Zitat von eraperp;260643Alles anzeigen- damals überwiegte noch kleine Agrarwirtschaft auf dem Lande, Selbstversorgung war normal, keine Ausnahme
- die Stromabhängigkeit war extrem gering in der Bevölkerung
- der Krieg hatte die Menschen gelehrt zu darben
- die Verhältnisse waren extrem karg in vielen Bereichen - da würden heute die Menschen von Armut und Tod sprechen
- Kommunikation war quasi nicht vorhanden, abgesehen von einigen Zeitungen in der Stadt (auf dem Land Fehlanzeige)
- die Sterblichkeit war hoch, vor allem unter Kindern und der Tod mehr Normalität als heute
- harte Sitten waren normal, einfaches Leben ebenfalls
- Krankenhäuser waren Sterbeorte
Das ist richtig und bei einem dauerhaften und flächendeckenden Stromausfall wird wahrscheinlich ein Teil der Bevölkerung sterben, der auf kontinuierliche medizinisch Betreuung auf hohem Niveau angewiesen ist, wenn da nicht von anderswo Hilfe kommt oder Leute, die halt gerade blödes Pech haben, sich ins Bein hacken und keinen Notarzt holen können.
Zitat
Wenn du ein paar Leute dieses Leben leben lassen würdest (siehe einige Experimente in TV-Shows), dann würden die meisten kläglich eingehen.
Das Problem liegt nicht in der theoretischen Machbarkeit, sondern in der Praktischen und in der Psychologie der heutigen Leute.
Das halte ich für unrealitisch. Die Leute damals in der guten alten Zeit waren auch nicht härter als heute. Lass die Leute in den TV Shows tatsächlich um ihr leben kämpfen und Du würdest sehen was alles geht. Und vielleicht überleben auch nicht 100 von 100, sondern eben 80 von 100. Das war früher auch so. Syrien bietet aktuell leider reichlich Anschauungsmaterial dazu.
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Ich finde es ehrlich gesagt, ziemlich naiv zu glauben, dass das alles so glimpflich ablaufen wird ohne Essen, Wärme und Zuneigung des Staates.
Damit meine ich nicht die ersten zwei Tage oder sogar zwei Wochen. Dann wird es aber definitiv extrem haarig.
Trotzdem finde ich es sehr ehrbar, wenn man versuchen will, die Gemeinschaft aufrecht zu erhalten! Die Frage ist nur, wann ist der Punkt zur Einsicht gekommen.
Erstmal müsste man definieren, was "ohne Strom" jetzt bedeutet?
Ist es der Zusammenbruch der Netze, aber vom Netz entkoppelte Systeme funktionieren einwandfrei? Wir haben heute Millionen PV Module und Millionen Autobatterien, damit kann jeder Laie in kürzester Zeit eine primitive 12V Versorgung aufbauen und schon hat man einen technologischen Stand. der dem von 1925 deutlich voraus ist.
An Wasserkraftwerken lassen sich sogar Industrieproduktionen wieder aufbauen.
Wir haben eine (mehr als) 90 Tage Ölreserve im Land, die mehrere Jahre lang reicht, wenn man sie für Landwirtschaft, Notstromaggregate, Polizei, Feuerwehr, Dieselloks & Co reserviert. Ebenso haben wir bis zu 200TWh an Erdgas gespeichert, damit lassen sich auch ein paar Gaskraftwerke ziemlich lange betreiben.
Es gibt in Deutschland angeblich mehr Fahrräder als Einwohner. (alleine ich habe 6 Stück + Ersatzteile und die fahren sich alle deutlich besser als das was 1925 verfügbar war). Straßen, Gebäude, Kanalisation, Wassernetz verschwinden durch einen Stromausfall auch nicht bzw werden durch diesen zerstört.
Unsere Böden sind gut mit Nährstoffe versorgt, das reicht zumindest eine Vegetationsperiode lang auch gut aus, wie es mit Saatgut aussieht weiß ich nicht. (bei einem nur Europa weiten Stromausfall könnte man das sicher importieren)
Viele der Tierzuchtbetriebe sind vermutlich ohne Strom nicht betreibbar, da musst man in wenigen Tagen Lösungen finden, im worst case tötet man eben 95% des Tierbestands und versucht das in improvisierten Kühlhäusern einzulagern. Das Kühlhaus muss ich dann eben mit Wind, Solar o.Ä. versorgen. Das wären wesentliche Prioritäten für andauernde Katastrophenszenarien. Genauso müsste natürlich die nächste Ernte sicher gestellt werden. Alleine die Getreideernte Deutschlands reicht in nornalen Zeiten aus, die dreifache Anzahl der Menschen zu ernähren, die hier leben. Also selbst wenn die produktion auf 1/3 fallen würde könnten wir uns nur übers Getreide ernähren, dazu kämen dann natürlich Kartoffeln und sonstige Feldfrüchte...
Ob das so gelingt hängt eben davon ab, was die Leute machen. Wenn die meisten an einem Strang ziehen und die Geräte an sich funktionieren sehe ich das durchaus, vor allem wenn offesichtlich ist, dass es weiter gehen wird und gesellschaftliche Regeeln weiter gelten und man auch bestraft wird, wenn man sich nicht daran hält.
Stromausfall könnte aber auch ein "EMP" sein, der die Ware Strom weitgehend nicht verfügbar macht und viele Geräte zerstört oder im maximalfall wie in der US Phantasieserie irgendwelche "Nanomaschinen" (oder was auch imer), das einfach alle verfügbare Elektronik auf dem Planeten tötet. Das wäre dann natürlich was anderes, aber ich denke, bei dem Stromausfall hier geht es sogar "nur" um Deutschland. Da ist Anarchie nicht zu erwarten, da das Stromnetz mit ausländischer Hilfe in wenigen tagen wieder weitegeend laufenn wird und Gestz und Ordnung wieder hergestellt werden und außerdem wirklich Notlagen nicht entstehen werden. Natürlich können da trotzdem 1 Million Leute durch Unfälle, Ausfall medizinischer Versorgung, Unruhen, etc. sterben, aber in ein paar Wochen / Monaten ist der Spuk dann wieder vorbei.
Das Szenario deutet darauf hin. Wer hier glaubt, er könne jetzt sein eigenes Gesetz machen wird wahrscheinlich sein blaues Wunder erleben.
Es geht darum, die eigenen Grundbedürfnisse zu decken (das sollten wir alle können) und dann nach Möglichkeit am Wiederaufbau/Organisation/Sicherung mitmachen. Selbst wenn zentrale Strukturen in D zerstört oder überfordert wären wird man das dann eben vom Ausland aus koordinieren.
Vom Staat würde ich mir wünschen, dass er resilente Strukturen aufbaut, die koordinierende Maßnahmen von ganz oben bis nach unten ermöglichen. Die letzte Hochwasserkatastrophe zeigte mir, dass das nur bedingt der Fall ist und das war ein weitaus einfacheres Szenario. Viele Bürger (auch hier in der Stadt) sind sofort bereit zu helfen, wenn man ihnen das nötige Werkzeug gibt und sie anleitet, was denn zu tun ist.
Und wenn das so gemacht wird wird auch nicht nennenswert geplündert.
mfG
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Zitat von Wasser;260859Wäre ich in so einem Laden verantwortlich und in der Nähe, würde ich mich beim Kriesenstaab melden und sagen, dass in den kommenden X Stunden X Tonnen Fleich, Milch,... vergammeln, wenn die Kühlkette nicht aufrecht erhalten wird. Ggf. gibt es eine Möglichkeit einen Teil der Lebensmittel direkt zu verarbeiten bzw. zu verteilen. Oder mit einer Notstromversorgung noch ein Zwei tage sporadisch nachzukühlen, damit man die Lebensmittel dann noch zwei Tage weiter retten kann. Wenn nicht halt nicht, aber Versuch macht Klug!
Es wird eine Inventur geben und den gelagerten Wert. Supermärkte sind gewiss versichert.
Als Verantwortlicher besorge ich mir Farbe und lasse jeden, der noch nicht markiert wurde mit einem Einkaufswagen voll Gütern hinaus fahren. Punkt. Das muss man nicht komplizierter machen. Nach spätestens einem Tag ist der Supermarkt ordentlich leergeräumt und das ist das mit Abstand bestmögliche Szenario für den Besitzer.
Die kostenlose Abgabe aller Lebensmittel ist wesentlicher günstiger als Einbruch, Plündereien, Schlägereien oder auch nur das ganze Zeug im inneren vergammeln zu lassen. Nach der Krise zahlt es eh die Versicherung. Mit dem Zettelchen da irgendwas genau addieren zu wollen ist massive Vergeudung sehr kostbarer Zeit, die nur zum Verlust des Gebäudes, Anlagen oder gar Menschenleben führen wird.
(Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man weiß, dass die Versorgung für längere Zeit ausfallen wird. Ansnsten macht man das halt an Tag 1 mit den Kühlwaren und dem Obst und dann bei "Bedarf" mit dem Rest)
mfG