Zitat von Tasmanier;11587
Als Konsument kann man schon einiges dazu beitragen, daß sich die Situation verändert, so z.B. regionale Sachen kaufen, im Winter auch mal auf Erdbeeren zu verzichten usw usf. Doch es interessiert den Großteil einfach nicht, so schauts leider aus.
Genau das meinte ich. Die "Masse" interessiert es nicht. Sie machen sich keine Gedanken darüber. Wir sind heute gewohnt alles immer verfügbar zu haben. Leider.
Erstaunlicherweise ist es wohl auch oft so, dass diejenigen, die am wenigsten Geld zur Verfügung haben (Hartz4, Sozialhilfe,...) oft die teuren Fertigprodukte kaufen. Ich möchte hier keinesfalls verallgemeinern(!), das war nur die Erkenntnis aus einem Gespräch mit einer Oecotrophologin, die in diesem Bereich junge, sozial schwache Familien berät. Da werden teilweise Kartoffeln fertig geschält teuer im Glas oder Beutel gekauft und teure Fertigprodukte in den Ofen geschoben, oder eine Dose erwärmt weil die Basis fehlt aus günstigen, frischen Lebensmittel ein Essen zuzubereiten. Kartoffeln schälen, kochen mit (frischen) Zutaten und dergleichen muss wieder neu oder überhaupt gelernt werden. Das waren teilsweise Schilderungen, die ich kaum glauben konnte! Aber klar, wenn es in der Familie nie gelernt und weiter gegeben wurde und die Eltern schon so lebten, dann lebt man mit seinen Kindern eben auch so weiter.
Ich versuche auch in letzter Zeit immer mehr vom Bauern um die Ecke zu beziehen, wenn das auch leider noch am Anfang steht und ich das lange vernachlässigt habe. Ich denke gerade wir, die sich Gedanken über mögliche Engpässe und Krisen machen sind gut beraten auch in der regionalen Wirtschaft Ansprechpartner zu haben und diese zu stärken, indem wir von dort beziehen.
Doch leider wird es ein Wunschtraum bleiben, dass das "der Verbraucher" dies im Allgemeinen macht. Daher sehe ich aktuell bei den immer noch günstigen Lebensmittelpreisen keine große Chance, dass der Verbraucher bei Preissteigerungen "mit den Füßen" abstimmt.