Beiträge von T-72

    Mich würde mal interessieren, ob Ihr Treibstoffvorräte für Eure Fahrzeuge angelegt habt und wie es bei Euch mit der Lagerung usw. aussieht. Vorräte für Notstrom klammere ich jetzt mal aus, sonst wird es vielleicht etwas zu unübersichtlich. Da kann man ja mal nen eigenen Thread zu machen.



    Wie siehts bei mir aus:


    Als ich vor einigen Jahren angefangen habe darüber nachzudenken, war mein erster Plan mir ein entsprechendes Faß mit einer Handpumpe zu besorgen. Ich bin aber dann nach längerem überlegen wieder davon abgekommen, weil mir immer mehr Nachteile dazu eingefallen sind. Ich bin dann bei einem Rotationskonzept mit Kanistern hängen geblieben, weil ich das für mich als die beste Variante gesehen habe. Ich habe also aktuell 10 Stück 10l Kanister, das macht bei einem Verbrauch von knapp über 5l Diesel auf 100km etwa 1900km plus das was ich im Tank habe.


    Wenn der Tank leer ist fülle ich den ältesten Kanister um und fahre zur Tankstelle wo ich dann den Autotank und den Kanister wieder voll mache. Zuhause wird der frische Sprit hinten eingereiht, so dass ich immer vorne den ältesten wieder herausnehmen kann. Das ist vergleichsweise geringer Aufwand und stört mich nicht sonderlich. Da ich so 3,5 mal pro Monat tanken muss ist die maximale Lagerzeit etwa 3 Monate.



    Gründe warum ich bei den Kanistern hängen geblieben bin:


    - ich brauche kein Konzept für den Auslaufschutz falls mal was leckt (sind ja max. 10l, dafür langt mir ne kleine Blechwanne unter den Kanistern)


    - ich kann meinen kompletten Vorrat in kurzer Zeit alleine in den Kofferraum packen und abhauen (Schnelligkeit ist mir grundsätzlich bei allem sehr wichtig)


    - ich kann einen Teil meines Vorrats wo anders deponieren und ohne grossen Aufwand zwischen mehreren Orten umschichten


    - Kanister lassen sich aufgrund der kompakten Maße flexibel für den Transport verstauen


    - ich kann kleine Einheiten tauschen ohne erst was umfüllen zu müssen


    - ich bin für mein Lager nicht auf eine funktionierende Pumpe angewiesen


    - durch die Rotation ist der Sprit max. 3 Monate alt


    - ich muss mir keinen grossen Kopf um Ablagerungen etc. machen


    - wenn Behörden zu neugierig werden kann ich den Vorrat in kürzester Zeit verschwinden lassen




    Wie siehts bei Euch aus? Anregungen zu meinem aktuellen Vorgehen sind natürlich ebenfalls erwünscht.

    Zitat von Grübler;270949

    Die eine ältere Dame hat meine Handynummer und ist besser als eine Überwachungskamera. Bei Auffälligkeiten ruft sie sofort an und hat auch schonmal bei unserer Abwesenheit die (bestellten) Handwerker des Grundstücks verwiesen :grosses Lachen:


    Dann dürft Ihr nur hoffen, dass die nie Alzheimer kriegt. Nicht dass die Euch auch dann vom eigenen Grundstück verweist. :grosses Lachen:

    Zitat von ksbulli;270979

    darf ich einmal indiskret fragen, auf welcher Erkenntnis diese Aussage basiert? ... ich meine die, dass meine Kolleginnen und Kollegen von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr aus den genannten Gründen vom Dienst fern bleiben?



    Hallo ksbulli,


    es gibt mit Sicherheit eine Menge sehr anständiger Leute bei der Polizei die jeden Tag ihren Dienst versehen obwohl sie Berge an Überstunden haben, schlecht bezahlt werden, von Politik und den Polizeioberen m.M. nach verascht und verheizt werden. Die jeden Tag zusehen müssen, wie die Justiz die Leute wieder laufen lässt, die sie mühsam verhaftet haben. Da trotzdem weiter zu machen braucht ne Menge "Berufsethos" oder auch Liebe zu diesem Beruf, dass stell ich gar nicht in Frage und dafür habt Ihr auch meinen vollen Respekt!


    Aber nehmen wir doch mal einen kleinen Polizisten in München, der ausserhalb in einer Schlafstadt wohnt, weil er sich die Mieten in der Stadt nicht leisten kann und jeden Tag über ne Stunde mit der S-Bahn zur Arbeit fährt. In dem Szenario das ich ein paar Posts weiter oben gesponnen habe gibts Deutschlandweite Unruhen mit Bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Unser Polizist hat seit 6 Wochen keine Kohle mehr gesehen und hat keine Ahnung wie das alles noch weitergehen soll, er hat ne Frau und nen kleines Kind zu Hause die in Panik sind und ihn nicht weglassen möchten. Am Rand seiner Vorstadt brennt das Einkaufszentrum und es ist nicht mal am Tag sicher draussen zu sein. Er hat gestern einen Kollegen verloren.


    Willst Du mir jetzt allen ernstes erzählen, dass der sich nicht überlegt "für was mach ich den Scheiß eigentlich?" "warum soll ich meinen Kopf hinhalten?" "ich muss mich um meine Familie kümmern"? Und beim Feuerwehrmann und dem Rettungsdienstler ist es auch nicht anders. Das ist einfach nur menschlich. Irgendwann kommt der Punkt wo die Leute eine Entscheidung treffen müssen. Ich sage nicht das es alle so machen würden, aber es gäbe in einer solchen Situation definitiv welche. Und mit jedem der geht, werden die Fragen im Kopf der anderen mehr.


    Polizisten sind keine Superhelden und das Leben ist nicht Hollywood. Auf havarierten Schiffen geht die Mannschaft theoretisch auch als letzter von Bord. Wir wissen alle wie es wirklich ist... Wenn Du in beschriebener Lage trotzdem eisern Deinen Dienst machen würdest, wär ich Dir auf jeden Fall dankbar dafür. Aber ich kann jeden verstehen der es nicht machen würde.


    Ich hoffe das war Erklärung genug für meine "Erkenntnisse".

    Zitat von KUPFERSALZ;268555

    Ich habe für die Scheide meines Skramas eine Aufnahme für den Gürtel genäht. Benutzt habe ich dafür 1 m Gurtband, alten Jeansstoff und eine Cobraschnalle um das Messerchen auch mal schnell ablegen zu können. Das Gurtband habe ich so angenäht das ich noch Kleinigkeiten an der Scheide befestigen kann.


    Jeansstoff ist ne echt gute Idee. Das ich da noch nicht selbst drauf gekommen bin... :peinlich:

    Hallo Alphagreif, ich habe einen Teil der Soldaten in Luftwaffe und Marine mit eingerechnet, die eigentlichen Mannzahlen sind höher als meine Abzüge. Aber es müssen ja weiterhin auch gewisse Aufgaben der Aussensicherung verrichtet werden. Und Soldaten auf einer Fregatte am Horn von Afrika können auch nicht schnell mal nach Berlin beamen, nur weil da grad Not am Mann ist...


    Das man einen Teil der "Logistiker" für Aufgaben nutzen kann ist sicherlich richtig. Aber ich fürchte so runtergewirtschaftet wie unsere Armee ist, bräuchten die erst mal ein paar Tage um die alle wieder mit Waffen und Munition zu versorgen und der Trainingsstand ist, naja bei vielen wohl fraglich...


    Das sich randalierende Deutsche nicht gegen Deutsche mit vermeintlichen Vorräten wenden würden, hmmmh würde ich so generell nicht sagen. Ich hab ja auch geschrieben, dass es darunter viele "Neudeutsche" hat.


    Mit den Reservisten hast Du recht, die sind in der Rechnung bewusst nicht enthalten, weil auch irgendwer Wachaufgaben für kritische Infrastruktur usw. übernehmen muss. Üblicherweise nimmt man für sowas die Reserve, deshalb hab ich die nicht erwähnt. Es sind in D aktuell übrigens gerade mal 115.000, tendenz stark fallend wegen Bevölkerungspyramide. Wenn man sich mal überlegt was es alles zu sichern gäbe, kommt man da nicht weit. Und da kommen dann die genannten privaten Sicherheitsunternehmen ins Spiel, vielleicht auch noch ein bisschen Zoll und sowas.


    Das die Deutschen nicht zugucken wie geplündert und Nachbarn abgeschlachtet werden ist natürlich klar. Macht die Aufgabe für das Militär aber noch mal heikler, wenn sie erst mal entscheiden müssen wer die guten und wer die bösen sind.


    Was die Waffensituation der potenziellen Aufständischen anbelangt kann man nur mutmassen. Eine AK aus dem ehemaligen Ostblock bekommt man für 500 EUR. In D ist man aber halt auch noch so dumm Flüchtlingslager in Kasernen zu machen, nur durch nen Zaun von Waffen- und Munitionsbunkern getrennt. Da kann man eigentlich nur noch mit dem Kopf schütteln...


    Der einzige Vorteil für die Bundeswehr ist, an der Heimatfront können die G36 wegen dem schlechten Wetter nicht so schnell zu warm werden. :kichern:

    Zitat von Grübler;270951

    Vergiss das Militär nicht. Auch wenn es fast überall auf ein Minimum reduziert wurde, ist es trotzdem ausreichend um solche Aufstände niederzuschlagen. Kriegsrecht / Schießbefehl und 3x solche Ausschreitungen medienwirksam aufgelöst und es wird keine mehr geben.


    Naja, das seh ich ein wenig anders. Keine Ahnung wie es in Österreich oder der Schweiz ist, deshalb betrachte ich mal die deutschen Verhältnisse. Würde mich aber wundern, wenn es da allzu grosse Differenzen geben würde.


    Die Bundeswehr hat aktuell nicht mal 180.000 Mann. Davon ziehe ich jetzt mal 20.000 für die Marine ab und noch mal 25.000 bei der Luftwaffe, weil man von denen ausser Luftlandetruppen und Marineinfanterie nahezu keinen im Häuser- und Straßenkampf brauchen kann.


    Das macht dann 135.000 Mann die wir für die Betrachtung heranziehen. Das Verhältnis zwischen Kampftruppen und Logistik ist im Idealfall 1:1, kann aber auch schlechter sein. So wie ich die deutsche Affinität zu sinnlosen Beamtenstrukturen kenne, kann man also getrost von einem Verhältnis von annähernd 1:2 ausgehen. Bleiben also wahrscheinlich 45.000-60.000 Mann.


    Da sind jetzt aber auch noch so Truppenteile wie etwa der ganze Artilleriekram dabei. Die kann man auch nicht wirklich in diesem Szenario gebrauchen, es sei den man entschliesst sich manche Gebiete gleich komplett dem Erdboden gleich zu machen. also rechnen wir mal noch 5.000 für im Häuser- und Stassenkampf eher unbrauchbare Kampftruppen weg.


    Die Soldaten in Auslandseinsätzen müsste man eigentlich auch noch abziehen. Aber das vernachlässige ich mal, weil es blos ein paar Tausend sind und ein guter Teil Marine und Luftwaffe dabei ist. Wir haben also 40-55.000 Mann um Aufstände niederzuschlagen.


    Sehen wir uns mal das Potenzial auf der Gegenseite an. 2013 haben in Deutschland rund 8 Millionen Menschen Grundsicherung bekommen (neuere Zahlen hab ich grad nicht gefunden). Sprich die sind total abhängig vom Staat. Dazu kommen noch die Leute die man bei uns Aufstocker nennt. Das sind Familien mit mindestens einem Einkommen, das aber nicht zum Leben langt, noch mal so 1,2 Millionen. Inzwischen schätze ich mal kann man von grob 10 Millionen Menschen ausgehen. Ein guter Teil dieser Leute sind Migranten, also nicht unbedingt so gutmütig wie der üblicherweise obrigkeitshörige Deutsche.


    Wie Aufstandswillig diese leute sind, hängt vom Ausmaß und auch der Dauer der Versorgungsengpässe ab. Aber kalkulieren wir mal nur 0,5 - 5%, das macht dann immerhin 50-500.000 potentielle Problemfälle über ganz Deutschland verteilt. Ich persönlich gehe mal von 2%, also 200.000 Menschen aus.


    Wir haben in den letzten 3 Jahren noch offiziell 2.000.000 "Flüchtlinge" dazu bekommen, davon 90% junge Männer im Alter von 15-35, teils mit extremen Erwartungen was sie von uns alles bekommen müssten und überwiegend aus Kriegsgebieten stammend. Man kann jetzt drüber streiten wie man diese Leute werten soll, da dürften die Meinungen massiv auseinander gehen. Ich für meinen Teil würde nach meinen persönlichen Erfahrungen und auf Basis der Polizeiberichte(die ja zusätzlich noch einen grossen Teil der Fälle verschweigen) 50% ansetzen, macht dann 1.000.000 teils militärisch geübte Aufständische.


    Dazu kommen noch offiziell etwa 500.000 komplett unregistrierte Leute, von denen man wahrscheinlich schon aufgrund des Untertauchens 80% als kriminelle oder Religionsfanatiker werten muss. Und das sind die offiziellen Zahlen! Ich gehe davon aus, dass man da mindestens noch den Faktor 1,5 draufrechnen muss, aber das lass ich jetzt mal weg...


    Dazu kommen dann noch die ganzen Autonomen, Antifanten und generell alle die halt einfach nur drauf warten irgendwie Krawall zu machen, weil sie es in ihrem Leben zu nix bringen und grundsätzlich alle anderen dran schuld sind. Da würd ich auch noch mal locker 50.000 kalkulieren.


    So, rechnen wir mal zusammen:


    1.000.000 - junge, männliche, teils militärisch trainierte "Flüchtlinge", die regelmässige Bargeldauszahlungen und die versprochenen Häuser und willigen weissen Frauen vermissen
    400.000 - unregistriert eingesickerte Kriminelle und Djihadisten
    200.000 - Deutsche und Neudeutsche mit Migrationshintergrund, die ohne staatliche Versorgung dastehen und ohne Futter grantig werden
    50.000 - Hobbyrandalierer mit einem Hass auf alles Staatliche und Bürgerliche
    ---------
    1.650.000


    Macht dann ein Verhältnis von 30-40 : 1


    Das Militär hat natürlich bessere Ausbildung, bessere Waffen und bessere Aufklärung, hat aber das Problem die Bevölkerung schützen zu müssen und kann nicht so agieren wie sie es gerne möchten. Und Häuserkampf ist jetzt auch nicht unbedingt das was Deutsche Soldaten besonders gut können. Ich hab früher beim Bund gerne mal den Feind für unsere Jungs gespielt. Wir haben regelmässig zu dritt nen ganzen Zug ausgeschaltet und manchmal nicht mal einen Mann dabei verloren. Aber gut, wir waren damals auch echte Drecksäue... :grosses Lachen:


    Also so einfach ist das nicht mit ein bisschen Kriegsrecht und rumballern und dann ist alles wieder gut. Ich gehe zwar davon aus, dass das Militär das Problem lösen würde, aber da
    gäbs einiges an Kollateralschäden und die sind auch nicht gleich sofort in ausreichender Stärke da wenn es wo los geht. Das dauert ne weile und in der Zeit kann der Mob mehr oder weniger machen was er will. Es wird dann wohl auch so aussehen, dass die Armee immer wenn sie kommt keinen Feind mehr vorfindet, weil sich dieser wieder unter die normale Bevölkerung gemischt hat. Das bedeutet dann Haus für Haus und Verdächtige suchen. Langwierig, gefährlich und sehr stressig für die friedliche Bevölkerung.

    Grübelzahl hat das schon recht gut zusammengefasst, finde ich. Ich persönlich denke, dass wir bei einem solchen Szenario irgendwo zwischen Great Depression und Bürgerkrieg sein werden.


    Es gibt ne schöne Dokumentation zur grossen Depression (einfach mal auf youtube The Great Depression Episode 1-7 suchen). Man muss aber dazu bedenken, dass damals noch ein hoher Prozentsatz in der Landwirtschaft gearbeitet hat und auch in den Städten viele noch Hühner und anderes Kleingetier neben dem eigenen kleinen Gemüsegarten hatten. Das hat die Folgen damals abgemildert, heute wäre es noch viel schlimmer.


    Und deswegen fürchte ich, dass es weitaus unzivilisierter zugehen dürfte. In Deutschland ist es zwar so, dass die meisten Deutschen sich nicht trauen würden nen Supermarkt zu plündern selbst wenn sie der letzte Mensch auf Erden wären, aber wir haben auch 10-15 Millionen Leute im Land die aus Regionen kommen, in denen man nicht so duldsam und diszipliniert ist. Merkels Grenzöffnung letztes Jahr hat hat uns da noch zusätzliche Sprengkraft importiert...


    Wie wird das enden, wenn die Profiteure unserer Sozialsystemte nicht mehr ausreichend gefüttert werden? Ich schätze mal so: https://www.youtube.com/watch?v=_qktOvVNXwc


    In den Städten wirds dann echt ungemütlich. In einer Stadt wie Berlin, wo die Hälfte der Bewohner von staatlichen Transferleistungen lebt, möchte ich dann nicht leben. Man erinnere sich an die Londoner Krawalle und die folgenden Brände. Blöd wenn ein Teil der Polizei/Rettungskräft/Feuerwehr dann vielleicht wegen ausbleibender Bezahlung und/oder Angst um die Familie nicht zum Dienst antritt, bzw. bereits abgehauen ist...

    Zitat von Wasser;270876

    Hehe, es war doch nie die Frage, ob ich meinen Nachbarn von meinen Vorräten und Vorkehrungen erzähle!


    Wenn meine Nachbarn wüssten was ich alles bunkere:gunsmilie:würden die erst in Ohnmacht fallen und danach mich auf der Karte rot markieren... :grosses Lachen:

    Zitat von kappa3;270865

    12.000 mAh Powerbank mit 2x USB, KfZ-Starthilfefunktion und Taschenlampe


    Trag mich auch schon länger mit dem Gedanken mir sowas zuzulegen. Mein aktueller Favorit wär ein Noco GB30 oder GB40. Bisher war mir das aber immer zu teuer, weil ichs wahrscheinlich eh nur für andere nutzen würde...


    Darf ich fragen warum es bei Dir gerade dieses geworden ist?

    Zitat von Henning;270842

    2. Auch mit "Choleriker, Alkoholaffin" usw. kann man zusammenarbeiten solange gemeinsame Interessen da sind. Warum soll ich auf diese Resourcen verzichten?


    Noch nie in der Geschichte der Menschheit gab es so viel Komfort, Sicherheit und staatliche Unterstützung. Wir leben verglichen mit früheren Zeiten in einem Paradies. Menschen die selbst in einem solchen Umfeld ihre Probleme in Alkohol ertränken und Gewalt als veritable Problemlösungsoption betrachten, möchte ich in einer Krisensituation nicht unbedingt um mich haben. Es kann sein, dass ein solches Ereignis ein positiver Wendepunkt im Leben eines solchen Menschen darstellt, sowas gibt es. Aber es ist nach meinen persönlichen Erfahrungen eher unwahrscheinlich. In den meisten Fällen sollten diese Grundtendenzen in einer Krisensituation verstärkt werden.


    Vielleicht bin ich ja etwas zu militärisch geprägt, meine Herangehensweise ist daher evtl. für manche unverständlich. Ich versuche einfach meine Lage einzuschätzen, potenzielle Gefahrensituationen zu analysieren und Gegenmaßnahmen zu planen. Da meine Ausgangssituation nicht gut ist, möchte ich diese verbessern so lange noch Zeit ist.


    Die Vorstellung einfach mal zu sehen was passiert, mich Überaschen zu lassen und dann zu entscheiden wie es weiter geht, ist für mich einfach keine Option. Wenn man Überascht wird, hat man keine Zeit eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen, diese Art von Entscheidungen sind meist eher schlechte Entscheidungen. Deswegen nutzt man ja gerne im Krieg den Überaschungseffekt, eben um sich einen Vorteil zu verschaffen. Ich möchte aber nicht, dass jemand mir gegenüber einen Vorteil hat. Ich hätte es gerne anders herum.

    Zitat von bavarian.bandit;270821

    Nachdem ich meine Freunde (keine unmittelbaren Nachbarn) in meine Pläne eingeweiht habe, wollten sie über all dies in Ruhe nachdenken.
    Nachdem ich ein Feedback gefordert habe, inwieweit sie selber preppen, damit wir uns absprechen können, wer was bevorratet (Treibstoff, Aggregat usw.) bekam ich zur Antwort, sie sehen jetzt all dies nicht so extrem wie ich und werden keine weiteren Vorkehrungen treffen.
    Stattdessen bekam ich ein grinsendes "Wir wissen ja jetzt, zu wem wir im Ernstfall kommen können"
    Meine Antwort war "Wenn ihr im Ernstfall mit leeren Händen vor meiner Burg steht, obwohl ich euch gewarnt habe, rechnet bitte mit extremer Gegenwehr"
    Seitdem ist Funkstille, was mir nicht weiter Sorge bereitet.



    Auch wenn ich es verstehen kann, wenn man ob der Ignoranz mancher Leute ungeduldig wird, aber man darf auch nicht vergessen, dass es nicht so einfach ist "aufzuwachen". Unsere Welt hält eine Vielzahl von Ablenkungen bereit (das ist gewollt), die Menschen werden seit Jahrzehnten zu Unselbständigkeit und Vertrauen auf den alles regelnden Staat erzogen (das ist auch gewollt), das komplette Umfeld (andere Menschen, Zeitungen, Radio, Fernsehen) verbreitet diese Botschaften in einem sich gegenseitig verstärkenden Chor (ebenfalls gewollt).


    Bildlich gesprochen, man hat die Leute zu einer Herde Schafe erzogen, die sich brav von ihren Hirten führen lassen und sich ansonsten nur fürs Fressen interessieren, bis sie irgendwann geschlachtet werden (entweder finanziell oder real als Opfer/Kollateralschaden).


    Es braucht um aus diesem Netz an Bevormundung und Desinformation auszubrechen immer einen Anlaß und sei er noch so klein. Bei dem einen langt ein kurzer Stromausfall und ein blauer Fleck, weil man sich ohne Taschenlampe das Knie angeschlagen hat, dem Anderen muss vielleicht erst das totale Versagen des Staatsapparats in einer bestimmten Situation vor Augen geführt werden. Man darf auch nicht vergessen, dass Menschen grundsätzlich versuchen negative Sachen auszublenden. Das ist eine Vorsorgemaßnahme der Natur und lässt sich nicht so einfach ausschalten.


    Es bleibt also nichts anderes übrig als kleine Schritte zu machen und immer mal wieder etwas nachzufassen. Wenn man die Leute überumpelt fühlen sie sich angegriffen und reagieren dementsprechend. Bei echten Freunden (keine Facebookfreunde oder lose Bekannte) würde ich mir die Mühe machen nochmal das Gespräch zu suchen und ihnen erklären, dass ich mir echte Sorgen um sie mache und mir wünschen würde, dass sie wenigstens etwas Vorsorge betreiben, weil mir einfach viel an ihnen liegt...


    Ich hoffe es gibt für Dich auch bald wieder positivere Erlebnisse mit Deinem Umfeld, bandit.

    Ich muss vielleicht noch nachschieben, dass die meisten dieser Neuzugezogenen wahrscheinlich keinerlei nennenswerte Vorräte haben. Das sieht man schon daran, dass da öfter mal das Heizölauto bei Eis und Schnee angefahren kommt, weil sie es verpeilt haben genug für wenigstens einen Winter zu bunkern.


    Sprich, wenn mal nur 2 Wochen der Strom ausfallen und dadurch die Logistikketten zusammenbrechen würden, hätte ich nach spätestens 5 Tagen ne Menge Leute um mich rum, die im Überlebensmodus sind. Und das macht mir schon ein wenig Sorgen. Wie dünn das Mäntelchen der Zivilisation ist, kann man sich ja ansehen wenn es mal wo ein paar Schnäppchen gibt...


    Ich glaube im Übrigen nicht, dass die Menschen unvorhergesehen reagieren. Das Verhalten dürfte eher ziemlich vorhersehbar sein, da es ne Menge Studien gibt, wie sich Menschen verhalten wenn sie mal ein paar Tage nichts zu futtern hatten und die weitere Situation ungewiss ist. Das könnte dann sehr schnell ungemütlich werden mit Leuten bei denen das Eidechsenhirn die Macht übernommen hat...

    Vorsorge betreiben ist eine Sache, aber wer glaubt er könne in einer Krisensituation den Einzelkämpfer machen ist meiner Meinung nach etwas naiv. Es gibt sicher ein paar Leute die wirklich die Qualifikationen und emotionale Stabilität dazu haben sich alleine durchzuschlagen, aber ich behaupte mal, die Masse der Leute kann es (auch trotz Vorbereitung) nicht.


    Bitte nicht falsch verstehen, das soll kein Angriff sein. Obwohl ich selbst schon lange Vorbereitungen treffe, zähle ich mich auch zu denen, die alleine nicht dauerhaft überleben könnten. Die Menschheit lebt ja nicht umsonst schon ewig in Familienverbänden, Sippengemeinschaften und später Dörfern, es ist halt einfach leichter und so konnten sich auch Spezialisierungen herausbilden, die bessere Ergebnisse lieferten.


    Innerhalb meiner Freunde und Verwandschaft kenne ich die Leute gut und kann einschätzen wen man brauchen kann und wen nicht. In meinem Fall viele Bauern und Handwerker, alles bodenständige Leute denen ich, bis auf 2 Ausnahmen, auch absolut vertrauen würde.


    Aber auch wenn ein paar meiner Freunde und Verwandten in der Nähe wohnen, die Masse meiner Nachbarn sind ziemlich fremde Leute für mich. Es ist heute ja selbst auf dem Land nicht mehr so dass man jeden kennt. Bei mir haben sie z.B. ein paar neue Wohngebiete hochgezogen, die Häuslebauer fallen meist in die Kategorie: Kredithütte, mindest 80% fremdfinanziert, 2 Autos, beide berufstätig(in der Stadt), es wird viel gearbeitet(man will ja seinen job nicht verlieren wegen Kredit), kommen unter der Woche mehr oder weniger nur zum Schlafen nach Hause und die spärliche Freizeit am Wochenende wird dann mit Freunden aus und in der Stadt verbracht. Da gibts Leute, die sieht man höchstens mal Schnee schippen oder Rasenmähen, sonst sind die quasi nicht existent...


    In einer Krisensituation hab ich aber mit genau diesen Leuten zu tun. Die machen fast die Hälfte des Dorfes aus und meine Hütte ist auf 2 Seiten von Neubaugebieten umzingelt. Ein paar dieser Menschen sind vielleicht nützliche Ressourcen für eine "Überlebensgemeinschaft", andere sind im besten Fall eine Last, im schlimmsten Fall eine Gefahr.


    Ich grübel jetzt schon länger wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Mein erster Gedanke war erst mal nen Plan meiner direkten Umgebung zu machen (google.maps ist da recht hilfreich) und die Leute einzutragen die ich gut kenne und denen man vertrauen kann (grün). Dann diejenigen, die ich vom sehen und kurzen Gesprächen kenne und zumindest ein paar Infos habe(Beruf etc.), die hab ich mal mit Gelb markiert. Mir bekannte Leute, die in die Kategorie Choleriker, Alkoholaffin, Klagefreudig etc. fallen habe ich mit rot markiert. Der Rest ist orange.


    Tja, wass soll ich sagen, das Ergebnis ist schon mal recht ernüchternd. Ich sehe quasi rot...


    Mein nächstes Ziel ist also nun die gelben, bei denen ich Potenzial sehe, in die grüne Gruppe zu bringen und mehr über die Mitglieder der orangenen Gruppe in Erfahrung zu bringen. Wie ich das konkret anstellen soll ist mir allerdings noch schleierhaft. Kann und will ja nicht alle Stalken...



    Meine Frage also, wie haltet Ihr es mir Euren Nachbarn?


    Und was machen die Leute in der Stadt? Da ist das ja noch viel krasser.


    Würde mich echt interessieren wer von Euch sich da schon Gedanken gemacht hat. Vielleicht hat ja auch jemand ein paar gute Ideen parat.

    Zitat von Cephalotus;270657

    In Kalifornien vielleicht. Was bei uns an Obst und Gemüse wächst braucht zu 95% volle Sonne um maximalen Ertrag zu liefern. Ich habe einen Schrebergarten mit Bäumen und Sträuchern im Gemüsebeet und das erscheint mir alles andere als sinnvoll für den Gemüseanbau.


    In unserem Klima in bewässerten Gärten mit gesundem Boden ist immer das Licht/Wärme der limitierende Faktor.


    MfG


    Naja wo die Lichtausbeute dank vieler Bäume und hoher Büsche beschränkt ist rentiert sich das natürlich nicht. Aber man kann sowas in Deutschland schon auch machen.


    Ich hab bei mir im Gewächshaus 2 Ebenen und wenn es höher wäre würd ich über ne Dritte nachdenken. An der Südseite vom Haus hab ich ne Hänge- und ne Treppenkonstruktion angebracht und bin mit der Ausbeute recht zufrieden. Ich hab aber auch fast nur Kräuter und paar Salate angebaut und da gibt es schon einiges was auch schattigere Plätze gut verträgt. Bärlauch, Minze, Melisse, Oregano, Petersilie, Dill, Schnittlauch, Liebstöckel, Kresse... kann man ganz gut auch an schattigeren Plätzen anbauen. Manche Salatsorten, oder Mangold gehen auch.


    Aber wenns um reines Gemüse geht hast Du natürlich vollkommen recht. Da wirkt sich die Sonnenmenge stark auf den Ertrag aus.

    Man kann schon auf kleinem Raum recht viel machen. Da Pflanzen auch unterschiedlich viel Licht brauchen, kann man teilweise auch mehrere Ebenen anlegen oder sogar komplett in die Vertikale gehen.


    Das muss nicht mal was kosten. Z.B. an nen Holzbalken einfach mit etwas Abstand ein paar grössere leere Blechbüchsen mit paar Löchern im Boden dran schrauben und dann z.B. Gartenkräuter reinpflanzen. Man kann auch aus Schnüren und zerschnittenen PET Flaschen Hängegärten bauen. Einfach mal vertical gardening googeln. Gibts viele Ideen, die simpel und billig sind.


    Ich träum ja schon länger von einem Aquaponic System. Aber zu mehr als ein wenig schlau machen bin ich leider bisher noch ned gekommen...