Leider ist in Deinem Profil kein Wohnort angegeben, das Folgende bezieht sich auf die Situation in Deutschland (die Österreicher stehen preislich weitaus besser da, bei den Schweizern gibt es bessere Leistungen):
Bei der Wahl eines Datentarifs - z.B. für einen Stick oder auch für einen mobilen Router (die funktionieren meist besser als die Sticks und sind vielseitiger einsetzbar) oder ein Tablet - kommt es auf drei Faktoren an: Netz, Datenvolumen, Übertragungstechnik.
Netz: wenn Du eine im gesamten Bundesgebiet (und dort auch in abgelegeneren Gegenden) einigermaßen gut funktionierende Lösung suchst, kann ich Dir nur zum Netz der Deutschen Telekom raten (im Sprachgebrauch gerne noch "D1" genannt).
Der bisherige Daten-Platzhirsch Vodafone ("D2") hat in letzter Zeit dagegen massiv abgebaut und ist anfällig für Störungen. Die E-Netze E-Plus und o2 solltest Du generell meiden (insbesondere, wenn Du noch eine Verwendung als S&P-Fallback im Hinterkopf hast). Die Telekom gilt als teuer, ihre Billigtochter Congstar (identische technische Leistung) bewegt sich aber in einem sehr moderaten Preisbereich.
Ist das "Einsatzgebiet" dagegen ganz klar umrissen (z.B. nur an Deinem Wohnort) kann es schon anders aussehen. Es gibt durchaus einzelne Gebiete, in denen die Großen keine oder nur sehr schlechte Versorgung anbieten und die E-Netze schon mit LTE daherkommen. Um das herauszufinden helfen die Abdeckungskarten oder andere Selbstauskünfte der Anbieter allerdings nur bedingt - am Besten man fragt im Bekannten- und Kollegenkreis, was vor Ort besonders gut funktioniert.
Solltest Du zu den Glücklichen gehören, bei denen E-Plus bereits LTE anbietet, würde ich mir eine günstige Karte z.B. von ALDItalk besorgen (jede Karte im E-Plus-Netz, egal von welchem Anbieter, egal in welchem Tarif, bietet - wenn vorhanden - 42,2 MBit/s LTE!).
Datenvolumen: es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie viel Datenvolumen "man braucht", angesichts der ständig größer werdenden Webinhalte solltest Du aber auch als Gelegenheitsnutzer ab 1GB rechnen, sofern Du mit kommerziellen Webseiten arbeitest. In den D-Netzen gibt es kaum Datentarife mit 500MB, und 200 wären da schon arg knapp. Oberhalb von 1GB wird es im Prepaid-Bereich (D-Netz) so teuer, dass sich ein Laufzeitvertrag auch dann schon lohnen kann, wenn er nur jeden zweiten Monat genutzt wird.
Unabhängig vom gewählten Volumen sind zwei Dinge zu beachten: 1. abgesehen von sehr teuren Premium- oder Businesstarifen (und bestimmten Altverträgen) gibt es in D KEINE ungedrosselten Datenflatrates, irgendwann kommt immer die Bremse (die dich auf Modemgeschwindigkeit zurückwirft). 2. es sollte sich trotzdem um eine echte Flatrate handeln, also nach Erreichen des Datenlimits keine weitere Berechnung erfolgen, schon gar nicht nach MB oder Minuten. Immer schön das Kleingedruckte lesen.
Übertragungstechnik: Der Standard in der mobilen Datenübertragung ist bislang 3G/UMTS/HSDPA, was Übertragungsraten von 7,2 MBit/s bzw. über Kanalbündelung bis zu 21,6 MBit/s erlaubt. Das neuere und fälschlicherweise als 4G bezeichnete LTE (keine 4. Generation, basiert nach wie vor auf UMTS) lässt dagegen bis zu 300MBit/s durch.
Interessant ist dabei m.E. nicht die höhere Geschwindigkeit, sondern die Abdeckung von Gebieten, die nicht mit UMTS versorgt sind. Das ist recht häufig der Fall und auf Bestimmungen der Bundesnetzagentur zurückzuführen, nach denen solche Gebiete beim LTE-Ausbau bevorzugt zu behandeln waren.
Wichtig: um LTE nutzen zu können benötigt man sowohl einen Tarif, der die LTE-Nutzung beinhaltet, als auch die Hardware, die diesen Standard beherrscht. Beides ist im Vergleich zum "alten" Standard 3G verhältnismäßig teuer bzw. im Prepaidbereich kaum zu bekommen.
Noch kurz zu den S&P-relevanten Punkten:
- Tendenziell wird das Netz des ehemaligen Staatsmonopolisten Telekom im Ernstfall wohl am längsten stehen, eine Gewissheit gibt es allerdings nicht.
- Das redundante Preppen mit allen vier vorgehaltenen Netzen auf Prepaid-Basis kommt kaum in Frage, da Prepaid-Karten im Regelfall spätestens 12 Monate nach der letzten Aufladung (nicht Nutzung) vom Netz genommen werden.
- LTE ist nicht wegen der höheren Geschwindigkeit interessant, sondern könnte u.U. auch bei Ausfall/Überlastung des UMTS-Netzes noch funktionieren und bietet Abdeckung in entlegenen Gebieten.
- Es ist davon auszugehen, dass bei Engpässen zunächst Prepaid-Kunden "vom Netz" genommen werden (nur so eine Vermutung von mir).