Zitat von Cephalotus;195283
Ich würde eher behaupten, dass da das Who is Who aus der sehr überschaubaren "Szene" beteiligt war. Das ist nun mal ein Systemproblem von Solarthermiehäusern.
also, wir HABEN eine solche Anlage: 16m2 Kollektor, wegen Dachvorgabe 28 Grad Neigung SW. 1700 Liter Speicher. Standort auf 1000m Höhe, 47Grad nördliche Breite. Läuft seit 12 Jahren wartungsfrei und problemlos. Energieautakrie (Heizung & WW) etwa von Mitte März bis weit in den Oktober hinein, im Winter geschätzter halber Holzverbrauch, weil die Anlage bei sonnigem Wetter auch im Januar Heizungsunterstützung macht (dank mehrschichtig ladbarem Speicher und Steuerung).
Wenn wo auch immer im April was kocht ist die Anlage nicht richtig geplant oder ausgeführt.
Zitat von Cephalotus;195283
Wenn Du es kannst dann kannst Du ja selber nachrechnen, was z.B. ein Speicher mit einer bestimmten Oberfläche täglich an Wärme abgibt in Abhängigkeit von der Isolation (die Dinger sind nun mal nicht vakuumgedämmt).
Genau deshalb steht das Teil so, dass diese Wärme in den Wohnbereich aufsteigt.
Zitat von Cephalotus;195283
Du kannst Dir ausrechnen, wie groß der Solarkollektor sein muss wenigstens ein typisches Winterhalbjahr in unseren Breiten zu überstehen und Du kannst nachrechnen, was ein solcher Kollektor an einem schönen April mit der Temperatur im Speicher macht.
Das muss ich nicht ausrechnen, weil ich es aus Erfahrung weiss: Die Steuerung hat es so im Griff, dass die Temperatur des Speichers (und Warmwassers) etwa auf 90 Grad steigt, nicht höher. Dadurch werden etwaige Legionellen weggebrüht. Dank Rückmischventil besteht keine Verbrühungsgefahr unter der Dusche.
Ende Dezember kommen mittags bei klarem Himmel auf 47 N weniger als 300 Watt pro m2 an. (Maximale Sonnenhöhe mittags 90 - 47 -23.5 = 19.5 Grad, Solare Leistung nach Atmosphärendurchgang im Hochsommer mittags rund 1kW/m2, cos (90° - 19.5°) = 0.33, wegen doppelt so langem Weg der Sonnestrahlen durch die Atmosphäre zuätzloich mehr Absorptionsverluste, das ganze auch noch bei nur halber Tageslänge als im Hochsommer und viel mehr trübem Wetter). Kein Mensch legt deshalb eine thermische Solaranlage auf 100% Autarkie aus, denn wo nix kommt kann man auch mit riesiger Kollektorfläche nix holen.
Mit einer PV-Anlage bist du allerdings genau so wenig autark, denn auch dort kannst du die im Sommer geernteten kWh nicht selber in den Winter retten. Sinn macht es trotzdem, weil es für die CO2-Bilanz eines Landes ziemlich egal ist, ob die fossile Energie, die für die Stromerzeugung benötigt wird, im Sommer oder Winter verbraucht wird, und weil der Einspeisetarif (noch?) nicht von der Jahreszeit abhängt. Was du aber vom Sommer in den Winter nimmst, ist nicht Energie, sondern ein Energieguthaben in der Buchhaltung.
Mit thermischer Solaranlage und Stückholzheizung und PV-Anlage zum Betrieb der Heizung wäre ich jedenfalls deutlich autarker als mit PV-Netzeinspeisung und Wärmepumpe. Bleibt noch der Aufwand für die Holzaufbereitung. Die letzten 20% Autarkie müssten jedoch mit unverhältnismässig viel Aufwand bezahlt werden, weshalb die Holzzusatzheizung (hier waren die Blätter der verheizten Bäume die Kollektoren) viel einfacher ist.
Zitat von Cephalotus;195283
Ich würde das in unseren Breiten mit PV machen, das ist viel leichter zu handeln und der vermeintliche Wirkungsgradnachteil (v.a. im Sommer) ist in der Praxis gar keiner.
Das verstehe ich nun nicht.
Der Wirkungsgrad ist sowieso ziemlich unwichtig: Ein Hausdach ohne Solaranlage, egal ob thermisch oder photovoltaisch, ist ein Kollektor mit Wirkungsgrad Null.