Danke, Marodeur, für die sehr ausführlichen Informationen aus der Truppenpraxis.
Ein, wie ich finde, weiterer wichtiger Punkt für EPa und Co ist, dass es in den letzten 50 Jahren nicht im Interesse der westlichen Armeen sein konnte, ihre Truppen vor Ort im Kampfgebiet "aus dem Land" zu ernähren. Selbst in der Wehrmacht war es offiziell nicht erlaubt, wurde durch die Hintertür über Beschlagnahmen mit Quittung dann doch wieder gelegentlich in mehr oder weniger großen Umfang gemacht. Und wenn eh alles vor die Hunde geht, sieht das nochmal anders aus. Stichpunkt "verbrannte Erde".
Standardisierte Truppenverpflegung soll natürlich nationalen lebensmittelrechtlichen Bestimmungen genügen und auch dem Essgewohnheiten der eigenen Soldaten.
Vor allem aber soll der örtliche Lebensmittelmarkt nicht durch den Bedarf der UN-Truppen kollabieren! Was glaubt ihr, was mit den lokalen Preisen passieren würde, wenn der Spieß auch nur einer Kompanie für seine 150 bis 200 Leute jeden Tag den örtlichen Markt leerkaufen würde? Was bei einem Kontingent mit einigen tausend Mann los wäre, kann sich dann jeder selbst vorstellen.
Marodeur hat es sehr richtig beschrieben. Die Kriegsführung dee letzten 20 Jahre hat sich für die Nato-Truppen sehr gewandelt.
Die Versorgung über die Truppenküche war zu meiner Zeit das anzustrebende Optimum. Sei es nun direkt in der Kantine oder über Warmhaltebehälter bei einer Übung auf einem Übungsplatz.
Sowie es aber nicht mehr gewährleistet war, gab es zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Die Truppenküche stellt den Soldaten ein individuell zusammen gestelltes Lunchpaket mit frischen Einzelkomponenten zur Verfügung. Davon hatte ich reichlich, aber auch nur deswegen, weil ich bei meinen Transporten entweder noch am selben Tag wieder im Standort zurück war oder durch die Einheit oder den Standort vor Ort versorgt wurde.
Möglichkeit 2: EPa für alles, was länger unterwegs ist und wo nicht abzusehen ist, wann reguläre Truppenverpflegung durch die Truppenküche wieder gewährleistet ist.
Insofern: EPa, MREs und Konsorten sind eine wichtige Stütze in der Logistik der Truppenverpflegung. Besonders für eine Truppe, die sich in der Bewegung befindet oder stark disloziert ist.