Zitat von Tactical;224831
Stehendes totes Holz wirst Du kaum finden, außer es handelt sich um dünnere "Ästchen". Stehendes totes Holz haut der Wind recht schnell um.
Wodurch es in den nächsten Baum fällt, sich dort im Astwerk verhakt und zum schräg stehenden toten Holz wird.
Bei mir vor dem Bürofenster sind letztes Jahr mindestens fünf solcher Bäume, die in die Kategorie stehendes totes Holz fallen, gefällt worden und vor meinem Bürofenster steht nur ein 50m breiter Baumstreifen, der den Straßenlärm filtern soll. Von daher kann ich deine Aussage so nicht teilen.
Sobald man sich im Wald abseits der befestigten Wege bewegt, findet sich meiner Erfahrung nach auch noch genug stehendes totes Holz. Dass es sich dabei nicht um kapitale Bäume handelt, sondern eher um Stämmchen mit 10-15cm Durchmesser liegt in der Natur der Sache, handelt es sich beim stehenden Totholz doch meistens um die Verlierer im Rennen um einen Platz an der Sonne.
Aber kommen wir doch zurück zum eigentlichen Thema ...
Ich glaube das Prädikat guter Prepper kann nur posthum oder retrospektiv vergeben werden, da sich erst nach dem Worst Case Szenario zeigt, ob die zur Vorbereitung getroffenen Maßnahmen ausreichend waren um das angestrebte Ziel zu erreichen. Wie jemand dieses Ziel erreicht ist aus meiner Sicht relativ egal, ob im Mac Gyver-Style mit Taschenmesser und jeder Menge Mindset oder auf einem Berg von Material sitzend. Hauptsache das angestrebte Ziel wird erreicht.
Ich persönlich habe ein gespaltenes Verhaltnis zum Thema Übungen. Übungen stellen immer einen ausgedachten Ernstfall dar, der so in der Realität eintreten kann - oder auch eben nicht. Das heißt alles, was für uns unvorstellbar, undenkbar oder unvorhersehbar ist, wird auch nicht Bestandteil unserer Übung sein. Gerade diese Un-Dinge sorgen dann im Ernstfall dafür, dass unsere Pläne und Übungen teilweise für die Katz sind.
Eine Erkenntnis der psychologische Forschung zum Thema Stressreaktion ist, dass wir unter Stress dazu neigen bewährte Verhaltensmuster abzuspielen. Das ist von Vorteil, wenn es beispielsweise darum geht sicher und fehlerfrei eine bestimmte Handlungskette abzuspulen - hier wirkt Üben und Erfahrung!
Problematisch wird es, wenn die Situation komplexer ist. So hat sich z.B. bei Grosschadensereignissen gezeigt, dass trotz Triage insbesondere erfahrene Krankenhausärzte dazu neigen zu viele Ressourcen auf einen Verletzten zu konzentrieren, weil dies die vom Krankenhaus gewohnte und geübte Vorgehensweise ist. Im Ergebnis sind dann die Patienten gestorben, die mit relativ einfachen Mitteln noch zu retten gewesen wären, während versucht wurde den schwierigsten Fall vor dem Abnippeln zu bewahren - hier ist Übung und Erfahrung teilweise kontraproduktiv!