Beiträge von ksbulli

    Moin "My Lord"... :face_with_rolling_eyes:


    so ganz Unrecht hast Du natürlich nicht: Ab einem gewissen Alter ist mensch schon durchaus für sich selbst verantwortlich und seines / ihres "Glückes Schmied".


    Allerdings kann ich nur schmieden, was da ist. Mir wurde das Outdoor-Interesse auch nicht an der Wiege gesungen, allerdings wurden wir zu Hause "auf Neugier getrimmt": Fragen wurden immer offen und nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Interessen wurden - so weit möglich - gefördert. Lernen war ein "Muss".


    Nicht, dass ich mit meinen Eltern in der Retrospektive völlig einer Meinung wäre oder sagen würde, sie hätten alles richtig gemacht. Nee, wirklich nicht... :lachen:


    Aber das Rüstzeug, welches ich fürs Leben bekommen habe war schon o.k. Der Rest wurde dann meine Entscheidung und ich lebe mein Leben ja auch selber. Aber wenn genau dieser Werkzeugkasten völlig leer ist, dann wird es schon schwieriger...


    Und genau hier muss auch die ausserfamiliäre Erziehung (Kindergarten, Schule) ergänzen.


    Ich halte da solche Äußerungen ("Arschlochkinder") wie Du sie beschreibst für kontraindiziert. Denn auch wenn man noch so aufpasst: Kinder hören alles, was sie nicht hören sollen. Und sie machen sich ihren Reim darauf. So eine Äußerung, da würde in unserer Kita (Elterninitiative) die sprichwörtliche Wand wackeln!


    So far


    Christian


    (der bei seinen Kindern bestimmt alles richtig macht... :unschuldig: )


    Hallo Tom,


    so ganz kann ich Dir in Bezug auf die Alltagstauglichkeit nicht folgen. Zum einen verfügst Du über zwei Fahrzeuge, die im Falle eines irgendwo nicht weiter Kommens schon extrem gut vorbereitet sind, dabei jedoch völlig alltagstauglich. Zum anderen hältst Du noch ein absolutes "Schmankerl" vor. Du kennst es als aktiver Schraube in- und auswendig, wirst es jedoch kaum jeden Monat über längere Strecken bewegen. Aber Du willst dich im Falle WTSHTF komplett darauf verlassen.
    Aus K-Schutzzeiten kenne ich das Problem der "Standschäden", will sagen nicht bewegte Kfz gehen richtig kaputt, spätestens wenn sie mal wieder längere Strecken zurücklegen müssen. Das mag für Dich als Schrauber noch handhabbar sein, für andere Prepper vielleicht nicht so. Daher ist die Forderung nach der Alltagstauglichkeit in der Tat nicht von der Hand zu weisen...


    Der Schluss aus den eigenen Lebenserfahrungen (die ich zum Teil in gleicher Form gesammelt habe) ist da nicht ganz richtig, lediglich in der Schnelle der Verfügbarkeit stimme ich Dir teilweise zu.


    Aber gut zu sehen, dass Du Deinen Weg aus der Krise vorbereitet hast!


    Christian

    Moin,


    ...alles eine Frage der (frühzeitigen) Motivation.


    Wir haben unsere Kleine (4) mittlerweile so weit, dass sie es normal findet - nein, eher stolz darauf ist, rund 7 - 8 km in der Eifel Berg rauf und runter (oder umgekehrt) zu laufen.
    Da ist dann allerdings schon die richtige Motivation entscheidend, ein leichter Mix aus Gummibärchen und Naturbeobachtung. Das die funktioniert, merkt mensch spätestens, wenn bei einer wiederholten Wanderung an der gleiche Strecke Sätze kommen wie: "Da am Bach haben wir doch den kleinen gelben Vogel beobachtet..." oder "Da vorne kommt doch der Ameisenhaufen...".


    Die Krönung kam letztes Wochenende: Schwiegereltern haben einen Wohnwagen in der Eifel fest stehen, da werden sie auch öfter besucht. Durch ein Missverständnis bin ich am Samstag nicht mit unserem PKW sondern mit dem Bulli zum Dienst gefahren, ich wusste nicht, dass meine Frau mit den Kids über Nacht dort hin wollte.
    Kommentar meiner Tochter: "Dann schlafen wir halt im Zelt!" - Wohlgemerkt sie hat in ihrem Leben noch nie im Zelt geschlafen, kennt das nur vom sehen auf dem Campingplatz...
    Das WE war ein voller Erfolg!!!


    Na bitte, geht doch! :Gut:


    Christian

    Hallo Kupfersalz,


    Du schreibst: "... Brunnen, Tiefe unbekannt ...", dies ist ein Problem bei Deiner Suche: Alle Pumpen haben eine Ansaug- und eine Förderhöhe. Sprich sie kriegen das Wasser aus der maximaltiefe ihrer Ansaughöhe herauf gefördert. Das ist bei Tauschpumpen völlig egal, die schmeisst Du ja rein. Da interessiert nur die Förderhöhe, die ja bisher offensichtlich ausreichend war...


    Damit komme ich auf die Empfehlung von tut: Die TS 0,5/5 ist nicht mehr im Bestand, d.h. wird nicht mehr beschafft. Sie ist auch bei den Dekon-Einheiten durch eine elektrische ersetzt worden. Wie sieht es da mit der Ersatzteilversorgung aus?


    Ich würde innerlich eher zu der Lösung von Obwalder tendieren, denn die ist flexibler:


    Du hast ja derzeit schon Strom vor Ort, fällt der aus, hast Du das Aggi. Das kannst Du aber auch für die Versorgung deiner Behausung nehmen, wenn der Strom mal länger weg bleibt...


    Gut, portabel ist das notfalls auch, musst halt eventuell zweimal laufen. Und den Keller bekommst Du auch irgendwann damit leer, dauert halt... :peinlich:


    JMO2CT und herzliche Grüße


    Christian

    Hallo lord_helmchen,


    ich denke, Du hast ein "neues" Kochset. Schön zu lesen, dass die Töpfe doch immer noch gut sind! Aber der Windschutz ist auch bei meinen META Sets etwas empfindlicher, obwohl die für´s Militär gefertigt waren.


    Wg. Lochfraß mag die Anodisierung gute Dienste leisten, ich bin halt kein Metaller. Ich kenne das Problem nur aus meiner Zeit als Feldkoch / ZF einer Betreuungseinheit...


    So far


    Christian

    Moin @ll,


    ich antworte / frage mal von hinten nach vorn:


    @ Commando: Auf Deinem ersten Bild sieht mensch die Schweizer Feldflasche direkt neben einer Flasche von der "Hausfrauenlieblingsmarke" Tupperware. Die haben wir auch viel in Gebrauch, die kann was. Hier kommt m.E. das Problem der Feldflasche deutlich zu Tage: Sie ist undurchsichtig, d.h. ich sehe nicht, wenn noch was ´drin kleben geblieben ist und ich noch gründlicher reinigen muss! Die andere ist halt durchsichtig...
    Wenn Du sie so sorgfältig pflegst, wie Du das beschrieben hast, funktioniert es. Aber im "Ernstfall" hast Du so viel um die Ohren, dass Du es Dir jedes zusätzliche Problem ersparen willst. Und wenn eine Plastikflasche anfängt zu "müffeln" ist es m.E. zu spät.
    Ein Szenario mit Schutzmaskenpflicht möchte ich eh nie erleben, da hast Du so viele Probleme auf einmal, ich glaube da ist die intensive Reinigung Deiner Feldflasche eher ganz, ganz hinten auf der Liste.
    JMO2CT, aber ich finde es gut, dass hier im Forum jeder seine eigenen Schlüsse zieht und veröffentlicht. Vielfalt ist immer gut!!!


    @ lord_helmchen: Ich habe in Rezensionen gesehen, dass die neueren Trangia-Sets nicht mehr ganz an die Materialqualität der alten herankommen, bei tendenziell eher gestiegenem Preis. Kannst Du das aus Deiner Erfahrung kommentieren? (Ich mag das Trangia-Konzept halt, aber die Portokasse spielt gerade nicht mit...)


    @ John: Wegen der großen Henkel an den klassischen Militärkochgeschirren / Gamellen / Pickpötten: Die sind wirklich für die alternative Nutzung über dem Feuer gedacht. Das traut man dem heutigen Treckingtouisten nicht zu. Wenn Du über diese Art zu kochen nachdenkst, denk´ auch über einen HOBO nach. Kleine Feuer sind leichter in der Handhabung als große. Ich muss meine BEVA noch von der zwingenden Notwendigkeit dieses Teiles überzeugen. :unschuldig:
    Unter http://www.scout-international.de findest Du nicht nur einen HOBO, der hier im Forum sehr, sehr gut bewertet wurde, sondern so weit ich weiss auch den oben beschriebenen Kompass. Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es für Foris auch gute Preise. :face_with_rolling_eyes:


    In diesem Sinne, ich gehe jetzt das gebrauchte META50 Geschirr schrubben. Meins hat vom Vorbenutzer noch "Lagerschmutz". Auch ein "Backup" muss in einsatzfähigen Zustand sein!


    Christian

    Hallo John,


    Kochset:
    - Einfach, gut und preisgünstig: META50, die alten von der Schweizer Armee- wenn Du an einen ordentlichen drankommst und ALU o.k. ist (vorsicht bei säurehaltiger Nahrung, das geht in Alu nicht). Du brauchst dann noch einen Spiritusbrenner z.B. Trangia oder ESBIT
    - Besser aber teurer: Beschichtete Kochsätze wie Trangia (anodisiert) oder der kleine ESBIT, das Tatonka hat den charmanten Vorteil Edelstahl zu sein. Du solltest aber vielleicht noch über einen Kocher nachdenken... :face_with_rolling_eyes:
    Was das EH-Kit angeht, bin ich mit Papa Bär nicht einig, ich würde es mir lieber selbst zusammenstellen. Aber das liegt an meinem Beruf. :face_with_rolling_eyes:
    Ich stehe eh eher auf das KISS-Prinzip: Keep it small and simple!


    Kompass: Recta DP2 wäre eine gute Option (hab ich mal geerbt, der ist schon nett). Den von Papa Bär empfohlenen kenne ich nicht, da halte ich die Klappe, Essbesteck 100% ack!


    Handtuch: Mikrofasertuch. Hat zwar den Komfort eines "Viledatuches", aber Du kannst Dich wirklich auch noch damit abtrocknen, wenn es satt feucht ist. Einfach auswringen und gut iss! Ausserdem ruck zuck trocken, wen das Lager abgebrochen wird... Kann ich aus der Praxis heraus nur empfehlen!


    Feldflasche: Oh, oh, das ist ein "Glaubensbekenntnis". Da habe ich so ziemlich alles in den Fingern gehabt, was es gibt. Praxiserfahrung habe ich mit der Alu-Flasche vom Bund: Stabil und schwer, hält ewig und ist hygienisch einwandfrei. Geht gar nicht für säurehaltige Getränke. Mit Plastik (Feldflasche USA oder Schweiz) bin ich nie "warm" geworden, das liegt aber auch an meinem persönlichen Verhältnis zu diesen Werkstoffen. Sie vertragen keine Hitze, die Reinigung ist auch nicht so ohne und damit geht auch ganz schnell mal die Hygiene über die Wupper...
    Zur Zeit sind SIGG-Flaschen mein persönlicher Favorit!


    Becher: Stahl, Stahl und nochmals Stahl! Alu geht gar nicht mit säurehaltigen Getränken (Früchtetee, Tee mit Zitrone etc. etc. etc.)


    Der Rest Deiner Fragen geht schon wirklich ans "Eingemachte": Frage Zehn Prepper, Du bekommst 11 Meinungen. Frage zehn Outdoorer, Du bekommst 15 weitere Meinungen. :lachen:


    Hier musst Du im Ernstfall selber damit zurecht kommen, da helfen die besten Tipps nichts. Also schau Dir an, was so an Erfahrungswerten in den Feedbacks bei Amazon & Co zu finden ist, verbinde das mit dem Input hier aus dem Forum und dann nimm das Teil, welches Du gerne nehmen willst mal in die Hand. Das geht allerdings nicht im Internet... :unschuldig:


    In diesem Sinne, viel Erfolg bei der Zusammenstellung und trainier mal mit Deinem Equipment...


    Christian

    Hallo Endzeitstimmung,


    ich mag Deine Begeisterung nicht trüben, aber...



    Vergiss die Sterilisation von Verbandmaterial oder OP-Besteck! Wie Du auf Bild 2 sehen kannst, schafft der Topf etwas über 120° C. Damit kannst Du bei 2 bar Druck innerhalb von 20 min noch Sporen abtöten aber für Prionen benötigst Du 134° C und *DREI* bar Druck für bis zu 60 min. Dafür ist das Ding nicht ausgelegt!
    Prione sind Proteine, die in ihrer pathogenen Form als organische Toxine mit virusartigen Eigenschaften wirksam sind. Sie sind AFAIK u.a. als Verursacher der Creuzfeldt-Jakob-Krankheit dringend verdächtig. Bei uns auf der Wache wurde irgendwann um 2003/4 der Steri (ein richtiger kleiner Autoklave) abgeschafft und wir haben auf extrene Dienstleister umgestellt. Allein weil der Aufwand für unseren Bedarf zu hoch wurde!


    Gerade auf einem Campingkocher wirst Du kaum den Pott für 20 - 60 min auf der Temperatur und dem Druck halten können.


    Der Schrieb des Krankenhauses ist schlicht veraltet (siehe Deine Schätzung des Herstellungsdatums) ...


    Aber für die Fläschen reicht´s allemal! :Gut:


    Und für kleine Portionen Nahrung hats Du es ja schon selbst erfolgreich gestet ( und so lange mümmeln die Zwerge ja auch keine pürierte Kost, dann wollen die das gleiche auf dem Teller, wie Du - glaub´s mir! :face_with_rolling_eyes:)


    Keimarme Grüße


    Christian

    Moin @ll,


    jetzt hänge ich mich mal als gelernter Katastrophenschützer rein. Vieles (so gut wie 95%) des geschriebenen ist völlig richtig - lediglich die Kontexte sind "etwas" schräg:


    1) Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort machen einen sehr anstrengenden (körperlich und zum Teil auch seelisch) Job und das auch noch richtig gut.
    2) Nach einer gewissen Einsatzzeit braucht Helfer eine Pause (körperlich und auch seelisch)!
    3) Die Technik hilft ungemein. Da steht mensch oft genug nur noch bewachend daneben.
    4) Die Organisation ist gerade in den ländlichen Bereichen nicht hauptberuflich sondern in vielen Fällen neben der Hauptaufgabe
    in der (Gemeinde-)Verwaltung o.ä. angesiedelt bzw. völlig ehrenamtlich.
    Sie ist dadurch einfach nicht so professionell, was nichts über die Qualität des persönlichen Engagements aussagt!
    5) "Katastrophentourismus" vergrößert die Probleme vor Ort um Größenordnungen.


    Aber:


    - Pause machen am Einsatzort (außer der berühmten Tasse Kaffee und der Kippe...) ist nicht.
    Ein paar Meter abseits, da steht mensch nicht mehr dumm rum und schaltet auch wirklich ab.
    Sie/er soll ja regenerieren! Hierzu ist eine Trennung / Abkopplung von dem Einsatzgeschehen unbedingt erforderlich!!!
    Und wenn Helfer in einer Zeitlücke mal mit dem Mobiltel. "daddelt" ist das zwar menschlich zu verstehen,
    (Bin im Einsatz Schatz, aber es ist alles o.k. - sowas beruhigt ungemein!) aber bitte schön die Netzte sind eh schon solide ausgelastet.
    Wir brauchen keine Sofortberichterstattung auf Fratzenbuch oder Piepmatznetz. Das schadet manchmal mehr, als es nutzt!


    - Bier im Einsatz geht gar nicht!!! Auch nicht in der Pause!!!
    Der Körper ist in einer Ausnahmesitution und bis zum "Anschlag" belastet also damit auch in Pausenzeiten nicht in Ruhe.
    Der Alkohol baut sich einfach nicht schnell genug ab, es entsteht ein erhebliches Unfallrisiko.
    Ein (leicht) alkoholisierter Helfer ist ein Sicherheitsrisiko für sich und seine Kameraden...
    (und natürlich auch für die Betroffenen, denen sie/er helfen will)
    Außerdem ist die Außenwirkung (siehe oben) nicht zu verachten.
    Jetzt stelle sich ein jeder mal vor, die ersehnte Hilfe kommt und die helfende Hand hat eine Alkoholfahne...


    - Kommandogewalt / Befehlsgewalt hat nichts, aber auch gar nichts mit Organisation zu tun.
    Das eine bezieht sich auf die Einsatztaktik, das andere findet im Hintergrund statt. In diesem Fall (kein Sand da) ist das ein Problem
    für den S4 im Stab. Wenn da vor Ort ein Einsatzführer Personal hin-oder herschiebt bzw. mal auf eigene Faust Nachschub organisiert
    (ohne Auftrag) dann gibt es zu Recht eine ziemlich harsche Anrede...


    - "Ungelernte" Helfer, sprich "Zivilisten" die einfach ihre Muskelkraft (z.B. zum Schippen) anbieten demonstrieren zumindest ihre Solidarität.
    Das tut auch Helfern gut!
    Aber sie sind leider nicht immer optimal zu integrieren. Das hinterlässt bei diesen oft einen schalen Nachgeschmack.
    Leider geht dieser Aspekt in der Führungsausbildung zu oft unter. Hier ist der Einsatzführer vor Ort gefragt, ob es nun gerade passt oder nicht.
    Aber vielleicht steht da ja auch der freiwillige Helfer der Zukunft als Nachwuchs für meine Einheit vor mir?


    So, das waren in "Kurzform" :face_with_rolling_eyes: ein paar Gedanken, um ein wenig Einblick in die Einsatzwelt des Katastrophenschutzes zu geben. Es kann bei einem Einsatz dieser Größe nicht alles glatt gehen. Auch hier handeln Menschen. Und jeder sieht nur das, was vor Augen ist. Wir spielen hier aber in Dimensionen die eine sehr tief gestaffelte "rückwärtige Führung" erfordern. Und selbst dort hat man nicht immer wirklich einen Überblick!


    Daneben ist eine Erkenntnis schon fast der Treppenwitz des Katastrophenschutzes:


    Prof. Dombrowski (Kiel) hat bei allen Auswertungen - egal ob Realeinsatz oder Übung - nach seinen Aussagen immer wieder die Rückmeldung erhalten: "Die Kommunikation funktionierte nicht!" Dieser Satz bezog sich nicht nur auf die Technik. Und immer, wenn eine Kommunikation unterbleibt (aus technischen oder sonst welchen Gründen) geht dem Stab Information verloren, der für die nächste Entscheidung essentiell sein kann!


    In diesem Sinne,


    Herzliche Gruß


    Christian

    Hallo Hunted,


    wow, das ist doch mal eine Antwort! So detailliert hatte ich die Dskussion jetzt nicht erwartet, einfach gut...


    Das war nicht im Rahmen einer RD-Fortbildung (hab ich ja auch nicht geschrieben:)), sondern vor dem Hintergrund des Katastrophenschutzes. Nur mit einem Anteil von min. 70% RD-qualifizierter Leute....
    Da waren natürlich auch die Interessen etwas anders gelagert, denn wir hatten in meiner Einheit ja auch die Aufgabe einer ambulanten Versorgung unter eingeschränkten Möglichkeiten.


    Was Du zur Schnittstellenqualifikation -> Notaufnahme schreibst kann ich nur zweimal dick unterstreichen. Da geht viel zu viel verloren!!!


    Und die Prepperseele ist damals wirklich angefixt worden.. :lachen: Vor allem hab´ ich damals gelernt sicher zu Erkennen, wo meine Grenzen liegen. :Gut:


    OT.: Damit klinke ich mich mal für gut zwei Wochen aus der Diskussion aus, es geht nach Erwachen aus meinem Nachtdienstkoma ab in die Bretagne...


    So far


    Christian

    Hallo Cosmo,


    Zitat von Cosmo;136896

    ksbulli
    Zu farbige Desinfektionsmittel:
    In Cutasept G sind die wirksamen Bestandteile Propanol und Benzalkoniumchlorid. Die Farbe soll nur das behandelte Gebiet markieren...


    Danke für das Update, ich hatte jetzt nicht alle Wirkstoffgruppen auf dem Schirm...


    Allerdings geht Dein Einwand am Thema vorbei:


    "Anwendungsgebiete
    Im operativen Bereich zur prä- und postoperativen Hautdesinfektion und gleichzeitigen Markierung des Desinfektionsfeldes. Zur Hautdesinfektion vor Injektionen, ..., sowie kleinen medizinischen Eingriffen."


    (Zit. Bode, Hersteller von Cutasept G)


    Das ist auch ganz logisch, denn der Wirkstoff Benzalkoniumchlorid basiert darauf, dass er sich in der Zellmembran lebender Zellen ansammelt und die Funktion der Membran verhindert. Damit bricht irgendwann der Zellstoffwechsel zusammen. Das möcht ich in einer Wunde nun mal nicht haben, das macht Probleme. Auf der Haut hingegen ist das sehr wohl tolerabel, da die oberste Schicht eh aus abgesorbenen Epitelzellen besteht.
    Was da lebt, sind Keime und die stören bei OPs hin und wieder... :Ironie:


    Wir sprechen hier aber von der Versorgung von Verletzungen, dafür ist das Mittel nicht da. Das wäre "off label use" und geht in meinen Augen gar nicht (JMO2CT)


    In der Hoffnung, nicht zur Verwirrung beigetragen zu haben,


    Christian

    Hallo Hunted,


    es geht hier doch um die Versorgung von Primärverletzungen. So wurde uns in der Ausbildung (um 1979) noch gelehrt, dass prinzipiell jede traumabedingte Wunde ausgeschnitten und genäht werden müsse. (Wundversorgung nach Hoffmann - ist das richtig?) Im Rahmen von Fortbildungen werden immer mal wieder aktuellere Versorgungsverfahren (Wundkleber, später Steristrips...) vorgestellt. Einfach als Background, im RD haben wir da ja weniger mit zu tun. Auf die Rückfrage was denn nun mit Versäubern der Wundränder und Nähen wäre erklärte uns ein ausbildender Chrirg sinngemäß, dass die Wundheilung ja nun an der Zellrändern ansetze. Eine "glatte" Wunde hat dann logischer weise weniger "Kantenlänge" als eine "ausgefranste". Damit stehen potentiell mehr Zellen für den Ansatz von neuem Gewebe zur Verfügung. Wenn eine Platzwunde nun versäubert wird, geht dieser Vorteil verloren.


    Voraussetztung ist natürlich, dass es zu keinen Schwellungen (z.B. auf Grund von Einblutungen in das Gewebe) kommt und das offene Intervall nicht zu groß wird. Ebenso darf die Wunde selbst nicht zu groß und zu tief sein.


    Das dies in der Praxis bei Niedergelassenen auch schon mal suboptimal läuft und in der Plastik zu Arbeit führt kann ich mir lebhaft vorstellen.


    Aus eigener "praktischer Erfahrung" heraus kann ich jedoch beide Methoden im unmittelbaren Vergleich beurteilen:
    - Eine Kopfplatzwunde verbunden, später Lokalanästhesie, versäubert, vernäht. Später Wundschmerz, Fäden ziehen, 1 Jahr Wetterfühligkeit.
    - dito Jahre später: steril abgedeckt, gekühlt. Im KH vorgestellt: "Och vier Nadeln - Hmm, gut dass Sie sofort gekühlt haben. Das können wir noch kleben, es brennt jetzt mal Kurz..."
    14 Tage Später war der Schorf und der Kleber abgefallen, kein Ärger mehr, alles Schick!


    Nun frag mich nicht, was besser war... :lachen:


    In diesem Sinne nichts für Ungut, solche Aussagen wie die Meine gelten logischer Weise immer cum grano salis...


    Christian

    Hallo Mathias,

    Zitat von Waldschrat;134098

    Hallo Thrawn,
    ... Ich habe in Erinnerung, dass die Verwendung von Octenidin bei tiefen Wunden vermieden werden sollte, weil sie zu Gewebenekrosen führen kann und die Anwendung des Mittels auf oberflächliche Wunden beschränkt bleiben sollte.


    Bei der Anwendung von H2O2 3% hätte ich übrigens kein Problem und würde vor nichts zurückschrecken. Da fühlte ich mich als Esrtshelfer eher sogar sicherer wie bei Povidon-Iod...
    Matthias



    Na, ja also das ist ja mal grob vereinfacht so:


    Was machst Du bei der Desinfektion? Du tötest Keime ab, d.h. Du schädigst Eiweisverbindungen, wenn´s schnell gehen soll, dann denaturierst Du sie einfach...
    Was sind Körperzellen? - Genau, Eiweissverbindungen (unter anderem..)


    Also keine Wirkung ohne Nebenwirkung - ja, und auch umgekehrt! Beim Jod ist es ein Schwermetall, das den Wirkstoff stellt. Wie auch bei allen farbigen (!) Desinfektionsmitteln (Klarstellung: Wunddesinfektionsmitteln!). Was wirkt, ist der Farbstoff! Meine Frau kommt ursprünglich aus der Kinderklinik, da "streiten" sich jedes mal die Pädiater mit den Hygienikern, welche Desinfektionsmittel bei Kindern noch gehen, welche nicht. Alle farbigen sind da mittlerweile aus dem Rennen. Das als Denkanstoss...


    Beim H2O2 sieht es nur ein wenig anders aus, auch dieses denaturiert (löst) Eiweiss, lediglich die Konzentration sorgt dafür, dass sich der Wirkstoff ausreichend schnell verbraucht, um keine kapitalen Gewebsschäden zu verursachen. Oder warum ist das Zeug so beliebt, um altes verkrustetes Blut und Eiter aus der Wunde zu waschen?


    Ich habe noch heute Prof. Puff aus der Chemie in Bonn im Ohr: "Wenn bei ihnen jemand Wunden mit H2O2 waschen will, rennen Sie sofort raus! Solche Archaischen Methoden sind nicht mehr zeitgemäß!" Das war WS 1980/81...


    Wie bei allen Pauschalaussagen ist auch diese "etwas" plakativ, aber der Kern stimmt schon. Ich hatte im Jahr davor gerade mein RettSan Praktikum absolviert, ihr drüft alle mal raten, was wir in der Ambulanz literweise zum Reinigen der Wunden verwendet haben... :lachen:


    Worauf ich hinaus will: Sieh Dir mal chemisch gereinigte Wunden unter dem Mikroskop an. Da findest Du Gewebsnekrosen, so wurde mir von Fachleuten glaubhaft versichert. Das heisst vor dem Nähen ausschneiden / versäubern und dann...


    Es ist wie immer: Mensch muss wissen, was er / sie tut, am besten es mal richtig gelernt haben. Daher kommt mir so schnell kein Nähzeug in den Rucksack!


    Schuster bleib bei Deinen Leisten,
    denkt der


    Christian


    p.s.: In einem Post wurde behauptet, dass "ausgefranste" Wundränder nicht (so gut) heilen, wie glatt geschnittene. Dies ist eine völlig überholte Lehrmeinung...

    Hallo Mathias,


    herzlichen Dank für den Hintergrund der Grenzwerte, der war mir bis dato nicht so geläufig. Aber genau da liegt für meine Begriffe der Kern des Problems:


    Wir sind eine gewisse Qualität gewohnt und denken nicht weiter darüber nach. Das ist ja auch durchaus o.k., solange alles gut läuft. Noch vor wenigen Monaten wäre genau diese Anforderung (Säuglingsnahrung) für mich (also mehr für meinen Sohn) essenziell gewesen. Aber auch jetzt würde ich ungerne die Nitratkonzentrationen in meine Kinder reinkippen, die ich als erwachsener Mensch (zumindest zeitweilig) vertrage. Mir ging es primär darum, den Augenmerk auf eine solide Analyse des Wasser zu legen, dann weiss mensch genau woran sie oder er ist!


    Bleibt dann die Frage, was passiert, wenn kein (gutes) Wasser mehr aus dem Hahn fliesst? ,


    Wir hatten zuletzt einen etwas größeren Wasservorrat, als im Augenblick. Aber der wird nach dem Urlaub auch wieder hochgesetzt...


    Es kann halt nicht jeder so viel Glück haben, wie der Forumskollege Fischer! :Gut:


    In diesem Sinne beste Grüße aus der Nachtschicht


    Christian

    Moin,


    im Rahmen meines Geophysikstudiums (*damals* ... *seufz*) habe ich an diversen geologischen und auch hydrogeologischen Exkursionen teilgenommen. Dabei hatten wir als Studenten die Gelegenheit mit einigen Menschen auch mal "off the records" zu sprechen, da bekommt mensch schon recht interessante Einblicke, auch zu dem Thema hier:


    Es kann durchaus sein, dass das Wasser, wenn es aus einer "Waldquelle" stammt zwar hygienisch völlig in Ordnung ist, jedoch einen ziemlich "satten" Nitratgehalt hat. Solch einen Effekt hat man bei vielen Oberflächenwässern, die in unserer Region aus Talsperren gewonnen werden. Anfangs (in den 60er/70er Jahren, als diese Analysen zum ersten mal gemacht wurden) stand sofort die Landwirtschaft wg. Weidevieh und Gülleausbringung im Verdacht. Nun hat selbst in der Eifel die Viehhaltung im Wald nach dem 2. WK aufgehört und Gülle fliesst im Boden auch nicht so oft den Berg rauf, diese Ursache konnte so in einer Reihe von Fällen ausgeschlossen werden. Dennoch blieb das Nitrat im Wasser, man forschte weiter nach der Ursache...


    Nach längerem Suchen wurde dann herausgefunden, dass im Herbst das Laub von den Bäumen fällt. :Ironie:Und oh Wunder, das Zeug verrottet und es entsteht im Boden Nitrat, welches vom Regen ausgewaschen und in die schönen Trinkwassertalsperren eingeschwemmt wird.


    Mithin ist die Quelle des Schadstoffes in diesen Fällen natürlich und die Wasserqualität kann hier nur durch entsprechendes Zusammenmischen verschiedener Wässer hergestellt werden.


    Fazit: Nicht jede (gesundheitsschädliche) Verunreinigung ist anthropogen, nicht alles, was aus der freien Natur kommt ist gesund, nicht jeder Warnhinweis ist böse und nicht jede Vorschrift dient dazu den Bürger zu ärgern oder die böse Wirtschaft zu schützen. (Wenngleich es genug Beispiele dafür gibt, solches zu befürchten!)


    Es mag durchaus sein, dass das Wasser aus den Quellen, die der Mensch früher fröhlich nutzte den geltenden Trinkwasservorschriften nicht genüge tut. Es mag genauso sein, dass die Quellen für eine "professionelle" Nutzung mit dem heute vorgeschriebenen Aufwand nicht ergiebig genug, jedoch von erster Qualität sind. (Das erfährt man jedoch nur im sehr persönlichen Gespräch).


    Die (öffentliche) Wasserversorgung ist jedoch heute in einer Garantenstellung, da dürfen wir uns nicht wundern, wenn im Einzelfall die Entscheidungen oder Vorschriften nicht vor der Hand nachvollziehbar sind.


    Ich hoffe, dass mein Post nicht zu lang / detailreich geworden ist. Auch wollte ich niemandem in seiner persönlichen Erfahrung zu nahe treten. Aber so ein Thema ist zu vielschichtig, um es nur aus einem Blickwinkel zu betrachten.


    In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Tag und immer eine guten Schluck besten Wassers, denn dies kann an sich schon ein Genuss sein!


    Christian

    Moin Sentencer,

    Zitat von Sentencer;134666


    ...
    Mal ne Frage in die Runde, wo kauft ihr eure Sämerein?
    ...
    Danke


    Schau mal in den Ökoladen Deines geringsten Misstrauens rein. Dort findest Du das Klatschblatt der Szene, die "Kraut und Rüben" für so zum Mitnehmen. Im Inseratenteil solltest Du Händler für "Samenfeste Sorten" finden.


    Bei uns in der Gegend vertreiben diese Läden, aber auch Hofläden von Biobauern z.T. solche Sämereien und auch Jungpflanzen. Sehr angenehm!


    Sonst beleibt Dir nur der Blick in die KristallGoogle oder ihre Verwandten mit dem Sitchwort "Samenfeste Sorten & Züchter". Viel Erfolg! :Gut:


    Cave: Wenn Du mehrere unterschiedliche Sorten von Tomaten im selben Gewächshaus ziehst, dann sorge dafür, dass diese so (z.B. durch eine Folienwand) getrennt sind, dass sie sich nicht gegenseitig bestäuben, sonst hat Du zwar Deine eigene Zucht, aber nur eine Einheitssorte. Und ob die dann was kann, wer weiss das schon vorher? :face_with_rolling_eyes:
    Wenn Du dann von ein oder zwei Tomaten (die aus der untersten Pfückebene, sagt der Volksmund) die Samen (vor dem Verzehr) gewinnst, auswäschst und trocknest, dann steht der Ernte im Nächsten Jahr nicht mehr viel im Wege! :)


    Herzliche Grüße


    KsBulli

    Hallo Tunnelratte,


    zuerst einmal einen herzlichen Gruß ins Bergische. (Hab´mal ne Zeit in W-Cronenberg gelebt, waren nicht die schlechtesten Jahre...).


    Wegen Deines Knies: Du hast es nicht so weit zur Uni D-dorf, zur BGU Duisburg und ins Ruhrgebiet.


    Zumindest an erster Stelle hatten die vor einigen Jahren ein Top-Verfahren für Knie-OPs entwickelt. Reparatur des Knorpels statt Prothetik...
    (In der o.g. Zeit bin ich in dieser Stadt Rettung gefahren, da hört mensch so einiges.)


    Die BGU hat auch gerade in Knochensachen einen traumhaften Ruf, weitere Kliniken im "Pott" sind nicht minder schlecht...


    Mach´ Dich mal schlau und hole Dir zügig eine zweite oder dritte Meinung ein, Du brauchst Deine Gräten noch n´ne ganze Weile!!!
    Leider gibt die Prothese auch nur eine zeitweise Lösung, es gibt mittlerweile minder invasive Eingriffsmöglichkeiten. Vorteil ist, das das natürliche Gelenk länger erhalten bleibt...


    In diesem Sinne drücke ich Dir die Daumen für den Job und dann hole erst mal tief Luft. Einiges haben Vorredner (-schreiber) bereits angedeutet oder als Beispiel beschrieben:


    - Nimm Veränderungsmöglichkeiten wahr und werte sie aus. Sobald sich eine Solche als Chance anbietet, greife zu!!!
    - Fortbildungsmöglichkeiten sind mit Gold nicht aufzuwiegen. Zugreifen, zugreifen, zugreifen.
    Auch wenn es gerade mal nicht zum aktuellen Beruf passt, egal. Wissen ist Macht!
    - Was bedeutet doch gleich Krise? Im Griechischen (Unter-)Scheidung, Trennung, auch Meinung, Entscheidung aber auch Wendepunkt.
    Es ist nicht immer alles negativ, was sich einem entgegenstellt...
    - Eine lineare Vita kannst Du in der heutigen Zeit völlig vergessen, das muss aber kein Nachteil sein.


    Ich habe mal einen genialen Spruch (Quelle unbekannt) gelesen:


    Stolpersteine zu Bausteinen machen!


    In diesem Sinne sei gegrüßt


    Christian

    Moin hspler,


    berichtest Du wieder, wenn Du das Teil mal etwas benutzt und ein- oder zweimal gewaschen hast?


    Ich wüsste gerne, wie lang so eine Klebegeschichte hält und wie belastbar das ganze ist...


    Das Interesse ist auf jeden Fall geweckt!!! :Gut:


    VG


    ksbulli