Das sind verschiedene Wahrscheinlichkeiten. Due Wahrscheinlichkeit, dass es einen Lottogewinn gibt, es fast 1, nur dass du es bist, ist gering.
Naja, ich kann Roi Danton in seiner Argumentation schon nachvollziehen, denn natürlich ist die Wahrscheinlichkeit für einen 6er im Lotto nahe 1. Aber man spielt ja Lotto nicht deswegen, weil diese Wahrscheinlichkeit nahe 1 liegt und damit IRGENDWER den 6er gewinnt, sondern damit ich persönlich den 6er im Lotto gewinne. Und da liegen wir in der besagten Größenordnung.
Dass irgendein beliebig großer Asteroid Bekanntschaft mit der Erde macht, ist sogar erheblich größer als 1, denn täglich werden tausende von der wärmenden Atmosphäre empfangen. Hier ist der Punkt: das Gros ist so klein, dass sie ob der Erdatmosphäre verglühen, ohne Schaden anzurichten und überhaupt von der Bevölkerung mit bloßem Auge wahrgenommen zu werden.
Die Wahrscheinlichkeit für einen lokal bedeutsamen Asteroiden ist da schon geringer. Und bei der persönlichen Betroffenheit reden wir hier gefühlt schon darüber, dass wir uns in der Größenordnung eines 6ers bewegen. Also der Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte, individuelle Person den 6er hat.
Wenn wir von regional katastrophalen Asteroiden sprechen, müssen wir den Faktor Zeit bereits großzügig berücksichtigen und reden hier plötzlich von vielen tausend Generationen Menschen (10.000 Jahre plus), die a) dafür überhaupt durchs Land gehen müssen und b) ist da dann noch nicht einmal die persönliche Betroffenheit berücksichtigt.
Und bei einem globalen Killer? Also einem Asteroiden, bei dem die Betroffenheit der Menschheit bei nahezu 1 läge, die individuelle eher in der Größenordnung, einen 4er zu gewinnen? Da müssen wir dann schon von mehreren 100.000 Generationen rechnen und bewegen uns dann in der Größenordnung von 100 Millionen Jahren.
Da mache ich mir doch eher Gedanken darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass ich im Hamburger Stadtverkehr als Radfahrer eine schwere Kopfverletzung zuziehen kann und komme zu dem Ergebnis, dass ich einen Fahrradhelm trage. Auch wenn ich persönlich in über 30 Jahren noch nie eine Situation persönlich erlebte, wo ich froh über das Tragen eines Helmes gewesen wäre.