Beiträge von UrbanTrapper

    Zitat von Daywalker;241200

    Maxe, genau darum ging es mir, danke!
    Die Armee abseits von KatSchutz Geschichten einzusetzen, quasi als erweiterte Ordnungstruppe war für mein Verständnis immer die heilige Kuh - und das zu Recht - ist in Deutschland ein heißes Eisen.


    NIcht um Stammtisch-Polemik á la "Die steuergeldf, inanzierten Heinis können AUCH MAL was tun".


    Der entsprechende entsprechende Zeitungsartikel hat genau DAS NICHT gesagt, dass die in Rufbereitschaft versetzten Soldaten gemäß Artikel 87a (4) als Unterstützung der Polizei eingesetzt werden sollten.


    Ich bin mit dir völlig d'accord, dass die Bundeswehr im Innern als Ordnungstruppe, vulgo Sicherungs- und Objektschutz mit militärischen Mitteln, eine Heilige Kuh ist, die wir zur Aufrechterhaltung der FDGO nicht leichtfertig aus dem Hut zaubern sollten. Das ist, so schwierig die aktuelle Lage augenblicklich erscheinen mag, immer noch so, als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen.


    Aber ich als Nachschieber habe persönlich keine Probleme damit, zur Vermeidung einer humanitären Katastrophe (und zu einer solchen wird es zumindest im Kleinen kommen, wenn die für dieses Wochenende angekündigten 40.000 Flüchtlinge bzw. die 800.000 für dieses Jahr angekündigten nach Deutschland kommen). Der nächste Winter kommt bestimmt.

    Ich gehe NICHT davon aus, dass Uns Uschi so deppert ist, die Bundeswehr im Innern als Polizeitruppe einzusetzen.


    Was aber die Bundeswehr leisten kann, ist personelle, materielle und logistische Unterstützung bei der Einrichtung und Versorgung von Flüchtlings-Notunterkünften. Sprich: Aufbauen von Zeltstädten, Einrichten und Betreiben von sanitären Einrichtungen, Bereitstellung von Feld-Stromaggregaten, Feldküchen und sowas. Klar, theoretisch sollten dazu in der Bundesrepublik Organisationen wie der THW, das Deutsche Rote Kreuz und Konsorten befähigt sein. Die sind aber in den letzten Jahrzehnten in diesem Punkt genauso wie die Bundeswehr personell und ausrüstungstechnisch stark zurückgefahren worden. Das hat natürlich auch finanzielle Gründe.


    Wobei der Katastrophenschutz in Deutschland selbst zu seiner besten finanziellen, personellen und materiellen Zeit nie in befähigt war, auch nur ansatzweise eine Notversorgung für die GESAMTE Bundesrepublik zu gewährleisten. Nicht einmal, als noch ganz offiziell ein Diesseits und ein Jenseits des Großen Zaunes gab.


    Das erste Mal, dass die Bundeswehr in Notzeiten eingesetzt wurde, war unter Helmut Schmidt bei der 62er Sturmflut. Damals zugegebenermaßen noch grundgesetzwidrig, war dem alten Herren damals wie heute aus gutem Grund egal.


    Also, bevor hier wieder alle aus ihren Löchern gekrochen kommen und krakeln: "Sch*** Bundeswehr!", sollte sich jeder mal überlegen, ob nicht vielleicht der eine oder andere jemanden kennt, der bei der 62er Sturmflut, bei den schweren Wintern in den 70ern (als u.a. z.B. Pionierpanzer der Bundeswehr zum Räumen der Straßen eingesetzt wurden) und bei den einschlägigen Flusshochwässern der vergangen zwanzig Jahre a) sein Leben verloren hätte oder b) massiv materiellen Schaden erlitten hätte, wäre die Bundeswehr NICHT eingesetzt worden.


    Ja, die Jungs und Mädels sind an Waffen ausgebildet die in Nullkommanix töten können. Das sind Polizisten aber auch! Nur im Unterschied zu den Polizisten haben die Jungs und Mädels von der Bundeswehr bei ihren Hilfseinsätzen KEINE Waffen ausgegeben bekommen, geschweige denn am Mann!


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    Zitat von T I D;241161

    Die Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr haben sich mit der Grundgesetzänderung 2012 stark verändert.


    Sicher, dass diese Grundgesetzänderung erst 2012 vorgenommen wurde und nicht vor 2005? Der Bundesgrenzschutz wurde, wenn ich mich recht entsinne in dem Jahr in Bundespolizei umbenannt.
    Wenn die Grundgesetzänderung von 2012 ist, dann haben die bei der Formulierung aber ziemlich schlampig gearbeitet, von wegen Bundesgrenzschutz... *kopfkratz*

    Es wird sicherlich irgendwann ziemlich krachen hier in Deutschland
    /Europa, wirtschaftlich wie politisch. Nur wird das nicht so schnell passieren, wie es diese Youtube-Videos suggerieren.


    Gibt mehrere Grunde dafür.
    1. Psychologie (Wahrnehmung) : wenn ich als Mensch mich auf ein bestimmtes Thema fixiere, dann "sehe ich die Anzeichen überall".
    Beispiele: Bin ich werdender Vater, dann sind "plötzlich überall" schwangere Frauen in meiner Nähe. Fühle ich mich mit meinem Körpergewicht unwohl, ist "plötzlich alle Welt" rank und schlank.
    Die Beispiele ließen sich beliebig fortführen.


    2. Es ist/wird Herbst: wenn da ein "großes, militärisches Manöver" angekündigt wird, dann haut mich das nicht vom Hocker. Ich würde mich über ein großes Manöver mit vielen zehntausend Soldaten und am besten noch einigen hunderten Kettenfahrzeugen im Juni sehr viel mehr wundern oder Gedanken machen. Warum? Große Manöver werden IMMER in Zeiten gelegt, in denen der geringste Flurschaden zu erwarten ist. Also im Frühjahr bei noch nicht bestellten Äckern und im Herbst nach einbringen der Ernte.


    3. Es wird IMMER ein denkbares Szenario geübt. Bis in die 80er war es eben ein groß angelegter Angriff aus dem Osten. Da hätte man regelmäßig in Panik ausbrechen müssen, weil gleich morgen der Dritte Weltkrieg losgeht. Tatsächlich waren damals Militärübungen aller Arten und Größen völlig normal. Selbst Tiefflieger über Ortschaften...


    4. Verwechselt nicht Koinzidenz mit Korrelation und Korrelation nicht mit Kausalität! Nur weil etwas gleichzeitig passiert, oddr zumindest in dichtem zeitlichem Abstand, muss es nicht miteinander zusammenhängen. Nur weil etwas irgendwie miteinander zusammenhängt, muss nicht das eine ursächlich für das andere sein.


    Ja, auch ich mache mir so meine Gedanken über die aktuellen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Ich ziehe, auch in Verbindung mit den Erkenntnissen aus meiner letzten Radtour entlang der Weser und Fulda, meine Schlüsse bezüglich BOB und usw.



    Aber es wäre falsch, in Panik oder Hysterie auszubrechen.

    So, nun bin ich von meiner Fahrradtour entlang der Weser und der Fulda wieder zurück.



    Insgesamt war ich sieben Tag auf Tour. Vier Tage Richtung Süden, drei Tage wieder zurück.



    1. Etappe: Südwestliches Hamburg nach Neustadt (nördlich von Hannover)
    Die Etappe war etwa 120 km lang und ich habe sie, inklusive Pausen, in nicht ganz sieben Stunden abgerissen.
    Rahmenbedingungen für diese Etappe: Realistisch für ein potentielles Bug-Out-Szenario.
    Ich bin direkt nach der Arbeit nochmal nach Hause geradelt, um meine vorgepackte Ausrüstung aus dem Keller zu holen und aufs Fahrrad zu verladen. Danach quasi ohne Pause sofort los und Richtung Süden gefahren.
    Die Vorgabe für diese Etappe: Zeitansatz von 6 bis 6,5 Stunden für diese Etappe (Effektiv habe ich 6,75 h gebraucht), Pausen nur so lange wie nötig.
    Das Wetter auf dieser Etappe war fair. Es war zwar zum Abend hin Gewitterregen angekündigt, aber bis auf kurze, relativ harmlose Schauer habe ich vom Regen nicht viel abbekommen. Dafür wurde es ab etwa der Hälfte der Strecke ziemlich schwül, was mir leidlich zu schaffen machte.



    2. Etappe: Neustadt nach Bad Nenndorf (westlich von Hannover)
    Diese Etappe war mit rund 50 km die kürzeste. War aber der angekündigten Großwetterlage geschuldet. Ursprüngliche Planung war, bis in die Nähe von Höxter zu fahren und dort zu übernachten. Aber bei angekündigten Niederschlägen von 30 bis 35 Liter ab Mittag, wäre das nicht lustig geworden. Also nur 2,5 Stunden ohne Pause gefahren und den Rest des Tages bei Freunden verbracht. Okay, geregnet hat es dann doch nicht und die Wettervorhersage war, zumindest für den aktuellen Ort ziemlich glorreich daneben. Aber besser so als völlig durch. Also noch schnell bei den Freunden einen Kleiderschrank in dem einen Kellerraum ab- und im neuen Gästezimmer wieder aufgebaut.



    3. Etappe: Bad Nenndorf nach Hannoversch Münden
    Diese Etappe war etwa 150 km lang und ich war mit Pausen rund 11 Stunden unterwegs. Von wenigen Unterbrechungen abgesehen hatte ich den ganzen Tag über nur Regen, Regen und Regen. Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass es den ganzen Tag geregnet hat? Meine Gamaschen hatten ihren Zweck erfüllt. Die Füße waren warm und trocken, ebenso meine Waden. Die Hose am Oberschenkel blieb durch die Körperwärme hinreichend trocken.
    Entgegen der ursprünglichen Planung habe ich nicht in einer Schutzhütte in der Nähe von Hannoversch Münden übernachtet, sondern in der örtlichen Jugendherberge. Erschien mir sinnvoller nach dieser Etappe. Zumal ich zwar ein straffes forderndes Programm für diese Woche vorgenommen hatte, aber es sollte ja auch wenigstens so was ähnliches wie Urlaub sein. ;D Auch wenn das wahrscheinlich anders sehen würden.
    Der Streckenverlauf war relativ beschaulich: Zwischen Deister und Süntel Richtung Hameln und von dort dann immer entlang der Weser. Naja, fast immer. Zwei Schleifen habe ich "abgekürzt", wobei es mir zeitlich keinen Gewinn brachte. Denn ob ich den Berg das Fahrrad hochschiebe, weil die Steigung einfach zu krass ist und ich bergab aufgrund der Serpentinen das Gefälle nicht gescheit auswerten kann oder ob ich "durch die Ebene" dem Flussverlauf gefolgt wäre, das hätte von der Zeit her kaum Unterschied gemacht, sehr wohl aber in Sachen Anstrengung und überhaupt. :face_with_tongue:





    4. Etappe: Hannoversch Münden bis kurz vor Fulda
    Die Etappe war mit rund 160 km zwar nicht die längste, aber eine der fordernsten. Das lag in diesem Fall nicht am Wetter oder der Distanz, sondern an den Kassler Bergen nördlich und südlich von Kassel. Es macht schon Spaß, mit 60 Sachen den Berg runterzukacheln, aber erstmal muss man da hoch kommen. :face_with_tongue:
    Etwa 30 km vor dem Etappenziel habe ich den Miesegrau noch kurz besucht (vielen Dank für den leckeren Kaffee und die Vorführung deines Trikes.)
    Nach fast 11 Stunden Fahrzeit (ohne die Stunde beim Miesegrau) war ich dann im Etappenziel angekommen.



    5. Etappe: Nördlich vor Fulda bis Helmarshausen
    Diese Etappe war mit rund 200 km die längste und trotz aller Mühen hat die Etappe "nur" 11 Stunden gedauert. Das lag in diesem Fall daran, dass ich mich bis Kassel ziemlich strikt an die Fulda gehalten habe und ebenso nach Kassel. Dummerweise bin ich in Kassel und nördlich von Kassel nicht der Fulda gefolgt, sondern "einfach mittendurch". Erkenntnis: Kassel hat eine seltsame Verkehrsführung für Radfahrer und die Kassler Berge nördlich von Kassel wurden in der Zwischenzeit nicht planiert.
    Die letzten 5 km dieser Etappe wurden verdammt hart. Ich wollte eigentlich bis 18.30 Uhr in der Jugendherberge in Helmarshausen angekommen sein, allerdings stand mir auch hier erstmal ein Berg im Weg, den es im Schritttempo zu überwinden galt. Also war ich erst kurz vor 19.00 Uhr angekommen. Gerade noch rechtzeitig für die Abendverpflegung.
    Das Wetter war angenehm auf dieser Etappe.



    6. Etappe: Helmarshausen bis Bad Nenndorf
    Diese Etappe war wieder "nur" 160 km lang und ich war etwa 8,5 Stunden unterwegs. Ich bin eine halbe Stunde früher in der Jugendherberge losgekommen als ich geplant hatte konnte und wollte aber dennoch nicht vor 18 Uhr am Etappenziel ankommen, weil die Freunde, bei denen ich mich wieder angekündigt hatte, am Nachmittag noch unterwegs waren. Also konnte ich mir viel Zeit lassen. Bedeutet für diese Etappe: Ich konnte einen 25er-Schnitt fahren und hatte den Zeitvorsprung mit Pausen aufgefüllt, so dass die Zielankunft vom Timing her eine Punktlandung wurde. Lediglich 10 Minuten über die avisierte Zeit.
    Das Wetter auf dieser Etappe war anfänglich sehr angenehm (anfangs Nebel, später bewölkt, erst später ziemlich sonnig, fast zu warm).



    7. Etappe: Bad Nenndorf bis Hamburg
    Diese Etappe war wieder etwa 160 km lang. Ich habe für diese Etappe, mit Pausen, nicht ganz 10 Stunden gebraucht. Die Herausforderung während dieser Etappe waren die Temperaturen. Ich habe auf dieser Etappe und danach über 5 Liter Wasser und andere Getränke zu mir genommen und hatte am Abend dennoch das latente Gefühl, nicht genug getrunken zu haben. War wie gesagt nur ein Gefühl, denn wenn dem so gewesen wäre, hätte sich das bei mir in Form von Kopfschmerzen bemerkbar gemacht.



    Erkenntisse aus dieser Tour: Ich hatte rund 35 kg Ausrüstung dabei, davon waren allerdings rund 7 Liter Wasser dabei und nochmal rund 5 kg Verpflegung. Einen Teil der Ausrüstung habe ich auf dieser Tour nicht benötigt (Schlafsack, etc.), weil ich sie einfach nur mal als Backup dabei haben wollte bzw. sich die Pläne geändert haben. Einen weiteren Teil bin ich froh drum, es nicht benötigt haben zu müssen (Verbandmaterial, Werkzeug etc.).



    Für die nächste 1000er-Tour (oder länger) werde ich, zumindest unter dem Gesichtspunkt "ich mache Urlaub" konsequent eine Unterbringung in Jugendherbergen, bei Freunden und/oder Verwandten einplanen und nur ein Not-Tarp und einen leichteren Schlafsack einplanen. Aber zumindest habe ich für mich zeigen können, dass ich mit der gegebenen Ausrüstung innerhalb von sechs bis maximal sieben Tagen 1000 km abspulen kann, ohne mich dabei kaputt zu machen. Okay, einen Großteil der Strecke ging durch die norddeutsche Tiefebene. In den Süden Deutschlands würde ich auf diese Weise innerhalb von einer oder zwei Wochen sicherlich auch kommen, da müsste ich dann aber sicherlich entweder die Tagesetappen auf 120 km reduzieren oder stringenter darauf achten, nicht ÜBER die Berge zu fahren. Das funktioniert mit Mühe gerade noch bei den Kassler Bergen, aber mit Sicherheit nicht bei den Alpen.

    @Denton: das ist natürlich eine nette Anekdote mit den Kabeltrommeln. Ich weiß, in der Praxis sieht das dann natürlich immer anders aus. Aber so rein aus dem Bauchgefühl her würde ich die Leute wegschicken (müssen!).


    Gründe:
    a) die NEA des Krankenhauses hat nur eine begrenzte Kapazität. In diesem Fall war sie ausreichend, um das Krankenhaus zu versorgen. Aber wäre diese auch ausreichend, ein halbes Dutzend, Dutzend oder noch mehr Anlieger mit zu versorgen? Im Zweifelsfall gehen dann überall die Lichter aus trotz NEA.
    b) bei dem technischen Verständnis der meisten Mitmenschen kommt an im schlimmsten Fall an die eine Kabeltrommel noch eine und noch eine dran. Bis die Länge ausreicht bzw. alle Abnehmer versorgt sind. Da dürfte es dann dennoch die eine oder andere Sicherung raushauen. Und es wäre nicht der erste Kabelbrand wegen Überlastung....


    Wie ist man in Deinem Beispiel mit den Anliegern umgegangen? Hat man sie gewähren lassen oder weggeschickt?

    hinterwäldler: Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Volkswirtschaft 50% und weniger der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter in einer produktiven Beschäftigung benötigt, um ihre Wirtschaftsleistung zu erbringen (also die Güter und Dienstleistungen zu produzieren/erbringen), sollte sie sich mittelfristig um ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden Gedanken machen. Anderenfalls werden die Menschen auswandern (gab es in der Geschichte schon genug) oder es wird (Bürger-)Krieg geben (auch das gab es in der Geschichte schon oft genug).


    Wenn die Wirtschaftsleistung nicht da ist, brauchen wir auch nicht darüber zu reden, aber wenn sie da ist, weil sie durch Maschinen, Automatisierung und Computer erbracht wird, die durch eben deutlich weniger Menschen bedient/überwacht werden können/müssen, dann kann es einfach nicht sein, dass die restlichen über 50% der arbeitsfähigen Bevölkerung in der Sch*** leben. Das wäre mir ehrlich gesagt eine ziemlich dystopische Gesellschaft, in der ich nicht leben wollen würde. Jedenfalls nicht, ohne gegen diese Verhältnisse anzugehen.
    Und es darf auch in diesem Fall meiner Meinung nach nicht so sein, dass sie zwar sowas wie ein Grundeinkommen bekommen (nennt sich in Deutschland derzeit Leistungen nach SGB II bzw. ALG II bzw. Hartz IV), dafür aber einen mehr als unwürdigen Behördenmarathon immer und immer wieder durchlaufen zu müssen. Und wenn man solchen Menschen gleichzeitig vermittelt, dass sie eh zu faul und zu dumm zum arbeiten sind, dann braucht man sich auch nicht so recht über die entsprechende Klientel wundern. Getreu dem Motto "you get what you pay for"...

    Auch wenn es vielleicht nicht zwingend gesetzlich vorgeschrieben sein sollte, kann so ein Schreiben vom Arzt am Flughafen (Zoll!) und bei Verkehrskontrollen durchaus hilfreich sein, allfällige Diskussionen mit der den Beamten vor Ort zu verkürzen.


    Wenn ich daran denke, wie die deutschen Behörden sich, zu recht wie ich finde, allein schon bei der Vernichtung von zum Beispiel nicht mehr verkehrsfähigen Opiaten anstellen, dann kann ich mir vorstellen, dass es bei Einfuhr/Ausfuhr auch nicht viel einfacher sein wird.

    Nun bin ich nicht gerade vom Fach. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie Vorgesetzte und Manager agieren, wenn es darum geht, irgendwelche Budgets einzuhalten und das Maximum an Rendite aus dem Unternehmen zu ziehen.


    Da kann man als kleiner Mitarbeiter noch so eindringlich neues, leistungsstärkeres Equipment anfordern, oft genug wird erst gewährt, wenn es gar nicht mehr anders geht.


    Da gerade Kameras durchaus robust sind, ist davon auszugehen, dass sie deutlich länger als die Gewährleistungszeit von zwei Jahren halten und mi Sicherheit auch schon längst nur noch mit 1€ in den Büchern geführt werden, weil sie längst schon abgeschrieben sind. Ergo: ich würde tendenziell eher davon ausgehen, dass die Überwachungskameras Standzeiten von zehn Jahren und länger haben werden. Jetzt überlegen wir mal, wie war die Kameratechnik (bezahlbare wohlgemerkt, nicht das technische mögliche) vor x Jahren?


    Hinzu kommt: Alles, was du an Bildmaterial aufzeichnest, muss auch gespeichert werden. Bei der Tankstelle, an der ich mal als Student gearbeitet habe, war ein Aufzeichnungsintervall 24 Stunden. Die wurden nicht kontinuierlich aufgezeichnet, sondern in Intervallen, um die Datendichte zu reduzieren. Aber sie mussten jeden Tag wenigstens im Schnelldurchgang gesichtet werden, bevor sie überspielt wurden. Nur verdächtige Sequenzen wurden abgespeichert und im Bedarfsfall der Polizei als Beweismittel übergeben. Aber aus einer nicht so berauschenden Bildqualität kriegt man nachträglich keine überragende Bildqualität.


    Richtig moderne Kameras wirst du wahrscheinlich nur in Neubauten finden.

    Um es unmissverständlich klarzustellen: ich bin absolut ein Freund von Kartenmaterial aus Papier. Egal in welchem Maßstab. Ich bin noch aus einer Zeit, in der ich darauf angewiesen war, mit Karte, Kompass und Orientierungssinn Himmelsrichtungen, Strecken und dergleichen zu ermitteln und die Marschrichtung einhalten zu können.


    Für mich ist es selbstverständlich, über eine längere Strecke, in unwegsamen Gelände trotz Störungen des Magnetfeldes durch Metalltrümmer und Munitionsreste und dergleichen, meine Marschroute einhalten zu können und meine Leute und mich sicher ans Ziel zu bringen.


    Aber, ich bin auch ein Kind der Moderne. Ich bin damit aufgewachsen, sowohl das alte wie auch das neue zu verwenden und die jeweiligen Vorteile für mich hieraus zu ziehen.


    Ich bin viel mit dem Fahrrad unterwegs. Auch gern mal zu Fuß. In Ermangelung des ständigen Zugriffs auf ein Kraftfahrzeug, ziehe ich die Benutzung eines irgendwie motorisierten Fahrzeuges aktuell nicht in meine Planungen mit ein.


    Mein Vater hatte früher, in Zeiten vor erschwinglichen Navigationgeräten, auf seinem Tonner einen ganzen Koffer nur mit Straßenkarten von ganz Deutschland, den wichtigen Städten, die er regelmäßig anfuhr und teilweise auch für Teile der Benelux-Staaten und Ostfrankreich zumindest Übersichtskarten. Da ging jedes Jahr viel Geld und Zeit bei drauf, sowohl Verschleiß durch Gebrauch wie auch durch Aktualisierung das Kartenmaterial zu ersetzen oder zu ergänzen.


    Gerade auf dem Fahrrad schätze ich es absolut, während der Fahrt einen Blick auf die vor mir liegende Strecke werfen zu können, ohne zum Navigieren anhalten zu müssen. Ich bin mir absolut der Einschränkung bewusst, dass die "automatische" Navigation nur solange funktioniert, wie das GPS-Signal in ausreichender Qualität bereitgestellt wird. Und ja, auch nur solange, wie ich Strom für mein Smartphone bzw. Tablet habe. Aber ich habe es ausprobiert. In Verbindung mit einem 15000 mAh-Akkupack komme ich somit derzeit problemlos auf zwei bis drei Tage GPS-Navigation. Wenn ich nur über das offline-Kartenmaterial navigiere, dann käme ich wahrscheinlich sogar noch länger mit hin.


    Aber wie gesagt. Jeder wie er mag. Ich für meinen Teil ziehe großen Vorteil daraus, für ganz Deutschland und große Teile Europas das nötige Kartenmaterial digital verfügbar zu haben, um zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad von A nach B zu kommen, ohne dafür auf die großen Haupttrassen angewiesen zu sein, sondern auch Wald- und Feldwege benutzen zu können, die nicht ganz so offensichtlich sind. Und wenn ich dafür ein paar Kilo weniger Kartenmaterial mit mir rumschleppen muss, nehme ich dafür lieber mehr Wasser und Lebensmittel mit in den Rucksack oder die Packtaschen. Und dass ich Tablet bzw. Smartphone gegen Sturz oder Regenwasser schützen muss? So what? Die meisten gängigen Wanderkarten sind nach ein paar Tagen oder gar Wochen auf Wanderschaft ziemlich... Nun ja., man kann gerade im Bereich der Knickstellen dann oftmals nur erahnen, wo der Weg sein könnte...

    Zitat von Rocky;235176

    Also ich möchte ja keinem auf die Füße treten oder Illusionen nehmen, aber ich finde, in einem E-Fall auf stromabhängige Navigation zu bauen, bedeutet: Thema verfehlt!


    Sehe ich nicht ganz so. In den seltensten Fällen wird im E-Fall von einem Totalausfall nicht geschützter Elektronik durch einen EMP zu rechnen sein. Und mit Solarpanels kann man schon einiges reißen. Und mit dem Fahrrad gibt es dann ja auch noch die Möglichkeit, per USB-Anschluss zumindest tagsüber ein Akkupack zu laden. Außerdem: gedrucktes Kartenmaterial ist ja schön und gut, aber leider Gottes auch öfter mal veraltet bei der Drucklegung. Aber das liegt in der Natur der Sach.


    Zitat von Rocky;235176

    Und z.B. bei militärischen Konflikten würde sowieso die zivile Nutzung des GPS regional gekappt, wie ja schon geschehen.
    Und was ist, wenn ein Hacker mal das GPS-System hackt?


    Natürlich kann es ein Problem darstellen, wenn das GPS-Signal in seiner Qualität deutlich nachgelassen hat, weil es gehackt wurde, regional gekappt wurde oder es sonst irgendwelche Schwierigkeiten damit gibt. Aber in den meisten Fällen kann man selbst mit einer "Genauigkeit von 500 Meter oder mehr noch hinreichend operieren. Dann muss man mit den digitalen Karten halt in Verbindung mit einem Marschkompass old school-mäßig "zu Fuß" navigieren und auf die Routingfunktion der App verzichten.


    Also, ich finde es ziemlich praktisch, mit dem digitalen Kartenmaterial zu arbeiten. :winking_face: Liegt vielleicht daran, dass ich noch von der alten Schule bin, aber die Möglichkeiten der neuen Technologien nicht als Teufelszeug verdamme. :winking_face:

    Zitat von tomduly;233950


    Oder eine ausgedehnte Siesta machen - von 11 - 16 Uhr z.B. :) - als moderner mitteleuropäischer Arbeitnehmer mit 30 Tagen Jahresurlaub und gefülltem Gleitzeitkonto ist es einem ja auch möglich, die bei uns meist nur wenige Tage anhaltenden Hitzwellen einfach "faul" auszusitzen.


    Okay, für den norddeutschen Raum hätte ich jetzt von 12 bis 15 Uhr gesprochen. Aber das kommt dem ja schon ziemlich nahe. :winking_face:


    Ich kam letzten Samstag in den "Genuss", am fortgeschrittenen Abend eine Radtour machen zu müssen. Witterungsbedingter Zugausfälle sei dank. Dabei waren die 35°C, die wir tagsüber hatten, noch nicht nennenswert weniger geworden. Vielleicht ein oder zwei Grad weniger. Weil ich meine Anschlussverbindung eigentlich kriegen wollte und die Zugverbindung, die mich zu dem Bahnhof bringen sollte, auf absehbare Zeit nicht fahren würde, machte ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg, die knapp 60 km zum Bahnhof zu fahren. Der Zeitansatz lag unter 2,5 Stunden, weil ich dann noch eine weitere Stunde hätte warten müssen.


    Nun, ich hatte an meinem Fahrrad neben einer bepackten Fahrradtasche (dieses Mal nur leichtes Gepäck) noch zwei Flaschen mit je 0,75 Liter Wasser im Rahmen (mittlerweile pi***warm, weil es den Tag über zwar auf der Nordseite des Hauses stand, aber bei deeeen Temperaturen. Nun ja. Eine weitere Wasserflasche mit einem Liter nicht ganz so warmen Wasser hatte ich noch in der Fahrradtasche.


    Ich hatte öfter schon die Erfahrung gemacht, dass kaltes, oder gar eiskaltes Wasser, nicht so durstlöschend ist wie warmes oder noch wärmeres Wasser. Wie hier schon öfter geschrieben wurde, erfordert kaltes Wasser mehr Energie als wärmeres Wasser. Aber weniger, weil das Wasser auf Körpertemperatur gebracht werden muss, sondern durch kaltes Wasser die Körperkerntemperatur reduziert wird. Und dem muss der Körper mit allen Mitteln entgegenwirken.


    Was die Kleidung angeht: Ich hatte an dem Abend eine leichte lange Hose und ein langärmliges Hotgear-Shirt von Underarmour an. Letzteres war eher zufällig, aber manchmal braucht man auch mal Glück.
    Ich mag kurze T-Shirts, aber schon aus Gründen des UV-Schutzes ziehe ich es vor, meinen Körper auf längeren Radtouren tendentiell eher lang zu bekleiden als zu kurz. Es wäre sonst nicht das erste Mal, dass ich mir einen Sonnenbrand geholt hätte, weil ich es während des Radelns eh nicht bekomme. Und wenn ich merke, dass sich da was anbahnt, dann ist es eh zu spät. Habe ich in den letzten Jahren aber eher nicht mehr gehabt. Jetzt könnte man natürlich sagen: Benutz doch Sonnencreme. Ja, klar. Die hält auch ewig. *ironie-off*


    Für meine nächsten längeren Radtouren, die ich für diesen Sommer geplant habe, strebe ich an, in den frühen Morgenstunden bis zur Mittagszeit zu fahren, dann über die Mittagshitze eine ausgedehnte Siesta mit Essen und Ruhen zu machen und dann Abends noch mal einige Stunden zu fahren. Zu dieser Jahreszeit ist es noch ohne Probleme möglich, bis Abends 21 oder 22 Uhr zu fahren, wenn man kein Nachtlager im Freien aufschlagen muss, sondern auf feste Unterkünfte zurückgreifen kann.


    Mit Nachtfahrten habe ich tendenziell nicht so gute Erfahrungen gemacht. Ich bin es gewohnt, bei gutem Licht Geschwindigkeiten jenseits der 20/25 km/h fahren. Diese Geschwindigkeiten sind bei Dunkelheit in unbekanntem, schlecht beleuchtetem Gelände eher nicht zu halten. Wenn ich auf einer Landstraße bei Dunkelheit fahre, dann kann ich die Geschwindigkeit halten, aber nicht auf Rad-, Wald-, oder Feldwegen bei Dunkelheit. Schlaglöcher heben sich nicht im Scheinwerferlicht nicht so deutlich ab wie bei Tageslicht und auf dem Weg liegende Äste auch nicht immer. Musste ich auch Samstag Nacht erst wieder erleben. Wobei ich mir da nicht sicher bin, ob das auch der einsetzenden Müdigkeit anzulasten war.


    Also zusammenfassend: Kommt es mir darauf an, dass ich schnell und viel Strecke mache, dann würde ich in den frühen Morgenstunden aufbrechen, bis zum Mittag wandern/radeln und Nachmittags/Abends nochmal einen zweiten Teil der Strecke zurücklegen. Dabei immer auf ausreichend Wasser achtend.


    Ist Wasser die begrenzende Ressource und Zeit nicht so wichtig, also wieviel Strecke ich am Tag zurücklege, dann kann ich auch in der Nacht reisen und tagsüber ruhen. Wobei ich von meinen Zeltausflügen her die Erfahrung gemacht habe, dass ich mich definitiv NICHT gut ausgeruht fühle, wenn ich tagsüber schlafe und meine Aktivitäten auf den Abend lege.

    Zitat von Bärti;233512

    40 Robin-hoods plündern einen Supermarkt


    Tja, der Mantel der Zivilisation ist dünn.


    Noch bezeichnet man solche Menschen als "Robin Hoods". Wartet noch ein paar Wochen und Monaten und bei anhaltend angespannter wirtschaftlicher Lage mit schwieriger Logistik und Versogungslage mit Gütern der Grundversorgung wird man solche Menschen nicht mehr als Robin Hoods bezeichnen. Besonders dann nicht, wenn sie eben nicht mehr altruistisch die Menschen in ihrer Nachbarschaft und auf der Straße versorgen, sondern nur an sich selbst denken, weil nicht mehr für alle genug da ist.

    Das Problem ist nicht die Verfügbarkeit von Bargeld, sondern dessen Stückelung!


    Anfangs gaben die Automaten 20er und 10er raus. Alltagstaugliche Scheine. Mittlerweile geben die Automaten in Ermangelung von Alternativen 50er raus. Also gibt es dort dann nur 50 statt 60€.


    Zudem haben Kellner beispielsweise das Problem, dass sie nur begrenzt auf einen 50er rausgeben können. Wenn jemand nicht mal 10€ für ein Mittagessen im Restaurant bezahlt, dann kann irgendwann einfach nicht mehr gewechselt werden.

    Die räumliche Mobilität wird in vielen Bereichen heute leider vorausgesetzt. Sei es eine Reisetätigkeit, weil man als Dienstleister beim Kunden vor Ort sein muss. Sei es nun landesweit, europaweit oder gar weltweit. Oder sei es, dass man für die Berufsausübung den Wohnort wechseln muss, dann aber immerhin ortsfest eingesetzt wird.


    Bei mir als Biologe war klar, dass ich nicht wie einige meiner Freunde aus meiner Schulzeit "in der Heimat" würde bleiben können, weil es dafür praktisch keine Stellen gab und gibt. Die sind dann doch eher anderenorts.

    @Udo: genau das ist es! Der Job mag vielleicht nicht zu hundert Prozent erfüllend sein, die Ausbildung/das Studium für die Arbeitsplatzbeschreibung ein overkill. Aber die Qualifikation und dss Wissen kann einem keiner mehr nehmen. Klar, das Faktenwissen veraltet. In einem Teilbereich, in dem ich mich während des Studiums spezialisierte, beträgt die Halbwertszeit 6 Monate und weniger.


    Aber die Fähigkeit, Probleme zu analysieren, Methoden zu ihrer Lösung zu erarbeiten und schließlich strukturiert umzusetzen, dass ist etwas, dass eigentlich jeder in einem guten Lehrberuf oder Studium, unabhängig von der Fachrichtung, lernenn sollte. Letztlich unterscheiden sich die verschiedenen Disziplinen nur in ihrer Herangehensweise. Ausgebildete sind da eher die Praktiker, Studierte eher die Theoretiker. Und jede Fachrichtung hat wiederum ihre eigene Art zu denken und an din Problem heranzugehen. Die einen kommen von links, die anderen von rechts. Wiederum andere von oben oder unten. Und wwiederum andere gehen einfach mitten durch.

    Luftikus: wenn wir schon antiquierte, überholte Rollenmuster ausgraben, dann spricht deine Ansicht sogar AUSDRÜCKLICH für ein Studium. Und zwar unabhängig vom Studiengang. Hauptsache, dass Mädel studiert irgendwas und treibt sich auf einem der größten Heiratsmärkte Deutschlands rum... Und je besser ihre Ausbildung ist, desto besser wird die Ausbildung ihres künftigen Erzeugers ihrer Kinder sein. Und damit wird auch die finanzielle Absicherung der Familie besser sein.


    Theoretisch. Aber alle Theorie ist ja bekanntlich grau..

    Aaaaaaaslso.... Mit Biologie ohne Promotion kein Blumentopf zu gewinnen... Das war einmal. Ich war seinerzeit auch der fixen Idee verfallen, dass ich nach meinem Biologie-Studium ohne Promotion nichts werde reißen können. Dem ist seit gut zehn Jahren, vielleicht sogar schon länger, nicht mehr so. Zum einen, weil die Firmen gemerkt haben, dass die Akademiker mit Dr. im Namen auch nur mit Wasser kochen, aber, zumindest zu DM-Zeiten locker 10.000 DM mehr haben wollten. Und zum anderen weil auch die Studienabgänger so langsam mitkriegen, dass ihnen der Doktortitel formal gesehen nur im öffentlichen Dienst für ausgewählte Stellen und in der universitären Forschung zwingend abverlangt wird. In der Wirtschaft ist sehen die zwei Buchstaben hübsch im Briefkopf aus und manche Branchen lassen sich das dann auch gerne was kosten, einfach nur, weil es von "Kompetenz zeugt"... Bullshit.


    Also. Biologie. Ja, aber nicht rein in Pflanzen. Systematiker, egal ob im zoologischen wie botanischen Bereich, braucht man heute eher selten. Festanstellungen gibt es praktisch nicht, da ist die Nadel im Heuhaufen leichter gefunden. Und von einem Projekt zum nächsten, wenn man Glück hat.. Nun ja, Familienplanung geht leichter.
    Eher würde sie in der Biologie was reißen können, wenn sie Richtung Labor oder explizit Pharmakologie geht.


    Da ist Forstwirtschaft schon eher interessant, wenn es unbedingt was mit Pflanzen sein soll. Wobei ich mir auch da vorstellen kann, dass die Arbeit eines Forstwirtes mittlerweile sich auch eher hinter dem Schreibtisch am PC als direkt im Forst abspielt. Besonders, wenn deine Tochter in der Forstverwaltung eines Bundeslandes landen sollte. Also nicht viel mit Wanderung, mal abgesehen davon, dass Forstwirte weniger wandern, da sie im Unterschied zu "Normalsterblichen" mit einem Auto in den Wald fahren dürfen. Vielleicht zieht das ja als Argument. :winking_face:


    Stichwort Akademikerschwemme, zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer: Dem kann ich nur bedingt zustimmen. In vielen Bereichen ist es heute so, dass die Komplexität der Aufgaben deutlich zugenommen haben und daher mitunter Akademiker dafür gebraucht werden, wo früher gelernte Kräfte ausgereicht hätten.
    Meinen Job zum Beispiel hätte vor wenigen Jahrzehnten sicherlich problemlos von einem gelernten Bürokaufmann, Fremdsprachenkorrespondent oder Sekretär gemacht werden können. Ein entsprechend ausgebildeter Akademiker hätte das ganze dann nur noch auf Inhalt und fachliche Richtigkeit geprüft. Aber heute? Da ist dann schon mindestens ein einschlägiger Bachelor erforderlich.


    In anderen Bereichen ist es ähnlich. Wieviel Tischler braucht es heutzutage noch in Zeiten von schwedischen Möbelhäusern und anderen Möbelhausketten? Eher weniger, weil Maschinen die Einzelteile fertigen jnd nicht mehr der Tischler.


    Computer haben große Teile unseres Lebens sichtbar und unsichtbar durchdrungen, dass wir heute selbst in handwerklichen Bereichen immer weniger menschliche Arbeitskraft im eigentlichen Sinne benötigt. Davon kann man nun halten, was man will, darüber zu diskutieren ist sicherlich eines eigenen Diskussionsfadens würdig. Aber ich bun damals wie heute der Ansicht, dass jeder Mensch den bestmöglichen Bildungsabschluss anstreben sollte, der realistisch möglich und sinnvoll ist. Und sich dabei in erster Linie daran orientieren sollte was Spaß macht. Und nicht nur danach schauen, womit sich am besten, am meisten, am einfachsten und am schnellsten viel Geld verdienen lässt. Da würde meine Empfehlung dann lauten: Jura studieren und sich darauf beschränken Mahnbescheide wegen Urheberrechtsverstöße nach dem Panoramafreiheitsgesetz zu verfolgen...


    Natürlich sollte auch eine Frage lauten: kann ich mit der Berufsausbildung am Ende meinen Lebensunterhalt bestreiten. Aber sie sollte nicht die dominierende Frage sein. Damit würde deine Tochter in derselben Bredouille sitzen wie du: sie macht einen job nur des Geldes wegen und zählt jeden Tag die Minuten bis zum Feierabend, jeden Tag die Stunden bis zum Wochenende und jede Woche die Tage bis zum nächsten Urlaub. Das kann es ja auch nicht sein.


    Natürlich hätte ich vielleicht mehr Geld auf dem Konto, wenn ich BWL, Jura oder Medizin studiert hätte. Oder in die Politik gegangen wäre und mich nach oben verbogen hätte. Aber das wäre nicht "Ich" gewesen. Das wäre nicht mein Leben gewesen.


    Als ich mit dem Bio-Studium anfing, wollte ich auch erst in eine ganz andere Richtung gehen. Eher zoologisch orientiert. Habe dann aber für mich herausgefunden, dass es in der Biologie noch andere Bereiche gibt, die ich viel spannender finde. Eher nebenbei, ohne dass es für meinen Abschluss erforderlich gewesen wäre, habe ich noch ein paar zusätzliche Qualifikationen erworben. Viele haben mich damals gefragt, warum ich "so einen Sch*** mache, das braucht doch kein Mensch". Tja, und heute sitze ich auf einer Stelle, die ich, unter anderem genau wegen dieser, scheinbar überflüssigen, Qualifikationen erhalten habe...


    Akademiker haben eine andere, eher theoretische, analytische Herangehensweise an ein Problem. Das ist heute in immer mehr Bereichen wichtiger als früher. Aber wichtig ist, dass man dennoch nicht die Bodenhaftung verliert und zu einem jener "lebensunfähigen Akademiker mit zwei linken Händen" wird, die nicht mehr pragmatisch denken können, wenn es angebracht ist und die zum Glühbirnenwechsel den Elektriker holen müssen....


    Bildung ist nicht alles im Leben, aber ohne Bildung ist alles nichts. Ich bin sicher, dass deine Kinder ihr Leben meistern werden. Egal, wofür sie sich letztlich entscheiden. Wichtig ist meiner Ansicht nach, nicht stehen zu bleiben. Sowohl körperlich wie mental. Und immer im Herzen und im Kopf ein Stück weit Kind zu bleiben. Egal für wie albern irgendwelche frustrierte Neider das vielleicht halten mögen. :winking_face:


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    Cephalotus: mit Anfang zwanzig ist kein Jahr "vergeudet". In dem Alter kann man sich noch "Fehler" erlauben, die sich in späterem Alter vor der Rente böse rächen würden.


    In Zeiten von Bachelor und Master ist das mit den "besten Zeiten" nur noch eingeschränkt gültig. Da ist so viel verschult und zusammengepresst worden, dass da nichts mehr von "akademischer Freiheit/Entwicklung", einen Studium generale oder einem "Ausprobieren" viel übrig ist. Meine Zusatzqualifikationen, die ich im Studium nebenbei gemacht habe, als Teil meines Studienganges (Student der Fahrtrichtung zu sein war Voraussetzung für priorisierten Zugang, erst danach wären freie Plätze an Interessenten aus der freien Wirtschaft für teuer Geld vergeben worden), könnte ich mir heute nur schwer erlauben.

    christopher: Natürlich bin ich als Prepper nicht darauf angewiesen, mich im Krisenfall in die mehr oder weniger lange Schlange der Suppenküche anzustellen, um mir einen Teller Erbsensuppe abzuholen.
    Ich würde es dennoch tun! Aus verschiedenen Gründen.
    1. Schone ich damit meine Reserven (Lebensmittel, Wasser, Brennstoffe)
    2. Mache ich mich damit weniger auffällig, als wenn ich dort nicht essen würde, trotzdem aber nicht zum Hungerhaken würde.
    3. Ist das eine prima Gelegenheit für den Buschfunk und um die Stimmung in der näheren Umgebung abzugreifen.
    4. Ist man mal draußen an der frischen Luft in einer unvergänglichen Angelegenheit.
    5. Schmeckt mir die Erbsensuppe (besonders von unseren örtlichen Gulaschkanonenköchen, die ihren Job bereits bei verschiedenen Gelegenheiten auch außerhalb von Krisen und Notfällen unter Beweis gestellt haben).


    frieder59: ich bin alles andere als fremdenfeindlich. Im Gegenteil, hätte ich etwas gegen Ausländer, dann hätte ich die letzten 30, 35 Jahre in Schule, Wehrdienst, Studium und auf Arbeit ernsthafte Schwierigkeiten gehabt. Und auch mit einem Teil meiner Nachbarn. Nichts desto trotz versuche ich es zu vermeiden, in Stadtteile zu ziehen, die einen fast schon ungesunden Anteil nichtdeutschstämmiger Bevölkerung hat. Weniger, weil ich gegen die Menschen etwas hätte, sondern weil mittlerweile die Bausubstanz vielerorts nicht meinen Ansprüchen entspricht. Ich mag das Gefühl, nach Hause zu kommen und mich wohl zu fühlen. Und nicht in einer Gegend zu wohnen, in denen schon jetzt ein Haus schlimmer aussieht als das andere und man sich mehr oder weniger live in die Apokalypse verfrachtet sieht. Und wenn dort schon jetzt Unrat und Müll überall liegt, dann ist es in der Krise noch um ein vielfaches schlimmer!

    Zitat von Daywalker;231703


    Bei uns in der Firma sind sogar für die "niedrigsten" Maschinenbedienertätigkeiten schon einges an PC Kenntnissen erforderlich. Viele ältere Kollegen haben da bis heute ihre Probleme und man merkt, wenn man ihnen zuschaut, dass sie mühsam auswendiggelernte Tastenkombinationen drücken, ohne wirklich zu verstehen, warum sie das machen und wie die Maschine darauf reagiert; Teilweise ist sogar die Hand-/Augenkoordination beim Bedienen der Maus ein Problem.
    Uns "Digital Natives" fällt das leicht - sind doch die viele Anwendungsprogramme um einiges primitiver aufgebaut als das, womit wir in der Freizeit schon seit Jahren "spielen":lachen:


    Das kann ich absolut bestätigen. Wenn ich da meinen Sohn mit zum Beispiel einem Vorgesetzten bei mir in der Firma vergleiche, dann merkt man da schon die rund 50 Jahre Unterschied... Während mein Sohn bereits mit Computermaus und Tastatur und nur geradezu virtuos umgehen (so man das von einem kleine Steppke sagen kann, der damals noch nicht mal zur Schule ging und nur wenig Zeit am PC verbringen durfte. Für ihn ist sowas wie ein Computer mittlerweile selbstverständlich. Wohingegen für den meinen Vorgesetzten, der auf die 60 zugeht, Computer etwas von einer Blackbox haben. So nach dem Motto "da drücken sie einfach nur auf einen Knopf und dann ist es fertig..." Und während ich zum Beispiel praktisch blind auf der Tastatur schreiben kann, ohne dafür je einen speziellen Kurs oder Lehrgang besucht zu haben (irgendwann "weiß" man einfach, wo die Tasten liegen), gehört er in die Fraktion "Zwei-Finger-Adler-Suchsystem"...


    Bei meinem Vater ist es ähnlich. Er ist sich zwar der Bedeutung durchaus bewusst, dass es ohne Computer heute nicht mehr geht. Aber hat sich immer noch nicht ernsthaft damit auseinandergesetzt. Jedenfalls nicht mehr als er es für seinen Job braucht. Und hier sind mir schon in meiner Kindheit/Jugend die Unterschiede zwischen meinen Eltern und mir aufgefallen: Während meine Eltern sich zum Beispiel die Programmierung des Videorekorders (noch so ein altes VHS-Gerät damals im letzten Jahrtausend) mühsam über die Bedienungsanleitung aneignen mussten und dabei wahrscheinlich bis zum Schluss nie so richtig kapierten, warum sie da was drücken müssen, sondern es einfach nur taten, weil es so in der Bedienungsanleitung stand, hatten meine Schwester und ich bereits das Gerät dreimal programmiert. Ohne die Bedienungsanleitung gelesen zu haben. Einfach, weil der Videorekorder für uns ein technisches Gerät wie jedes andere auch war und wir wohl eher intuitiv nach dem Schema vorgingen "es hat bei dem Gerät xy so funktioniert, also wird es hier auch so ähnlich funktionieren".


    Aber das ist häufig das Problem von technischem Gerät, dass so komplex ist, dass es nur menü- oder konsolengesteuert gescheit bedient werden kann: 99% der Benutzer benutzen effektiv nur 1% der möglichen Funktionen, weil sie die anderen gar nicht kennen und wenn doch, dann sich nicht "merken" können, wie sie diese Funktion abrufen können.


    Die Schulung der Auge-/Handkoordination ist übrigens auch so eine Sache, die Kinder um so besser beherrschen, je besser sie schon als Kleinkinder auch ihren Körper mit all seinen Möglichkeiten ausprobiert haben. Wenn ich in den Medien immer mal wieder mitkriegen, dass Kinder heutzutage in der Schuleignungsuntersuchung vor der Einschulung bzw. im Schulsport Schwierigkeiten haben, rückwärts zu gehen, auf einem Bein zu stehen, einen Purzelbaum zu schlagen, dann rollen sich mir die Fußnägel hoch.

    Zitat von Janus;231412

    Geht man noch weiter zurück, kommt man in der Zeit an, als Kinderarbeit normal war. War zu diesem "Früher" auch alles besser?


    Klar, auch früher war nicht alles Gold, was glänzte. Ohne mit der Wimper zu zucken würde ich sagen, dass es unseren Kindern, allen Unkenrufen zum Trotz, heute besser geht als den Generationen von Kindern zuvor. Sie wachsen mit einer medizinischen Grundversorgung auf, die ihresgleichen sucht. Sowohl weltweit wie auch historisch betrachtet. Sie wachsen mit einer Grundversorgung an Lebensmitteln auf, die früher so nicht denkbar wären. Selbst in den schlimmsten Hartz-IV-Familien haben die Kinder immer noch mehr und gesünderes zu Essen als die Kinder, die in den 30er und 40er Jahren aufwuchsen...