Naja, selbst Fertighäuser fertigen sich nicht selber Vielleicht nicht unbedingt die Arbeit, welcher ein Handwerker mit Berufsehre sich vorstellt, aber immer noch Handwerk.
Aus unmittelbarer Erfahrung heraus bin ich sicher, dass Handwerk weiterhin goldenen Boden hat. Es ist in der Tat so dass Fachkräfte teilweise händeringend gesucht werden - der Personalmarkt ist sowas von ausgetrocknet im handwerklichen Bereich (Sanitär, Heiziger, Spengler, Schreiner, Maurer usw.). In der CH ist der Ausbildungsstandard auch so hoch, dass nicht einfach mit ausländischen Kräften Ersatz gefunden werden kann. Hier wird dann von Seiten Betrieb sehr viel Zeit eingesetzt um entsprechende Lücken zu stopfen. Mit ein bisschen "klempnern" ist es eben häufig nicht getan. Wer schon mal einen verborgenen Wasserschaden wegen schlecht verschweisster Leitungen hatte weiss was ich meine.
Leider wird vielen jugendlichen Interessenten eine handwerkliche Ausbildung von Seiten Lehrerschaft madig gemacht, so unter dem Motto "du hast doch das Zeug für mehr" (oder was besseres?). Leider direkt mehrmals erlebt. Gleiche Lehrerschaft erwartet dann aber durchaus, dass ihr WC gefälligst am Samstagabend subito entstopft gehört und das fachmännisch, effizient und möglichst günstig... Manch einer sieht erst im Schadenfall, dass sich die Sache doch nicht so einfach gestaltet wie am Schreibtisch ausgedacht.
Neubauten sind preislich hart umkämpft und gehen öfter zu Preisen weg wo sich der klug kalkulierende Handwerksmeister fragt, wie das der Mitbewerber macht ohne drauf zu legen. Aber das wird es immer geben, dass Handwerker ihre Arbeit und ihr Material zu schlechten und nicht rentierenden Preisen verkaufen. Trotzdem ist es leicht möglich, sich ein rentables Geschäft aufzubauen und zu erhalten mit guter und verlässlicher Arbeit. Gute Arbeit wird nach wie vor gut bezahlt. Und die Arbeit geht nicht aus. Längst nicht jeder kann einfach selber seine Dinge in Haus und Hof erledigen. Abgesehen davon ist ein Haus nie wirklich fertig resp. spätestens nach 20 Jahren geht es mit Reparaturen und Renovationen (wieder) los. Auch das beste Haus will unterhalten und erneuert sein, auch dafür brauchte es wieder .... Handwerker.
Jugendlichen rate ich wenn sie Interesse an einem handwerklichen Beruf haben auch etwas in die Richtung zu lernen. Alles andere ist in unserem Schulsystem bei Interesse und dem Zeug dazu nachzuholen an Fachhochschule oder auch Universität. Berufsleute mit praktischer Erfahrung sind sehr gefragt, auch im Bereich Verkauf, Marketing. Warum nur halbherzig ein Studium absolvieren von wegen Zukunftsaussichten wenn man sich mit einer Berufslehre auch ein solides Fundament schaffen kann? Hier finde ich unser Schulsystem in der CH einfach auch sehr gut aufgegleist, die Durchlässigkeit zwischen Berufslehre/ akademischen Berufe gefällt mir weil sie jedem die Chance gibt, früher oder später einen Beruf zu erlernen oder zu studieren, der seinen Fähigkeiten entspricht.
Und wer schon mal so richtig Ärger hatte auf seiner eigenen Baustelle weiss wie wertvoll es ist, "seinen" Handwerker aufbieten zu können den er kennt und dem er vertraut