CB-Funk 1*1 für Einsteiger

CB Funkgerät

Vorwort

Das Gerät muss zugelassen sein. Dann darf es in D 80 Kanäle FM, 40 Kanäle AM und 40 Kanäle Single Side Band (4 Watt, 4 Watt, 12 Watt) [Schweiz und Österreich: 40 FM (4W), 40 AM (4W), 40 SSB (12W)] . Neuere Geräte von namenhaften Herstellern (die Alan42 DS gehört dazu) können intern häufig auf bis zu 300 Kanäle umgestellt werden (Siegelbruch) was auch Kanäle ermöglicht auf die andere keinen Zugriff haben. Single Side Band hat die beste Reichweite muss aber manuell abgestimmt werden und ist somit nichts fürs Auto oder Technik Noobs.


Ist die Zuleitung (immer 50 Ohm Impedanz) der Antenne länger als 10 Meter sollte zumindest RG213 Kabel, besser Aircell 5 oder 7 genommen werden um die Verluste gering zu halten. Der Standard Stecker nennt sich PL und muss passend zum Kabel gekauft werden. Das Schildgeflecht wird ausgekämmt und nach hinten gelegt. Durch aufdrehen des Steckers wird die äußere Verbindung hergestellt. Die Seele wird länger gelassen und steckt dann im Mittelkontakt wo sie von vorne verlötet wird. Handfunkgeräte haben meistens BNC Stecker. Auch hier kann man den passenden Stecker zum Kabel kaufen. Alternativ gibt es auch Adapter von PL auf BNC. Dann ist man flexibler mit der Antenne.


Die Antenne ist das A und O. Die Wellenlänge beträgt bei CB-Funk 11 Meter. Die erste funktionierende Antennenlänge ist hiervon 1/4 also ca. 2,75m. Jede Antenne, die kürzer ist, wurde mit Spulen künstlich angepasst. Folge ist ein Verlust von Reichweite, weil vereinfacht die aktive Abstrahlungslänge geringer ausfällt als das Optimum. Besser als 1/4 sind Antennen mit ca. 5,5 Meter Länge (1/2 Wellenlänge (Lambda)) oder 5/8 Wellenlänge. Dasa liegt daran das 1/2 und 5/8 Antennen weniger nach oben strahlen und diese Energie somit mehr in die Fläche geht. Die Funkausstrahlung ändert sich, um es mal bildlich auszudrücken, quasi vom Ball zum Donut. Außerdem muss die Antenne auch einen Einspeisepunkt mit 50 Ohm Impedanz aufweisen. Als Masse (Gegenpol zum Strahler) haben Stationsantennen häufig Radiale (Streben, die unten an der Antenne zur Seite weggehen. Bei Autoantennen wird hierfür das Fahrzeug genommen. Will man also eine Mobilantenne nutzen benötigt man Metall als Untergrund. Für den Notfall reicht ein Backblech oder ein Heizkörper. Man kann sich aber auch z.B. mit Alufolie behelfen. Eine Stationsantenne ist aber stationär immer vorzuziehen. Je höher die Antenne steht, desto besser. Ist etwas Massives wie Hochhäuser oder ein Berg dazwischen, ist aber immer ganz schnell Schluss. Also Topographie beachten.

Realistische Reichweiten aus eigener Erfahrung

  • 1/2 (5/8) zu 1/2 (5/8) -> vom Berg ins Flachland ca. 200 km
  • 1/2 (5/8) zu 1/2 (5/8) -> quer durch Hamburg ca. 25 km + X
    (habe auch schon 70 km erreicht aber das sind Ausnahmebedingungen)
  • 1/2 (5/8) zu 1/4 -> quer durch Hamburg ca. 15 - 20 km
  • 1/2 (5/8) zu mobil -> quer durch Hamburg ca. 8 - 12 km
  • 1/4 zu 1/4 -> quer durch Hamburg ca. 10 - 15km
  • mobil zu mobil -> quer durch Hamburg ca. 3 - 5 km
  • 1/2 (5/8) zu Handfunke -> quer durch Hamburg ca. 3 - 5 km
  • Handfunke zu Handfunke -> quer durch Hamburg ca. 1 - 3 km

Diese Reichweiten gehen nur mit gut aufgestellten Antennen.


Meine 5/8 Antenne steht auf meinem Haus ca. 35m über Normal Null. Auch wenn Hamburg bzw. Schleswig-Holstein relativ flach ist haben wir doch den einen oder anderen kleinen Hügel. Das merkt man dann sofort. In Richtung Stade ist alles flach und ich bin mit den 35 Metern quasi auf einem Berg. In die Richtung habe ich mal die 70 km geschafft. Jeder Meter Höhe und jedes bisschen Freiheit für die Antenne ist von Vorteil. Gilt natürlich für beide Teilnehmer. Auf Blitzschutz achten! Es gibt zeitweise und abhängig von der Sonne, der Tageszeit usw. auch Übereichweiten durch Reflektionen in der Atmosphäre. Hiermit sind dann auch Distanzen von bis zu 2000km möglich. Das ist dann aber eine Laune der Natur und auf jeden Fall kaum planbar. Auf jeden Fall geht so aber hin und wieder auch mal Spanien, Großbritannien oder ein anderes europäisches Land. Mit Richtantennen sind deutlich höhere Reichweiten möglich. Diese sind aber nur für Funkstrecken mit fester Station sinnvoll da man sie recht exakt ausrichten muss.

Leistungsverstärker

Zusätzlich gibt es Leistungsverstärker die aus den 4 Watt 30, 100 oder auch 1000 Watt Sendeleistung machen. Erstens sind die aber verboten und 2. benötigen das beide Seiten und 3. muss die Antenne auch dafür ausgelegt sein. 4. zieht ein Verstärker (Brenner) natürlich deutlich an der Batterie. Antennen müssen im CB-Funk abgestimmt werden. Grund hierfür ist das nur eine sauber abgestimmte Antenne die volle Leistung abgeben kann. Wird das nicht gemacht heizt die nicht abgestrahlte Energie das Funkgerät auf und kann es im schlimmsten Fall zerstören. Außerdem fehlt uns diese Energie auch bei der Reichweite und der Empfang ist dann auch deutlich schlechter. Hierfür gibt es SWR-Meter. Zusätzlich wird ein kurzes Stück Koaxkabel mit 2 PL Steckern

benötigt. Bei 80 Kanälen macht es, außer man ist immer nur auf einer Frequenz am Funken, Sinn, auf die mittlere Frequenz abzustimmen.

Kanäle

Da es ursprünglich nur 40 Kanäle gab und die anderen 40 Kanale später dazu gekommen sind, liegen die Kanäle 41-80 unter den Kanälen 1-40. Also ist die mittlere Frequenz auf Kanal 80 bzw. 1 zu finden. In der Schweiz und in Österreich nimmt man Kanal 20 bzw. 21. Generell hat jedes SWR einen Schalter bei dem man erst auf FWD stellt und mit einem Dreh Rad die Anzeige auf 10 stellt. Dann wird auf REF(lect) gestellt und man kann das Stehwellenverhältnis ablesen. Die genaue Arbeitsweise für euer SWR-Meter bitte der Anleitung des Herstellers entnehmen. Je weniger die Nadel ausschlägt umso besser ist die Antenne für diese Frequenz abgestimmt.


Schaut man auf Kanal 70 (10) und Kanal 10 (30) nach dem SWR Verhältnis und auf 70 (10) (niedrigere Frequenz und somit größere Wellenlänge also längere Antenne nötig) ist der Wert besser als auf Kanal 10 (30) so ist die Antenne noch zu lang und muss über die Längenanpassung der Antenne kürzer gemacht werden. Hier immer nur 1-2 mm verändern sonst ist man schnell zu kurz. Stellt man so die Antenne auf den Best möglichen Wert für Kanal 1 (80) sollten Kanal 40 und 41 (1 und 40) immer noch einen Wert von unter 2 haben und somit noch im Rahmen liegen. Ist das SWR nicht stabil, sondern "wackelt" hin und her habt ihr noch ein Problem mit der Masse. Zum Einstellen einer Antenne auf dem Autodach immer möglichst weit weg von anderen Autos oder Metallzäunen. Sonst fahrt ihr 10 Meter und die Werte stimmen nicht mehr.

Antennen

Antennen auf dem Dachboden funktionieren auch so lange das Dach nicht mit Alufolie ausgekleidet ist. Allerdings ist die Sende- und Empfangsfähigkeit dann spürbar schlechter und wenn das Dach nass ist merkt man das dann auch noch mal zusätzlich. Außerdem passen die meisten Bauformen nicht gut und die Autoantenne auf dem Backblech ist von sich aus schon nicht die beste Wahl. Man kann sich auch einen Dipol selber bauen und auf dem Dachboden spannen. Die Impedanz liegt praktischer Weise ziemlich genau bei 50 Ohm und bedarf keiner zusätzlichen Anpassung. Außerdem kostet der Dipol kaum etwas und ist auch gut im Rucksack mitzunehmen. Allerdings hat der Dipol waagerecht eine Richtcharakteristik die bei falscher Spannrichtung wieder negativ wirkt. Das sind einfach zwei ca. 275cm lange Drähte von denen je eins an den Schild vom Kabel und eins an die Seele gelötet wird. Dann braucht man nur beide Enden gleichmäßig verkürzen bis das Stehwellenverhältnis passt. Geht am einfachsten wenn man am Ende Schlaufen legt und diese mit Lüsterklemmen fixiert. Dann kann man sie ohne Abschneiden verändern. Kann man, wenn genug Höhe vorhanden ist, auch als L spannen. Allerdings muss sie dann wahrscheinlich neu abgestimmt werden.


(53) CB Funk
Dipol - YouTube

Strahler-abstimmen-169x300.jpg
(169×300) (jedermannfunk.de)


Das im Video 2,63m angegeben werden liegt am Verkürzungsfaktor, weil die Welle sich in Kabel etwas anders ausbreitet. Also auf 275 cm schneiden und dann stückweise die Schlaufen anpassen bis der Wert gut ist. Für Balkone kann ich die Boomerang Antenne empfehlen (nicht so sehr die Mini Boomerang). Wer aber das Beste raus holen möchte geht ganz oben aufs Dach und nimmt eine 1/2 oder 5/8 Antenne.


Boomerang 27A |Stationsantennen CB | Antennen | Benson's CB-Funktechnik bensons-funktechnik.de)


Mal so zur Verbesserung der Vorstellung: bin ich direkt auf dem Boden und ringsum ist alles bebaut, werden die Wellen von jedem Hindernis geschwächt. Bin ich z.B. über den umgebenen Häusern breitet sich die Welle dort ungehindert aus und muss zum Empfänger am Boden nur durch deutlich weniger Wände. Ist die zweite Antenne auch hoch montiert und quasi in Sicht habe ich viel weniger Abschirmung und somit deutlich mehr Reichweite. Mit dem Auto sind z.B. die Dächer von Parkhäusern für Reichweite immer eine gute Idee. So konnte ich auch mit einem Funker sprechen der in Altona aus dem Auto funkte... etwas über 20km.

Hier noch einmal genauer: Fresnelzone– Wikipedia


Kleine Anmerkung am Rande: bei einem Blackout sollten die Reichweiten alleine durch Wegfall des heutzutage massiv vorhandenen Elektrosmogs schon deutlich besser sein, weil man auch viel schwächere Stationen noch verstehen kann, die heute im Rauschen untergehen.


Und hier noch eine topographische Karte. Da kann man ganz gut abschätzen wo man Funklöcher zu erwarten hat.

Topografische Karte Deutschland, Höhe, Relief (topographic-map.com)

Ablauf Funk

Es gibt so genannte Q-Codes, die noch aus der Morsezeit kommen. Hier die wichtigsten:

  • Möchte man wissen ob wer auf Empfang ist, fragt man „Ist jemand QRV?“
  • Aus welcher Ecke der Andere kommt: „Wo ist dein QTH?“ – es werden keine genauen Adressen genannt.
  • Wenn man an einem Gespräch teilnehmen will sagt man in der Sprechpause „QRX“ oder kurz „X“…. wurde man
    gehört kommt die Antwort „(QR)X gehört“ und wenn man darf „(QR)X bitte“.
  • „QRZ + Rufname“ bedeutet das der Teilnehmer mit dem genannten Rufnamen sich melden soll.
  • Ein Rufname darf frei gewählt werden.
  • Außerdem gibt es noch die Verabschiedungsfloskeln:
  • 55 Viel Erfolg
  • 73 Viele Grüße
  • 88 Liebe und Küsse

Da keiner etwas davon hat wenn 2 Personen gleichzeitig senden macht es Sinn hier eine vernünftige Disziplin an den Tag zu legen.

Repeater und Papageien

Gerade wenn man größere Strecken überbrücken will gibt es noch 2 interessante Möglichkeiten. Ein Repeater besteht aus 2 Antennen und 2 Funkgeräten. Das erste Gerät empfängt z.B. auf Kanal 40 und leitet das Audiosignal an das 2. Gerät weiter welches parallel das empfangene Signal direkt wieder auf Kanal 41 aussendet. Für das Funken über Relais gibt es Funkgeräte, die die Umschaltung Senden auf 40, Hören auf 41 von Werk aus können. Anderenfalls muss man den Kanal manuell wechseln.


Toll hieran ist das man theoretisch auch mehrere Repeater (dann sind 4 Geräte pro Station notwendig) mit unterschiedlichen Frequenzen koppeln kann. So könnte man auch relativ einfach 100 und mehr km überbrücken. Man denke hier mal an das Ahrtal. Ein Papagei nimmt das empfangene Audiosignal auf und sendet es danach direkt auf dem gleichen Kanal wieder aus. Nachteil ist die reduzierte Bandbreite, weil die Kommunikation doppelt so lange braucht.


Der Vorteil liegt darin, dass ich, so lange ich den Papageien erreichen kann auch jeden erreichen kann der im Empfangsbereich liegt. So kann ich z.B. mit einem Handfunkgerät aus 2km Entfernung über diesen Umweg auch das Auto in 12 KM Entfernung noch erreichen oder halt mit 2 guten Anlagen auch mal 50 km überbrücken. Unbemannter Funkbetrieb ist nicht auf jedem Kanal erlaubt.

Stromverbrauch

Ein normales Mobilfunkgerät benötigt ca. 8-15 Watt und läuft mit 12V. Rechnen wir im Mittel mit 12 Watt, wird die Batterie mit einem Ampere belastet. Eine kleine Autobatterie mit 50 Ah kann das für 50 Stunden liefern ohne nachgeladen zu werden. Mit 20 Minuten am Tag bei verabredeten Zeiten reicht es dann für ca. 150 Tage und mit einem kleinen Solarpanel und einem Laderegler lässt sich das praktisch dauerhaft betreiben bis nach 8 bis 10 Jahren die Batterie kaputtgeht. Handfunkgeräte sind sparsamer, haben aber häufig weniger als die erlaubten 4 Watt Sendeleistung um Batterien zu sparen was wieder zu einer Reduzierung der Reichweite führt. Außerdem gibt es auch noch Feststationen mit eingebautem Netzteil. Da diese aber 230V benötigen sind sie für uns meistens unpraktisch.

Kosten

  • Ein einfaches Mobilfunkgerät bekommt man ab ca. 50€.
  • Die guten Geräte liegen bei ca. 250€.
  • Antennen gibt es ab ca. 5€ im Selbstbau und fertig gekauft ab ca. 30 €.
  • Eine gute Stationsantenne liegt bei ca. 60 bis 100€ Kabel liegen bei 1,30€ pro Meter bis hin zu 8€ pro Meter.
  • PL- und BNC-Stecker bei 2-5€ pro Stück.
  • Ein SWR-Meter gibt es ab 20€
  • Ein stabilisiertes Netzteil liegt bei 50€ genau wie eine einfache Starterbatterie - alternativ im Auto betreiben
  • Optional ein Solarladeregler für 10-120€ und ein 50W Solarpanel für 40€ (darf auch größer sein) im niedrigsten Fall kann man für ca. 90€ funken und es gibt ja auch noch die Kleinanzeigen.

Aufbau

Antenne<->SWR-Meter<->Funkgerät<->Stromquelle - das SWR-Meter kann nach Einstellen der Antenne auch entfernt werden. Allerdings merkt man dann nicht wenn es mal ein Problem gibt.


Hier noch der behördliche Link für Deutschland CB-Funk (bundesnetzagentur.de)


55 und 73

Milty

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