Beiträge von Asdrubal

    Zitat von tomduly;221038

    Unsere 4.000-Einwohner-Gemeinde hatte 2005 einen Immobilien-Leerstand von zusammen 200 Objekten in drei Ortskernen. Mittlerweile hat sich der Trend umgekehrt und fast alle Leerstände sind entweder wieder bewohnt (von jungen Familien) oder abgerissen und neu bebaut (oder man hat bei zu dichter alter Bebauung die Lage "entflochten" und Grünflächen angelegt).


    Das finde ich sehr spannend. Wie hat das bei euch funktioniert? Hat die kommune da in irgendeiner Form ein Förderprogramm aufgelegt oder ist das von selbst passiert? Wie hat das mit den Abbrüchen funktioniert? Für moderne Häuser braucht man ja meist größere Flächen als das übliche Dorfkern-Grundstück. Ist die Kommune da als Käufer aufgetreten, eine andere Institution/Genossenschaft/Firma oder haben sich die Eigentümer privat geeinigt? So eine Entwicklung wäre eigentlich in allen Dörfern wünschenswert, in meiner Region kann ich das aber höchstens in Einzelfällen feststellen.

    Ich beschäftige mich beruflich ein wenig mit Immobilien-Themen und halte allgemein wenig von diesen Baukultur- und Experimentalarchitekten-Heinis mit angeblichen ästhetischen Argumenten, die sich bei näherem Hinsehen als Humbug oder schlichte Geschmackssache enthüllen. Aber der Artikel (übrigens aus der "Welt" und nicht aus der "Zeit") spricht viel Wahres an. Die Entwicklung hat übrigens schon begonnen, und das nicht nur in Ostdeutschland, das ja gerne mal als Beispiel für das Absterben ländlicher Regionen genannt wird, und auch nicht gerade in den Vororten rund um die großen Städte, die der Artikel in den Fokus nimmt. Wenn man ein bisschen weiter aufs Land geht, dann hat man eine Zweiteilung: Die größeren Kleinstädte, also meist die jeweilige Kreisstadt, schlägt sich meist noch ganz gut, weil die Infrastruktur dort vorhanden ist und gerade wohlhabende Senioren aus dem Umland dort hin ziehen. In den kleineren Gemeinden kriegt man aber jetzt schon renovierungsbedürftige Häuschen für unter 50.000 Euro nachgeschmissen. Das wird, falls in der demografischen und politischen Entwicklung nichts Umwälzendes passiert, in ein paar Jahren auch für neuere Einfamilienhäuser gelten. Und dahinter stehen immer Besitzer, die sich entweder einen Verkauf nie vorgestellt haben, wegen Alters und mangelnder Infrastruktur auf dem Dorf aber dazu gezwungen sind, oder die den Verkauf einkalkuliert, aber wesentlich höhere Erlöse erwartet hatten.


    Was die Küchenästhetik und -psychologie in dem Artikel betrifft ("pathologischer Drang zu den eigenen vier Wänden"), kann ich die überhaupt nicht teilen. Sehr wohl stimme ich aber zu, dass es ökonomisch, ökologisch und sozial vernünftiger wäre, bestehnden Wohnraum zu modernisieren und zu nutzen.

    Ich kenne deine technischen Fähigkeiten nicht, aber ich persönlich würde mir nicht unbedingt zutrauen, so etwas zu bauen. Da würde ich lieber den Fachbetrieb bezahlen, statt irgendwas Selbstgebautes zu zimmern, das dann nicht richtig funktioniert, leckt oder nach ein paar Monaten zu Bruch geht.


    Außerdem würde ich die rechtliche Seite nicht außen vor lassen. Kleinere Zisternen, was der Ein-Kubikmeter-Tank auf jeden Fall wäre, sind zwar meist baugenehmigungsfrei, müssen aber oft beim jeweiligen Abwasserentsorger angezeigt werden. Ähnliches gilt für Nutzwasser-Leitungen im Haus beim Gesundheitsamt. Außerdem könnte eine feste Leitung zum Schacht im Keller durchaus als Brunnen ausgelegt werden, der in aller Regel nicht nur anzeige- sondern auch genehmigungspflichtig ist. Die einzelnen Bedingungen sind je nach Bundesland und Kommune verschieden und sollten genau überprüft werden. Natürlich kann man immer argumentieren, dass man bei nicht regelkonformen Bau-Geschichten nur mit geringer Wahrscheinlichkeit erwischt wird, aber wenn, kann das unangenehm werden.


    Ein Kubikmeter erscheint mir außerdem etwas wenig. Pro Person geht man für die Toilettenspülung von 40 Litern am Tag aus. Wenn du im Sommer eine längere Trockenphase hast, in der vielleicht auch die "Quelle" im Keller versiegt, wird das je nach Größe des Haushalts knapp. Wenn dann die Toilette allein an dem kleinen Tank hängt, könnte das Probleme erzeugen.

    Ich befürchte, dass du den Schacht auch für die Brauchwassernutzung nicht genehmigt bekommst. Wahrscheinlich musst du, wenn überhaupt, einen richtigen Brunnen anlegen. Dass du deinen Keller trocken hältst und das dabei anfallende Wasser zum Gießen des Gartens nutzt, kann dir vermutlich keiner verbieten, aber du willst ja offenbar ein bisschen mehr mit dem Wasser anfangen.


    Aber besser wäre es sicher, wenn sich ein Fachbetrieb die Sache mal am Ort anschaut.

    Brunnen oder Zisterne darf man definitiv nicht an das normale Trinkwassernetz im Haus anschließen. Es muss ein zweites Rohrsystem ohne Verbindung zum Trinkwasser angelegt werden. Auch die farbliche Kennzeichnung ist vorgeschrieben. Näheres, und wie mir scheint Fundiertes, dazu gibt es hier: http://www.fbr.de/publikation/fbr_tops/top2.pdf


    Auf jeden Fall brauchst du, bevor du einen Brunnen bohrst oder eine Zisterne anlegst, eine Genehmigung dazu. Wer die genau ausstelle, ist je nach Bundesland und Wohnort verschieden.


    Was die Kanalgebühren betrifft, würde ich mal bei der betreffenden Kommune nachschauen. Viele fördern ja die Regenwassernutzung. Es könnte also sein, dass die das Absinken der Frischwassernutzung durch Zisterne oder Wassertank einfach in Kauf nehmen. In manchen Bundesländern gilt auch schon die so genannte "gesplittete Abwassergebühr", bei der die versiegelte Fläche des Grundstücks eingerechnet wird. Dort gibt es für Zisternen meist Gutschriften.

    An einem weitgehend arbeitsfreien Freitag eine mittelgroße Geocaching-Tour gemacht, knapp 15 Kilometer. Dabei habe ich meine neue Outdoor-Jacke, Schöffel Landon II AJ, erstmals im Einsatz gehabt (sehr funktional, mit Futter fast schon zu warm für das Wetter heute, nur der Reißverschluss geht an einigen Stellen etwas schwer und ist damit negativ aufgefallen). Außerdem habe ich zum ersten Mal überhaupt mit Feuerstahl, Birkenrinde, Holzschnitzeln, Harz und Feathersticks ein Feuer zum Brennen gebracht (gewaltiges Erfolgserlebnis) und Fichtenharz als Waldläufer-Kaugummi ausprobiert (unbestreitbar lang anhaltender Geschmack, im Dienst der Zahngesundheit erträglich).

    Ohne die Vorstellung verteidigen zu wollen (und natürlich OT): Anarchie im landläufigen Sinn und Anarchismus sind zwei verschiedene Dinge. Zu Anarchismus gibt es sehr detailliert ausgearbeitete politische Theorien, die in vielen Punkten überraschend nahe am politischen Liberalismus sind. Ich persönlich sehe zwar die praktische Umsetzbarkeit sehr kritisch, aber alle Anarchisten auf dumpfes Chaotentum zu reduzieren, ist sicher auch nicht zutreffend. Einen groben Überblick finden man hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Anarchismus

    Zitat von Tsrohinas;220295

    Aber für was "würdest" du ein Hygieneset aufbauen?


    Dass die Zusammenstellung für ein GHB gedacht ist und was man darunter versteht, ist mir schon klar, und davon bin ich bei meinen Anregungen auch ausgegangen. Wie geschreiben: Ich finde das Set für diesen Zweck schon nicht schlecht, würde aber die genannten Abänderungen vornehmen. Da kann natürlich jeder gerne anderer Meinung sein, kein Problem. GHB ist für mich derzeit kein Thema, weil ich zu 90 Prozent in Entfernungen und Umgebungen arbeite, aus denen ich auch zu Fuß schneller als an einem Tag nach Hause komme. Aber falls sich das mal ändert, stelle ich einen eventuell dann zu packenden GHB gerne hier vor.


    Ich bin aber sicher, dass hier bald noch einige andere ihr persönliches GH-Hygieneset vorstellen.

    Vollzeit-Opa: Ja, die Ajona meinte ich. Wusste nicht, dass es die in so kleinen Tuben gibt. Die sind natürlich ideal.


    Tsrohinas: "Asdrubal" ist ein karthagischer Name. Unter anderem hieß ein Schwager Hannibals so. Heute wird es aber meistens als "Hasdrubal" transkribiert: https://de.wikipedia.org/wiki/Hasdrubal


    Eine Get-Home-Ausrüstung habe ich nicht. Das steht zumindest derzeit bei mir nicht im Blickpunkt. Ich würde das Hygieneset vermutlich ähnlich wie du aufbauen, mit den erwähnten Abänderungen. Das Handtuch würde ich auch weglassen.

    Ein paar Anmerkungen vielleicht:


    Zahnpasta gibt es auch als Konzentrat, das angeblich fünf mal so ergiebig wie normale Zahnpasta ist. Wenn man die in noch kleinere Behälter umfüllen würde (Stück Strohhalm vielleicht), könnte man noch ein paar Kubikzentimeter Platz sparen.


    Ähnlich beim Duschgel: Ein kleines Stück herkömmliche Seife, wie man sie zum Beispiel immer in Hotels bekommt, ist noch etwas kompakter und ergiebiger.


    Als Behälter würde ich nach Möglichkeit eine zumindest halbwegs wasserdichte Tüte nehmen, Ziplock zum Beispiel.