Keine Hypothese, reales Erlebnis in Österreich vor einigen Jahren:
Bei einem Mittelaltermarkt zieht ein gewalltges Gewitter mit orkanartigen Böhen auf. Ein riesiger Baum fällt um, begräbt einen Menschen unter sich und verletzt weitere. Die Stimmung ist wahrlich appokalyptisch, der Regen wird vom Wind über das Areal gepeitscht, Blitz und Donner im Sekundentakt.
Die Rettungskräfte treffen schnell ein, die Feuerweh beginnt gemeinsam mit Notärzten mit der Bergung. Viele Händler, die ihre Waren an Ständen angeboten haben, versuchen diese zu retten und zu verschnüren. Einige Menschen, darunter auch einige Händler, helfen den Einsatzkräften bei der Bergung und der Rettung von Menschenleben.
Viele ... und bedenkt bitte, es besteht jetzt keine unmittelbare Existenzgefahr oder Notwendikeit... plündern die Stände derer Händler, die sich an der Rettungsaktion beteiligen.
Kisten und Ständerweise werden Kleidung, Handwerkswaren und Lebensmittel geklaut. Viele beteiligen sich, nur wenige versuchen das zu verhindern.
Diejenigen, die geholfen haben, erlitten auch noch einen Verlust.
Mitteleuropa. Keine Notsituation für Umstehende. Der Mensch unter dem Baum ist kurz darauf verstorben.
Meine Landsleute plündern ohne Hemmungen alles was sie kriegen können.
Was glaubst du, wie es zughet, wenn deren Existenz bedroht ist? Wenn sie ihr Leben gegen das eines Anderen aufwiegen müssen?
Ich bin überzeugt, der großteil der Anwälte, Lehrer , Taxifahrer oder Postboten die du kennst, würden dir für einen Kanister Wasser den Schädel einschlagen.
Es ist traurig, aber eine optimistischere Sicht ist meines Erachtens naiv.