Fluchtrucksack-Szenarien?

  • Hallo Frank.
    Naja der Rücksack hat alles richtig gemacht- aber ich???:face_with_rolling_eyes:
    Erst habe ich mich mir den ganzen Riemen , Ösen und den ganzen anderen Gedönse gar nicht ausgekannt.
    Jetzt wird es merklich besser, da ich solange rumprobiert habe bis er m.M. nach passt.
    Das Problem liegt auch ganz eindeutig bei mir, da ich mein ganzes Leben Lang noch nicht mit Gerödelt durch die Welt gelatscht bin.:staunen:
    Aber wie ich schrieb, es wird von Woche zur Woche besser.
    Im Sommer ist jetzt noch eine 8tägige Wandertour mit meinen Freunden geplant--
    das wird der härte Test.:fearful_face::anxious_face_with_sweat:
    Jedenn Tag zwischen 15-20km unbekanntes Gelände, minimal Ausrüstung und das Tag für Tag.
    Naja ich werd berichten wenn ich´s Überlebe.:face_with_rolling_eyes:


    Gruß
    derherzog:winke:

  • Zitat von derHerzog;61199

    Hallo Frank.
    Naja der Rücksack hat alles richtig gemacht- aber ich???:face_with_rolling_eyes:
    Erst habe ich mich mir den ganzen Riemen , Ösen und den ganzen anderen Gedönse gar nicht ausgekannt.
    Jetzt wird es merklich besser, da ich solange rumprobiert habe bis er m.M. nach passt.


    Okay, dann kommt der folgende Link vermutlich zu spät, aber für andere die, dies hier lesen, hier ein YouTube Link zu einer Erklärung wofür die ganzen Bänder da sind.



    Zitat von derHerzog;61199

    Das Problem liegt auch ganz eindeutig bei mir, da ich mein ganzes Leben Lang noch nicht mit Gerödelt durch die Welt gelatscht bin.:staunen:
    Aber wie ich schrieb, es wird von Woche zur Woche besser.
    Im Sommer ist jetzt noch eine 8tägige Wandertour mit meinen Freunden geplant--
    das wird der härte Test.:fearful_face::anxious_face_with_sweat:
    Jedenn Tag zwischen 15-20km unbekanntes Gelände, minimal Ausrüstung und das Tag für Tag.
    Naja ich werd berichten wenn ich´s Überlebe.:face_with_rolling_eyes:


    Dann will ich Dir Mut machen. Die ersten 1-3 Tage sind für die meisten die Hölle. Der Körper gewöhnt sich jedoch schnell an die Zusatzbelastung und auf einmal, quasi über Nacht stellst Du fest, dass es besser geht. Als ich mit dem Fernwandern angefangen habe, habe ich Anfangs an mir gezweifelt, ob ich einfach ungeeignet dafür bin, aber andere, die das schon länger trieben, erzählten mir, dass es vielen so geht. Die ersten Tage sind die Hölle und dann wird es schlagartig besser.


    Von den Gewichten her ist es bei meiner liebsten und mir so, dass sie gut um die 15kg Rucksackgewicht tragen kann (Körpergewicht(KG) ca 60kg) und ich auf längeren Touren auch mit 20kg, Kurzzeitig am Anfang auch mal 28kg (bei einem KG von 120kg) gut zurecht komme, weniger ist natürlich immer besser. Meinen Fluchtrucksack hab ich derzeit incl Wasser und Verpfelgung auf 18kg gedrückt. Mal sehen, was nach den in den nächsten Wochen anstehenden Übungen noch raus fliegt.


    liebe Grüße,


    Frank

  • Ich würde mich hiermit gerne meinem Vorredner Frank anschliessen, auch ich ( und bin wahrlich nicht sehr kräftig ) habe auch immer wieder die Erfahrung machen dürfen das es spätestens am dritten Tag massiv besser geht mit dem tragen und man schon bald auch mehr Lebensmittel laden kann. Eines der schönsten Geschenke des Langwanderns. Es geht Bergauf im positiven Sinn.


    Doch ist die grösse des Gepäcks oftmals das wahre problem. Ich war früher sehr oft an mehr tägigen OpenAirs und Festivals unterwegs....und wenn man mal mit einem grossen Rucksack auf dem Rücken eine Pfortenöffnung in der Warteschlange eines Festivals von 20000 oder noch viel mehr ( Dynamo Eindhoven hatte 120000 Besucher im Rekord Jahr ) Besuchern erlebt hat weiss man wie mühsam und sogar Gefährlich Rucksäcke in einer Masse werden können und das sogar schon wenn sich die Leute freuen....


    Wie eine Masse in Panik reagiert konnte man ja leider an der Loveparade gut miterleben. :anxious_face_with_sweat:


    Ich denke vorallem wenn man in der Stadt lebt wo viele Menschen sind, sollte man unbedingt dies auch bedenken. Denn jede unnütze Schnalle, überstehende Bänder oder auch zu breites oder sonst überstehendes Fluchtgepäck kann einem in einer Panischen Menschen Masse denn Strick drehen. Denn wer umfällt hat verlohren, das zu verhindern, wenn ein teil der Ausrüstung in eine andere Richtung gezogen wird als die Füsse gehen können, ist sehr schwierig. Vorallem auch bei Kindern zu bedenken! Also besser nicht zugross, enganliegend und sicher keine schicken aussenhängende Geartaschen oder sogar angeschnallte Decken die breiter sind als der Rucksack selbst.


    Nur als Tip sich auch das mal zu überlegen...aus eigener erfahrung vorteilhaft. Ebenso könne Stallkappen in einer Menschenmenge sehr helfen unverletzt zu bleiben und wenn sich die Menge lichtet auch noch laufen zu können.

    Zum Thema Kredit Karte
    habe ich als Zivilschützer schon bei mittelschlimmen Schweizer Hochwassern erlebt wie schnell die Bankomaten gelehrt sein können. Einige die nicht mal direkt vom Hochwasser betroffen wahren mussten in denn Nachbarkanton fahren um Geld aufzutreiben oder angehörige Anpumpem und das bei einer Katastrophe wo es keine Tote zu beklagen gab. Nur so wegen sich allzu fest auf Plastik zu verlassen. Finde ich sehr heikel, aber jedem sein gutes recht. Wie es ja so schön nach Lord Dunsany heisst..."im zweifelsfalle immer ins beste Hotel"
    Prepp oder Dandy eine echte Grundsatzfrage :)



    Ich habe das glück das ich eh kein Kredit kriege und so eine einfache Lösung für mich nicht funktioniert.


    alles liebe
    Wataru

  • Hallo zusammen,


    Zitat

    ... Hilft mir die Geldkarte gar nichts.(Punkt)


    Zitat

    Der Fluchtrucksack fängt da an, wo die Plastikkarte aufhört!!


    Nein, muss ich entschieden widersprechen! Ich würde sogar behaupten, dass eine Kreditkarte mit ausreichend Deckung einer der wichtigsten und praktischsten "Ausrüstungsgegenstände" überhaupt ist. Für mich ist (m)ein Fluchtrucksack für jedes Szenario gedacht, in dem ich schnell und unfreiwillig mein Zuhause verlassen muss und nicht weiß, wann ich wieder zurück kann. Hab ich sowas schonmal erlebt? Nein. Kenne ich jemanden, der sowas schonmal erlebt hat. Auch nicht. Hab ich sowas schonmal hierzulande in den Nachrichten gesehen? Ja, durchaus: Hochwasser, Fliegerbombe, ein instabiles Dach oder ein Loch, dass sich neben meinem Haus auftut. Alles reale Fälle der letzten Jahre, in denen ich weder einen Wasserfilter, noch ein ein "gutes" Messer brauche. Stattdessen bin ich froh, dass ich mit meiner Kreditkarte in ein Hotel einchecken kann und kein Bett im Auffanglager besetzen muss.


    Bei einer größeren Katastrophe werden Rettungskräfte innerhalb einiger Tage wieder eine Notversorgung in dem betroffenen Gebiet hergestellt haben. Bis dahin habe ich einen Wasserfilter und etwas Nahrung und Ausrüstung, um die Gegend zu verlassen und zu Freunden oder Verwandten zu gelangen. Unter Umständen kann ich aber nicht mehr nach Hause, weil z.B. alles unter Wasser steht (Katrina in New Orleans) oder einsturzgefährdet ist (Erdbeben in L'Aquila), dann brauche ich neue Klamotten und möchte meinen Gastgebern auch nicht auf der Tasche liegen. Hallo Kreditkarte.


    Bei einem totalen, Madmax-mässigen Zusammenbruch der Zivilisation kann man die Karte wegschmeissen. Das ist jedem klar, der in diesem Forum angemeldet ist, denke ich. Aber welchen Schaden habe ich, wenn ich ein paar Gramm unnützes Plastik einstecken habe? Und wie wahrscheinlich ist so ein Szenario überhaupt? Wer seinen Fluchtrucksack NUR für so einen Fall packt, sollte sich ernsthaft fragen, ob er so unzufrieden mit seinem normalen Leben ist, dass er sich in den vermeintlich romantischen Wilden Westen wünscht, oder ob er nicht einfach nur ein Ausrüstungsfreak ist.


    Gruß
    Forester

  • Ich habe in den letzten Jahren mindestens 10 mal das Haus schnell verlassen müssen. Die Abwesenheit hat dann zwischen 4 und 36 Std gedauert. Es waren die kleinen Ereignisse des Lebens: Familienmitglieder die verunfallt waren und hilfe brauchten. Also direkt ins Krankenhaus begleiten oder zu ihnen hin und dann ins Krankenhaus oder selbst transportieren. Hier wirkt man mit dem 60 l Rucksack sehr deplaziert. Man brauchte Dokument, Geld, Medikamentenlisten und Ärztelisten. Etwas zu trinken und zu knabbern und eine Möglichkeit mehrere Stunden Wartezeit zu überbrücken. Lesestoff, Gameboy etc. Wenn man dann die Person verliess war es immer hilfreich das man ihnen eine Grundausrüstung übergeben konnte. Das war kein Kocher, kein Schlafsack und kein Bowiemesser. Ein paar Lutschbonbons, ein kleines Messer mit Schere, Zweithandy, Taschentücher, etwas Kleingeld, Taschenradio etc.
    Auch wenn ich einen "üblichen BOB" besitze ist diese Art von Ausrüstung für mich wichtiger.

  • Szenario klein: lokales Ereignis; z.B. Haus abgebrannt, Wohngegend nicht zugänglich
    Szenario groß: Großschaden; auch umgebende Infrastruktur und Versorgungslage betroffen


    Ziel: Kurzfristige Handlungsfähigkeit wiederherstellen


    Im kleinen Szenario: Kleidung, Geld, Dokumente ausreichend bis man irgendwo unterkommt
    Im großen Szenario kommt die "Campingausrüstung" dazu.



    Ich habe in meiner Risikoanalyse für das griffbereite Notgepäck fünf Varianten betrachtet.


    1. sofortiges Verlassen der Wohnung - z.B. Wohnung brennt/Erdbeben - vorbereitetes Notgepäck u.U. nicht erreichbar
    2. unverzügliches Verlassen der Wohnung - z.B. Brand nebenan - Notgepäck ist erreichbar.
    3. geordnetes Verlassen der Wohnung - z.B. angeordnete Evakuierung - Notgepäck kann ggf. noch um relevante Dinge ergänzt werden.
    4. Ausharren - z.B. längerer Stromausfall - Notgepäck wird nicht benötigt. Genug Zeit um Reisegepäck zusammenzustellen.
    5. Notfall tritt während der Abwesenheit ein. - Notgepäck in der Wohnung ist nicht erreichbar.


    Fazit: Der Rucksack muss z.B. durch ein Notfallset z.B. Auto ergänzt werden.


    Was ist im Rucksack drin (Kurzfassung ohne Details):
    1 Klamottensatz+Regenschutz
    Bargeld in kleinen gebrauchten Scheinen+Münzen und Kreditkarte
    die wichtigsten Dokumente als Kopie und 2,5"-Festplatte mit kompletter Datensicherung (Familienfotos, Geschäftsverkehr)
    Telefon, Taschenlampe, Multitool, Seife, Zahnbürste, Wasserflasche, kleine EH-Set, Radio, etwas Essen + diverser Krimskrams


    Ich gehe nicht davon aus, im Freien übernachten zu müssen. Es findet sich immer eine Hotel, eine Ruine oder ein selbstgebauter Unterstand.
    Schlafsack und Decke sind natürlich auch griffbereit.


    Da ich in einer Stadt wohne könnte ich u.U. in eine Flüchtlingsmenge geraten oder in ein Auffanglager des Katastrophenschutzes. Ob ich will oder nicht, sei mal dahingestellt.


    Grüße Solarwind

  • @ forester zuerst mal gut geschrieben und ja es ist in sehr vielen Situationen eine gute Lösung die Kreditkarte dabei zuhaben. Doch würde ich nie einen auch noch so kleinen BOB packen ohne ein wenig Bargeld drin. Denn gerade bei z.b. Hochwassern kann es echt mal die Situation geben das die Kreditkartengeräte nicht mehr funktionieren und/oder alle Bankomatensaldo aufgebraucht sind. Beides selber schon beobachtet. Also am besten finde ich beides Bargeld und wenn möglich zusätzlich Plastik.
    Beim MadMax fall könnte man mit der Karte ja immer noch Schmauchverkrustungen am Lauf Wegkratzen, Türen vieleicht öffnen oder daraus Hartplastik Angelhacken schneiden also auch da nicht ganz unnütz :winking_face: Nur eben ein unrealistisches, (nicht völlig unmögliches) Szenario und meistens in den Köpfen sehr Romantisiert. Also ich glaube nicht das mir sowas spass machen würde.

  • Wie hier schon so oft gesagt, es gibt keine Eierlegendewolfmilchsau bzw den perfekten Fluchtrucksack. Auch wünsch ich mir das ihn niemand jemals brauchen wird. Aber im Erstfall ist es, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, besser einen zu haben oder sich zumindest Gedanken darüber gemacht zu haben.
    Was die Szenarien angeht, so muss denke ich jeder selbst entscheiden für was er seinen Rucksack packt. Bei mir steht die Vielseitigkeit im Vordergrund. Egal ob Evakuierung (zB wegen ABC-Unfall), Wohnungsbrand oder Zusammenbruch der Ordnung, ich würde gern bestmöglich vorbereitet sein. Mein EDC-Päckcen hat mir schon mehrfach gute Dienste im Alltag geleistet und genau dafür ist es auch entworfen, allerdings kann ich damit, sollte es den notwendig werden, mich auch zur Not in Sicherheit bringen. Da ich selbst viel und gerne reise und auch viel im Hochgebirge unterwegs bin lag es nah, einfach die vorhandenen Ausrüstung in nen Rucksack zu stecken statt in Kisten oder einem Schrank zu lagern... und fertig war mein erster Fluchtrucksack.
    Die Flucht in den Wald ist sicher nicht das wahrscheinlichste Szenario, ich geh zB eher von einer Evakuierung (Wohne in unmittelbarer Nähe eines AKWs) oder anderen "kleineren" Katasrophen wie Überschwemmung oder Stromausfall aus. Aber selbst da ist ein Fluchtrucksack von Vorteil. Egal ob es die Zahnbürste, Wechselkleidung, der Wasserfilter oder das Erste-Hilfe-Päckchen ist, wenn ich es im Notfall zu Hause hab stehe ich sicher besser da als ohne und wenn ich das ganze auch noch griffbereit in einem Rucksack hab kann ich damit auch noch schnell den Ort wechseln.
    Als kleinen Bonus sich mit Survival und Preppen auseinander zu setzen sehe ich es auch, dass man hoffentlich die Natur zu schätzen lernt und den Luxus in dem wir heute leben und das alles nicht als selbstverständlich hinnimmt.


    Gruß
    Sidge


    Edit: Mir ist es zB auch sehr wichtig mit dem Inhalt meines Fluchtrucksacks anderen helfen zu können (Medis, Wasseraufbereitung usw.)

    Gruß Sidge