Hallo Lothar,
eigentlich wollte ich nicht mehr antworten, da wir sonst wieder in eine Grundsatzdiskussion ausarten und der thread wieder geschlossen wird.
andererseits stelle ich fest, dass deine Ausführungen so weit von der Praxis entfernt sind, dass man sie einfach nicht widerspruchslos stehen lassen kann!
Die Fakten, es geht um:
Trinkwasser oder um ungetestetes! Brunnenwasser
IBC Container, die denkbar schlechteste Aufbewahrungslösung
jahrelange Aufbewahrung
eine kostengünstige Lösung
ein Gebäude, das nur periodisch bewohnt ist (Wochenenhäuschen)
Im besten Falle werden neue die IBCs verwendet, von gebrauchten will wir jetzt gar nicht anfangen. Hier handelt es sich um äußerst dünnwandiges Polyethylen und hygienisch fragwürdige Verschlüsse. Eine Belüftung erfolgt über ein offenes Belüftungsventil.
Die IBC´s müssen leer in den Keller gebracht werden, voll geht es wohl nicht. Dann muss das Wasser in irgendwelchen Behältnissen mit fragwürdigem hygienischem Zustand herangekarrt werden. Weiter muss das Wasser mit Schläuchen fragwürdigen hygienischen Zustand in die IBC´s befüllt werden.
Da kommt zwangsläufig manches rein was man nicht haben will.
Außerdem ist Trinkwasser, wenn es in einem privaten Rohrnetz entnommen wird alles andere als keimfrei. Das hat mich meine letzte Hygieneschulung deutlich gelehrt.
Weiterhin wird das Wasser sicherlich ohne eine Schutzgasausrüstung gelagert und entnommen (Kosten!). An einem Schlauch bis auf Dachhöhe hat Herr Pohlenz bisher sicher nicht gedacht. Der Schlauch sollte lebensmittelecht und nicht aus schwefelvernetztem Kunststoff sein und keine Weichmacher enthalten. Dabei kommt es trotzdem zwangsläufig zur Kontamination mit Luftkeimen, insbesondere Schimmel aus dem Keller. weiterhin ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich in diesem Keller auch mal Nagetiere aufhalten, die an den Entnahmehähnen herumstreifen. Damit haben wir eine retrograde Verkeimung verursacht, wobei die Keime problemlos durch die Ventile wachsen. Die IBC´s, und wenn sie neu sind, geben alle möglichen Stoffe (Weichmacher/Wachse aus der Produktion etc.)ins Wasser ab(ebenso wie Schläuche), welche als Nährstoff für Bakterien hervorragend geeignet sind. Um das zu testen muss man nur einen neuen, verschlossenen IBC einen Tag die Sonne stellen, den Deckel öffnen und mal die Nase reinhalten. Ein olfaktorisches Erlebnis wie in der Chemiefabrik. Und so geht es weiter!
Ich sage nicht, dass unter fachlich einwandfreien Bedingungen in zum Beispiel Edelstahltanks oder speziell dafür entworfenen weichmacherfreien Kunststoffbehältnissen Wasser über Jahre einwandfrei gelagert werden kann.
Das war aber nicht die Frage!
Ich halte fest:
H2O als chemisches Molekül "steht nicht ab"
grundsätzlich ist die Lagerung von Wasser kein Problem, wenn man den entsprechenden Aufwand treibt.
zur langfristigen hygienischen Lagerung sind die IBC´s denkbar ungeeignet.
eine bedenkliche bakterielle Kontamination unter den gegebenen Voraussetzungen ist unvermeidlich.
Es kommt gesamt gesehen auf dasselbe heraus, ob ich einmal 2000 l oder 1000 x 2 l (Frisch,in Flaschen)Wochenendhaus transportiere.
zu den speziellen Anmerkungen:
Wasser vom Nordpol liegt üblicherweise gefroren als Eis vor. Es ist deswegen jedoch nicht keimfrei! Die Keime sind lediglich inaktiviert und in für den Menschen idR. unbedenklichem Konzentrationen vorhanden.
Schutzgas bietet sich wohl aus preislichen Gründen nicht an.
Ich habe hier selbst vor einiger Zeit geschrieben das Wasser per se nicht alt werden kann. Hier geht es aber um die praktischen Umstände einer fachlich fragwürdigen TW - Lagerung von der - ohne entsprechende Behandlung bei oder nach der Entnahme mit Sterilfiltern nur abgeraten werden kann.
Gruß
Uli
PS: ich bin überzeugter Pilstrinker