Hallo zusammen, meine Grenzerfahrungen, unterschiedlichster Natur:
1.
Drei Jugendliche hatten am Silversterabend eine ältere Dame belästigt und in eine Hausecke gedrängt. Wir hatten die Szene damals vom Balkon mitgekriegt. Ich habe mein Koni-Pfefferspray eingesteckt (nur für den Fall der Fälle, damals wie heute eine Subroutine, die ich mir in FFM angewöhnt habe), meine Frau gebeten die Polizei zu rufen und bin runtergerannt. Frohen Mutes und gutgelaunt in die Runde reingeplatzt und habe den Jungs versucht zu erklären, dass das, was sie gerade machen, sehr merkwürdig aussieht und drei Gentlemen bestimmt keine ältere Dame belästigen würden. Als verstärkendes Argument habe ich erwähnt, dass ich mitbekommen habe, dass jemand gerade die Polizei gerufen hat. Die Jungs waren so verdutzt, dass sie sich bei mir für die "Warnung" bedankt haben und weggerannt sind.
Die Dame selber stand leicht unter Schock und war verwundert, dass ihr geholfen wurde.
Als ich den Vorgang später habe Revue passieren lassen, musste ich das auch erst mal sacken lassen. Die Situation hätte auch anders verlaufen können...
2.
Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, ist ein Nachbar im Sommer auf die glorreiche Idee gekommen, das Unkraut abzuflammen. Dabei hat sich eine Reihe von kleineren Nadelbäumen entzündet und prächtigst gebrannt.
Ich hatte von meiner Mutter mitgekriegt, dass es nebenan brennt. Ich habe mir den Feuerlöscher geschnappt und bin rausgerannt, um zu schauen, wo und was passiert. Die Feuerwehrsirenen hat man schon gehört. Mehrere Nachbarn standen bereits mit Feuerlöschern draußen, haben jedoch fassungslos den Bäumen beim Brennen zugeschaut.
Der Verursacher stand mit einem Gartenschlauch in der Hand vor den Feuersäulenund versuchte zu löschen, jedoch ohne Erfolg. Ich habe es mit unserem Löscher und den Feuerlöschern der Nachbarn geschafft, das Feuer zu löschen - von den Nachbarn hatte sich immer noch keiner von der Stelle bewegt.
Die Feuerwehr kam "viel zu spät", aber unverschuldet, da die Nachbarn aus den anderen Straßen ebenfalls Alarm geschlagen haben und die Wehr somit unterschiedliche Einsatzorte genannt bekommen hatte. Sie haben dann noch die Brandstelle "geflutet", um sicher zu gehen, dass alles aus ist.
Am Abend kamen alle Nachbarn zu einem kleinen Fest zusammen; die Erleichterung, dass nur Hitzeschäden an den Außenfließen und den Fensterscheiben entstanden sind, war zu spüren. Und ich habe 200€ als Dankeschön erhalten
Mein Resümee:
1.
Gefahrensituationen durch Personenbedrohung schätze ich heute anders ein als damals - Auftreten von Gruppen, höhere Gewaltbereitschaft, Waffeneinsatz (Messer!!!); meistens hilft die direkte Ansprache der (potentiellen) Täter (besonders: der Anführer), heute kämen mir jedoch noch weitere gelernte Routinen zuhilfe, als es damals der Fall war.
2.
Feuerlöscher sollte man als Hausbesitzer mehr haben als einen, idealerweise einen in jedem Stockwerk. Auch sollte man ihn bedienen können, also nicht erst nachlesen müssen, wie er funktioniert - vielleicht einen kleinen Löschkurs für Laien bei der FF belegen.
Darüber hinaus sollte man wissen, wie man einen Notruf vernünftig absetzt.
Viele Grüße
zOSh