Flucht und wohin
Als ich angefangen habe mich mit diesem Thema zu beschäftigen, habe ich nicht wirklich gesehen wem das was nutzen sollte.
Ich war jung und unerfahren...ich dachte immer:
hier bei uns ist alles so super, was soll da sein!!??
Wir haben Gerichte die fair sind, wir haben eine faire und fähige Politik, wir sind alle geschmiedet durch Jahrhunderte der gemeinsamen Geschichte, des Kampfes, der Niederlagen und der Erfolge....wir sind Weltmeister, erfolgreich im Sport, erfolgsverwöhnt durch Leistungen der Vergangenheit.....haben dunkle Zeiten überlebt...
Na ja und dann hatte ich Berührungen mit Staat und deren Helfershelfer....stellte fest das WIR nichts wert sind, weil Denunzianten leben besser...wir fahren mit Vollgas in jede Katastrophe und lassen nichts aus, aber wirklich nichts...Beleg nicht nur das was derzeit abgeht sondern schon seit Jahren...
das ist jetzt kein politisches Statement, nur eine Beschreibung.
Fakt war für mich: von heute auf morgen entweder Freiheit oder Knechtschaft
Ich habe mich für Freiheit entschieden und bin weg, von jetzt auf eben....
Es folgten Jahre in der Fremde, bei denen ich gelernt habe: es ist schlimm bei uns, aber es geht woanders noch schlimmer!
Ich habe erlebt was Rassismus ist....
ich habe erlebt das Fremde eifersüchtig auf mich waren....
Ich habe erlebt was es bedeutet wenn sich nicht jeder immer an sein Wort hält.....
ich habe aber auch vieles gelernt, sehr viel positives!
Um das etwas zu umschreiben, fange ich mit dem an was ich gemacht habe:
Habe auf 5000 qm folgendes angebaut: Holz, Fisch, Tomaten (Gemüse), Rosen, Hühner, Ziegen, Walnüsse....bin viel unterwegs gewesen in der nahen Umgebung, viel Fahrrad gefahren (dabei auch alle Stars der damaligen Zeit getroffen) und habe eines gelernt:
Familie und Du selber zählst
Anbau:
Holz: ca. 1000 qm für Winter und etwas Bauholz (war Bambus dabei), Rest wurde genutzt von Viechern
Fisch: hatte Bachlauf (natürlich) nebenan der gespeist wurde durch Bewässerungskanäle (künstlich), dort hatte ich ein paar Forellen und örtliche Fische eingesetzt und dann geangelt
Tomaten: es waren 35 verschiedene Sorten, für jeden Zweck, vorhanden - teilweise sogar bunt gemischt
Gemüse: Salate, Gurken, Mangold, Kartoffeln, Erbsen , Bohnen - Möhren und anderes Wurzelgemüse habe ich getauscht
Rosen: hatte zwei Lizenzen für Deutsche Rosenzüchter, ca. 500 Stöcke als Wurzel ballierte Ware verkauft
Hühner: hatte ich schwarze Italiener, gross, schwer, stolz und wunderschön....bis der Marder kam (Mensch in Tiergestalt, der tötet aus Spass)
Ziegen: kleine Herde, (2+1), Jungtiere für Verkauf
Walnüsse: da hatte ich das Glück schon drei grosse Bäume auf dem Areal zu haben, habe dann Bäumchen a la Baumschule produziert und verkauft
Nicht nur Walnuss, war der grösste (OK, auch der Einzige) Züchter von Neefles dort, ist eine Art von Mispel.
Ich hatte das Glück dort 5000qm zu haben, das was ich produziert habe war allerdings viel zu viel...gut es war im Südwesten von Frankreich (warm, trocken)....das bedeutet aber auch viel Wasser!
Um eine Familie mit dem nötigsten zu versorgen brauche ich:
Ca 200 bis 300 qm Gartenfläche, dazu noch Gewächshaus, damit ist es machbar über die Runden zu kommen. Platz hat man dann nicht viel – aber Spass ist in der kleinsten Hütte. Danach fing ich an, zum Teil in der Theorie und zum Teil in der Praxis alles das was ich wusste anzuwenden.
Ab da fingen auch meine Versuche an und meine erprobten Grössen und Lebenswege, was ich heute immer machen würde, wäre die Produktion von Alkohol...warum? Gibt immer extra Geld und was Vernünftiges zum tauschen!
Nach langer Zeit, bedingt durch den Tod meines Vaters, wollten wir wieder ins Land unserer Väter.....war schon schön, eng und neugierig waren alle dann hier....ich hatte extra Bart weg und Haare geschnitten, hab wieder normale Klamotten getragen und nicht mehr nur zerfetztes Shirt, kurze Hosen und Schlappen, nicht die Haare schulterlang und einen schwarzen Vollbart...es war exotisch...
Das ist jetzt ein paar Jahre her, ich habe erlebt:
Vor was wir auch immer flüchten, es reicht oft in die Nachbarschaft zu gehen!!!
Die meisten flüchten vor wirtschaftlichem Versagen, nicht weil ihre persönliche Freiheit bedroht ist
Was wiederum die Frage nach dem Warum aufwirft .... warum soll es in der Fremde besser klappen als in dem für mich durch Geburt bestimmten Wohnort? Da müsste die ganzen Auswanderer mal darüber nachdenken....
Beruflich bin ich dann noch in die Schweiz....jetzt in Österreich – alles an sich schon geeignet für eine Flucht. Es kommt auf die Motivation an ...warum...? ...weshalb??
Wenn ich vor dem flüchte was im Augenblick in der Presse hoch und runter geht, müsste es der Mond sein....ansonsten sollte es folgende Vorraussetzungen erfüllen:
Land
Wasser
Flexiblere Gesetze
Möglichkeiten
Unsere Heimat sollte einen guten Ruf haben (bzw unsere Leistungen)
Da gibt es viele Orte, in den westlichen Ländern ist alles teuer und die fangen jetzt an wie Deutschland (Spanien...), bleibt Ex Jugoland – dort hat man tolle Chancen, wenn man eine Jugo ist oder in der Familie hat oder der Ostblock!
Zu den Favoriten zählten bei mir:
Rumänien
Bulgarien
Russland
Geworden ist es Rumänien!
Deutsch freundlich, die ganzen Verbrecher (ok, viele davon) sind alle in der Welt unterwegs
Mit Geld lässt sich alles regeln
Infrastruktur wie gewohnt, mit Karte oder Bargeld kann man auch ohne reden zu können einkaufen – sogar bei Bekannten!! Kaufland, Billa, dm, Lidl, Auchan, Carrefour, Praktiker.....
Auf Banken, bei Behörden sind wir etwas wert....Bsp. mir wurden Grundstücke angeboten zu Preisen die nicht wirklich Markt gerecht waren, sondern viel billiger! Subventionen werden sofort in Aussicht gestellt, bzw. gesagt für was es diese gibt...
Wer sich nicht anmelden will, muss das nicht – es reicht sich auf der Gemeinde vorzustellen bzw. mit den meist Ortsansässigen Gendarmen mal einen zu heben (und sei es Cafe)...
Gefährlich sind oder nicht nur Deutsche die in der Fremde leben, wie sonst überall auf der Welt, sondern alle die guten Freunde die man plötzlich hat!! Hütet Euch immer und überall vor den Geschichten die erzählt werden, es wäre lustig wenn es nicht so ernst wäre...
Das ist eine der wichtigsten Regeln für ein Leben dort! Alles ist machbar und wenn ich sage alles, dann meine ich wirklich alles! Aber das ist ein anderes Thema.
Politisch ist das Land wieder im Umbruch, plötzlich ist der „Deutsche Präsident“ wieder im steigen, weil dieses Unglück passiert ist in dem Club in Bukarest. Er nutzt das für überfällige Reformen und für den Kampf gegen die Korruption...
Also, wer will – ich kann behilflich sein!
Gerne auch in und zu allen anderen Fragen und Themen.....