Risikomanagement ist doch, die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts, die Kosten eines Schadens und den Aufwand, dies zu verhindern, gegeneinander abzuwägen und das Optimum zu finden.
Deshalb die Frage: Wer ist der Feind, gegen den eine Luftwaffe mit Kampfjets hilft, woher kommt er, was will er zerstören und wie kann man das am besten verhindern.
Haben mehrere das gleiche Problem, so tut man sich in dieser Sache zusammen, um mit weniger Kosten eine bessere Absicherung zu bekommen.
Aus diesem Grund tut sich ja immer mehr Gemeindefeuerwehren zusammen - das Argument, die löschen dann zuerst bei sich, wenns brennt, habe ich noch nie gehört.
Wenn man die Unabhängigkeit eines Staates an der tatsächlichen Selbständigkeit misst, dann kann man nicht einfach diesen Staat ins Prepper-Extrem-Katastrophenszenario versetzen: "Wir gegen alle anderen und von denen ausserhalb der Grenzen brauchen wir nichts".
Also gleich wie die, welche mit der Maschinenpistole ihren Fluchtbunker gegen die hungrige Meute verteidigen.
Deshalb die Frage, wie unabhängig ist ein Kleinstaat von einer Fläche und Einwohnerzahl, die einer grösseren Verwaltungseinheit eines Nachbarlandes entspricht, und der von seinen Exporten lebt und eine Eigendeckungsgrad von knapp 60% bei den Nahrungsmitteln hat, wirklich?
Soll sich Liechtenstein auch eine Luftwaffe leisten? Die hätten doch mit einem einzigen Kampfjet schon eine unglaublich hohe Bewaffnungsdichte, wie kein anderes europäisches Land - solange nicht Andorra oder Monaco auch auf die Idee kommen.
Um solche Überlegungen anzustellen, muss ich weder unseren Staatsgedanken noch unsere Selbstbestimmung in Frage stellen, aber "im Ernstfall machen wir den Igel und knallen auf alles was von draussen kommt" ist schon lange keine zielführende Strategie mehr, zumal wir zum Glück seit einigen Jahrzehnten nur noch von Nachbarn mit ähnlichen Interessen umzingelt sind.
Ich sähe mich jedenfalls nicht in meiner Unabhängigkeit bedroht, wenn es für Friedenszeiten eine kontinentaleuropäische Luftpolizei mit grenzüberschreitenden Kompetenzen gäbe. Man hätte die gleiche Sicherheit zu deutlich geringeren Kosten.
Das Argument, Gadhafi &Co. würden sich eben nicht dran halten, lasse ich nicht gelten: All diese Diktatoren und Kleptokraten wären nie so gross geworden, hätte man mit ihnen nicht Handel getrieben und Waffen verkauft, solange sich das für uns rentiert hat.
Die als Rechtfertigungsgrund gerne hergenommenen Terroristen sind ganz gewöhnliche Kriminelle, die durch eine internationale Zusammenarbeit am besten in Schach gehalten werden können.