Interessantes Thema!
Unternehmt Ihr bewusst Anstrengungen, Euch umfassend, d. h. aus mehreren, unabhängigen Quellen zu informieren, und prüft Ihr aktiv den Wahrheitsgehalt von Meldungen, bevor Ihr darauf reagiert?
Ich bin sehr viel im Internet und lese jeden Tag auf mehreren Nachrichtenseiten. Wenn ich über ein Thema stolpere, dass mich besonders interessiert, recherchiere ich im Netz und trage Infos aus allen möglichen (und teilweise auch unmöglichen) Quellen zusammen, mache mir Gedanken "Kann uns sowas treffen? Was wären die Auswirkungen? Sind wir gegen diese abgesichert?" und dann schaue ich weiter.
Bemüht Ihr Euch bewusst, nicht in "Echokammern", d. h. sozialen Kreisen, die Eure Meinung bestätigen hängenzubleiben? Oder vermeidet Ihr abweichende Meinungen bzw. wertet Ihr deren Vertrteter ab, weil sie nicht in Euer Weltbild passen?
Echoräume sind so eine Sache. Habe ich einen Echoraum, weil ich mit Leuten befreundet bin, die eine ähnliche oder gleiche Meinung haben? Ist es nicht "gleich und gleich gesellt sich gern"? Und wie erkenne ich im Internet einen Echoraum? Wenn mir mehr als 50% der Leute zustimmen, muss ich dann mißtrauisch werden?
Sehr schwierige Sache!
Dazu kommt noch, dass es nur menschlich ist, dass man in seinen Ansichten bestätigt werden möchte. Ist doch schön zu wissen, dass es "da draußen" noch andere gibt, die es auch so sehen. Deshalb bin ich auch Mitglied in zwei Prepper-Foren. Die sind ebenfalls Echoräume, weil hier jeder der Meinung ist, dass Vorsorge und Vorbereitung sinnvoll ist - und mich damit in meiner Meinung bestätigt.
Vor abweichenden Meinungen fürchte ich mich nicht. Idioten gibt es überall und deren Meinung muss nicht der Maßstab für mein Denken sein (der letzte Satz war mit Absicht extrem überspitzt, weil ich damit versuche die Denke der Echoraum-Bewohner widerzugeben).
Aber wieder ernsthafter: Auch in den Echoräumen ist es nicht alles einheitlich und gleichgeschaltet. Ganz im Gegenteil! Guckt Euch doch nur die Prepper an - alle wollen vorsorgen, aber gibt es einen Konsens, wie diese Vorsorge genau aussehen soll?
So ist das auch bei den allermeisten dieser "Gruppen". Nach außen sieht es einheitlich und geschlossen aus, aber sobald man eine Detailfrage stellt "Und wie wollt ihr dieses Ziel erreichen?" geht es los...
Welche Methoden nutzt Ihr, um Risiken einzuschätzen und daraus resultierend Eure Preppingmaßnahmen zu gestalten?
Methode? Zählt gesunder Menschenverstand auch als Methode?
Risiken interessieren mich weniger, sondern eher die möglichen Folgen. Mir ist im Grunde egal, aus welchem Grund es zu einer Verknappung von Lebensmitteln kommt, ich interessiere mich nur dafür, wie ich diesen Folgen entgegensteuern kann.
Und da bleiben unterm Strich nur ein gutes Dutzend möglicher "Schäden" über, gegen die ich mich entsprechend wappne (Verknappung Strom/ Lebensmittel/Wasser/Heizmaterial, Pandemie, etc. pp.). Bei einigen davon, ist es für mich mit zu viel Kosten und Aufwand verbunden und da kann ich dann halt nichts machen. Ich habe z. B. keinerlei Material gegen Strahlung. Wenn es zu einem massiven Anstieg von Strahlung kommt (egal ob durch Krieg, Atomunfall oder einem exotischen Sonnenereignis), dann haben wir halt gelitten.
Dementsprechend ist für mich die Frage "Wie hoch ist das Risiko?" weniger relevant, sondern ich frage mich "Was kann ich mit welchem Aufwand dagegen tun?"
Wenn Strahlenschutzanzüge nur 5 Euro kosten würden, dann hätte ich welche im Regal.
Ergänzung um 19:39 Uhr:
Eine Sache wollte ich noch zum Thema "Verschwörungstheorien" ergänzen:
Die Aussage, dass die Geheimdienste der USA jeder erreichbare Kommunikation abhören und versuchen auszuwerten, war vor 10 Jahren auch noch eine reine Verschwörungstheorie. Genauso, wie die Vorstellung, dass die USA - unser treuer Verbündeter - unsere Kanzlerin gezielt abhören und somit ausspionieren läßt.
Und heute?
Nix mehr mit "Theorie", oder