Ich hab mir vor einiger Zeit einmal Gedanken darüber gemacht, wie man auf billigem Weg einen kleinen Räucherschrank oder Turm aus billigem Material bauen könnte, um 2-3 Forellen räuchern zu können.
Beim suchen nach Ideen bin ich bei einer Gaststätte auf eine kostengünstige Lösung gekommen.
Um meine Idee nachbauen zu können benötigt man:
3 Gastro-Konservendosen. Diese dosen sind ca. 30cm Hoch, und erinnern an etwas an Eimer. Ich bin mir sicher, jeder von euch hat diese schon einmal gesehen. Am besten einmal bei einer Gaststätte oder Metzgerei nachfragen.
1x großes Küchensieb aus Metall (sollte vom Durchmesser in die Dosen passen, so das rings herum noch Platz ist. Alternativ würde auch ein Dämpfeinsatz Funktionieren. Hieraus bauen wir die "Feuerschale für das "Räuchermedium"
1x 1Meter Gewindestange M6
1x Schachtel mit Muttern M6
4x kleinere Konservendosen
1x Tube Ofenkit aus dem Baumarkt (Hochtemp-Kleber, wird normalerweise genutzt, um Glasfaserdichtungen in Ofentüren zu kleben)
Werkzeuge:
-Akkuschrauber
-Bohrer 6mm
-Bohrer 3mm
-Blindnietzange + Blindnieten 3mm
-Blechschere
Wenn vorhanden
-Flex (aka. Trennschleifer)
Zunächst fangen wir damit an, indem wir von der ersten großen Dose den oberen Bördelrand abtrennen. Dabei darauf achten das der Rand eben ist.Vor dem Schneiden am besten eine Linie mit einem Edding ziehen, und dieser folgen. Am Bodenende jetzt ein kleines Fenster ausschneiden (3x3cm) Das wird die Feueröffnung.
Mit der Blechschere zerschneiden wir nun die kleineren Dosen in Blechstreifen. Diese werden so zusagen die Verbinder Dabei die Bördelungen abtrennen, und die Dose dann Senkrecht in Streifen schneiden. Solltet ihr anderes, normales Blech zur Verfügung haben, dann könnt ihr das natürlich auch nutzen
Nun von der zweiten großen Dose den Boden heraus trennen so das man einen Blechtunnel hat.(Dosenöffner). An dieser Dose bringen wir unten nun 3 Blechlaschen an, um die beiden Dosen zu verbinden. Dazu mit dem 3mm-Bohrer Löcher in das Laschenblech bohren, an die Dose anlegen und anzeichen, dann die Löcher in die Dose bohren. Laschen dann mit der Blindnietzange an der Dose befestigen.Als näcstes Dose 2 auf Dose 1 aufsetzen und die Blechstreifen mit der Zange befestigen. Die umlaufende Fuge mit dem Kit abdichten.
Von Dose Nummer 3 trennen wir nun das Bodenstück mit Bund ab. So sollte es nun möglich sein, die letzte Dose oben Aufzusetzen. Unbedingt das geschlossene Ende abtrennen, das wird später unser Deckel. Darum den Schnitt sauber durchführen. Am oberen Ende der letzten Dose nun zwei kleine Durchbrüche einschneiden. Sie sollten so etwa 6mm in der breite sein, so das die Gewindestange hinein passt.
Gewindestange auf länge schneiden, und beide enden mit einer Mutter abschließen.
Nun zum "Räuchersieb".
Dafür brauchen wir ein Metall-Küchensieb mit feinen Maschen (großes Teesieb) sowie 3 kurze Stücke Gewindestangen (10-15cm).
Mit einem Werkzeug vorsichtig das Drahtgewebe des Siebes am Übergang vom Metallrand zum Sieb so erweitern, das man die Gewindestange hindurch bringt. Das macht man so, das man die drei Stangen gleichmäßig am Rand anbringen, und mit Muttern befestigen. Nun so biegen das das Sieb auf diesen drei Beinen frei steht. Hier kommt zwecks guter Verschwehlung das Räuckermehl hinein.
Ein letzter Arbeitsschritt ist noch am Deckel durchzuführen. Und zwar muß man noch mittig ein Loch heraus trennen. So zusagen der Kamin. Eine Öffnung von 4x4cm sollte reichen, es erfordert vielleicht einiges an Experimenten, bis man einen gutes Verhältniss zwischen Rauchmenge und durchzug erreicht. Mein Tipp dazu wäre, das Loch etwas größer zu gestalten, und es im Nachhinein mit einem Blechstreifen (durch hin und her schieben) zu verdecken.
Wenn man soweit ist, hat man sich einen kleinen Räucherturm gebaut.
Zum Betreiben benötigt man im freien noch 3-5 Zeltheringe, sowie zwei Ziegelsteine als Unterlage. Die Zeltheringe werden Außen herum eungeschlagen, um ein Umkippen zu vermeiden.
Nun kann man mit ersten Experimenten beginnen.
Das Sieb mit Räuchermehl (Oder für Leer-Versuche einfaches Sägemehl) füllen, und von oben in den Turm stellen, so das man es duch das Zündfenster noch erreichen kann. Dann die obere Dose aufsetzen, den Deckel noch geöffnet lassen. Nun braucht man noch einige längere, schmale Holzstücke (Span) den man mit einem Feuerzeug entzündet (Am besten 4 -8 Spanstücke bündeln und entzünden) und damit unter das Teesieb fahren.
Nun sollten die Flammen langsam das Räuchermehl entzünden, und eine Leichte Rauchentwicklung beginnen. Ist das der Fall, kann der Deckel aufgesetzt werden. Nun die Entwicklung beobachten.
-Optimal:
Der Holzspan und das Mehl verlöschen, glimmen aber unter Rauchentwicklung weiter. Der Rauch aus der Kaminöffnung ist von erträglicher Temperatur, und hält lange an (45-60 Minuten)
-Zu viel Luftzug
Das Räuchermehl und das Holz brennen weiter, obwohl der Deckel aufgesetzt ist. Das Abgas ist zu Heiß um es mit Ungeschützter Hand zu ertragen. Wenig Rauch.
Die Kammer zieht zu gut. Die Luftfenster müssen verkleinert werden, am besten durch das o.G Deckblech, oder kleine Blechblenden vor dem zündfenster.
-Zu wenig Luft
Das Räuchermehl hört nach einigen Sekunden auf zu glimmen, das Holz verlischt. Nach einigen Minuten ist der Ofen aus.
Die Luftfenster sind zu klein. Vielleicht ist es nötig, am unteren Rand kleinere Löcher anzubringen.
**Achtung: Bevor ihr zum ersten mal Lebensmittel räuchert, sollten die Dosen ausgebrannt werden, um Beschichtungen zu beseitigen. Also das ganze beim Lagerfeuer mal in die Glut stellen, und warten bis die Beschichtungen Abgebrannt wurde. Danach mit einer Stahlbürste reinigen **
Hier mal ne kleine Zeichnung, hoffe sie hilft:
