Hallo zusammen.
Wie ich zum Preppen gekommen bin? Ist nicht einfach zu rekonstruieren...
Zuerst mal bin ich mir schon einen Lebensmittelvorrat von meiner Mutter her gewohnt. Die ist es sich von ihrer Mutter her gewohnt und diese legte einen Vorrat für den Fall der Fälle an, dass der Krieg von Europa her auch in die Schweiz gelangen könnte.
Dann komme ich aus einer "Gärtnerfamilie"; Grosseltern wie Eltern besassen/besitzen einen eigenen Garten. Ich leider noch nicht. (Aber hoffentlich bald einmal...) Also war ich auch dabei, wenn beetenweise Bohnen u.a. abgeerntet, gerüstet und zum grossen Teil getrocknet wurden.
Auch die survivaltechnische Seite kam bei mir früh zur Geltung. Als ich mit 7 in die erste Klasse kam fand mein Grossvater, es sei nun an der Zeit, dass ich mein eigenes Taschenmesser besitze. Seither ist ein Victorinox mein ständiger Begleiter. (Vor allem, wenn ich am 6. Dezember Angst hatte, dass mich der Samichlaus/Nikolaus in seinem Sack in den Wald verschleppt... :kichern:)
Dass all dies in irgend einer Form mit Preppen zu tun hat, war mir natürlich nicht bewusst...
Später, als ich ins Teeniealter kam, ging diese Einstellung verloren. Besonders als ich nach dem Studium mit meiner jetzigen Frau zusammenzog und meinen ersten richtigen Lohn erhielt. Da wollten wir doch lieber das Leben geniessen und die Welt entdecken als uns mit Vorsorge dieser Art zu beschäftigen. Ich mag mich an etliche Sonn- oder Feiertage erinnern, an denen wir ins Restaurant gingen weil unser Kühlschrank nicht genügend her gab. (Einen Tankstellenshop gab es damals in unserer Umgebung noch nicht.) "Aber hey - wir können es uns ja leisten!" war damals unsere Einstellung.
Erst mit der Entscheidung, dass wir auf ein Eigenheim sparen wollen, hat sich auch unsere allgemeine Einstellung geändert und wir schauten, dass wir auch mal ein Osterwochenende ohne Einkauf überstehen können.
Ein erster Kontakt mit dem Preppen (eigentlich mehr Survivalismus) kam vor einigen Jahren durch diese Wochenend-Rambo-Survival-Sendungen, die nun im TV so in Mode sind. Als Folge davon dachte ich natürlich, dass ich und meine Frau (damals noch ohne Kinder) alleine jede Katastrophe im Wald ausstehen können und ich unser Essen mit einem selbst geschnitzten Bogen jagen kann.
Als letztes Überbleibsel habe ich noch meine "Survivalweste" als Erinnerungsstück behalten: Eine Fischerweste mit etwa 15 Taschen für allerlei Dinge. Da drin hatte ich allerlei billiges Hobby-Survival-Zeugs, wie Kompass, Sturmstreichhölzer und sogar einen Notkocher der Schweizer Armee.
Mit der Geburt unseres ersten Sohnes änderten wir unsere Einstellung nochmals. Da man mit einem Baby nicht mehr nur im Moment leben kann, legten wir einen Vorrat an Nahrungsmittel an, falls meine Frau wegen dem Kind einmal nicht zum Einkaufen kommt. Mit der Zeit wurde dieser Vorrat immer vergrössert und es kamen auch andere tägliche Verbrauchsgegenstände wie Zahnpasta, Seife etc. hinzu.
Vor etwa drei Jahren hörte ich dann beim Heimwerken einen Radiobeitrag über einen (aus meiner Sicht extremen) Prepper, der für sich und seine Frau einen Bunker mit einem Zweijahresvorrat an Nahrung, Munition und allem Nötigen errichtet hat. Da habe ich dann aus lauter Neugier den Begriff gegoogelt und bin ziemlich schnell über diese Seite gestolpert. Das erste Jahr war ich ein stiller Mitleser, bevor ich mich dann vor rund zwei Jahren registriert habe. Seither habe ich viel Know-how ansammeln können und meine Vorbereitungen auch weiter ausgebaut. Allerdings noch nicht so weit, wie ich gerne sein möchte...
Zitat von prepping4family;194086
...Unsere Jugend bekommt keine Werte mehr vermittelt, es fehlt an Respekt und Leistungswillen...
Ich kann zwar nicht die ganze Jugend retten, aber immerhin meinen eigenen Kindern noch Respekt, Freundlichkeit und Einsatzwillen vermitteln und auch vorleben. Bei meinen Schülern klappt es ein Stück weit auch, aber wenn die Eltern bereits nur noch für sich schauen, wird's schon schwierig...