Die s.c. Infusion ist ein probates Mittel der Pflege eben für das von Hunted genannte Ziel: Ein Deffizit an oraler Flüssigkeitszufuhr zu substituieren und einer Dehydrierung (Austrocknung) vorzubeugen.
Als Volumensubstitution bei einem Trauma oder aber auch für die Rehydrierung wenn bereits ein massiver Flüssigkeitsmangel besteht (z.B. durch anhaltenden starken Durchfall) ist in jedem Falle ein direkter Gefäßzugang i.v. oder i.o. notwendig.
Im übrigen: einen i.v. Zugang zu stechen ist in der Regel einmal keine große Hexerei (natürlich sieht das beim Patienten im Schock, oder aber bei stark adipösen Patienten, bzw. bei schlechten Venenverhältnissen anders aus) und ist eine Fertigkeit die man auch jedem Affen beibringen kann, wenn man das möchte. - Die Frage ist halt immer: Bringt ein i.v. Zugang überhaupt irgendwas?
Was den i.o.-Zugang angeht: Schmerzhaft ist primär nicht das Legen (bohren) des selbigen, sondern die anschließende Verabreichung von Flüssigkeit über den Knochen. - Hier wäre eine vorhergehende lokal wirksame Analgesie (z.B. Xylocain nach legen des i.o. Zugangs über selbigen verabreichen), anzuraten.
Jedenfalls sehe ich den i.o. Zugang als worst case Backup wenn dringend ein i.v. Zugang notwendig ist, jedoch nicht möglich. Als generellen Ersatz würde ich ihn keineswegs sehen. Insbesondere aufgrund des weitaus höheren Risikos einer Infektion.
Ich würde hier auch den SHTF-Fall nicht unbedingt mit dem militärischen Einsatz vergleichen: Auf den Soldaten wartet spätestens nach einigen Stunden eine Intensivstation die alle Stücke spielt. - Im SHTF-Fall ist es eher unwahrscheinlich das man die Chance auf eine voll einsatzbereite und ausgestattete Intensivstation hat.
Apropos HyperHAES: Dieses Produkt wird angeblich nicht mehr produziert und befindet sich momentan in der Auslaufphase.