Wenn der Wissenschaft die Demokratie lästig wird

  • Ich nehme dazu von politischer Seite aus keine Stellung - außer, dass jeder Entwicklungsstufe der Menschheit eine bestimmte Regierungsform bedingt hat und nicht anders herum.


    Verstehen kann ich das aber ohne Vorbehalt. Allerdings hatten wir das auch schon von 1880 bis etwa 1920, als davon ausgegangen wurde, dass nur der nüchterne Ingenieur die gesellschaftlichen Probleme dieser Welt lösen kann. Hat auch nicht geklappt.


    Die Ethik entwickelt sich schneller als die Kenntnis und Gier wird sich aus dem menschlichen Verhalten nicht entfernen lassen. Leider.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Der Natur wird es egal sein. Sie reagiert kausal nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip. Wir haben viel über die Natur gelernt, aber bei weitem noch nicht alles verstanden. Die Zeit tickt. Möglicherweise haben wir den point-of-no-return schon überschritten (Auftauen der Permafrostböden, Freisetzung der Methanlager in den Meeren). Die Klimavorgänge in der Natur besitzen eine gewisse Trägheit. Selbst wenn wir heute alles Klimaschädliche auf Null stellen könnten, wären noch ein paar Jahre die klimaschädlichen Faktoren am wirken. Gase brauchen z.B. Jahre, bis sie in den oberen Schichten der Atmosphäre angekommen sind, um dort die Ozonschicht zu schädigen. Das Ursache-Wirkung-Prinzip geht seinen Gang, unabhängig davon ob wir es verstanden haben oder nicht. Vielleicht haben wir noch viel Zeit zu handeln, vielleicht nicht. Da wir das aber nicht mit Sicherheit entscheiden können, sollten wir schnell handeln. Für diese politischen Diskussionen ist imho die Zeit zu wertvoll.


    Es ist das gleiche Thema Survival mit dem wir uns hier beschäftigen. Wir bereiten uns auf den Krisenfall nicht dadurch vor, uns die ideale Ausrüstung vorzustellen, sondern schauen uns an, was wir schon haben und sofort nutzen können. Auch wenn das nicht optimal ist. Nach und nach wird ergänzt und optimiert. Entscheidend dabei ist, daß wir sofort aktiv werden, eben weil auch wir nicht wissen können, wann es so weit ist.


    Im übrigen denke ich, daß eine autoritäre Gesellschaftsform nicht die einzige alternative zur Demokratie ist. Meiner Meinung nach sind unsere Real-Demokratien genau so wenig demokratisch, wie der Real-Komunismus komunistisch gewesen ist. Soll nicht heißen, daß ich den Kommunismus als richtige Alternative sehe.
    Der Wille der Menschen dieser Erde wurde auf dieser Klimakonferenz weder durch die demokratischen noch durch die autoritären Volksvertreter umgesetzt.


    LG argus

  • Es gab da Anfangs 19-hundert die Theorie "Great Man Theorie". Ganz interessant im Zusammenhang mit dem heutigen Führungsverständnis. Die Hauptfrage meinerseits ist, wer ist so einen guten Charakter, dass er gerecht "Gott" spielen kann? Ich würde dazu sicherlich nicht taugen..

  • "Wenn eine Regierung oder auch eine Kirche zu ihren Leute sagt <<Dies darfst du nicht lesen, dies darfst du nicht sehen, dies ist dir verboten zu wissen>>, ist das Endergebis Tyrannei und Unterdrückung, ganz gleich wie heilig zu Motive sind."


    -Robert A. Heinlein


    Dieses Zitat bezieht sich lediglich um informationen. Es ist wohl noch im stärkeren Maße für Regierungsformen anwendbar.