Instandstellung von Kocher, Phoebus 625

  • Hallo Zusammen


    Ich werde aktuell von Phoebus Kochern übersäht. Hie und da habe ich mein Interesse an den Kochern kundgetan. Heute habe ich schon 4 Stk zu Hause. Ein weiterer folgt noch. Für mich also Zeit, um einen Kocher wieder instand zu setzen. Dabei bin ich wie folgt vorgegangen:


    • Altes Benzin aus dem Tank entleeren
    • Kocher in Einzelteile zerlegen.
      Dabei wurde mir aber empfohlen, den Brennerkopf nicht vom Tank zu lösen, da danach die Dichtigkeit nicht mehr gewährt werden könne. Den habe ich also dran gelassen.
    • Tank fluten
      Im Tank ist noch immer ein explosives Gemisch vorhanden. Meine Hochtemperaturfarbe musste ich im Anschluss bei ca. 200°C einbrennen. Daher musste ich dieses explosive Gemisch irgendwie loswerden. Dazu habe ich den Tank mit entkalktem Wasser (Ja, was hätte ich sonst nehmen können?) geflutet. Dabei wird das Gas aus dem Tank gedrückt. Im Anschluss Wasser wieder ableeren. Mit Besenstiel und Zundholz habe ich dann den Test gemacht, ob alles draussen ist. Dabei hat es immer noch eine kleine Stichflamme gegeben, aber nichts wildes.
    • Stahlbürste schwingen
      Tank, Windschutz, Pumpenteile, Brenner, etc. mit Stahlbürsten soweit gereinigt, bis das Metall wirklich blank war.
    • Alle Teile fettfrei reinigen
      Dazu verwende ich immer Brennsprit
    • Abkleben
      Teile die nicht gefärbt werden sollen abkleben
    • Farbanstrich
      Ich habe dazu Hochtemperaturfarbe benützt, welche ca. 1 h später eingebrannt werden muss. Dazu habe ich meinen Cheminee Ofen eingeheizt und die Farbe im angebauten Ofen ca. 1h lang eingebrannt.
    • Pumpe
      Nach den etlichen Jahren sind die Pumpenleder wieder völlig eingetrocknet. Das Pumpenleder habe ich mit Lederöl wieder geschmeidig geknetet. So hat die Pumpe wieder einwandfrei funktioniert. Rückschlagventil überprüfen.
    • Sicherheitsventil
      Ausschrauben und testen, ob die Feeder noch funktioniert. Wieder einsetzen.
    • Wieder alles zusammenbauen
    • Betriebstest


    Die ganze Aktion hat mich rund 5 Stunden gekostet. Ich habe die Revision bereits vor einigen Tagen ausgeführt. Bis jetzt bin ich mit dem Ergebnis zu frieden. Der Kocher hat bislang einwandfrei funktioniert und ich konnte nicht feststellen, dass die Farbe oder dergleichen unbrauchbar wären. Jetzt habe ich wieder richtig Freude an dem alten Teil. Na klar, über die Farbauswahl kann man sich streiten. Wenn längerfristig alles in Ordnung bleibt, werde ich den nächsten Kocher etwas anders gestalten, eher in Grau und Schwarz.



    Hast du kürzlich auch einen alten Kocher wieder restauriert, geändert, etc? Was hast du wie gemacht? Wie sind deine Erfahrungen in diesem Bereich?


    Grüsse Moski

  • Hallo Moski


    Das ist aber gut geworden.


    Zur Entfernung der explosiven Gemische ist folgendes sehr wirksam.


    Den Tank gut mit Spiritus ausspülen, da Spiritus Fettlösend ist geht so einiges raus.


    Dann den Tank gut austrocknen lassen, denn der Restspiritus kann auch schön "wuff" machen.


    Wenn der Tank dann trocken ist, so ist das mit dem Wuff vorbei.


    Dieses Vorgehen wähle ich wenn ich Tanks von Lampen löten muss ......., gut da kommt dann immer noch Wasser rein. Das aber nur zur Temperaturkontrolle.


    Viele Grüsse, Ernst



    PS: das Wuff ist kein Problem wenn Du alle Tanköffnungen offen hast. Kostet Dich höchstens einige Haare :grosses Lachen:

  • Über die Farbe kann man sicher streiten
    Hauptsache, der funzt wieder sauber :)


    Damit man die Brennerhaube nicht verliert
    sichere ich die immer mit einem Stück Draht
    denn die ist nur durch eine Rastung gehalten
    und im Betrieb schnell schon mal lose, wenn
    die dann Nachts verloren geht ist das echt
    ärgerlich


    Grüße


    Eugen j.keusen