Moin @All,
@ulfhednar
Du schreibst das 420er und 440er Stähle Sch... sind und schlägst 2 Alternativen an Messertypen vor. Welchen Stahl aber würdest Du bevorzugen?
Die Messer die Du vorschlägst haben völlig unterschiedliche Stähle. Das Opinel mit seinem Kohlenstoff Stahl ist grundsätzlich nicht schlecht. Sehr scharf und schnitthaltig.
Nachteile es bedarf einer guten Pflege den der Original Opinelstahl rostet und ist ausserdem einem hohen Verschleiß unterworfen. Was ein öfteres Nachschleifen erforderlich macht. Also immer schön ölen schleifen und pfleglich behandeln. Ich selber besitze zwar auch ein Opinel Nr.8, Griff Olive aber ich nutze es eigentlich nur wenn ich mit meinen Kindern einen Spaziergang mache und ihnen mal einen Apfel zerlegen will. Für die alltäglichen Aufgaben ist es mir einfach zu Schade und mit seiner doch recht dünnen Klinge auch zu filigran.
Seit geraumer Zeit gibt es das Opinel übrigens auch in der Rostfreien Edelstahlversion. Was wieder die Frage aufwirft was meintest Du nun eigentlich?
Beim Viktorinox sieht es wieder ganz anders aus. Sehr harter rostfreier Edelstahl. Sehr Schnittfreudig, allerdings nicht so leicht zu schärfen wenn es denn dann doch mal stumpf sein sollte. Für mich auch der gleich Nachteil wie beim Opinel. Sehr filigran und sehr dünne Klinge. Um ein Seil durch zu schneiden oder Obst zu schälen sicher nicht schlecht. Aber wenn ich damit den fest gegammelten Aussenrollokasten mit leichtem Nachdruck öffnen wollte, wie ich es gestern mit dem Black Tanto getan habe, wäre die Klinge hin!
Was mich ein bisschen stört ist auch das Du generell 420er und 440er Stähle als Sch... betitelst. OK ist Deine Meinung und die respektiere ich natürlich. Aber mal so am Rande bemerkt. Allein der Unterschied zwischen 420A und 440C. Da liegen nicht nur Welten sondern ganze Milchstraßen zwischen. Die Unterschiede jetzt hier zu erklären würde hier den Rahmen sprengen und wäre wohl doch zu sehr off topic. Auf Wunsch aber gern in einem extra Trööt.
Generell ist es aber doch so das Otto Mustermann denn Unterschied garnicht kennt und auch nicht kennen muss. Er möcht ein Messer was seinen Bedürfnissen entspricht.
Der Mensch aus dem Büro möchte mal ein Heftklammer entfernen oder in der Frühstückspause den schon erwähnten Apfel schälen. Vielleicht auch mal die Schraube an seiner Brille nachziehen. Das Victorinox ist nahezu perfekt!
Für Denjenigen der im Outdoorbereich arbeitet und der die Klinge auch mal als Hebel benutzt kommt es darauf an eine stabile Klinge zu haben die vieleicht nicht ganz so Schnittfreudig, dafür aber leicht nach zu schärfen ist. Wenn ich dann noch die Faktoren leicht und günstig wieder zu beschaffen mit einbeziehe ist der 440er Stahl gerade zu perfekt. Nicht Umsonst nutzt die Industrie diesen Stahl um günstig Messer in Großauflage herzustellen.
Es ist einfach ein Mittelweg zwischen Schnitthaltigkeit, Haltbarkeit und Preis/Leistungsverhältnis
Ein Bekannter den ich gern als guten Freund gewonnen hätte, der aber leider im Moment nicht gut auf mich zu sprechen ist entwickelt z.B. gerade ein feststehende Messer für das er ein Klingenmaterial verwenden möchte das in der Rockwell Härteskala ganz weit oben steht und einmal geschärft extrem Schnitfreudig ist. Die Nachteile die ich darin sehe sind ganz einfach der Preis des Materials und die Eigenarten solch harter Stähle. Je härter ein Stahl desto spröder ist es und eine Nachbearbeitung der Klinge, z.B. bei einem Ausbruch ist mit heimischen Mitteln nahezu Unmöglich. Es gilt also die Klingenstärke ausreichend zu dimmensionieren und einen Schliff zu wählen der Ausbrüche unterbindet. Was dann aber nur wieder auf Kosten der Schnittfreudigkeit gehen kann.
Fazit: Es gibt viele gute Stähle und Klingen solange man es Zweckorientiert betrachtet. Alles ist jedoch immer nur ein Mittelweg und es gibt weder den perfekten Messerstahl noch die perfekte Klingenform.
Aber um endlich mal Topic zu kommen.
Ich benutze Einhandmesser schon seit langen Jahren beruflich mehrfach am Tage. Die Messermodelle wechsele ich fast so oft wie meine Diensthose.
Zunächst einfach mal nur aus dem Grund das es mal wieder etwas anderes sein soll. Oftmals auch weil ein Modell in einer Situation nicht zufriedenstellend arbeitete.
Manchmal auch weil Eines zu Bruch gegangen oder sonstwie abgängig ist.
Das Walther Black Tanto benutze ich nun seit etwa 3 Monaten. Bisher zeigte es sich allen Situationen gewachsen. Ich finde die Klingenform sehr schmeichelnd
und auch den Griff, auch wenn er aus Alu ist und diesen störenden Gürtelclip hat sehr handlich und griffig. Die Schneidfreudigkeit der Klinge ist ok und sie ist gut zu bearbeiten. Ich finde es ist ein gutes und günstiges Messer!
Mit dem ich übrigens auch schon Briefe geöffnet habe.
Schöne Grüße von der Küste
littlewulf