Beiträge von Jaws

    Ich würde wohl Warnmeldungen per Radio oder TV so gut wie gar nicht mitbekommen, egal ob UKW, DAB oder Trallala. Schlicht und einfach aus dem Grund dass bei mir nur sehr selten ein Radio läuft. Nicht dass ich keine Musik mag, ganz im Gegenteil. Aber das Zeug bleibt ausgeschaltet weil mich der gefühlte 90% Werbungsanteil schlicht nervt und ich diesen Konsumterrorismus nicht haben muss....

    Zu der schwachen Warnung muss man auch sagen:

    Dass es Starkregen gibt kann man leichter vorhersagen. Die Folgen (eingestürzte Häuser usw.) dagegen deutlich schlechter.

    Wahrscheinlich wollte deswegen auch niemand vorschnell eine Evakuierungsempfehlung geben, aus Angst die Folgen könnten vielleicht doch eher harmlos ausfallen.

    Manchmal wäre es gescheiter etwas vorschnell zu reagieren und sich im nachherein darüber zu freuen dass man die ganzen Vorsichtsmassnahmen doch nicht gebraucht hat.

    Auch wenn wir am Vierwaldstättersee bisher glimpflich davongekommen sind haben Zivilschutz und Feuerwehr frühzeitig Stege gebaut, Sandsäcke, Wasser- und Ölsperren bereitgestellt oder gar platziert. Viele Private haben die Tiefgaragen geräumt, Flut- bzw. Schwallwände angebracht oder wie im Freundeskreis sich ein Motorradmobile an die Garagendecke gehängt. So wie es ausschaut war die Arbeit vergebens und dürfte uns nächste Woche etwas beschäftigen alles wieder in Normalzustand zu versetzen. Aber das machen wir sehr gerne, wäre das Wasser gekommen wären die Schäden höher gewesen und die Aufräumarbeiten würden noch länger dauern.


    Was ich bei solchen Naturkatastrophen öfters sehe:

    Wird zu früh und stark reagiert finden sich Dutzende welche reklamieren und einen Schuldigen suchen weil sie den Minutenplan ihres Tagesablaufes ändern müssen.

    Wird zu zögerlich reagiert und danach steht alles unter Wasser wird auch wieder (gerne noch von den selben Personen) lamentiert und nach Schuldigen gesucht.

    So oder so - wie die zuständigen Stellen des Zivilschutzes oder der Feuerwehr entscheiden ist es immer falsch für gewisse Kreise. Leider hat sich unsere Zivilisation dahingehend in eine sehr egoistische ich-bezogene Gesellschaft verändert.


    Noch ein kleiner Nachtrag:

    Nach dem verheerenden und auch sehr teuren Hochwasser 2005 wurde sher viel zur Prävention unternommen. In unserem Kanton ging das sogar soweit dass die kantonale Sachversicherung (Zuständig für sowas) Hochwasserschutzmassnahmen massiv gesponsert hat, auch für Private. Bauvorschriften wurden geändert (Neue Gebäude stehen höher, wie die Warften in Norddeutschland, Tiefgaragen gehen gerne ebenerdig) und entlang der Bäche und Flüsse wurden entweder Platz zum Überfluten geschaffen oder Dämme erhöht. Trotzdem - das hat dieses Jahr wieder gezeigt - kann noch immer etwas passieren.

    Wie man es macht, man macht es falsch

    Deshalb habe ich mich für solche Fälle für ein stromloses Ausharren entschieden. Auspumpen würde nichts bringen da bei dem Altbau das Wasser eh unter den Wänden durchdrücken würde. Kommt, wenn auch sehr sehr selten, alle paar jahre mal vor wenn es extrem heftig an die Fassade regnet.

    TK ist klein und eh spärlich gefüllt, würde wohl eine kleine Vorkochorgie bei Stromausfall geben. Zudem hält sich die Temperatur im TK und im Kühlschrank gut und gerne 2 - 3 Tage wenn nicht alle 5 Minuten ein Dösel die Tür öffnet (getestet bei Stromausfällen).

    Und wenn es wirklich ungemütlich wird weiss ich noch eine kleine, nette Stelle wo ich mein Zelt aufschlagen kann, mit eigener Quelle. Wenn da das Wasser steht spielt halb Europa Atlantis.

    Vielleicht wird es nach dem ersten großen Blackout entsprechende wissenschaftliche Ausarbeitungen, vielleicht sogar einschlägige Studienrichtungen geben. Zumindest wachsen Studiengänge rund um Krisen- und Katastrophenmanagement derzeit scheinbar wie die Pilze aus dem Boden, dazu kann man sich denken was man möchte.

    Vor allem "Experten" sind in den letzten 1 1/2 Jahren beinahe minütlich aus dem Nirgendwo erschienen.....

    Welche Änderungen habt ihr bei euren Sicherheits - Massnahmen im Unterschied zur 3. Welle vorgenommen ?

    Keine Änderungen, keine Verschärfungen. Die letzten 1 1/4 Jahre sind ohne Probleme, Angst und Panik gut und gesund verlaufen. Entweder waren die Massnahmen erfolgreich oder es war eine glückliche Fügung.

    Die wirtschaftlichen Schäden waren dagegen sehr schlimm.

    Scheiße!!! :face_screaming_in_fear: Wie preppt man für sowas? Eigentlich gibt's da doch bloß eins: wegziehen in eine Gegend, die geschützter ist vor Hochwasser. Oder?

    Ich bin nach unserem ziemlich üblen Hochwasser 2005 umgezogen, der Schaden den nur schon 5cm Wasser in einer Werkstatt anrichten können ist nicht ohne. Immerhin hatte dies auch positive Seiten: Ein Überschwemmung am neuen Ort ist zwar nicht unmöglich, aber dann ist soviel abgesoffen dass ich wohl auf Bootsvermietung umsatteln kann. Zudem habe ich im Nebeneffekt nun den doppelten Platz zum halben Preis.

    Bei uns in der Region ist nun für den Vierwaldstättersee die Warnstufe 5 von 5 ausgerufen worden. Stellenweise ist der See schon leicht drüber, wird meiner Einschätzung aber noch mehr werden. Auch wenn es jetzt aufhören würde zu regnen dauert es moch 2 - 3 Tage bis das Wasser aus den Bergen bei uns ankommt - allerdings haben wir noch bis mindestens Donnerstag Abend / Freitag Morgen Starkregen angesagt.


    Wie bereitet man sich darauf vor? Bei Sturzfluten kannste nicht sehr viel machen ausser sich für das Danach vorbereiten. Bei einer Situation wie der unseren mit hochgehenden Wasserläufen und Seen einfach alles von Wert höher lagern und hoffen (wir haben gestern Abend noch diverse Fahrzeuge und Inventar höhergelegt).

    In den Seegemeinden wurden bereits und werden noch Sandsäcke, Hochwassersperren und Fluttore angebracht. Die Feuerwehr patroulliert permanent, man kennt ja die kritischen Stellen. Teilweise sind bei uns in der Region Strassen gesperrt weil da schon die Enten einen neuen Lebensraum gefunden haben. Der Bahnverrkehr ist auf zwei Strecken wegen unterspühlter Schienen unterbrochen. Murgänge und Hangrutsche sorgen schon seit dem Wochenende für Problem und gesperrte Strassen.

    Wir haben bzw. werden einen Gear-Test im freien wohl zeitlich verschieben weil ein Hang auch noch Tage nach dem letzten Tropfen sich in's Tal begeben kann.


    Update:

    09:30 Uhr - Vierwaldstättersee: Pegel steigt stündlich um 1 Zentimeter

    Der Pegel des Vierwaldstättersees liegt am Mittwochmorgen um 9 Uhr bei 434,71 Meter über Meer. Das sind 18 Zentimeter als am Dienstagabend. Der Pegel Pegel steigt aktuell stündlich um 1 Zentimeter, um 7 Uhr lag der Pegel bei 434,69 Meter über Meer. (rem)

    https://www.luzernerzeitung.ch…n-unterbrochen-ld.2163064


    Das "Jahrhunderthochwasser" von 2005 lag bei einem Pegel von 435.23MüM. Der normale Pegelstand liegt bei 434 MüM. Also Gummistiefel entstauben...

    Wenn du bergab rollst musst du auf die Bremse treten, sonst wirst du immer schneller. Stehst du auf der Bremse wirst du langsamer.

    Wenn du die Zusammenhänge nicht verstehst, wirst du dich irgendwann fragen, warum du auf der Bremse stehst, denn du bist ja eh langsam......

    Und irgendwann überhitzen die Bremsen und ziehen nicht mehr....

    Und nun scheinbar ein weiterer Fall ?

    https://www.all-in.de/c-boulev…o-auf_a5122143?ref=curate

    Es entspricht wohl dem (journalistischen) Zeitgeist, der Sensationsgier und dem Sommerloch aus einer Mücke eine Elefantenherde zu basteln. Wenn man nur genügend lange und intensiv sucht wird man diese Vorfälle sicherlich noch massiv steigern können bis nur noch die Benutzung von Trockenklo's das Überleben garantieren. Schlangen in Toilettenschüsseln gab es schon früher und auch damals sehr selten. Die Chancen auf einen Jackpot in Euromillions oder vom Blitz getroffen zu werden dürften da sehr viel höher sein als einen Schlangenbiss in die Kronjuwelen.

    Als nächstes ist möglicherweise Tofu als tödlich einzustufen und muss entsprechend gekennzeichnet werden weil 3 von 7 Milliarden Menschen in den letzten 10 Jahren daran erstickt sind. :person_facepalming:


    Lasst mal die Kirche im Dorf, wenn im Haus nicht gerade ein grobfahrlässiger Reptilienzüchter sein Unwesen treibt braucht niemand vor jedem Stuhlgang einen Schlangenfänger zu beauftragen....

    Das ist ja mal eine sehr coole Idee.


    Sowas sollte man in Österreich und Deutschland auch etablieren.

    Das wurde vor der ganzen Corona-Hysterie neu gestartet, weiss nicht mehr ob es 2018 oder 2019 war. Da lag dann einfach eines Tages im Briefkasten eine "Broschüre" was im Notfall zu tun sei, inklusive Tipps zum Notvorrat. So ganz neu ist es eigentlich nicht wirklich, es handelt sich dabei um etwas was wir schon zu meiner Schulzeit hatten und eigentlich war "Kluger Rat - Notvorrat" immer ein Thema. Ist aber mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der UdSSR verschwunden.

    Die Überraschung meinerseits war jedoch gross dass sich ein paar wenige Kantone wieder dazu entschlossen haben diese Haltung wieder aufzunehmen und die Bevölkerung entsprechend zu instruieren. Leider haben sich von unseren 26 Kantonen nur 6 dazu entschlossen die nicht- wehrdienstpflichtige Bevölkerung miteinzubeziehen. Der Rest baut wohl darauf dass der Zivilschutz und die Armee das alleine händeln können.

    Die Check-Listen für den Notfallplan https://www.notfalltreffpunkt.…lertswiss-notfallplan.pdf sowie den Notvorrat https://www.notfalltreffpunkt.…_notvorrat_d_nov_2020.pdf laufen jetzt wohl unter dem BABS (Bundesamt für Bevölkerungsschutz) und nicht mehr unter der kantonalen Website.

    Ehrlich gesagt finde ich das stark fahrlässig das man die Notrufe über eine so störungsanfällige Technik laufen lässt.


    Was ist denn mit dem - immer funktionierenden- Analog Netz passiert ?

    Das immer funktionierende analoge Netz ist dem modernen digitalen Netz geopfert worden. Wie übrigens, so am Rande, das UKW-Radio dem DAB (welches halbzeitig je nach Topographie eh nicht funktioniert) weichen muss....

    Und wie stehts um den Ausfall der Notrufnummern aktuell?

    Geht wohl wieder, Störung ist wohl behoben:

    https://www.srf.ch/news/schwei…nummern-wieder-erreichbar


    Schuld war wohl eine Panne bei der Swisscom, Zitat von der oben verlinkten Seite:

    Als Ursache der Panne hat Swisscom zunächst ein Fehlverhalten innerhalb eines Data-Center Netzwerks der Business VoIP Plattform eingrenzen können.


    Also kein Grund zur Panik, wir leben noch...

    Anomen


    Wenn das Gebäude seitens Heizungstechnik nie wirklich saniert wurde würde ich einen Spezialisten für solche Gebäude hinzuziehen.


    Hintergrund dazu:

    Einer meiner Freunde hatte ein min. 400-jähriges Bauernhaus erworben, bei dem nur Elektrizität und Isofenster nachgerüstet wurden. Im Rahmen des Umbaus, nachdem er wegen durchgefaultem Balken im Keller wieder zu sich kam hat er einen lokalen Zimmermann aufgeboten um den Balken zu ersetzen. Was sein absolutes Glück war - dieser Zimmermann hatte schon diverse solcher Häuser aus reiner Neugier studiert. Nebst dem neuen Balken bekam er auch noch eine "Zeitreise" in die Konstruktionsart von vor 400 Jahren. In diesem Fall war das Holzhaus so ausgelegt dass die Aussenwände doppelwandig geführt waren und alle Räume durch den zentral eingebauten Kachelofen beheizt wurden. (Ja, Minergie konnten schon die ungebildeten Bergbauern...)

    In der Folge davon wurden die Resturations- und Umbaupläne nochmals umgekrempelt um dieses einfache, optimale Heizsystem nicht zu zerstören. Der Kachekofen wurde dabei revidiert, gewisse Zwischenwände erhalten und ganz wichtig im Keller die Fenster wieder durch feinmaschigen Draht und der Betonboden durch Kies ersetzt um die Umluft des Hauses wieder herzustellen. Genau wegen der Fenster im Keller moderte der Balken weg. Für ihn hatte dies nun den Vorteil dass er mit sehr geringen Aufwand an Holz und Zeit die Hütte im Winter warm bekommen hat, die Ölheizung fiel weg, der Keller hat im wieder hergestellten Originalzustand Sommer wie Winter 4°C...


    Was Du auch machst, ich gönne Dir deine Erbschaft und hoffe Du kannst sie lange geniessen.