in die Schublade Militärfanatiker (bis hin zu rechtsextrem) oder arm/obdachlos gesteckt. Der Argwohn des Beobachters steigt.
Am erwähnten Bahnhof geht man meist an solchen Personen schnell vorbei und damit hat sich die Sache. Es bildet siche in PAL-Feld.
Der absolute Höhepunkt des Argwohns wäre erreicht wenn, egal ob jetzt oder im Fall X, sich eine solche getarnte Person in der entweder in der Nähe eines schützenwertes Objektes (dein Grundstück, Polizeiposten, etc.) bewegt oder man sich außerhalb eines PAL-Feldes z.B. auf einem Waldweg trifft. Auch hier liegt je nach weiteren Bedingungen, die Einschätzung schnell & unweigerlich irgendwo zwischen Spinner & Gefahr!
Ich habe diese Aspekte jetzt zunächst aus der Sicht eines Gegenübers erläutert. Und nun dreht mal den Spieß rum:
Ihr kommt uniformiert als Fremder in eine Ortschaft. Auch wenn ihr sichtbar unbewaffnet seit und keine miliiärischen Insignien tragt: Würdet Ihr euch wundern, wenn Passanten schnell die Straßenseite wechseln statt euch Hilfe anzubieten oder von euch nach dem richtigen Weg gefragt werden zu können? Oder wenn (im Fall X) der Posten direkt schon den Finger am Abzug habt, sobald er euch sieht? Wer weiß, vielleicht seit ihr auf Ärger aus oder gar ein Söldner im Auftrag des Feindes...
Ich für meinen Teil, möchte weder jetzt noch in Zukunft für einen Spinner oder eine gefährliche Person gehalten werden. Besser: Ich möchte überhaupt nicht auffallen. Weder in der Bäckerei noch beim Waldsparziergang,
Und genau da ist ein Übermaß an miliätrischer Ausrüstung eine Hürde.
Ich hoffe Ihr versteht, was ich damit ausdrücken möchte.