Moin @ll,
nur mal so zum Nachdenken:
Bei allen meiner Kinder war es für die Mutter eine "Bilderbuchschwangerschaft" im klassischen Sinne, keinerlei Komplikationen standen der Freude auf das werdende Leben entgegen.
Zwar hat meine zweite Frau eine Grunderkrankung, dies hat aber den Verlauf der Schwangerschaften nie beeinflusst, wenn man der extrem peniblen Frauenärztin glauben darf. Jedoch...
Zwei meiner drei Kinder hätten eine Geburt außerhalb eines Kreissaales nicht überlebt. Sie mussten zwar nach der Entbindung nicht behandelt werden, aber ohne massive Hilfe und die Infrastruktur eines Kreissaales wären sie im Geburtskanal erstickt. Heute sind die Zwei (24 und 4 Jahre) gesunde und putzmuntere Menschenkinder.
Der dritte (zwei Jahre) kam problemlos zur Welt, nur wäre meine geliebte BEVA fast verblutet.
Möchte jetzt noch irgendjemand hier im Forum wissen, wie meine unbescheidene Meinung zu Geburten außerhalb von Kreissälen mit aller verfügbaren Medizin im Hintergrund ist?
Dies schliesst jegliche Form von Hausgeburten mit ein. Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe eine hohe Meinung vor den Hebammen, hiessen sie doch nicht umsonst früher auch "weise Frauen"! Aber es sollte alles an Medizin im Background abrufbar sein, was es heute gibt. Wenn´s nicht gebraucht wird um so besser!
Lieben Gruß
Christian
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Zitat von Wildclaw;152336
... Aber wenn man mal drüber nachdenkt es ging Jahrtausende auch ohne die ganze moderne Technik, richtige Ärzte und nicht der Medizinmann usw.
... Finde auch den Abschnitt im "Das große Buch der Überlebenstechniken" von Gerhard Buzek hilfreich ist was sowas angeht.
Moin Wildclaw, moin @ll,
zum ersten Teil der Zitation:
Wie hoch war die Neugeborenensterblichkeit unter und kurz nach der Geburt im Vergleich zu heute?
Nur zur Info: Eine Hebamme darf ein Kind ohne Ärztliche Hilfe entbinden - ein Arzt hat immer (falls irgend verfügbar (in D)) eine Hebamme hinzuzuziehen! (Stand meines Wissens 2011)
Zum zweiten Teil:
Als "Rettungsbär" und Vater dreier Kinder - ich war bei allen Geburten (und zweimal "Sectio Caesarea" im Kreissaal während der Ausbildung) dabei - lass Dir gesagt sein:
:Ironie: Da helfen Bücher allein dann (sauberes Papier vorausgesetzt) auseinandergenommen Blattweise als Unterlage.
Nee, im Ernst: Wenn Du diesen wunderbaren Vorgang noch nie wirklich miterlebt hast, wirst Du mit dem Buchwissen mächtig vor die Wand rennen. Ausserdem - ich muss nur mal meine Fortbildungen Gyn & Geburtshilfe revue passieren lassen - lernt Medizin auch hier nach Jahrtausenden noch dazu. Also viele der vermeintlich hilfreichen Tipps aus Büchern (Fachliteratur eingeschlossen) sind auf einmal überholt.
Nur mal so als Gedankenexperiment:
Wer hat den höchsten Stress unter der Geburt?
a) das Kind
b) die Mutter
c) der Vater
d) der ungeübte(!) Helfer
e) der geübte Helfer / die Hebamme / der Arzt
Ehrliche Antwort? Ich weiss es nicht... :peinlich:
Christian