Angst ist eine natürliche Reaktion auf Stress.
In Addendum zu @Fabrices Ausführungen hier noch ein theoretischer Erklärungsansatz:
Der Stressreiz wird zuerst unbewusst in den höheren Ebenen des Bewusstseins analysiert und dann folgt eine entsprechende körperliche Reaktion.
Da die Höheren Ebenen zur Fantasie und Vorstellung fähig sind, muss der Stressreiz nicht einmal real sein, es reicht wenn er subjektiv vorhanden ist. Beispiel wäre da eine Prüfung wo der Prüfling sich ausmalt was bei einem Durchfallen passieren würde, oder aber der Anblick einer kleinen Spinne, oder ein Knallgeräusch, wenn man gerade aus einem Kriegseinsatz zurückgekommen ist.
Je nach Stressauslöser wird dann durch das Unterbewusstsein in den höheren Bewusstseinsschichten entschieden wie damit umzugehen ist. Hier sind noch kreative Lösungen für das Problem möglich.
Erst wenn die höhere Bewusstseinsebene nicht mehr weiter weiß und keine Lösung findet, gibt sie das Problem an tiefer liegende Schichten ab. Tiefer liegend bedeutet in diesem Kontext primitiver und evolutionär älter.
Erst wenn keine der Zwischenebenen eine Lösung finden konnte, landet das Problem ganz unten beim sehr einfachen limbischen System (Säugerhirn).
Dort muss eine Lösung gefunden werden, da es keine Alternative mehr gibt. Das limbische System ist aber so simpel gestrickt, dass es nur Angriff, Flucht oder Starre als Lösung kennt. Nach aktuellen kontroversen Theorien gibt es auch noch so etwas wie "so tun als ob man ein Freund wäre" als vierte Option.
Wenn das Problem jedenfalls ganz unten angekommen ist hat das limbische System das Sagen und übernimmt die komplette Kontrolle. Die höheren Ebenen haben zu schweigen und sie werden deaktiviert, bzw. unterdrückt.
Dann geht es für den Organismus offenbar um Leben und Tod oder andere enorm wichtige Dinge, ansonsten wäre ja weiter oben eine Lösung gefunden worden.
Dies erklärt auch die sogenannten Black-Outs bei Prüfungen oder anderen Stresssituationen. Man erinnert sich einfach nicht mehr an Überlebensunwichtige Dinge wie Lernstoff.
Das Gedächtnis zählt zum limbischen System, daher erinnert man sich üblicherweise auch an die Situationen wo das limbische System das Sagen hatte.
Feuer ist z.B. ein sehr starker Trigger, oder primitive Emotionen wie neben der Angst auch Wut oder Lust.
Interessanterweise kann das Gehirn bei sehr stark erlebten Emotionen auch "ankern". Das bedeutet, dass Trigger eingerichtet werden. Positiv wie negativ. Wer kennt nicht die Geschichten wo Soldaten aus Einsatzgebieten zuhause bei bestimmten Geräuschen wieder in den "Einsatzmodus" übergehen.
Die Verfahrensweise des eigenen Körpers bei individuellen Stresssituationen kann man deutlich positiv beeinflussen und die Übergabe an tiefere Schichten sogar verzögern.
Wie das legal und nebenwirkungsfrei geht, darf ich in diesem Forum nicht schreiben, da bekomme ich regelmäßig einen auf den Deckel.
Aber die obigen theoretischen Ausführungen sollten ok sein.
Liebe Grüße,
Bo