Ölpresse vielleicht doch besser hydraulisch

  • Ich weiß, dass das Thema hier schon vielfach diskutiert wurde. Hatte überlegt, ob ich eine Antwort in den Thread "Ölpresse" von Maresi schreibe.
    Da dieser allerdings schon älter ist, und sich hauptsächlich mit der PITEBA Presse beschäftigt, habe ich mich entschieden hier neu aufzuschlagen.


    In dem erwähnten Thread, hatte der Nutzer "Endzeitstimmung" damals schon auf die Möglichkeit hingewiesen, eine hydraulische Werkzeugpresse umzufunktionieren.


    Dies wurde damals auf Basis physikalischer Überlegungen zurückgewiesen, und zwar mit der Begründung, der Druck sei zu niedrig:
    Ich zitiere:

    Zitat

    Ob du mit einer 10t-Presse und einem 3l-Zylinder genügend Druck aufbringen kannst, um daraus Öl zu pressen kann ich gar nicht sagen:


    • Eine 3l-Buchse mit 10cm (Innen-)Durchmesser hat eine Oberfläche von ca. 13,5 dm²
    • 10 Tonnen entsprechen 98,1 kN
    • 1 Bar entspricht 100 kN/m² bzw. 1 kN/dm²


    Du bekommst damit also gerade mal magere 7,3 bar zusammen...


    Sollte einen doch irgendwie stutzig machen, dass man mit einer 10-Tonnen-Presse gerade mal 7 bar hinbekommt.


    Wahrscheinlich wurde es damals im Enthusiasmus für die PITEBA übersehen, aber hier haben sich einige Rechenfehler eingeschlichen:
    Ein Durchmesser von 10 cm ergibt eine Fläche von ca 0,785 dm² (25*3,14 / 100). Formel pi * r². Dies sind 0,00785 m²
    Hieraus ergibt sich ein Druck von ca 125 bar bei einer 10 t-Presse.
    Bei einer 20t-Presse, die es z.B. bei ebay schon für 135 € gibt, erhält man also ca. 250 bar Druck.


    Bei meinen Recherchen in Richtung hydraulische Presse bin ich zum einen auf die folgende Webseite gestoßen:
    http://www.atelier-alte-kelter…w=article&id=11&Itemid=16
    Hier wurde eine Obstkelter umfunktioniert.


    Desweiteren habe ich folgende Publikation gefunden:
    http://www.oelmuehle-walz.de/pdf/oelratgeber.pdf

    Hier werden die Vorteile der sogenannten Seiherpresse gegenüber kontinuierlich arbeitenden Verfahren herausgestellt.
    Außerdem wird hier konkret ein Druck von 360 Bar angegeben.


    Das ist natürlich um einiges höher, als die 250 Bar, die mit der 20t- Presse erreicht werden bei einem Stempel mit 10 cm Durchmesser., aber auch nicht um so vieles höher.


    Die Frage, die sich mir deshalb zunächst stellt ist: Erreicht man auch mit niedrigerem Druck schon passable Ausbeuten?
    Die Schilderung des Autors auf der "Atelier-alte-Keller" Seite ist jedenfalls vielversprechend. Er hat eine Ausbeute von 2 Litern pro Stunde und muss nicht die ganze Zeit kurbeln. Außerdem haben handelsübliche Apfelkeltern mit hydraulischen Pressen ebenfalls 20 t Leistung
    (s. zB. http://www.rink-gmbh.de/obstverarbeitung/pressen/20-hydraulische-korbpressen.html )

    Es wäre natürlich auch schön, wenn der Zylinder etwas größer ausgelegt werden könnte, z.B 15 cm Durchmesser. Dies reduziert jedoch den Druck von 250 bar auf 110 bar.


    Ich werde also versuchen, den werten Autor auf der "Alte-Keller" Seite zu kontaktieren, um mehr Details zu erfahren.


    Ich hoffe, den einen oder anderen hier interessiert das Thema ebenfalls..
    Stoffelche