Zitat von TheHamster;285532
Und das Daten irgendwann von irgendeiner Regierung mal ausgenutt werden könnten. Nunja evtl. langen auch morgen Aliens. Das gehört für mich in die gleiche Wahrscheinlichkeit.
Erstaunlich, wie die Bewertungen auseinandergehen. Für mich ist das in der politisch-gesellschaftlichen Sparte die schwerwiegendste Bedrohung, und das nach Wahrscheinlichkeit und Auswirkung gewichtet. Aber das mag jeder für sich selbst einschätzen und entsprechende Konsequenzen ziehe.
Zitat
Und was meinen Arbeitgeber angeht so denke ich mal das der eher auf Facebook sich umschaut. Und, früher hat man im Dorf gearbeitet und der Landarzt wurde vom Chef befragt.
Merkwürdige Ärzte im Siegerland...
Aber das ist nicht das Problem. Es geht vielmehr darum, dass Unternehmen gezielt die Daten ankaufen, die andere "ernten". Mobilfunkanbieter, Einzelhändler, Wohnungswirtschaft, Automobilhersteller etc. nutzen aus dem immer mehr Daten, die ihre Sensoren liefern, in der Regel nur das Material, das für ihr unmittelbares Geschäft relevant ist. Big-Data-Unternehmen können aber den gesamten Datenbestand aufkaufen, mit Hilfe sehr komplexer Algorithmen und passender Hardware auswerten und aus den Daten, die aus vielen verschiedenen Quellen kommen, Informationen zur betreffenden Person destillieren, die sie wiederum verkaufen. Dieses Produkt nimmt dann die Form eines Scoring-Wertes an, vergleichbar mit der bekannten Schufa-Note zur Kreditwürdigkeit. Interessierte Abnehmer können zu einer beliebigen Person ein beliebiges Scoring erwerben (sofern ausreichend Daten vorliegen, wobei das Fehlen von Daten auch das Scoring beeinflussen kann): Gesundheitszustand, Kaufkraft, Interesse für bestimmte Waren und Dienstleistungen, Scheidungswahrscheinlichkeit, Wahrscheinlichkeit einer Suchterkrankung, politische Einstellung - die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos.
Noch sind diese Möglichkeiten durch den Datenschutz eingeschränkt, aber grundsätzlich bestehen sie und werden andernorts auch schon angewendet. Nachfolgendes ist deshalb zugegebnermaßen zumindest für Westeuropa eine Projektion der nahen Zukunft:
Der Personalchef, um beim Beispiel zu bleiben, bekommt dann keinen Zettel, auf dem steht, dass die Person offenbar gerne exzessiv feiert, eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine langwierige Erkrankung und hohe Schulden hat, sondern lediglich einen Scoring-Wert bzw. ein Bündel davon. Vermutlich werden diese Werte aber nicht mal als Zahlen vorgelegt, sondern direkt ins HR-System des Unternehmens eingespeist, das dann eine Empfehlung gibt, ob die betreffende Person befördert werden soll oder nicht. Natürlich ist es am Ende die Entscheidung des Personalchefs, aber vermutlich wird er sich vom Vorschlag des HR-Systems zumindest beeinflussen lassen. Und das ist jetzt nur das Beispiel mit der Beförderung. Entsprechende Datennutzung ist noch in vielen anderen Lebensbereichen denkbar.