Zitat von olafwausr;201790Alles anzeigenPech und Glück liegen ja oft dicht beieinander. Bei mir war es gestern wieder mal so weit.
Ich habe einen Vakuumierer zu knapp 60€.
Der versieht seit rund 1,5 Jahren klaglos seinen Dienst bei mir und hat wahrhaft viel geleistet.
Gestern morgen blieb die Schweißschiene auf einmal kalt.
Erster Glücksmoment, BEVA giff einmal in den entsprechenden Ordner und zauberte den Kassenzettel hervor.
Also hin zu Real und siehe da, an der Info Theke nette Verkäuferin, kurzer Blick auf den Zettel und dann die Aufforderung,
"Alles klar, holen sie sich mal gleich nen neuen und dann ist das erledigt".
So kann es also auch gehen. Positiver Nebeneffekt, die eine Rolle Folie die in der Pakung ist, gabs gratis obendrauf.
1.5 Jahre Betriebsbereitschaft ist noch nicht wirklich überwältigend.
Unterm Strich hast du jetzt geschätzte zwei Stunden Zeit verloren und dich in das Geschäft begeben, statt zu vakuumieren, und bist jetzt gleichweit wie vorher, nämlich du hast ein (noch?) funktionierendes Gerät.
Deshalb kauf ich kein Billiggerät mehr, auch wenn die Garantieleistungen noch so unkompliziert erbracht werden, denn Billigteile stehlen einem die Zeit. ICH und nicht das Gerät entscheiden, wann gearbeitet wird.
Bei mir gehen solche Teile übrigens prinzipiell nach Ladenschluss kaputt, und wenn nicht, dann ist grade keins mehr da, aber sie bestellen selbstverständlich nach.
Bei Online-Versand, wo man nochmals ein paar Euro fuffzich gespart hat, kommt die Prozedur mit Verpacken, Rücksenden, freundliche Mail-Nachfrage, wann das Ersatzteil nun kommt, usw. dazu.
Zum oben angesprochenen Thema, ob Saug- oder Kammergerät:
Kammergeräte sind für Profis, die dauernd viel Ware haben (Schlachter, Bauernhöfe mit Hofverkauf usw.)
Die Dinger sind sehr schwer und meist auf einem Edelstahlkorpus auf Rollen montiert, schaffen aber richtig was weg.
Die Kosten sind so im leicht bis deutlich vierstelligen Bereich. Weil die Luft bei einem Kammerdeckel von 40 x 40 cm (das ist ein eher kleines Gerät) mit einer Kraft von 1600 Kilo auf den Deckel drückt (Physiker mögen die saloppe Formulierung verzeihen) und zerknallende Vakuumbehälter schlimme Unfälle verursachen, ist das Gewicht und der Preis verständlich.
Man braucht glatte Folien, keine geriffelten, weil der ganze Vorgang einschliesslich Schweissung ja in der Kammer stattfindet. Es lassen sich auch Gefrierbeutel verwenden, wenn die sich schweissen lassen.
Das ist auch der grosse Vorteil an der Sache: Die Vakuumpumpe hat einen grossen Volumenstrom, da sie ja die Kammer evakuieren muss. Das Ding vakuumiert rascher als man das nächste Stück vorbereiten kann, man muss also nicht auf das Gerät warten.
Es bildet sich kein Luftstrom zum Saugschlauch hin, der dann Vakuumiergut (Mehl, Fleischsaft usw.) mitreissen und den Schlauch verstopfen oder die zukünftige Schweissnaht versauen kann. Weil bis nach der Verschweissung kein äusserer Luftdruck die Beutelfolie an den Inhalt presst, kann die Luft überall entweichen, auch deshalb geht es rascher.
Mit dem Sauggerät kann man dagegen prinzipiell alles leersaugen, wenn man genug Geduld hat. Eine feine Sache, wenn man z.B. den Billigschlafsack platzsparend aufbewahren will (der passt leider nicht in die Kammer).
Wegen dem hohen Anschaffungspreis und dem Platzbedarf ist man als Privatperson mit einem *guten* Schlauchvakuumierer besser bedient. Macht man viel Vorratshaltung aus Eigenproduktion oder kann das Gerät mit anderen teilen (z.B. in einer Jagdgenossenschaft), dann lohnt es sich, einen guten Kammervakuumierer anzuschaffen.