Beiträge von jp10686

    Zur Klarstellung: Mundraub ist straffrei. Plündern nicht.
    Wenn Du DIr ein Brot oder einen Sack Kartoffeln irgendwo 'klaust' oder 'organisierst', weil du aufgrund deiner Lage und deines Wissens keine andere Möglichkeit siehst, zu Nahrung zu kommen, und es um Dein Leben geht, dann ist das Mundraub. Aus der Überlegung heraus, dass der Schutz des Lebens höherwertig ist als der des Eigentums.
    Du darfst aber nicht mehr nehmen als du zur Behebung Deiner Notlage brauchst und du darfst vor allem keinen Sachschaden oder anderes anrichten, was über das Beheben der direkten und unmittelbaren Nahrungsnot erforderlich ist.
    Ob du nun im Supermarkt zum Zweck behutsam den Dosenhummer oder nur das Schwarzbrot nehmen darfst, wäre auch eine Diskussion wert.
    Mundraub kommt etwa vor, wenn jemand im Gebirge in Wetternot kommt und in eine verlassene Berghütte einbricht und von den dort vorhandenen Lebensmittelvorräten nimmt.


    Käme ich in diese Lage, würde ich das mit so wenig Schaden wie möglich tun und selbstverständlich meine Anschrift hinterlassen sowie später aktiv den Besitzer ausfindig machen, um den Schaden zu regeln. Das ist Anstandspflicht.


    Plünderung ist das gewaltsame Ausnutzen der Notlage eines anderen zur persönlichen Bereicherung mit Gütern ohne Rücksicht auf Kollateralschäden.
    Zit. Wiki: "Mit Plünderung bezeichnet man die Auswirkungen marodierender Personen, Banden oder Truppen. Waren und Güter werden gewaltsam geraubt, verwüstet und zerstört, schutzlose Personen misshandelt und vergewaltigt. Im Allgemeinen steht der durch Plünderung verursachte Schaden in keinem Verhältnis zum widerrechtlich beschafften Vorteil der Plünderer, die oftmals mit massiver Gewalt vorgehen."


    Das ist unentschuldbar und ich kann mir keine Situation vorstellen, wo so etwas gerechtfertigt wäre.


    Wenn die Leute, die hier für "Plündern" in gewissen Situationen eintreten, nicht das meinen, was die Wiki dazu schreibt und was das Wort bedeutet, dann möchten sie das bitte klarstellen.

    Plündern ist ... widerlich.
    In Ländern, wo vorher die armen Leute jahrelang von der besseren Schicht ausgeplündert wurden, mag das anders sein.
    Die Gefahr, dass Gier das Gehirn ausser Betrieb setzt, ist beim Plündern besonders gross, und in der hier diskutierten Situation wäre Denken vor Handeln besonders wichtig.
    Plündern als Methode (und nicht als unvorhergesehener Notbehelf in einer ausweglosen Situation) bedeutet doch nur, dass man es veräumt hat, beizeiten vorzusorgen. Man hat doch Vorräte, damit man bei solchen Aktionen nicht mitmachen muss. Zum Spiel "Plündern" gehört übrigens auch, dass andere Deinen Keller ausräumen.
    Bei Plünderungen verdirbt zudem der grössste Teil der Ware - und gerade dann, wenn man vorsorgen muss, kann man das nicht brauchen.


    Zum Thema Hilfeleistungspflicht für Ärzte, Pflegepersonal, Rettungsdienst, Polizei und so weiter: Nur hoffnungslose Egoisten können so etwas von anderen fordern und gleichzeitig nur für sich schauen. Und das sind genau die, welche den Fall C, falls es sich nicht um eine Naturkatastrophe handelt, heraufbeschworen haben.
    Die Gesellschaft funktioniert nicht ohne diese Leute, die sich selber im Beruf jeden Tag zurücknehmen. Je besser sie arbeiten, desto weniger merkt man, dass es sie gibt, und desto grösser ist die Versuchung in Zeiten der Gier, ihre Dienste einzufordern, statt sie anständig zu honorieren.



    Statt zu fordern, was andere tun sollen, würde man besser fragen, was man selber tun kann (frei nach Kennedy). Eine im Krisenfall funktionierende Gruppe verbessert die Überlebenswahrscheinlichkeit und vor allem die Qualität des Überlebens. Sie funktioniert aber nicht, wenn alle nur für sich schauen, also sich um das Essen streiten und vor dem Feuerholzsammeln drücken. Insofern kann Hilfe für andere durchaus egoistisch sein, denn jede Gruppe ist sehr sensibel dafür, wer was leistet und was beansprucht. Das lernt man im ersten Schul- oder Pfadilager. Manche lernen es nie.

    Abgesehen von den Hinweisen auf den im Thema besprochenen Fall C ist vor allem interessant, was sich hier für Charakterbilder zeigen.
    Die Mentalität "ich gegen alle anderen", also Gewehr laden und Haus verrammeln, halte ich für nicht zielführend.
    Die Einstellung, die im hier oft beschriebene Szenario zum Ausdruck kommt " ... und dann schaue ich zu, wie sich die Deppen an der Tanke um den letzten Tropfen Sprit balgen" ist zumindest arrogant.


    Für die erste Panik hat man doch eben die Notvorräte. Es könnte je auch ein grösseres Erdbeben sein, dann funktioniert auch fast gar nichts mehr, nur eben ohne Vorankündigung.
    Was ich wichtig finde: Allein ist man niemand. Meine Nachbarn sind (na ja, in der überwiegenden Mehrzahl wenigstens) keine Deppen, sondern Menschen mit anderen Lebenszielen als ich, aber weder dumm noch unbeholfen noch unfähig. Also spannt man zusammen - der ein kann das, der andere hat dieses, der dritte hat eine gute Idee, der vierte hat die unschätzbare Gabe, die Stimmung aus dem absoluten Tiefpunkt zu reissen, und so weiter. Alle haben aber gemeinsam, dass für sie die ganze bisherige Lebensführung in Frage gestellt ist.
    Eine Misere, die jeden gleichermassen trifft, ist sowieso ganz anders und viel einfacher zu ertragen, als wenn man durch das Fehlen materieller Güter sozial isoliert wird.
    Es gehört dazu, dass man zusammenhält und sich hilft und sich nicht so benimmt wie die aus den Schullagern sattsam bekannten Egoisten, die ihre eigenen Fresspakete im stillen Kämmerlein verzehren.

    Zitat von hinterwäldler;156440


    ...wie kommt man an seine Geldeingänge, wenn der Verfolger (Eltern, Partner,...) das Konto sperren läßt oder mit plausiblen Vorwänden den Ort der Barabhebung rauskriegt?


    Hier denke ich spontan: Drum prüfe wer sich ewig bindet ...
    Das häufigere Problem hier ist umgekehrt: dass der Ehepartner, auf dessen Namen das Konto für die Haushaltsführung lautet, ohne Vollmacht für den Partner gestorben ist.

    Zitat von hinterwäldler;156440

    ...wie mietet man eine Unterkunft, ohne über seinen echten Namen ausfindig gemacht werden zu können?


    Das Problem kennt jeder Ehemann mit Doppelleben - als Problem der Katastrophenvorsorge würde ich das eher nicht sehen.

    Zitat von hinterwäldler;156440

    ...wie setzt man seine Ausbildung fort oder findet eine neue Arbeitsstelle, ohne daß einem der Verfolger bald vor der Tür auflauert?


    Es kommt drauf an, warum man verfolgt wird. Für viele Emigranten aus politischen Gründen sind das leider Alltagsprobleme.

    Zitat von Wolfshund;156115

    Ich sehe, da du Argumente sowieso nicht lesen willst


    Ich hab da mal als Unbeteilgter mitgelesen, weil mich das Thema interessiert.
    Ich habe den Eindruck, dass Tom deine Argumente zur Kenntnis genommen hat und trotzdem noch anderer Meinung ist. Das kann in Diskusionen schon mal passieren - Diskussionen ohne Gegenposition gibt es nur in manchen politischen Parteien.


    Zitat von Wolfshund;156115

    und ein ziemlicher Fan von IPPNW bist (auch wenn du es selbst nicht merkst), hat eine weitere Diskussion mit dir keinen Sinn mehr.


    Ein Fan ist gemäss Definition in der Wikipedia "ein Mensch, der längerfristig eine leidenschaftliche Beziehung zu einem für ihn externen, öffentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenständlichen, abstrakten oder sportlichen Fanobjekt hat und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt Ressourcen wie Zeit und/oder Geld investiert."
    Kann man das, ohne es selber zu merken?


    Diese Nobelpreisträger-Ärzte sind halt unbequem, weil man sie nicht so einfach pauschal als ideologieverblendete Spinner abtun kann.

    Ich bin da viel schlichter gestrickt.
    Mein Handy kann gar kein GPS, weiss also nicht wo es ist. Folglich kann BigBrother höchstens wissen, in welchem Netz es wann war. Da ich es aber des öfteren zu Hause vergesse, ist es ziemlich sesshaft.
    Zum Verschleiern des Aufenthaltes gibt es ja noch den alten Trick, das eingeschaltete Handy mit GPS-Trackingfunktion per Postpaket an eine Adresse in Wien oder Tromsö zu schicken, von wo es dann nach einiger Zeit als unzustellbar wieder retour kommt. In dieser Zeit kann man mit einem alten Prepaid etwas anderes machen.
    Ich habe kein Cumulus (und leider kein TShirt auf dem steht dass ich kein Cumulus habe, die arme Kassiererin muss mich also fragen) und verwirre manchmal das Kundenbedürftnisauswertungssystem, indem ich gleichzeitig Katzenfutter und Stichsägenersatzblätter einkaufe. Konspirative Treffen werden ganz altmodisch von Angesicht zu Angesicht, ohne zwischengeschaltete elektronische Datenübertragung, organisiert und abgehalten. "Gehen wir auf einen Kaffee?" und die NSA bleibt draussen.

    Falls das Thema noch aktuell ist:
    Die Schweiz hat doch eine jahrhundertelange Tradition im Holzbau. Besonders schöne Gebäude sieht man im Simmental und überall wo die Walser waren und noch sind.
    Da ich mich oft in Massivholzbauten aufhalte, folgendes:
    - Behaglichkeit und Heizbarkeit sind sehr gut, auch bei einfachen Massivholzkonstruktionen. Man hat kein Barackenklima im Inneren.
    - Schallschutz gibt es nicht: man hört ALLES
    - wenn der konstruktive Holzschutz beachtet wurde (grosse Vordächer, Mauern unter der untersten Balkenlage weit genug über die Erde hochgezogen, bei Schlagregen Wetterseite geschindelt), dann halten die Häuser auch ohne Holzschutzmittel und Streichen Jahrhunderte. Allerdings werden sie am Wetter entweder grau (wo der Regen hinkommt) oder braun bis schwarz (wo er nicht hinkommt).
    - um eine winddichte und nicht knarrende Wohnung zu erhalten, braucht es viel Detailwissen, das bei traditionellen Holzbaufirmen noch vorhanden ist.
    - Strickbauten sind gegen Erdbeben wesentlich widerstandsfähiger als Steinbauten
    - Ein Vorteil ist die kurze Bauzeit, wenn der Keller einmal fertig ist, weil alles in der Zimmerei zugeschnitten wird und an Ort nur noch zusammengesetzt werden muss.
    - Baubiologisch sind Holzbauten ganz vorzüglich.


    Leider werden heute oft billige Nachahmungen des Massivholzbaus errichtet, die qualitativ schlecht sind und die ganze Holzbauweise in Verruf bringen.

    Diese Karbidlampen mit Edelstahlblechreflektor weden von Höhlenforschern immer noch verwendet.
    Ein Vorteil ist, dass man sich die Hände am Gasentwickler wärmen kann, der wird schön handwarm.
    Der Hauptnachteil besteht darin, dass man diese Lampe stundenlag brennen lassen muss, weil man die Gasentwicklung nicht abstellen kann. Nicht gelöschtes Karbid verdirbt bald.
    Da der Kalk nach dem Löschen mehr Platz braucht als das frische Karbid, gibt es eine hoffnungslose Verstopfung, wenn man den Entwickler zu sehr füllt.


    Wir haben jeweils nach der Höhle in der Kneipe ein Bröckchen nicht fertig gelöschtes Karbid ins Klo geworfen, den Deckel zugemacht und nach einigen Sekunden ein Feuerzeug an den Rand gehalten, worauf sich der Deckel geräuschvoll wieder geöffnet hat - dies als etwas gesuchte "Anwendung" von Karbid.
    Dringend abraten möchte ich davon, Ballone mit einer Mischung aus Luft und Azetylen (Karbidgas) zu füllen um sie als Knallkörper zu verwenden. Das Zeug ist hoch explosiv und kann auch spontan zünden.
    Weil Azetylen mit Kupfer eine hochexplosive Verbindung bilden kann, darf man nicht Karbidvergaser und dergleichen mit Röhrchen oder Blechen aus reinem Kupfer basteln.

    So etwas wie die oben verlinkte Laterne habe ich jüngst aus dem Elektronik-Schrott geborgen: Kurbel abgebrochen.
    Es war aber nicht genau das gleiche Modell, oben war noch ein Kompass eingebaut, der den Sturz in die Mulde ebenfalls nicht überlebt hat.
    Ob das Altersschwäche war oder Ergebnis einer Affekthandlung oder chinesische Qualität sei dahingestellt.
    Die verbauten Akkus sind Ni-MH-Zellen vom Typ AA mit halber Baugrösse und verlöteten Anschlüssen mit weniger als 600 mAh Kapazität.
    Ähnliche Zellen werden oft auch in diese billigen LED-Solarleuchten für den Garten verbaut, Typ "fleissiges Glühwürmchen".
    Ich habe sie durch ein 4fach Batteriefach ersetzt, wo ich aufladbare AA-Zellen einlegen kann.


    Beim Preis von Fr. 7.- pro Stück kann man wenig falsch machen, aber sie ist bauartbedingt wohl nur für trockene Räume und nicht wirklich outdoortauglich.
    Hingegen dürfte die Kurbelfunktion nützlich sein, um so eine Lampe auf Verdacht in der Alphütte zurückzulassen. Was ich allerdings nicht weiss, ist, ob sich die Akkus dann tiefentladen und man auch mit längerem Kurbeln kein Licht mehr bekommt.
    Kerzenstummel und Zündholzschachtel im leeren Marmeladenglas dürfte als Notlicht für diesen Zweck deutlich robuster und langlebiger sein.


    Allgemein sind Geräte mit fest verbauten Akkus ein Umweltproblem, weil Akkus bauartbedingt kurzlebig sind und das Ganze dann oft aus Unkenntnis fortgeworfen wird, zumal sich die Hersteller bei Billigwaren viel Mühe geben, dass man es nicht etwa einfach so öffen und die Akkus ersetzen kann.