Die Vorbereitung:
Nach dem Test von lord_helmchen zum Notfallrucksack „Essential“ war ich begeistert, so was wollte ich auch machen. Daher habe ich mir bei Papa Bär die neue Luxus Ausgabe des Notfallrucksacks bestellt und einen kleinen Trip geplant.
Dieser Trip sollte über drei Tage gehen, 50 Kilometer lang sein (25Km/15Km/10Km) und zwei Übernachtungen (eine im Wald, die andere bei einem Bekannten im Garten sein).
Nachdem jeder dem ich davon erzählt hatte meinte, dass das Wahnsinn sei, da ich absolut keine Erfahrungen im Survival oder Biwak (BW vor 12 Jahren mal abgesehen) habe und sowohl von körperlicher Statur als auch vom Trainingsstand absolut ungeeignet dafür wäre, habe ich es erst recht in Angriff genommen. Da niemand mitziehen wollte habe ich es notgedrungen alleine gemacht (verdammte Weicheier...).
Nach unendlich langer Wartezeit (gefühlt) kam dann am vergangenen Montag das kleine gerade mal 20 Kilo schwere Paket an:
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Der Inhalt soll für alles reichen was man für drei Tage benötigt:
Rucksack Highlander New Forces 55l
2x Packtasche Basic Nature „L“ (1x Essen/1x Kleidung)
Maxpedition Beefy Organizer (für schnell griffbereite kleine Ausrüstung)
Unterschlupf:
Zelt Highlander „Blackthorn I“
Schlafsack Fox Outdoor „Advance“
Isomatte Eco Deluxxe
Essen & Trinken:
Kochgeschirr & Besteck
Hoboofen PBH MII
6x Travellunch
3x BW Notration Verpflegung
Wasserfilter Katadyn Hiker Pro
Forte
Feldflasche Nalgene Everyday Oasis
weitere Ausrüstung:
Relags Plus First Aid Kit
Zerlegbare Spann-Bügel-Säge
Stirnlampe 2 LED weiss, 4 LED weiss, 3 LED rot
LED Lenser Hokus Focus (ersetzt durch Eigenen)
Leatherman Wingman (ersetzt durch Eigenen)
Kompass Recta DP-2
Feuerstarter Primus Zündstahl „M“
Schnur 15m 3mm + weitere Schnur
2 Rettungsdecken Gold/Silber
Pfefferspray Black Pepper Jet
wasserdichte Streichholzbox mit Sturmstreichhölzer
Mora Bushcraft Survival
Klappspaten
Poncho Nylon Ripstop
Sniper-Schal
Auf den ersten Blick sah alles eigentlich vollständig aus, doch dann, und dafür müsste es eigentlich 50% der Gesamtpunkte Abzug geben, fiel mir auf, dass etwas Entscheidendes und essentiell Wichtiges fehlte:
Wie bei allen guten Geistern sollte ich den Trip ohne passendes Liederbuch nur überstehen?!
Nur gut, dass ich da schon vorgesorgt hatte:
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Also von einem Outdoor Spezialisten sollte man echt erwarten, dass solche Anfängerfehler nicht passieren!
Sei es drum, zusätzlich habe ich noch eingepackt:
2l Trinkblase (um Wasser zu transportieren) & kleine Falttrinkflasche
Ebookreader
Panzertape
Instantkaffee + Honig
Leider hatte ich keine Zeit alles zu Testen, da ich am Donnerstag bereits aufbrechen wollte.
Durch meine überragende Erfahrung dauerte das Packen leider auch etwas länger, trotz der Hilfe von Papa Bär, sodass ich am Ende auf eine etwas unorthodoxe Lösung für die Befestigung der Isomatte hatte, aber dazu später mehr...
Am Dienstag hatte ich nochmal kurz die Gelegenheit einen kleinen Testmarsch zu machen, auf den 8 Km ist mir vor allem die sehr angenehme Trageweise des Rucksacks aufgefallen, im Vergleich zu meinen anderen Rucksäcken oder meiner mittlerweile zerstörten Lastenkiepe...
Ein Arbeitstag noch und dann ging es auch schon ans Eingemachte!
Der Ausflug:
TAG 1
Donnerstag, 03. Oktober 2013, 10:18 Uhr irgendwo in Franken macht sich eine Kesselbrut auf den Weg, zuerst durch ein Wohngebiet, dann durch ein Industriegebiet um endlich auf die Wiesen und Felder des Frankenlandes zu treffen:
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Weiter durch Felder ging es dann an einen Dorfrand, wo mich ein kleiner Bach zur Raucherpause einlud und eine tolle Gelegenheit für ein Bild des Rucksacks bot:
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Man beachte die absolut professionelle und innovative Anbringung der Isomatte, die erstaunlicherweise den gesamten Ausflug lang hielt!
Der Kilometerstand zu diesem Zeitpunkt betrug ca. 7 Km
Bei herrlichem Wetter ging es durch den angrenzenden Wald wobei mein Weg mich völlig überraschend durch ein ehemaliges Munitionsdepot führte, das mir seltsamerweise unbekannt war!
Man lernt nie aus!
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Auf dem Weg habe ich einen guten Kumpel getroffen der mich die nächsten Kilometer bis zu meinem Rastpunkt an einem Baggerloch begleitete und zu einem Bierchen einlud. Danke Prophet für das Bier & das Bild einer sexy Kesselbrut (liebe weibliche Forumsmitglieder bitte haltet euch im Zaum!):
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Hier hatte ich die Gelegenheit zum ersten Mal den Hobokocher, Travellunch und den Wasserfilter zu testen. Funktionierte alles tadellos, mein Kumpel war zwar etwas angewidert, dass ich Baggerloch-Wasser verwendete und verließ mich dann auch, aber die Nudeln mit Sahnesoße waren trotzdem lecker.
Aufgefallen an diesem Punkt ist mir positiv, dass der Katadyn Wasserfilter mit einer Vielzahl an Aufsätzen kommt, sodass ich die Wasserblase problemlos damit verbinden konnte, sowie die Nalgene Feldflasche ebenso. Keine Sauerei beim Filtern!
Negativ aufgefallen ist mir die Feuerstein Kombi beim Mora Survival, für mich war es schlichtweg unmöglich damit ein Feuer zu entfachen, mit dem anderen Feuerstarter klappte es jedoch beim zweiten Versuch.
Ansonsten ist das Mora ein gutes Messer, sehr scharf und robust, sowohl um Holzspäne zu machen als auch Holz zurecht zu schneiden...
Kilometerstand zu diesem Zeitpunkt ca. 13Km
Gestärkt ging es dann weiter über den Main und an diesem entlang:
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Um diesen Zeitpunkt herum muss ich gestehen, dass ich langsam die Anstrengung gemerkt habe und bei ca. Kilometer 18 hatte ich die ersten Schulterschmerzen. Ich legte eine kurze Rast ein (Bild Teil 1)
An diesem Zeitpunkt war ich sehr dankbar für mein Outdoor Liederbuch, ein paar aufmunternde Lieder halfen mir dann weiter zu marschieren.
Bei der 20Km Marke ging es dann in den bergigen Wald in dem ich mein Zelt aufschlagen wollte und wurde gleich mit einer steilen Steigung begrüßt, die nur mit viel Kampfgeist überwinden konnte (Bild Teil 2)
Die Sonne neigte sich auch langsam (ca. 1,5 Std bis Sonnenuntergang), sodass ich etwas schnelleren Schrittes voran ging (bild Teil 3)
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Nur um kurz darauf von einer 500m langen Steigung empfangen zu werden, die mich fast über meine Grenzen hinaus belastete (sorry, aber davon gibt es kein Bild, ich war zu fertig).
Die letzten 2 Kilometer durch den Wald waren nur noch Tortur, ich war zu diesem Zeitpunkt einfach nur erledigt.
Bei 24,62 Kilometer und nach 5 Std 48 Min reiner Wanderzeit hatte ich mein Ziel erreicht!
Weiter in Teil 2!