Hallo,
hier mal ein paar Tips zum Thema eigenem Saatgut.
Zunächst muß man zwischen einjährigen Pflanzen und mehrjährigen Pflanzen unterscheiden. Einjährige Pflanzen bilden im Jahr der Aussat auch Samen, mehrjährige erst im Folgejahr.
Ich fange mal mit den einfachsten Pflanzen an:
Kartoffeln:
Einfach bei der Ernte die kleineren Kartoffeln (etwa Tischtennisballgroß reicht vollkommen) getrennt aufsammeln, diese kühl lagen und im nächsten Jahr auspflanzen. Früher wurden sogar nur die "Augen" ausgepflanzt, d.h. man hat mit einem Messer die Saatknollen noch mehrmals geteilt und dann ausgepflanzt.
Erbsen/Bohnen
Einfach im Herbst die letzten Hülsen an der Pflanze lassen, bis diese verdorrt sind. Dann in einem warmen Raum trocknen und die Kerne aus den Hülsen lesen.
Zwiebeln:
Hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder Saatgut oder Steckzwiebeln. Ich nutzte Steckzwiebeln (Schalotten) von denen eine Zwiebel mehrere neue Zwiebeln bildet. Davon kann man im Folgejahr wieder neue Zwiebeln stecken.
Bei Saatgut ist etwas schwieriger, manchmal (Zufall!) bildet eine Zwiebel eine Blüte aus, diese kann man dann im Herbst abtrennen und trocknen. Das gibt eine Menge Saatgut.
Salat:
Einfach einen Salatkopf stehen lassen bis er "schießt". Dann die Blüte abwarten und den Samen kurz bevor er aus den Blüten fällt ernten und trocknen.
Komplizierter wird es bei mehrjährigen Pflanzen:
Petersilie:
Nach der Aussaat im ersten Jahr normal ernten (Wurzeln im Boden lassen). Dann über Winter stehen lassen. Im zweiten Jahr wird die Petersilie "schießen", d. h. Blüten bilden. Die Planze dann im Herst mit den Wurzeln ausreißen und kopfüber zum Trocknen aufhängen. Man erhält ziemlich viel Saatgut.
Ein Tip:
Immer 2 Beete nebeneinander anlegen, eins zum ernten und eins zur Saatgutherstellung.
Möhren:
Im Frühjahr eine Möhre auspflanzen (kein Samen!). Die Möhre treibt aus und bildet Blüten. Das Saatgut dann im Herbst ernten und trocknen. Die Möhre selbst ist nicht mehr nutzbar.
Grüße, Hans