Beiträge von Arwed51

    Natürlich wird Marmelade nicht eingekocht, sondern nur heiß eingefüllt. Die Begriffe haben sich aber mittlerweile so verschoben das einkochen auch für Marmelade verwedet wird. Am sichersten geht man wenn man Einkochen als Einwecken bezeichnet, dann weiß man was gemeint ist. Bei mir zu Hause wurde schon immer nur von Marmelade einkochen gesprochen.

    Verwechselst du jetzt Einkochen mit Einwecken? Beim Einkochen gießt du den inhalt in die Gläser und schraubst sie zu. Beim Einwecken musst du die Gläser eine entsprechede Zeit bei einer bestimmten Gradzahl einwecken. Ja man sagt auch einkochen, obwohl das etwas irreführend ist.

    Der Zuckergehalt gibt aber nur bei einem Gehalt von 1 zu 1 eine gewisse Garantie das nichts schimmelt. Schon bei 1zu2 oder 1zu3 sind soviel zusätzliches Konservierunsgstoffe beinhaltet das selbst diese Stoffe einen längeren Aufbewahrunszeitraum nicht vorgibt.

    1zu1 ist über mehrere Jahr haltbar.

    1zu2 etwa ein dreiviertel bis ein Jahr.

    1zu3 etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr.

    Alles Pi mal Daumen.

    Vermutlich ein Blitzschlag. Gestern ging ein heftiges Gewitter mit Hagel und Sturmböhen hier in der Gegend runter es hat zwei, dreimal heftig geblitzt und einmal wurde auch das Haus leicht erschüttert. Haltern liegt etwa 20 km von uns. Bei uns in der Nähe stehen auch etliche noch alte Windräder, die sind zwar nicht so hoch aber eines muss auch was abbekommen haben, jedenfalls hat es tüchtig gescheppert.

    Diese hohen Windräder schießen jetzt bei uns überall wie Pilze aus dem Boden.

    Tag 5 des Blackout. 30.09.2021


    Habe wie letzte Nacht die letzte Wache gehabt, und bin nachdem ich mit Paul noch ein Schwätzchen gehalten habe, durchgefroren nach Hause gegangen.

    In der Küche schmeiße ich den Campingkocher an und stelle Wasser für den Kaffee auf. Dann wird der Ofen angezündet und der Kamin. Das sind zur Zeit die einzigen Heizquellen, da die Heizung nicht läuft.

    Oben höre ich unsere neuen Untermieter (Freunde) wie sie sich für den Tag fertigmachen.

    Nach einer klaren und kalten Nacht bin ich froh das nichts weiter passiert ist, oder ist es die Ruhe vor dem Sturm.

    Ich bringe eine Tasse Kaffee meiner BEVA an das Bett, sie fühlt sich nicht, hat Kopfschmerzen und ist schlecht gelaunt. ich lasse sie in Ruhe und begrüße mit einem Hallo meine Freunde die einer nach dem anderen herunterkommen.

    Hole den Abfalleimern aus dem Schrank und bringe ihn zur Tonne. Dabei muss ich feststellen das sie umgekippt und deren Inhalt weit verstreut wurde.

    Mistviecher schimpfe ich und hole eine Harke um alles wieder zusammenzusammeln. Dabei viel mir ein das heute die Müllabfuhr die gelbe Tonne abholen sollte. Zwei Nachbarn hatten sogar ihre Tonne an die Straße gestellt.

    Wir müssen unbedingt über das Problem mit den Nachbarn reden. Der Müll muss weg, am besten verbrennen, auch wenn ich es nicht gut finde, aber der Müll zieht Ratten Waschbären und Füchse an. Noch eine Baustelle können wir uns nicht leisten.

    Da wir so viele Leute im Hause sind müssen wir auch was mit der Toilette machen, bis gestern haben wir ein Teil des Stroms für die Kläranlage verbraucht, das geht aber nicht so weiter. Wir beschließen das alte Plumpsklo zu reaktivieren. Ein Loch ist schnell im Garten geschaufelt, so das es auch schnell zu erreichen ist. Damit wäre auch ein Teil des Wasserschleppens geklärt. Geduscht wird auch wieder im Garten, die Freilichtdusche die ich schon das ganze Jahr genutzt habe bekommt nun einen besonderen Stellenwert. Wer will kann kalt duschen. Wer das nicht schafft muss sich einen Eimer Wasser warm machen und aus dem Eimer schöpfen.

    Unsere Batterien in den MISAS und der Notanlage sind alle fast auf 10 %. Gestern schien so gut wie keine Sonne, deshalb konnten wir die Kühltruhe auch nicht anschmeißen. Es wird knapp, und damit auch die Laune. Kaum noch ein witzeln oder lachen. Alle laufen mit einer Mine herrum die schlimmes Ahnen lässt. Deshalb entschließe ich mich etwas gutes zu kochen. Meine BEVA ist auch aufgestanden und sie hilft mir, wenn auch mürrisch. Sie hat es nun mal nicht gerne wenn jemand in ihrer Küche herumwerkelt. Ich gebe auf und ziehe mich zurück, und überlase meiner BEVA das Feld. Bin gespannt was sie zaubert. ich habe draußen auch genug zu tun.

    Mit den Nachbarn um die Mittagszeit zu einer Info zusammengetroffen, schlage ich vor den Müll zu verbrennen. Einige wollen das nicht und wollen ihn im Schuppen lagern. ich weise aber auf meine um geschmissene Mülltone hin und nach einiger Zeit sind alle bereit ihren Müll auf einem Platz etwas abseits zu verbrennen.

    An die Ausgangssperre denkt auch keiner mehr, wer sollte sich auch hierher verirren. Es kommen aber vermehrt Fremde die nach Essen fragen. Wir schicken sie weiter in den Ort, dort soll es seit gestern eine Verpflegungsstelle des DRK geben. Es kommen auch einige Verwandte von drei Nachbarn.

    Trotzdem wird es langsam ungemütlich, die Menschen haben Hunger und werden immer aggressiver an der Straßensperre. Wir verweisen alle auf das DRK.

    Die Nachrichten bringen nichts guten. In der nächstgelegenen Großstadt, also Münster sind größere Ausschreitungen gemeldet worden. Polizei und BW haben weite Teile abgeriegelt, um ein überspringen auf andere Standgebiete zu verhindern. Es hört sich nicht gut an. Als wir von der Straßensperre einen Telefon Anruf bekommen. Ein Mann sei vor der Sperre zusammengebrochen und brächte ärztlich Hilfe.

    Ich sage meiner BEVA Bescheid, die Krankenschwester ist, sie solle sich das mal anschauen. Nach eine Viertelstunde kam sie kopfschüttelnd zurück. Der ältere Mann ist vermutlich an einem Herzversagen verstorben, seine Medikamente hat er laut der Tochter seit zwei Tagen nicht mehr nehmen können, da er keine mehr aufzutreiben waren.

    Wir haben den Toten dann auf einen Karren gelegt und etwas abseits notdürftig begraben. Die Tochter durfte zu uns in die Siedlung und sich etwas zu erholen.

    Am Nachmittag gegen 16 Uhr vermeldete das Radio einen schwerwiegenden Chemieunfall in einer Aufarbeitungsanlage. Man wurde gewarnt die Türen uns Fenster zu verschließen.

    Ich schaute zum Himmel und musste feststellen das der Wind aus Osten kam.

    Verdammt nochmal reicht nicht schon der BA, muss auch diese Scheiße noch kommen.

    Es brach zum ersten mal seit dem BA so was wie Hektik bei uns aus. Als erstes Benachrichtigten wir per Feldtelefon die Nachbarn, falls die noch nichts mitbekommen haben. Danach suchten wir große Planen um das was noch im Garten stand abzudecken. Die Schafe und Hühner wurden in den Stall getrieben und mit Wasser und Futter versorgt. Holz wurde im Flur gestapelt und alles was draußen lag und kontaminiert werden konnte wurde in Sicherheit gebracht. Die Gartenwasserfässer verschlossen und das Wasser vom Dach floss nun auf den Weg und von da in einen Graben. so haben wir wenigstens unkontminiertes Wasser. Noch hatte der Wind sich nicht gedreht und wir hofften das der Spuk an uns vorbeigehen würde, doch nach einer halben Stunde sah ich mit Erschrecken wie der Wind sich drehte. Man konnte das sehr schön an den Windrädern feststellen.

    Nun hatten wir gerade alles für draußen gemacht damit man auf Toilette und man duschen konnte und nun das auch noch.

    Da viel mir das Notklo ein das ich von einem Forenmitglied erstanden hatte.

    Gut, Katzenwäsche musste erst mal wie bisher erledigt werden, und das Notklo wurde im Badezimmer aufgestellt nebst einiger Tüten.

    Am Abend sollte eine zweite Meldung kommen, aber es kam nichts. Mittlerweile hatte sich der Wind auf Nordwest gedreht so das wir nicht mehr im Einzugsgebiet der Wolke waren. Gab es überhaupt noch eine Wolke und wie verseucht war sie überhaupt. Wir wussten es nicht.

    Draußen wurde es langsam dunkel und wir konnten endlich Essen. Es gab Hühnchen mit Kroketten und Paprikagemüse nebst Schokoladenpudding mit Vanillesoße. Dazu ein selbstgemachter Quitten oder Johannisbeerwein je nachdem was man mochte. Danach saßen wir noch bis um 23 Uhr zusammen und diskutierten oder spielten Die Siedler von Catan. Draußen frischte der Wind auf und ein Regenschauer nach dem anderen kam hernieder.

    Um 23 Uhr hatte unser Haus die erste Wache diese Nacht. Mit Gasmaske und Schutzanzug verließ mein Kumpel das Haus. Ich machte wie jede Nacht die letzte Wache gegen 5 Uhr.

    Wo gibt es noch DIE HÜHNER und DIE GÄNSE die man von alten Bauernhöfen kennt. Das sind eher Mastbetriebe in großen Ställen von mehreren Tausend Tieren und die Tiere sind schon in den ersten 24 Stunden elendlich krepiert, weil die Luftzufuhr fehlte. Und die die noch frei herumlaufen dürfen sind einfach zu wenig um auch nur annäherndeine Art von Ernährung zu garantieren.

    Einen Bauernhof kann man so dir nichts mir nichts wieder zum laufen zu bringen. Da fehlt es an allem vor allem an Futter, und tausend anderen Dingen die ein bauernhof zum laufen bringen. Und normales Korn wird auch nicht mehr gefüttert. Warscheinlich könnten diese Tiere normales Korn auch nicht mehr verdauen, weil sie besonders Futter brauchen. Das ist geschrotetes Futter verschiedesnster Zusammensetzung und das gepresst zu Pellets. Und in einem BA schon mal gar nicht.

    Mit ziemlicher Sicherheit hat Japan andere Gesetze wie wir, aber deshalb werden die Japaner sicher ihre Tiere nicht leiden lassen. Es war eben nicht andes möglich, vielleicht auch Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit. Ein Tier darf nach deutschem Recht nicht so einfach getötet werden. Nur weil ein Verdacht besteht das die Tiere nicht mehr versorgt werden können. Nein wie ich schon sagte das wird auch kein Bauer machen. Dann wird er sie lieber auf die Weide schicken oder einfach nur losbinden damit sie was zu fressen und zu saufen finden können.

    Ein anderes Problem sind die großen Milchbetriebe die keine Notstromversorgung haben. Wenn da keine Hilfe aus der Bevölkerung, oder eine Notstromversorgung durch Dritte bekommen, sind die Tiere verloren, und müssten nach dem Tierschutzgesetz getötet werden, denn kein Tier darf unnötig Leiden zugefügt werden. Allerdings bin ich mir da nicht sicher wie man in diesem Fall wirklich verfahren sollte /müsste. Alles nicht so einfach.

    denn dann nur noch Braten & Steaks zu essen wird irgendwann mal langweilig :winking_face:

    Nicht nur Langweilig sondern auch nicht kalorinhaltig genug, jedenfalls nicht auf Dauer. Eine Suppe mit vielleicht Kräutern und Gemüse macht da mehr her. Auch sind die Knochen, da besonders die Markknochen die wichtigen. Nicht umsonst haben früher die Leute eher Suppen dem gegrillten gegessen, wenn man bedenkt das ein Topf schwerer herzustellen ist wie ein paar Eisenstangen auf das man das Fleisch legt.

    Klar, keiner wird und sollte das von Oben anordnen, das ergibt sich von selber. Aber da auch keiner mit dem Messer so an eine Kuh, Bullen oder sonst ein Großtier herankommt ohne sich einen einzufangen, müssten das Jäger übernehmen. Die wissen wo sie hinzielen müssen.

    Ich erinner mich noch an eine Erzählung von meinem Vater. Als er mit dem Fahrad zur Arbeit fuhr, nebenan war gleich der Metzger, hatte sich ein Bulle losgerissen und war auf alles losgegangen was sich bewegte. Mein Vater, ehemaliger Bauer, wusste was solch ein Bulle anrichten kann und versteckte sich hinter einem Baum, bis die Polizei das Tier tötete. Diese brauchte sage und schreibe zwei Magazine aus ihren Maschinenpistolen. Mein Vater schüttelte nur den Kopf über solch eine Unfähigkeit. Er zeigte ihnen noch wo sie hinziehlen müssen, um ein Fangschuss anzusetzen. Aber dafür waren die Polizisten viel zu aufgeregt.

    Ich musste mal eine Jungkuh auf der Weide erschießen mit einer 30-30 welcher ich einen Kopfschuss verpasste. Die lag sofort. Ebenso werden heute viele Rinder, die das ganze Jahr auf der Weide leben so getötet, weil man nicht mehr an sie herankommt.

    Glaube auch nicht das die noch anfangen die Tiere zu verschenken. Wer soll die nehmen außer Bauern. Und töten, wer soll das machen. Ihr habt da völlig falsche Vorstellungen. Die Tiere werden einfach sich selber überlassen, so wie in Fukoshima wo ganze Rinderherden verdursteten, weil sich keiner mehr um sie kümmerte. Sicher einige werden sich Tiere holen, schlachten und vielleicht weiterverkaufen. Ein Geschäft lässt sich sicher damit machen, wenn der Hunger groß genug ist. Und sicher sind da auch viele Vegetaria dabei, denn zu Anfang dieser Jahreszeit wird es nicht mehr viel anderes geben außer viel Fleisch das überall auf den Weiden und Feldern steht. Andere Felder sind schon lange abgeerntet. Nur der Mais steht noch auf dem Halm. Und wer bitteschön kann mit ungemalenem Getreide was anfangen, das auf den Höfen und in den Silos der Mühlen liegt. Mais ist da schon eher was, auch wenn es nur Futtermais ist.

    Ja die gute alte Milchzentrifuge. Ich denke das dürfte gehen, aber dazu bracht man die Trommel die als sogenanntes Schwungrad fungiert, sonst drehst du dir einen Wolf und bist schnell aus der Puste. Mit der Trommel kannst du deine Kraft etwas besser einteilen. Ich weiß aber nicht wie lange man das selbst mit Trommel aushält. Um Milch zu zentiefugieren kann man ohne weiteres eine halbe bis eine Stunde eine gewisse Geschwindigkeit durchhalten.

    Da sehe ich weniger ein Problem drin. Erstmal muss solch ein Ereigniss wie BA eine Zeit greifen um den Menschen diese Dinge zu nehmen.

    Ich denke du spielst eher auf ein Machtvakuum an, denn auf liebgewordene Dinge die das Leben erleichtern. Also auf Strukturen die man gerne übersieht weil man sie nicht mag.

    Bei mir würde das gut klappen, mein geschriebenes würde das genau so abdecken, und auch so gehändelt.

    Da ja die dicken Mono kaum noch zu haben sind, habe ich mir Adapter für die AA besorgt. Drei AA passen da rein. Und was die Feldtelefone an Strom verbrauchen ist ein Witz. Und selbst alte Mono Accus die nicht mehr volle Leistung haben sind noch gut genug dafür.

    Tag 4 des Blackout. 29.09.2021


    Heute um 7 Uhr ist meine Wache beendet. Ich bin aber noch nicht müde und gehe in die ehemalige Gewerbeküche um einen großen Pott Kaffee zu kochen, dabei bemerke ich einen seltsamen Geruch nach faulen Eiern, als ich die Tür aufmache.

    Sofort klingeln bei mir alle Alarmglocken, und bin hell wach. Ich gehe zur Gasflasche und drehe sie zu, danach lüfte ich den Raum. Durch das ruckartige öffnen der Tür habe ich das unten liegende Gas aufgewirbelt. Pu, dachte ich und begab mich erst mal ins Haus um dort einen der Campinggaskocher an zuschmeißen.

    Meine BEVA stand plötzlich hinter mir und ich erzählte ihr was eben passiert wäre. Sie wurde leichenblass und musste sich erst mal setzen, dabei schaute sie ängstlich auf den Campingkocher.ich schüttelte nur den Kopf.

    Langsam belebte sich das Haus. Wir mussten uns erst mal an die vielen Menschen wieder gewöhnen.

    Gegen 9 Uhr kam Franz unser Nachbar und hielt mir ein altes Feldtelefon unter die Nase. Wie wäre es damit , meinte er, damit müssen wir nicht immer alle so herumschreien.

    Ich klatschte die Hand gegen die Stirn. Was für ein Demel ich doch bin.

    Da habe ich eine komplette Feldtelefonausrüstung unter dem Bett stehen und komme einfach nicht auf das naheliegenste.

    Mit vereinten Kräften holen wir die alte Militärkiste, und packen sie aus. Vier Ackerschnacker haben wir, plus den zwei vom Nachbarn. Damit könnten wir die ganze Nachbarschaft versorgen.

    Aber da brauchen wir hunderte von Metern um die alle zu verbinden, meine Franz.

    Kein Problem, im Schuppen liegen ca. 4 km.

    Also wurden alle Nachbarn verständigt und jeder zog mit einem Telefon und Kabel zu sich nach Hause. Zuvor wurde jedes Telefon noch mit Batterien versorgt.

    Die Zentrale um die Gespräche zu verbinden behielt ich bei uns.

    Nach zwei Stunden standen die Leitungen, und ohne jemals die Anlage ausprobiert zu haben funktionierte sie. Wenigstens ein Lichtblick für diesen Tag.

    Um 11 Uhr kam die Meldung im Radio das der innere Notstand ausgerufen wurde, gefolgt von einer 24 stündigen Ausgangssperre.

    Nun ja, da sich bei uns bisher noch kein Staatsbediensteter blicken ließ, denke ich das es auch so weiter bleiben wird.

    Ich schau zu dem alten Windrad hinauf das seine beste Zeit gehabt hatte und nun nicht mehr gefördert werden soll und abgerissen wird. Ein Jammer an Ressourcen Vergeudung. Wenn wir das Windrad anzapfen könnten dann steckten wir jetzt nicht in diesem Schlamassel. Der Besitzer, einer unserer Nachbarn hatte das mal angeregt, da er sich die 2-3 Cent kaum noch lohnen, und die Förderung auslief. Aber das scheint nicht gewollt zu sei, weder von der Regierung noch den Stromkonzernen.

    Aber keine Zeit über ungelegte Eier nachzudenken. Nach langem hin und Her beschließt die Gemeinschaft den Zugang zu der Siedlung abzusperren. Ein paar alte Ackerwagen müssen dafür reichen. So wollen wir verhindern das Fremde durch unsere Siedlung latschen. Es ist zwar nur eine Stichstraße, aber sie wird gerne von Pendlern als Abkürzung benutze. Zwar haben wir nun keine Pendler mehr, aber doch vermehrt fremde Leute auf Fahrrädern und anderen Fahrbaren Untersätzen. Alle suchen Essbares. Die Apfelallee ist schon fast geplündert, jetzt sind viele in den Maisfeldern unterwegs. Auch habe ich gehört das auf der anderen Seite des Ortes, wo es eher Sandböden gibt die Bauern mit der Kartoffelernte begonnen haben da Scharenweise Fremde ihre Felder plündern.

    Zudem haben wir vereinzeln Schüsse vernommen.

    Ansonsten geht der Tag weiter wie bisher. Einer unserer Nachbarn hat uns einen 1000 Watt Generator zur Verfügung gestellt. Er ist aber nur für den Notfall gedacht.

    Ich gehe nochmal in die Küche und schraube die Gasflasche ab, dabei sehe ich ein Stecknadelgroßes Loch im Schlauch. Die Flasche war fast voll , nun ist sie fast leer. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke was hätte passieren können. Leider ist so unsere Hauptquelle zum Kochen stillgelegt, und einen anderen Schlauch habe ich leider nicht. Leider auch keiner der Nachbarn. Wer denkt auch daran das der ein Loch haben könnte. An tausend Szenarien denkt man und dann das.

    Meine Freunde sind dabei den alten Bungartz flott zu machen. Reifen aufpumpen und etwas Diesel auffüllen. Mit dem Anhänger wird er gebraucht um Holz aus dem nahen Wald zu holen. Zwar haben wir genug, aber besser als jetzt alles vorbereiten, als nachher hinterher laufen. Aber momentan hindert uns das Gesetz daran rauszugehen. Um Notfalls dem Gesetz genüge zu tun haben wir unseren alten Verkaufsstand im Garten des Nachbarn aufgebaut welches an die Straßensperre anschließt. So braucht er sein Grundstück nicht verlassen und kann trotzdem uns Bescheid geben falls es Scherereien gibt.

    Zwar glauben wir nicht das sich ein Polizeibeamter hierher verirrt, aber was soll der auch machen.


    Unser Ort hat keine Wache und wird aus der Kreisstadt versorgt. Wenn man dann noch die Struktur der ländlichen Bebauung sich anschaut, dann ist die Polizei schon jetzt überfordert.

    Auch wenn wir in Sichtweite des Ortes sind so sind wir doch recht abgelegen, wie dutzende anderer Höfe die mehr oder weniger zusammenliegen. Hier nennt man sie Bauernschaften, also in der Gegend verstreute Höfe. Die alle in einem BA zu kontrollieren würde die Polizei und selbst die angeforderte BW überfordern. Die sind mehr oder weniger alle auf sich gestellt.



    Sonst geht alles seinen Gang. Am Nachmittag treffen wir uns alle zum Kaffee und besprechen die Lage. Danach geht jeder seiner Arbeit nach. Die Wachen sind nun auch am Tage eingeteilt, und da genug Leute zur Verfügung stehen kann das auch umgesetzt werden. Da es in jedem Haus Hunde gibt, kommen die nun mit Herrchen an die Einfahrt mit, und verstärken so die Wache. Das schreckt die meisten Fremden ab, und viele gehen einen anderen Weg wenn sie die Hunde hören.

    Am Abend gibt es Alarm. Ein Hund hat einen Fremden entdeckt und ihn verbellt. Mit Taschenlampen bewaffnet konnten wir den Mann vertreiben.

    Danach herrschte bis in den nächsten Morgen Ruhe. Der Vorfall zeigte uns aber das wir aufmerksamer werden müssen. Zudem wachsen die Maisfelder bis an unsere Grundstücke heran. Wir werden den Bauern fragen ob er nicht einen Streifen zwischen unseren Gurtstücken und dem Maisfeld etwas früher ernten kann. Sollte es schlimmer werden könnten wir unsere Häuser erst im letzten Augenblick schützen. Aus gerechnet dieses Jahr wurde alles um uns herum mit Mais angebaut. Um diese Zeit waren sonst die Flächen schon mit Getreide abgeerntet.

    Wir werden sehen aber es muss was passieren.

    Der Abend verläuft spektakulär los, man geht früh zu Bett, die Wachen laufen nun mit Hunden und wurden verdoppelt.

    Kenne das nur von unseren Schafen, da mussten wir auch klammern. Mit dem Seitenschneider haben wir die Klammern in der Mitte durchgezwackt und die Hälften mit einer Spitzzange rausgezogen.

    ich will das nicht zur Norm erheben und sicher ist das klammern und das herausziehen schmerzhaft, aber besser wie wenn man irgend eien Faden nimmt. Solch ein Klammerset habe ich noch steril liegen, und würde es auch anwenden. Jedenfalls haben es meine Schafe gut überstanden. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Ich kann in solch einem Szenario nicht erst zum Arzt laufen, wenn ich überhaupt nicht weiß wo der steckt oder zu erreichen ist. Der wir auch alle Hände voll zu tun haben.

    Da muss ma aber auch schauen wie die Bevölkerungzusammengesezt ist. Wo leben die sozial Abgehängten und wo die, nennen wir sie ruhig Reichen.

    In sozial gefärdeten Gebieten werden sich Plünderungen schneller ausbreiten wie in den besseren Stadtteilen. Da wo Ornungskräfte noch die Strasse bevölkern werden die Menschen die Hülle der Zivilisation noch übergestülpt behalten. Ich hatte es ja schon gesagt, wenn der Hunger erst kommt fallen alle Hüllen, und dann ist auch der Elektromarkt genau so dran wie der Discounter.

    Eine Operation bei meiner BEVA ist erstmal hinfällig das der BA dazwischen kam. Und bei mir sollte ein Stift aus der Hand entfernt werden wegen Sehnenriss. Muss also warten oder wenn es zu schlimm wird muss der Hausarzt ran, und das Ding rausholen. Diabetes und Bluthochdrucktabletten sind reichlich vorhanden. Sollte der BA länger dauern denke ich das wir durch Umstellung der Nahrung besser mit unseren Krankheiten zurecht kommen. Vielleicht behalten wir es nach dem BA bei.