Zitat von Hiking Hessian;297996
- Welche Methoden nutzt Ihr, um Risiken einzuschätzen und daraus resultierend Eure Preppingmaßnahmen zu gestalten?
Hm, ich weiß nicht, ob ich da irgendeine Methode nennen kann, aber insgesamt komme ich auf eine ähnliche Prioritätenliste wie du (Wobei ich zugeben muss, dass ich wegen des Autounfalls eigentlich dringend meine Ersthelfer-Skills auffrischen und ausbauen müsste. Am anderen Ende gibt es bei uns keine Chemie-Industrie.) und bilde mir ein, dass sie auf einer halbwegs realistischen Wahrnehmung der Realität bzw. auf Lebenserfahruzng beruht. Aber eine spezielle "Methode" ist das imho nicht.
Zitat von Hiking Hessian;297996
Unternehmt Ihr bewusst Anstrengungen, Euch umfassend, d. h. aus mehreren, unabhängigen Quellen zu informieren, und prüft Ihr aktiv den Wahrheitsgehalt von Meldungen, bevor Ihr darauf reagiert?
Ich nutze mehrere verschiedene Medien, wobei ich jetzt nicht exakt austarriere, also zum Beispiel die Taz durch die FAZ ausgleichen würde und umgekehrt. Ich fühle mich eigentlich durch die öffentlich-rechtlichen Medien, insbesondere Deutschlandfunk, und zwei bis drei mittlere bis größere Printmedien und deren Webseiten ganz gut informiert, die ich regelmäßig nutze. Um die Bandbreite noch wesentlich zu erweitern, fehlt mir einfach die Zeit. Das kommt höchstens dann zum Tragen, wenn ich ein spezielles Thema stärker vertiefen will. Dann kann es durchaus sein, dass ich mehrere Medien nutze, viel lieber aber originales Quellenmaterial, also beispielsweise Parlamentsprotokolle, Regierungs- und Verwaltungsvorlagen, Dokumentationen von irgendwelchen Institutionen, wissenschaftliche Aufsätze, etc.. Die sind zwar meist etwas sperrig zu lesen, aber da bekommt man es dann ganz genau.
Bei den Medien muss man außerdem bedenken, dass die rein nachrichtlichen Meldungen, sofern sie nicht direkt von Korrespondenten kommen, ohnehin meist aus den gleichen Agenturmaterialien stammen.
Letztlich sollte man aber immer sämtliche Nachrichten und Bewertungen aufgrund des eigenen Wissens (erlesen oder aus eigener Erfahrung) kritisch betrachten und gegenchecken. Was erscheint warum plausibel und was weniger? Welche Aspekte werden in der Berichterstattung oder Kommentierung zu sehr oder zu wenig beachtet?
Zitat von Hiking Hessian;297996[/B
Bemüht Ihr Euch bewusst, nicht in "Echokammern", d. h. sozialen Kreisen, die Eure Meinung bestätigen hängenzubleiben? Oder vermeidet Ihr abweichende Meinungen bzw. wertet Ihr deren Vertrteter ab, weil sie nicht in Euer Weltbild passen?[B]
Das ist schwierig. Bis zu einem gewissen Grad bemühe ich mich schon. Allerdings kann man vermutlich niemals ganz vermeiden, dass man die eigene Meinung für korrekt hält und absolut zuwiderlaufende Argumente ablehnt. Bis zu einem gewissen Grad kann man diese "Echokammern" auch nicht vermeiden. Aufgrund von Sozialisation, Schulbildung, Beruf, etc. kommt man in der Regel ganz automatisch in ein Umfeld, in dem man eher stärker übereinstimmt.
Ich persönlich versuche in politischen Diskussionen immer zwischen Problembeschreibung und Lösungsvorschlag zu unterscheiden. Dabei bemerke ich oft, dass ich in der Problembeschreibung weitgehend selbst mit Menschen übereinstimme, die eine entgegengesetzte politische Meinung vertreten. Die Unterschiede kommen meist erst, wenn es um die Frage des angemessenen Umgangs damit geht. In diesem Aspekt kann ich, glaube ich, ganz gut akzeptieren, dass es nun mal verschiedene Bewertungen und Vorschläge gibt, die vermutlich bei der Umsetzung jeweils ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringt. Die Geisteshandlung macht es mir einerseits leichter zu akzeptieren, dass es abweichende Meinungen gibt, deren Vertreter deshalb nicht unbedingt schlechtere Menschen sind. Andererseits macht sie es mir auch leichter, auf meiner eigenen Meinung zu beharren. Es gibt eben verschiedene Lösungswege, die per se vermutlich alle gangbar sind, auch wenn ich aus bestimmten Gründen "meinen" Vorschlag präferiere.