Zitat
Laut DIN 1986-100 ist eine Hebeanlage vorgeschrieben in der BRD ,wenn die Abwasser-Anfallstellen unterhalb der Rückstauebene liegen.
Vielleicht ist das jetzt oT, aber es ist typisch für unsere Mentalität, dass sowas vorgeschrieben ist.
Die meisten, die ein Klo in dieser Situation installieren, kommen auch ohne Vorschrift sehr bald drauf, dass sowas ziemlich praktisch sein kann.
Abgesehen davon ist das Thema etwas krisenfremd. Die meisten Leute in vergangenen Krisen hatten weniger das Problem, dass sie nicht wussten wohin Gassi gehen, sondern eher mit dem Gegenteil (woher krieg ich etwas in den Magen).
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Zitat von Asdrubal;291919
Zentrale Rückstauklappen (im Gegensatz zu solchen, die beispielsweise nur den Kellergully abschirmen) gibt es längst nicht überall. Sogar bei 20 bis 30 Jahre alten Gebäuden dürften sie in Gegenden, die nicht als besonders überflutungsanfällig bekannt sind, nur in wenigen Fällen eingebaut sein. Außerdem: Wenn du eine eigene Rückstauklappe hast und diese gegen den Rückfluss aus der Kanalisation dicht macht, dann wirst du auch nicht mehr lange spülen können, weil ja im Rohr eine "Wasser"-Säule steht.
In diesem Fall hast du einen Überdruck in Durchlassrichtung der Klappe, und sie öffnet.
Zitat von Asdrubal;291919
Auf das gesamte Leitungsnetz gesehen, kommt es zuerst an den tiefsten Punkten hoch, was vermutlich eher Keller ohne Rückstauklappen noch vor den Gullys sind. Denkbar wäre auch, dass es stellenweise bereits Rückstau gibt, bevor die Leitungen ganz vollgelaufen sind. Das kann beispielsweise passieren, wenn sich irgendwo durch den geringen Durchfluss Pfropfen bilden.
Häufig sind bei Überschwemmungen folgende Fälle:
Undichte Rückstauklappen (fällt im Normalbetrieb nicht auf, und wer kontrolliert sowas schon)
Gullideckel, die durch den Druck gehoben werden
Verunreinigung durch Mineralöl, z.B. aufschwimmende Heizöltanks oder solche, die durch eine zu tief liegende Öffnung mit Wasser vollaufen
Keller, die durch die Fenster oder durch aufstauendes Grundwasser vollaufen
In der Praxis ist es jedesmal eine riesen Schweinerei. Bilder aus Deutschland zum Thema gibt es ja leider genug.
Das einzige was hilft, ist: Vorräte über den Überschwemmungsbereich oder in wasserdichte blaue Tonnen, die dann aufschwimmen und die man mit etwas Glück noch aus dem vollgelaufenen Keller fischen kann. Esswaren und Trinkwasser und Notbeleuchtung sind dann viel wichtiger. Ein Plätzchen für eine Sitzung findet sich allemal irgendwo.
Im Gebirge gibt es noch einen anderen Überschwemmungsfall: Das Haus wird unterspült oder gleich weggerissen. Da funktioniert dann das Klo auch nicht mehr.