Sehr interessantes Thema...
Meine Sichtweise bzw Erfahrung dazu: typisch Mann/Frau gibt es zwar auch in meiner Familie ein, zwei Beispiele aber ich würde mich und meine Mann jetzt ned so bezeichnen...
gut ich bin aufgrund meiner derzeitigen Depression schon eher der schwache Teil in unserer Beziehung, aber wenn mein Mann nun an meiner Stelle wäre, wäre es wohl bei ihm genauso, daher hat das für mich nix mit Geschlechtern zu tun...
ansonsten sagen die Leute immer "an dir ist ein Junge verloren gegangen"... Warum? Weil ich mich total für Autos interessiere (ich konnt es gar ned erwarten, endlich den Führerschein zu machen) als Kind lieber mit meinem Papa Motorrad gefahren oder zu Oldtimertreffen gefahren bin als mit Barbies zu spielen. Und ich wollte immer im Verein Fußball spielen was ich leider nicht durfte und mit 18 war ich dann wohl doch etwas spät dran...
In Handarbeit war ich grottenschlecht (lustigerweise Nähe ich seit etwa 1 Jahr die Kleidung für meine Kids teilweise selbst und häkel gern mal abends beim Fernsehen), Werken war dagegen eins meiner Besten Fächer... Bis ich zwanzig war gab es in meinem Kleiderschrank kein Pink oder Rosa - er bestand eigentlich nur aus blau und grüntönen...
Und Lernen wollte ich eigentlich Schreinerin oder KFZ-Mechatronikerin... Da hat meine Mama aber erfolgreich dagegen gearbeitet und ich hab Industreikauffrau gelernt (was ich immer noch bereue)... Ich glaub da könnte ich jetzt noch einige Beispiel aufzählen, die o.g. Satz erklären würden...
mein Mann kann schon gut anpacken und ist wie ich handwerklich begabt, aber er steht auch zu seiner verletzlichen Seite, was völlig ok ist und ich denke für unsere Beziehung wichtig... Wir haben viele gemeinsame Interessen (u. A. Die Autos und Schreinern)...
Allerdings ist bei uns mein Mann der Geldverdiener, aus dem einfachen Grund, weil er nunmal wesentlich mehr verdient als ich es würde. Wenn ichVollzeit Arbeiten würde... Wir haben uns vor der Geburt unseres ersten Kindes natürlich darüber unterhalten und wenn es geldtechnisch gegangen wäre, wäre wahrscheinlich mein Mann Hausmann geworden... Wäre für uns beide ok gewesen, aber es ging nunmal finanziell nicht... So bin ich nun mittlerweile seit 4.5 Jahren mit inzwischen zwei Kinder daheim, auch wenn ich eine Handvoll Tage im Monat arbeiten gehe... Und es wird wohl auch noch min 2 Jahre so bleiben bis die kleine in den Kiga kommt... Mal sehen wie s dann weitergeht... Aber ich find es schön daheim zu sein, nicht dass das jetzt jemand falsch versteht... Meinen Beruf find ich ja eh ned so toll und daheim kann ich mich neben Haushalt und Kindern such mit meine Hobbies (Schlagzeug, Schreinern, Autos und natürlich Preppern) beschäftigen, was für mich ein toller Ausgleich ist!
Also so ich denke typisch Mann/Frau ist schwierig zu definieren und ich denke die wenigsten entsprechen den Klischees zu 100%!
Da ich sowohl einen Sohn als auch eine Tochter habe, kann ich da ein wenig vergleichen und finde, dass sie sich sehr unterschiedlich in den ersten Jahren zeigen... Mein Sohn ist derzeit typisch Junge... Raufen (was auch hier im Kiga nicht so gern gesehen wird), Bulldogs, Baustellen, Feuerwehr etc interessieren in brennend, Schuhe werden einfach ins Eck gepfeffert wenn Mama ned aufpasst...
Meine Tochter ist mit ihren knapp 1.5 Jahren schon total Schuh- und Klamottenfixiert... (Ich frag mich woher sie das hat, ich bin da eher pragmatisch veranlagt)...Ohne ihre Lederpuschen geht sie nur brüllend mit aus ihrem Zimmer oder wenn wir rausgehen wollen holt sie schonmal demonstrativ die Schuhe die Sie anziehen will... Wenn sie neue Kleidung bekommt (und sie kriegt das mit) muss diese sofort angezogen werden und am liebsten würde sie diese auch gleich anbehalten... Sie ist extrem sauber (wenn sie irgendwo etwa Trinken verschüttet holt sie sich ein Tuch und macht es weg; Schuhe müssen ordentlich stehen; kleinste Fusselchen werden in den Mülleimer georfen, etc)
Auch wenn meine Kinder zur Zeit ihr Rollenglischee erfüllen, so bin ich für alles offen... Wenn mein Sohn meint er muss später Ballettänzer werden - von mir aus! Gleiches gilt für meine Tochter... Meine Kinder dürfen sich ihre Hobbies aussuchen, egal ob sie nun eher männlich oder weiblich behaftet sind... Gleiches gilt für die Berufswahl...
Da ich mir meine Hobbies und meinen Beruf früher nicht selber wählen dürfte ist es mir ein besonderes Bedürfnis dies meine Kindern zu ermöglichen, da es die eigene Identität schon verkompliziert, wenn man ständig das Gefühl vermittelt bekommt, etwas machen zu wollen, was sich augenscheinlich für das eigene Geschlecht ned gehört...
So so das war jetzt mal mein "Senf" dazu, der doch etwas länger geworden ist als zunächst gedacht...
lg,
sabrina
P.S.: Preppen tu übrigens überwiegend ich, auch wenn mein Mann inzwischen auch ein wenig Sinn darin sieht...