Naja, es ist halt manchmal die Frage, ob der Kunde derjenige ist, der das Angebot bestimmt, oder ob die Nahrungsmittelgeschäfte ihr Angebot auf Gewinnmaximierungsrichtlinien ausrichten. Wenn ich fast nur noch Fertigprodukte in meinem Geschäft anbiete und die Kunden diese dann auch kaufen, kann ich die restlichen Grundnahrungsmittel meines Sortiments mit der Begründung der schwachen Nachfrage aus dem Regal nehmen. Als Händler kann man ein gutes Stück weit das Kaufverhalten der Leute beeinflussen.
Bezüglich der Mehle:
Wenn man es so richtig gut machen will, dann wächst Einkorn und Emmer im eigenen Garten (hatte auch mal ein Dreschflegel-Paket ausgesät), der Ertrag ist aber gering. Mittlerweile wächst bei mir auf ca. 10m² eine alte Weizensorte mit blauer Schale....macht sich mit der Farbe gut im Brot.
Ich glaube einfach, daß das Angebot in den Supermärkten zu einem Großteil auf die Bedürfnisse des Großteils der Bevölkerung abgestimmt ist: billig und schnell zuzubereiten
Wenn Freundinnen meiner Tochter am Backtag bei uns sind, gibt es keine, die nicht ein Stück frisches selbstgemachtes Brot mit selbstgemachter Kräuterbutter oder Frischkäse ißt und dies stolz ihren Eltern erzählt. Alleine der Duft, der dann im Haus liegt.......hmmmmm :lachen:
Es mag sich überheblich anhören, aber im Falle eines Crashs wird der Großteil der Bevölkerung mit der Notreserve des Bundes in Form von Getreide und Hülsenfrüchten nicht viel anzustellen wissen. Trotz all der tollen Kochsendungen im Fernsehen sind immer weniger Leute in der Lage, selber zu kochen. In Grunde haben all unsere technischen Errungenschaften (Navigationsgerät, Convenience-Food, Fernsehen......die Liste ist lang) nur dazu geführt, das die meisten Menschen in den Industriestaaten grundlegendes Wissen verloren haben. Welcher Teenie kann denn z.B. noch mit Karte und Kompaß umgehen? Ich habe schon Kinder in meinem Garten gehabt, die das erste Mal in ihrem Leben Erdbeeren, Möhren oder Äpfel an ihrem Herkunftsort gesehen haben.
Wir entwickeln uns immer weiter von der Natur weg und gleichzeitig gibt es etliche Zeitschriften, die das Leben auf dem Land preisen...welch ein Widerspruch.
Ich für meinen Teil rüste meinen Garten immer weiter in Richtung "überwiegende Nahrungsquelle" um. Nicht nur für den Fall der Fälle, sondern auch um meinen Kindern den richtigen Bezug zu Lebensmitteln (nicht Nahrungsmittel) zu lehren.
der Björn