Form follows function
Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön an Semper Fi für die Idee. Bin wirklich gespannt, wo wir am Ende landen. :Gut:
Mir sind wichtig:
- durchgehende Klinge
- Klinge nicht zu dick (4-5 mm), rostfreier Stahl (Vor- und Nachteile...)
- glatter Flachschliff bis zum Klingenrücken, schneidet leichter (Hohlschliff ist empfindlicher)
- scharfkantiger Klingenrücken zum Feuerstarten
- rutschfester Griff (raues Micarta?)
- Griff verschraubt, mit Tool oder Schweizer Taschenmesser zu lösen
- Griff unter den Griffschalen skelettiert zur Gewichtsersparnis und Befestigen an einem Stock
- wirksamer Handschutz, Parierelement nicht unbedingt vonnöten
- Daumenauflage wünschenswert
- keine Hammerfläche am Griffende (Gewicht!), dafür evtl. Glasbrecher
- Kydex-Scheide mit Lochnieten zum Befestigen von evtl. Zubehör (Feuerstahl, Schleifstein, Zunder,...)
Die entscheidende Frage ist: Welchem ZWECK soll das Messer dienen? Für mich wären wiederum wichtig:
- schnitzen, spalten und Hauen von Holz bis ca. 6-8 cm (Shelterbau etc.)
- aufbrechen und versorgen von Wild (auch kleine Nager!), Klinge max. 15 cm
- feine Arbeiten mit der Klinge (Basteln und Reparatur von Ausrüstung)
- Waffe zur Verteidigung und Jagd (Klinge min. 10 cm)
- an Stock befestigt als Speer (Griff abnehmbar)
- NICHT zum Hebeln. Möchte im Ernstfall gerne ein funktionsfähiges Messer haben...
Lässt man Wild und feine Schneidarbeiten weg, so darf das Messer größer und robuster sein. Schwerer dann leider auch. Wird es nur im Auto herum gefahren (§42) oder gar auf der Arbeit getragen oder soll es im Outdooreinsatz tagelang am Gürtel hängen? Habe ich noch Axt und (Klapp-)Säge dabei? Oder muss das Messer als einziges Werkzeug ALLES können?
Aus den bisherigen Posts in diesem Thread kann man in etwa die Grundanforderungen an Material, Machart und Stabilität herauslesen. Die eierlegende Wollmilchsau, was Größe und Form angeht, werden wir hier wohl auch nicht finden, da die persönlichen Einsatzzwecke zu vielfältig sind.
Lofty Wiseman (ex SAS) hat ein Parang konstruiert, das durch unterschiedliche Schliffe grobes Hauen (ballig geschliffen vorne) und feines Schneiden (Feinschliff an der Spitze und vor dem Parierelement) können sollte. Bei über 40 cm Länge und 6 mm Klingenstärke wahrlich kein Leichtgewicht:
[ATTACH=CONFIG]29959[/ATTACH] und ein Stück Wild oder Kleinwild damit aufbrechen und verarbeiten ist sicherlich anstrengend. Also macht eigentlich ein kleineres Messer Sinn. Oder ein zweites, kleineres... Metzger nutzen ja auch mehrere Messer und ein Beil dafür.
Schon mindestens 50 (?) Jahre gibt es das sogenannte Waidbesteck (Schweres Haumesser + kleiner Jagdnicker), allerdings mit 900 g zusammen sehr schwer und mit 1,-€/g auch sehr teuer. Von der Form und Material leider suboptimal.
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Grundsätzlich eine gute Idee, die vielleicht unter Previval-Aspekt neu umgesetzt werden könnte:
Vielleicht in etwa so ähnlich wie das ESEE 5 (5 Zoll Klingenlänge), die auf die "legalen" 12 cm gekürzt und verschmälert werden müssten.
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Details:
Gesamtlänge: ca. 27,6 cm
Klingenlänge: ca. 13,3 cm
Klingenmaterial: 1095 Karbonstahl
Griffmaterial: G-10
Gewicht: ca. 613 g ist allerdings seeehr schwer!
Wird die Klinge länger gewählt, so bei 15-18 cm, ist ein zusätzliches kleineres Messer (z.B. ESEE Izula) dazu sinnvoll:
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Details:
Gesamtlänge: ca. 15,9 cm
Klingenlänge: ca. 6,4 cm
Klingenmaterial: 1095 Karbonstahl
Griffmaterial: 1095 Karbonstahl
Gewicht: ca. 91 g
Mit Paracord umwickelt auf der Scheide des großen (wie beim Waidbesteck) oder in einer extra Scheide als Neck Knife um den Hals getragen. Reicht von seiner Größe, um die dickste Sau aufzubrechen und natürlich prima für alle kleinere Schneidarbeiten.
Hier noch ein Foto meiner Messer für die Jagd: Das untere Messer ist selbst gefertigt und hat eine Klingenlänge von 10,5 cm und eine Stärke von 3,7 mm, wiegt mit Micartagriff 185 g ohne Scheide. Reicht für alles Wild. Hat auch schon viele Stücke Wild (<100kg) gesehen... Das große ist ein Bowie speziell für den Einsatz bei Treibjagden oder Nachsuchen auf Sauen, wo man wegen der Hunde an der Sau nicht schießen kann und nah ran muss. Klinge 23 cm und 5 mm stark, wiegt 443 g. Ist zum Hauen weniger geeignet.
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Bin wirklich sehr neugierig, in welche Richtung das hier laufen wird. :Cool: Hat denn schon jemand hier alle Messer, die er braucht? :grosses Lachen:
Wolfgang