Beiträge von Kreutzner

    Angefangen einen umgestürzten Apfelbaum zu zerlegen, der dann natürlich auch zu Feuerholz wird.


    Zwei Weißdornsämlinge im Garten ausgebuddelt und zur Verstärkung in lichte Stellen der Weißdornhecke gepflanzt.


    Büsche zurückgeschnitten, um dem Beerenbeet wieder mehr Licht zu geben.


    Klammern von den Weckgläsern mit der Schweineschulter entfernt. Alle Gläser sind zu.

    In letzter Zeit Kostenloses Weidenholz geholt und zum Zersägen/Spalten bereitgelegt. Zerlegt und gestapelt wird es aber erst nach der Heizperiode, wenn wieder genügend Platz im Holzschuppen ist. Leider waren es nur 4 PKW-Anhänger.


    Heute habe ich knapp 5 kg Schweineschulter aus dem Angebot (1,99 €/kg mit Schwarte und Knochen) zu 14 1l-Weckgläsern Schweineschulter mit Apfelsud verarbeitet. Dabei gleich noch mehrere Liter vom 2 Jahre alten selbstgemachten Apfelsaft verbraucht. Der Apfelsaft war noch wunderbar. Außerdem einige Kilo Äpfel mit verkocht. Die Cox Orange fangen langsam an schlecht zu werden. Insgesamt ganz schön viel Arbeit, aber so sind wieder einige schnell und leckere Mahlzeiten gesichert. Die Knochen habe ich eingefroren, die wandern mit in die nächste Sülze.

    Gewürzkräuter sind nur begrenzt haltbar. Wir haben manchmal Großpackungen gehabt, wo die Kräuter eher pappig-fad als kräuterig-würzig schmeckten. Was denke ich ganz gut haltbar ist, sind Zimt und getrocknete Chilis, vielleicht auch noch ganze Muskatnüsse und Gewürznelken. Nicht ewig aber okay dürfte Curry und Pfeffer sein.


    Als Tauschmittel sind Gewürze denke ich nur bedingt geeignet. Am ehesten wohl noch Pfeffer und natürlich Salz. Die meisten Menschen verwenden zwar auch noch ein paar andere Gewürze, aber sie würden ihnen nicht ernsthaft fehlen. Andere Genussmittel dürften aus meiner Sicht vorrangig sein. Vielleicht Kräuterschnaps als Kompromiss, der sich notfalls auch zum würzen verwenden lässt?


    Richtig große Mengen haben die schon genannten Absatzprobleme. Ich glaube nicht, dass für Großmengen von Verbrauchern nach oder während einer Krise ein großer Markt besteht. Insofern als Wertanlage sinnlos. Andererseits kann man sich natürlich mit einigen Jahresvorräten der haltbaren Gewürze eindecken und sich so das eigene Leben verschönern, der eigene Luxus ist schließlich auch etwas wert, auch wenn niemand sonst daran Interesse hat.

    Wir haben gerade einen Raum als Hausbibliothek eingerichtet. Neben ganz vielen Sachbüchern zu Kunst, Malerei und fast jedem erdenklichen Sammelgebiet, die allenfalls zum Nachschlagen gut sind oder um Flohmarktschätze einzuordnen, gibt es einen Bereich mit Naturkundlichen Büchern, Obstbau, Garten, Bestimmungsbücher, etc. und natürlich auch Trivialliteratur.


    Auch wichtig finde ich Dokumente zur Familiengeschichte, Fotos, Urkunden (neulich haben wir zum Beispiel in einem Unterlagenkonvolut einen Heiratsvertrag meiner Ur-Ur-Großeltern von 1878 entdeckt) und Familienbibeln. Auch die persönliche Identität ist wichtig und die wird nirgendwo anders gesichert. Unabhängig von einer Krise hat das einen gewissen Wert und selbst wenn es in dieser oder der nächsten Generation niemanden so brennend interessiert, dass er sich alles anschaut - irgendwann wird mal jemand froh sein, dass es Stück dokumentierte Familiengeschichte gibt.

    So sehr ich die Überlegung zu einer Belastung von Inselanlagen auch missbillige, so neu ist das Konzept nicht.


    Nennt sich Anschluss- und Benutzungszwang. Gibt es z.B. bei der Abfallentsorgung und beim Abwasser. Tatsächlich lässt sich allerdings nur der Anschlusszwang durchsetzen, denn bislang ist es z.B. nicht strafbar, mit dem Spaten in den Garten zu gehen, oder eine Wasserlose Toilette zu verwenden. Das ergibt zumindest in diesen Fällen auch Sinn, denn es hat die Müllentsorgung so geregelt, dass kaum noch ein Privathaushalt aus Kostengründen seinen Müll im Ofen verbrennt oder sonstwie illegal und umweltschädigend entsorgt. Auch das Problem der Grundwasserverseuchung durch ungeklärte Abwässer konnte so weitestgehend gelöst werden.


    Gerade beim Abwasser ist es aber ähnlich, wie bei PV-Anlagen. Wenn ich ans Abwassernetz angeschlossen bin, darf ich mir keine eigene Kläranlage in den Garten bauen. Dabei könnte sich das bei Einhaltung der umweltrechtlichen Vorschriften ökologisch durchaus lohnen. Wenn es aber zu viele täten, würden die Abwassersysteme nicht ausgelastet und vermehrt mit Trinkwasser gespült werden müssen. Diese zusätzlichen (auch ökologischen) Kosten müssten dann auch die verbleibenden Nutzer leisten, die sich keine eigene Kläranlage gebaut haben/bauen können.
    Ich persönlich halte eine dezentrale Abwasserentsorgung in Verbindung mit einer entsprechenden Kontrolle für sinnvoll, schließlich klappt es bei den Heizanlagen ja auch und wir sind nicht verpflichtet, Fernwärme zu beziehen. Dann muss halt der Anlagenprüfer regelmäßig kommen, wie es der Schornsteinfeger für die Heizanlagen tut.


    Bei aller Diskussion geht eins jedenfalls nicht. Der Gesetzgeber kann die garantierten Einspeisevergütungen für bestehende PV-Anlagen nicht streichen oder reduzieren. Versprochen ist versprochen und das Bundesverfassungsgericht würde da sicher deutliche Worte finden. Eine Sondersteuer auf Private Erzeuger mit Netzanschluss dürfte daher ebenfalls zumundest schwierig werden. Inselanlagen sind mengenmäßig vernachlässigbar. Denkbar wäre natürlich, dass jeder die (steigende) Grundgebühr für einen Stromanschluss zahlen muss, auch wenn er keinen Strom aus dem Netz verbraucht.

    Torf finde ich ökologisch nicht so toll.


    Kompost bekomme ich nicht samenfrei hin, da ist mindestens soviel drin, wie im Gartenboden.


    Dafür auch noch Erde zu kaufen, sehe ich eigentlich nicht ein. Wiviel laufende Meter schaffst du denn mit den 30 l Erde?

    Wie ist denn die Pektinsuppe geschmacklich?


    Wie lange muss die Marmelade/das Gelee damit aufkochen? Ist ja bei Gelierzucker immer angegeben.


    Wie sieht es mit Erfahrungen mit alternativer Lagerung aus? Könnte man die Suppe auch in Gläser heiß abfüllen und so ungekühlt lagern? Müsste ja eigtl. gelieren. Oder geht die Gelierkraft dabei verloren?


    Müsste doch igentlich mindestens so gut mit Quittenabfällen gehen, oder?


    Benötigt man noch zusätzliche (Zitronen-)säure, oder ist in der Pektinsuppe schon genug drin, um das Gelieren zu gewährleisten?

    Klar kann man auch eine Grabgabel nehmen. Von der Drehgabel hab ich noch nichts gehört bzw. wenn es das Gerät ist, das mir dabei vorschwebt ist auch das bei schwerem Boden fraglich.


    Die Bodenlockerung geht sicher auch ohne Umgraben, aber es dient auch eher der Unkrautbekämpfung. Harnäckige Unkräuter, insbesondere Quecken bekommt man anders nicht mehr unter Kontrolle. Das Beet bekommt dann irgendwann eine regelrechte Grasnarbe. Alternative wäre natürlich Roundup, aber a) setze ich das eh nicht ein und b) würde es irgendwann knapp werden. Allerdings am Anfang einer Krise vielleicht dennoch das Mittel der Wahl um aus einer Wieser ohne Pflug bewirtschaftbare Fläche zu machen.


    Wenn du einen Wassertank brauchtest, war der Boden vermutlich auch noch relativ sandig. Unser etwas schwererer Boden hält die Feuchtigkeit so gut, dass wir nur in Ausnahmefällen und zum angießen Wasser benötigen.


    Wie groß waren denn deine "größeren Flächen"? Klar schafft man mit mehreren Leuten mehr als alleine und ich will auch nicht bestreiten, dass mit genügend Zeit mehrere hundert Quadratmeter in wenigen Tagen machbar sind. Nur irgendwann ist Schluss und man kann nicht mehr Fläche alleine bewirtschaften, da man seine Kulturen ja auch pflegen muss. Extensive Kulturen wie Obst, Beeren oder Topinambur und auf dem Komposthaufen Kürbis sind dann die einzige Möglichkeit den Ertrag noch ein gutes Stück zu steigern.

    Also eine totale Selbstversorgung funktioniert selbstverständlich nicht. Spätestens beim Werkzeug und den dazu benötigten Rohstoffen hört es auf.


    Eine weitgehende Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln ist aber möglich, braucht aber Platz und kostet viel Arbeit.


    Eine Bewirtschaftung ohne Umgraben/Pflügen halte ich allenfalls bei leichten, sandigen (also schlechten) Böden für möglich. Mulchwirtschaft kann man wegen der zusätzlichen Fläche für den Mulch vergessen. Entweder man hat einen Schlepper oder Einachser, oder man spannt sich selbst vor einen kleinen Pflug. Selbst oder auch zu zweit funktioniert auch das aber nur bei sandigen armen Böden. Hat man das Glück, gute schwere Gartenerde zu haben, bleibt eigentlich nur das Umgraben. Wer mal ein paar hundert Quadratmeter mit dem Spaten umgegraben hat, weiß wieviel Arbeit das ist. Allein dieser Umstand limitiert die bewirtschaftbare Fläche pro Arbeitskraft erheblich.


    Für den Gemüseanteil und Kartoffeln reichen 400 Quadratmeter pro Person locker aus. Meine Eltern bewirtschaften derzeit ca. 400 Quadratmeter und haben zu zweit reichlich Überschuss, kaufen aber natürlich auch noch Lebensmittel zu. Obst- und Nussbäume sowie Beerensträucher verbrauchen relativ viel Platz, kosten dafür aber vergleichsweise wenig Arbeit.


    Egal was man anbaut, die Lagerung ist ein zentrales Problem. Wer keinen kühlen, dunklen, frostfreien, Nagersicheren Lagerraum für Kartoffeln und eine ebensolche Erdmiete für Rüben hat, dem hilft die größte Ernte nichts.
    Kartoffeln, Rüben, Rote Beete und Zwiebeln lassen sich recht gut lagern.


    Auch Nüsse sind gut, müssen aber direkt nach der Ernte gut getrocknet werden, weil sie sonst verschimmeln.


    Äpfel sind je nach Sorte bedingt lagerfähig, brauchen aber auch einen kühlen und frostfreien Raum. Sie müssen aber ca. alle 2 Wochen durchsortiert werden, um die gammligen zu entfernen. So geht noch ein guter Prozentsatz verloren. Sie schrumpeln außerdem und lassen im Geschmack nach.


    Beerenobst und Birnen sind nicht lagerfähig, können aber getrocknet, eingekocht oder - soweit die Infrastruktur sicher ist - eingefroren werden. Gleiches gilt für reifes Fallobst von Apfelbäumen, das man in einer Versorgungskrise sicher nicht vergammeln lassen möchte. Bei wenigen Bäumen ist das alles kein Problem, bei mehr als 5 gleichzeitig reif werdenden Bäumen muss man sich insbesondere bei den Trockenkapazitäten etwas ausdenken.


    Alternativ kann man auch Saft oder sogar Wein machen und einlagern, wofür man aber ebenfalls Energie und Material benötigt.


    Topinambur bringt nicht so viel Ertrag wie Kartoffeln und liefert auch weniger Kalorien. Dafür ist de Anbau noch einfacher und beschränkt sich auf einmalige Anpflanzung und die Ernte. Allerdings sind Wühlmäuse ein großes Problem.


    Winterkohl ist eine Bereicherung im Winter, muss aber eventuell gegen Hasen und Rehe geschützt werden.


    Kürbisse sind je nach Sorte bis zu einem halben Jahr lagerfähig. Die Samen sind zudem sehr energiereich.



    Kühe sind für die Selbstversorgung ungeeignet, es sei denn, es steht wirklich sehr viel Land zur Verfügung. Die Bevorratung von Heu benötigt trotzdem viel Arbeit und einen geeigneten Heuboden, den kaum noch jemand hat.


    Schweine brauchen viel energiereiches Futter. Im Notfall ließe sich vielleicht ein Schwein mit den Küchenabfällen mehrerer Haushalte mästen.


    Kaninchen halte ich für den Braten der Wahl. Grünfutter und etwas Heu bekommt man zusammen, notfalls von Wegrändern und Brachen.


    Hühner und ihre Eier können den Speiseplan um wichtige Eiweiße bereichern. Allerdings sollte der Stall oder zumindest das Material vorhanden sein. Zum Winter reduziert man den Bestand, da die Hühner dann nicht legen und um Futter zu sparen. Die Hühner könnten in ihrem Auslauf den Komposthaufen beherbergen und so einen Teil ihrer nahrung selbst finden. Ganz ohne Körnerfutter geht es nicht, eventuell wäre der Anbau von im ganzen geerntetem Getreide, die weiter oben beschrieben wurde eine Möglichkeit. Die Hühner brauchen für stabile Eierschalen außerdem Kalk, z.B. Muschelgrit. Sofern man nicht am Strand wohnt und Muschelschalen sammeln kann, bleibt nur eine Bevorratung. Natürlich wird man nicht immer eine ausgewogene Ernährung und artgerechte Haltung gewährleisten können.


    Häufig liest man von Ziegen, darüber bin ich aber nicht ausreichend informiert.




    Selbstversorgung aus dem eigenen Flächen umfasst aus meiner Sicht auch die Holzversorgung. Alle Nahrungsmittel helfen einem nichts, wenn man im Winter erfriert. Eine Holzfeuerung muss vorhanden sein. Wenn es nur ein kleiner Wohnzimmerkamin ist, gibt es zumindest einen beheizbaren Raum...
    Der Holzbedarf hängt von der Effizienz des Ofens ab und von der Isolation des Gebäudes. Für eine Minimalfeuerung würde ich aber von mindestens 10 Raummetern Feuerholz ausgehen. Diese Menge produziert ein ha Wald nachhaltig. Für etliche Jahre kann man aber auch mehr entnehmen, je nachdem wie alt der Baumbestand ist. Hier sehe ich in waldarmen Gegenden ein sehr großes Problem. Holz muss außerdem trocken sein. Der Vorrat muss also schon vor Ausbruch einer langfristigen Krise bestehen. Über den Heizvorrat hinaus benötigt man unter Umständen auch Feuerholz für die Küche und einen geeigneten Herd.



    Ich hoffe, ihr könnt mir meinem kleinen Brainstorming zu den Möglichkeiten und Grenzen einer Gartenselbstversorgung etwas anfangen.

    Weißer Joghurt von Aldi (1,5 % Fett) nach 6 Monaten völlig in Ordnung.


    Preiselbeermarmelade von Aldi nach ca. 10 Jahren völlig in Ordnung.


    Salzbrezelchen (Knabberkram) nach 3 Jahren total muffig.


    Selbst gedörrte Pflaumen und Apfelringe in Blechdosen nach ca. 10 Jahren noch in Ordnung.


    Pflaumen in Rum sowieso nach 25 Jahren.


    Sekt und meistens auch Weißwein wird nach einigen Jahren schlecht (kippt).


    Angebrochenes Senfglas im Kühlschrank auch nach 2 Jahren noch gut.


    Butter im Kühlschrank nach 6 Monaten außen etwas gelb, darunter einwandfrei.



    Und zum Thema Eingekochtes: ca. 20 Jahre altes selbst gemachtes Kürbischutney im Weckglas mit Gummiring. Ist einwandfrei und durch die Lagerung möglicherweise noch besser geworden. Das Glas hielt dicht, obwohl das Gummi sich dann beim Aufmachen etwas zerlegt hat (war nicht mehr wirklich elastisch).

    Ich denke, die von wolpi angesprochene Amnestie wäre die sinnvollste und wahrscheinlichste Lösung. Allerdings wird es vermutlich keinen Straferlass geben, sondern eine allgemeine Aussetzung des Vollzugs für die Zeit der Krise. Sollte der öffentliche Friede gefährdet sein, halte ich es für noch sinnvoller, alle auf Bewährung rauszulassen. Irgendwann wird die Ordnung ja wieder hergestellt und die Knastis wollen ja nicht zurück. Also haben sie bei einer Bewährung einen Anreiz, sich ruhig zu verhalten.


    Besonders gewaltbereite Tätergruppen wird man hoffentlich von derartigen Regelungen ausnehmen. Da wird sich eine - meines Erachtens sogar Grundgesetz (Gleichbehandlung) konforme Regelung finden lassen.


    Genauso interessant finde ich die Frage, wie man mit Straftaten während der Krise umgeht. Plünderungen und Schlimmeres müssen natürlich geahndet werden und ich glaube nicht, dass es so schnell zur Methode "Kopf ab ohne Prozess" kommt. Man wird die Leute also aus dem Verkehr ziehen und irgendwie verwahren müssen. Selbst mit Schnellgerichten (die durchaus rechtstaatlich sein können) bleibt das Problem der Unterbringung der Verurteilten. Die Unterbringungsverhältnisse werden vermutlich nicht übermäßig komfortabel sein und "Lager" sind logistisch vermutlich die einfachste Möglichkeit. Ein paar Planen und ein paar Kilometer Natodraht wird man sicher auftreiben können, die Nahrungsmittelversorgung muss aber auf Minimum gewährleistet sein, schon damit es nicht zu Aufständen kommt.

    Hier oben im Norden sollen es heute bis zu 14 °C werden. Der Boden ist schon 1-2 Wochen aufgetaut. Topis sind sehr robust, die würde ich auch mitten im Winte pflanzen, wenn der Boden mal kurz aufgetaut ist.

    Anschluss- und Benutzungszwang kenne ich eigentlich nur bei Fernwärme. Die Regionalverordnung würde mich mal interessieren. Gibt es die zufällig online? Normalerweise müsste da auch die Ermächtigungsgrundlage drinstehen.


    Wo ist das Problem mit der Nachbarbebauung? Sind da Abstände vorgeschrieben, die du nicht einhälst?

    Auch wenn das Thema schon ein paar Tage alt ist, möchte ich nochmal auf den Kernaspekt zurückkommen.


    Die Frage ist, ob in Deutschland bald solche Zeltstädte entstehen werden. Die ganz klare Antwort kann nur nein sein. Was passiert wenn plötzlich alles zusammenbricht, steht auf einem anderen Blatt, aber selbst dann wird vorhandener Wohnraum genutzt werden, notfalls per Einquartierung.


    Die derzeitige Lage ist aber, dass jeder, der will auch eine Unterkunft erhält. Jeder Obdachlose kann sich an ein Amt oder eine Soziale Einrichtung wenden und erhält zumindest eine Notunterkunft zugewiesen. Ich habe Zivildienst bei einer Hilfseinrichtung für Obdachlose gemacht. Der Wohnraum ist nicht das Problem, sondern das mit dem eigenen Leben klarkommen. Langjährige Obdachlose sind nicht "wohnfähig". Nur mit Betreuung und mehreren Anläufen schaffen es einige wieder sesshaft zu werden.


    Jeder der diese Probleme nicht hat, erhält in Deutschland ein heizbares Dach über dem Kopf, selbst wenn er Schulden und kein Einkommen hat. Anderes zu behaupten ist letztlich eine Diffamierung des derzeit bestehenden Sozialstaats. Protestcamps haben mit der Thematik wenig zu tun.