Beiträge von Zukhov

    Cephalotus


    also das Meiste wurde schon gesagt, trotzdem noch um auf deine Frage zu antworten:


    - 38 L Inhalt im Rucksack, ist aber nicht das ganze Volumen der Ausrüstung. Gewisse Ausrüstung ist aussen angebracht und vor Allem immer einen Smock oder eine Weste mit zusätzlichen Taschen daran als Oberbekleidung. Irgendwann mache ich auch mal ein Review meines Systems. Kannst es Dir dann gerne anschauen.
    - Meine Aussage bezog sich auf ausgedehnte Fussmärsche. Klar kann ich den gepackten Saracen auch auf dem Rücken tragen. Aber ohne über Monate zu trainieren einfach keine brauchbare Strecke weit. Schon die 15, die der Kerl im Anfangspost pro Tag machen will würden bei mir im Moment auch körperliche Schäden hervorrufen.
    - Bin mir Nasskalt gewöhnt. Gebe Dir aber auch recht, dass es dabei bei Shelter und Nahrung definitiv mehr mitzunehmen gilt als im Sommer. Aber auch da ist es eine Konzeptfrage. Ich suche mir lieber eine Höhle oder einen verlassenen Stall als "ums verrecken" draussen zu übernachten. Aber ja, in der Spezbeobachter Woche und den beiden Durchhalteübungen im Winter, die ich im Militär machen musste waren wir viel bei Schnee draussen, mit nicht viel mehr als Zelttuch und Schlafsack. Da muss halt einfach auch die Zeit für eine Unterkunft einberechnet werden. (Schnee schippen, Dämmmaterial suchen etc.) Und halt sonstige Tricks wie Hauptmahlzeit am Abend, Wachablösungen in der Nacht, dass du dich bewegen musst wenn es am kältesten ist etc.

    Genau!


    Ich selber habe auch einen 130 Liter LOWA Saracen. Aber den benutze ich nur für Verschiebungen mit dem Fahrzeug. Untrainiert käme es mir nie in den Sinn mit etwas grösserem als meinem 38 Liter Mystery Ranch Rucksack weitere Strecken zu gehen. Und da muss man halt abstriche machen in der Ausrüstung. Aber es geht auch. Locker!

    Ich habe beruflich ab und zu mit unseren Spezialkräften zu tun. Die kommen an meinem Arbeitsort zur medizinischen Kontrolle. Viele von denen haben permanent irgendwelche Gelenkschwierigkeiten oder Knochenbrüche wegen zu schweren Lasten, die sie tragen. Man kann also trainieren wie man will, am Ende definiert der Körper wie viel geht.


    Ansonsten bin ich im grossen und ganzen auch Molesons Meinung, für alle Eventualitäten kann man sich auch bei 300 Liter nicht rüsten. Ergo lieber etwas zu Hause lassen und improvisieren oder Lokal beschaffen wenn der Bedarf wirklich da ist.


    Liebe Survival,


    auch von meiner Seite ein ehrliches: Respekt!


    Ich kenne solche Situationen. Bin mit mir selber sehr hart und daher auch selten Stolz auf Leistungen, die ich erbracht habe. Aber ich möchte Dir zusprechen, dass du wirklich etwas stolz sein darfst. Wie du selbst schreibst, hast du deine Panikattacken jeweils wieder in den Griff gekriegt. Das ist der Schlüssel zur Bewältigung von schlimmen Situationen. Das Prinzip hast du nun am eigenen Leib erfahren. Jetzt geht es darum den "Erfahrungsschatz" auszubauen. Das nächste Mal wird wieder heftig, du wirst wieder Panische Angst haben, schwitzen, vielleicht laufen Tränen. Aber du wirst dich schneller wieder einkriegen als beim ersten Mal. Das hat es dir gebracht. Die Initialisierung des Prozesses.


    Ich habe ganz starke Höhenangst. Bin aber in 9 Jahren so weit gekommen, dass ich in der Feuerwehr eine 14 Meter Leiter unter Atemschutz hochgehe und wieder runter. Aber weisst du wie ich angefangen habe? Ich bin eine Sprosse hoch. Dann eine Zweite. Wenn ich Angst hatte bin ich wieder runter. Fertig. Es ist ein Prozess und du darfst mir glauben, es war kein berauschendes Gefühl wenn ich wieder von meinen zwei Sprossen herunter gestiegen bin und die Kameraden dann hoch und runter mit einem auf der Schulter. Der Abend war oft gelaufen. Aber wenn du niemals aufgibst, dann kannst du Erfolge erzielen. Alles Gute dabei!

    Habe es so wie Kampfhamster gemacht. Ausserdem die Feldflasche auch in den Rucksack und eine 1l Nalgene in die Feldflaschentasche. Die Feldflasche brauchst du eh nur bei ABC-Ausbildung und auf Inspektion. Camelback über GT mit Rucksack ist unbequem. Was einigermassen geht ist der Camelback, welcher keine Tragriemen hat sondern einfach mittels "Klettschnallen" angebracht wird. Weiss nicht ob sie den noch produzieren mein Bruder hat so einen.


    EDIT:


    http://shop.camelbak.com/Milit…kteen/d/1131_c_402_cl_954

    Zitat

    Heisst es, dass du keine FFP3 Maske und einmalanzug empfehlst?


    Sag ich nicht so. Ich selber komme halt aus Armee- und Katastrophenschutzkreisen. Ich bin es mir gewohnt Vollschutz zu tragen über lange Zeit. Und der Schutz ist nun mal besser. Ein Einmalanzug und eine FFP3 Maske erhöht deine Chancen aber auf alle Fälle erheblich in einem ABC-Event. Es geht wie gesagt immer darum womit du rechnest und wie nahe und was du gedenkst zu tun.

    Zitat von SONNEN_SCHEIN;268129

    Alles schön und gut, aber die echte ABC Maske (Vollmaske) ist nicht einfach zu tragen und unter Belastung noch weniger. Ich habe eine richtige Militärmaske mit einm langen Schlauch und Filter angehabt und ich kann nur sagen, nur in Ruhe zu atmen fällt einem richtig schwer. Man hat fast Platzangst darunter. Dazu kommt noch ein riesiger Schutzanzug, Rücksack.


    Ich kann Gerald hier nur unterstützen. Wenn du schreibst eine Maske mit Schlauch und Filter, dann ist das ziemlich sicher ein altes Modell und die Atemmembrane war durch und die Aktivkohle im Filter voll mit Wasser gesogen. Da hat auch unsereiner mühe mit atmen. Neue Filter und Systeme helfen bei einfacherem atmen.


    Gegen die Maskenangst/Platzangst hilft ein langsames angewöhnen. Habe das mit meinen Rekruten immer so gemacht:


    1) Maske ohne Filter und mit nach vorne gestülpter Bänderung einfach mal ans Gesicht gehalten. So konnte Jeder spüren, wie sich das anfühlt aber bei Panik mit einer Handbewegung die Maske wegnehmen.
    2) Maske mit Bänderung/ohne Filter an- und ausziehen lassen. (Natürlich in der richtigen Art mit den Dichtigkeitskontrollen ABCD..).
    3) Filter aufgeschraubt und einfach mal ne Minute durchatmen lassen.


    Und dann gesteigert, Angewöhnungsmärsche mit Packung etc. Auf alle Fälle haben 99% am Ende kein Problem mehr mit dem tragen der Maske gehabt.


    Schutzanzug ist auch wieder so eine Sache wogegen man geschützt sein will. Ein militärischer Anzug (ICS, US-MOPP Overgarment etc.) Ist idR auch mit Aktivkohle gefüttert und darum schwer. Aber dafür schwitzt man weniger (<-genau lesen) als mit einem zum Beispiel Tychem F welcher dafür sehr viel leichter ist. Gegen Strahlung nützend die beide nichts, gegen nuklearen Fallout (Partikel) jedoch bedingt verwendbar.


    Ich habe auch so eine Kiste mit einem kompletten ICS drinnen. (Ist halt das was ich kenne, und daher auch organisiert habe.) Man muss halt einfach schauen, was für einen selbst die wahrscheinlichste Bedrohung ist und entsprechend vorbereiten.

    Danke für die Geräte Nudnik. Genau so was. :Gut:



    Zitat

    Im Grunde reichen mMn in der Not FFP 3 Maske, Lederhandschuhe, normale Kleidung, ideal wäre eine Abdeckplane. Im Haus sollte mit Abdeckplanen und -band die Fenster und Türen(!) abgedichtet werden. Nur abgepackte Lebensmittel (Wasser) verwenden.


    Ist so, schon ein normaler Regenponcho ist was gutes gegen A-Niederschlag aller Art und hat Unsereiner sicher irgendwo die Möglichkeit einzupacken oder eh schon dabei.

    Zitat von littlewulf;267826


    Jetzt aber zum Anfangs erwähnten Haken.
    Woran erkenne ich umgehend das es sich um eine schmutzige Bombe handelte und nicht um eine herkömmliche?
    Ich meine, was wäre denn gewesen wenn es sich beidem gestrigen Anschlag oder bei dem Attentat in der Türkei um schmutzige Bomben gehandelt hätte. Wie schnell wäre das ans Licht gekommen? Wie schnell wäre die Bevölkerung informiert worden?
    Ich meine alle Vorsorge bringt nicht viel wenn mann auf Grund mangelnder Informationen erstmal 2-3 Tage als Strahlemann durch die gegend Eiert.


    Wir hatten in der A B C-Abwehr jeweils so genannte Strahlenwarner. Das waren kleine Geräte, die du an den Waffengurt oder ähnlich befestigen konntest, und die haben ein Warnsignal abgegeben wenn du zum Beispiel an etwas kontaminierten vorbeigelaufen bist. Habe auf die Schnelle kein Produkt im Internet gefunden aber ich liefere es noch nach. Sind klein, etwa Pager-Grösse und konnte man auch auf Vibra oder "Piep-piep-piep" einstellen, so dass nicht gleich Panik ausbrechen würde.


    Der Rest wurde gesagt. Atmung schützen ist Prio 1, wie auch immer. Jede Barriere, die du zwischen Atemorgane und strahlende Partikel schiebst ist besser als keine. Dasselbe für den Körper, rasch Dekontamination, Kleider wechseln etc.

    Ich arbeite für die CH Armee, die letzten 2 Jahre im Einsatzverband der Luftwaffe und davor als Fachinstruktor im Lehrverband Panzer und Artillerie. Du darfst mir glauben, dass wir unsere Kombis massiv missbraucht haben. Was jedes Andere Schliesssystem mitmacht, machen meine Reissverschlüsse noch lange mit.


    Die Seitentaschen haben den Vorteil, dass nicht gleich alles auffällt gegenüber am Gürtel. Und wie vorgängig gesagt haben einige Hersteller ganz brauchbare Innenunterteilungen. Nutze selber auch 5.11er Stryke Pants für die Freizeit und bin damit sehr zufrieden.

    Zitat von Rocky;267259

    Ob Reißverschlüsse an dieser Stelle stabil genug für den Dauereinsatz sind, bezweifele ich.



    Gruß


    Ich habe bei meinen Arbeitshosen YKK-Reissverschlüsse den Seitentaschen, Gesässtasche. Ist das absolut beste in meinen Augen. Habe die Hosen und Kombis schon Jahre und nie einen RV kaputt gehabt. Ware immer erst zwischen den Beinen durchgescheuert. Egal ob schmutzig, Nass, Kalte Finger etc. ich kann die Taschen immer öffnen und so verschliessen, das ich keine Verlustängste haben muss.


    Innenunterteilungen sind was feines. Alternativ ein Stück flexi-Band einnähen (lassen) da kannst du auch noch Dinge dahinter stecken.


    Gruss Zukhov