hallo beisammen,
ich wollte nochmals aus die Ausgangsfrage zurückkommen :
Bei einem plötzlichen Zusammenbruch der Wirtschaft (Staats-Bankrott, Ressourcenmangel) kann man nicht flüchten. Wohin denn auch?
Vielleicht geht es ja nicht ums flüchten , sondern um einen örtlichen Wechsel.
Bei Flucht denk ich - auch als Landbewohner - eher an Hochwasser, KKW-Gau , Chemiegroßunfall, wo es sehr schnell gehen muß, weils vielleicht zu Panik usw. kommt. Bei anderen Situationen wie Blackout, Staatsbankrott, innere Unruhen, gehe ich mal davon aus, daß eine geordnete Absetzbewegung aus einer Metropole zumindest eine Zeit noch möglich sein wird.
Ziel eines solchen Ortswechsels wäre zu erst wohl mal ein mehr oder weniger "sicherer Ort", oder eine Umgebung , wo man aufgenommen wird. Die Absetzbewegung dorthin wäre jetzt nicht Flucht mit dem BOB auf Schusters Rappen, sondern mit Kind und Kegel, Vorräten und Ausrüstung mit allen zur Verfühungen stehenden Fahrzeugen. Man bringt also etwas mit, wenn man am "sicheren" Ort auftaucht und kann sich dort ne Zeit lang von seinen eigenen Vorräten ernähren . Neben einem eigenen Rückzugsort meine ich mit sicherem Ort auch das Unterkommen bei Verwandten und Freunden.
Auf Grund der dörflichen Baustrukturen findet sich mehr Wohnraum , als in städtischen Gebieten.
Der Vorzug von ländlichen Gebieten besteht meines Erachtens darin, daß zB die Versorgung mit Heizmaterial und Wasser leichter als in Großstädten zu organisieren ist. (Ebenso das Plumpsklo im Graten hinten rechts) . Bei Kontakten mit verwandten /bekannten Landbewohnern sollte man diese bestärken, sich mindestens den einen Holzofen noch zuer halten, ebenso den Gartenbrunnen ...
Ob die Lebensmittelversorgung heutzutage generell auf dem Land wesentlich besser ist als im städtischen Raum , wage ich zu bezweifeln. Die wenigsten Bauern haben noch Gemüsegärten, Kartoffel gibts nur noch in bestimmten Gegenden bei reinen Kartoffelerzeugern. Der reine "Körndlbauer" hat keine Sau mehr im Stall. Allenfalls könnte es bei einem Zusammenbruch von Strom- und Verkehrstrukturen in der ersten Zeit Überschüsse an Fleisch geben.
Rein flächenmäßig bietet sich auf dem Land die Selbstversorgung in einem größeren Umfang als in städtischen Gegenden an, zumal wenn landwirtshaftliche Flächen nicht mehr wie bisher genutzt werden können.
Wer bisher noch keine derartige Anlaufpunkte auf dem Land hat, sollte sich vielleicht solche suchen. Die regelmäßig angemietete Ferienwohnung, Sommerfrische auf dem Bauerhof ist ja schon mal erwähnt worden .
Es ist jetzt schon oft diskutiert worden , daß die Flucht in die Wälder für große Massen keine Alternative sein wird. Trotzdem könnte es in Ermangelung eines sicheren Ortes Sinn machen, in vorher ausgekundschaftete Gegenden zu flüchten, oder sich dorthin abzusetzen. Wer nicht gleich einen Nationpark oder ein großes Naturschutzgebiet ansteuert, wird in vielen Gegenden noch abgelegenen Ecken finden, wo man zu mindest vorübergehend sein Lager aufschlagen kann. Schon wegen der Legalisierung des Aufenthaltsorts dürfte die Notwendigkeit bestehen , mit der ortsansässigen Bevölkerung ins Gespräch zu kommen.
Von Vorteil dürfte sein, wenn man in einer solchen Situation seine eigenen Vorräte hat und diesbezüglich nicht Bittsteller ist. Über einen Stell-/Lagerplatz wird wohl verhandelt werden können. Von Vorteil dürfte es auch sein, wenn sich der Zuzügling in der neuen Umgebung von früheren Aufenthalten schon etwas auskennt und dies auch zu erkennen gibt.
Wenn ich nicht als völlig Hilfesuchender daherkomme, dürften die Chancen besser sein , nicht als "Stör/Problemfall" behandelt zu werden . Möglicherweise beeindruckt es sogar manche Landbewohner, wenn der zugereiste Stadtflüchtling sein Wasser aus dem Bach filtert und sich mit dem Hobo-Ofen sein Süppchen kocht, wenn der eigene Wasserhahn trocken und der E-Herd kalt bleibt.
Das ist sicherlich kein Rezept für Hunderttausende,aber vielleicht für ein paar , die auch in dieser Richtung vorgesorgt haben und sich dann aufs Land bewegen.
frieder