Die Verwaltungen blähen sich auf, die Basis wird ausgeblutet

  • Ich frage mich, ob das nicht ein Märchen ist, das man uns glauben lassen will, um 1. zu verhindern, dass Bedienstete im öffentlich Sektor allzu hohe Forderugen stellen und 2. zu erklären, dass der Staat einsparen muss. Da nennt man immer gerne den hohen Verwaltungsaufwand. Dass die Banken- und Bankrottstaatenrettungsaktionen, die Gelder, die nach Brüssel abgeliefert werden, Subventionen für Großgrundbesitzer im landwirtschaftlichen Bereich, etc. vielleicht auch einen Anteil haben könnten und Betriebe, die einst dem Staat Einnahmen gebracht haben verkauft wurden, wird nicht erwähnt.

    Dass vom Staat immer mehr verlangt wird, habe ich auch nicht den Eindruck. Ein öffentliches Schulwesen haben wir in Österreich schon etwas länger. Und ein Großteil der zusätzlichen Forderungen an das Gemeinwesen ergibt sich wohl auch daraus, dass es sich eine Familie heutzutage nicht mehr leisten kann, dass ein Partner zuhause bleibt. Somit müssen Kindergartenplätze und Nachmittagsbetreuung her. Was dabei gerne übersehen wird ist, dass beide Elternteile auch Steuern zahlen und somit sind die Forderungen gewissermaßen berechtigt.

    Es soll jetzt nicht darum gehen, was den größten Anteil an den Staatsausgaben hat, aber ich finde es schon ziemlich simpel, alles auf die aufgeblähte Verwaltung zu schieben. Abgesehen davon denke ich, dass dies erst dann was mit Previval zu tun hat, wenn wir von einem Staatsbankrott reden und dass dann die aufgeblähte Verwaltung der einzige Grund ist, wage ich doch sehr zu bezweifeln.

    Falls das jetzt zu politisch war, bitte das Posting löschen.

  • Zitat von ididitmyway;69572

    Der Weg zu weniger Staat führt über die Selbstverantwortung des Bürgers.



    Ein Weg den der Angelsächsische Kapitalismus seit etwa 1970 verfolgt (Senkung der Staatsquote, massive Steuererleichterungen für Eliten). In den USA nannte man das Reagonomics (Trickle-Down-Effect, wenn die Reichen nur erstmal genug verdienen tröpfelt der Reichtum, wie ein überlaufender Honigtopf auf die Armen herunter), im UK Thatcherism. Das Ergebnis ist das z.B. in den USA über 44 Millionen Leute Lebensmittelmarken brauchen, 60 Millionen wären arm genug welche zu beantragen. Bei einer 300 Millionen Bevölkerung!


    Wenn du weniger Staat willst guck mal nach Somalia, da gibt es seit '91 überhaupt keinen Staat mehr.


    Sorry, aber ich bleibe dann mal lieber beim Kontinentalen Kapitalismus, der ist besser für alle, die Reichen, die Armen und die dazwischen.

  • Zitat

    Wir fordern immer mehr vom Staat. Jede Verantwortung wird abgegeben. Der Staat soll vorsorgen, damit es im Alter für eine angemessene Pension reicht


    Der, der Steuern zahlt darf auch fordern. Meiner Meinung nach ist es nicht der Staat, der für eine angemessene Pension sorgen soll, sondern der einzelne mit 2. und 3. Säule. Die AHV, die ja auch durch den Arbeitnehmer mitfinaziert wird, reicht nicht für eine angemessene Rente.
    (Die Überalterung jetzt mal aussen vor gelassen)

  • Hallo rocker,

    Zitat

    Meiner Meinung nach ist es nicht der Staat, der für eine angemessene Pension sorgen soll, sondern der einzelne


    da wären einige dafür, doch nachdem sich der Staat bedient hat, bleibt dafür nur noch recht wenig übrig.


    Erst wird das Einkommen versteuert - 30 - 40% Abgaben, dann kommen Renten, Kranken u. Arbeitslosenversicherung runter so 24% und von dem dann vorhandenen Netto wird die Mwst fällig, da das nicht alle Ausgaben (Mietzahlungen - wer zur Miete wohnt) betrifft angesetzter rechnerischer Wert nur 8% (darin sind alle weiteren Steuern includiert - Pkw Steuer, Kraftstoff, Versicherungs ...).
    Macht zusammen 30 + 24 + 8 =62% Abgaben bzw. 40 + 24 + 8 =72% bei höheren Einkünften.


    Wer also von seinen1000Euro 620 bzw. 720Euro an den Staat abgeben darf, der hat nur noch geringen Spielraum für langfristige Anlagen.
    Bei 2000 oder 3000Euro monatlichem Einkommen sieht das etwas besser aus.


    Ich wäre persönlich sehr dafür, doch die Menge der arbeitenden Menschen ist etwas knapp bei Kasse. Das liegt nicht an zu hohem Lebensstandart - dem 3Pkw oder einer Ferienhütte auf Sylt. Ferner betrifft diese gewollte Knappheit nahezu alle - auch die Selbstständigen und Inhaber kleiner, jüngerer Firmen.


    Nicht jedem geht es finanziell so gut, weil er sich für Finanzen interessiert hat und gelernt hat mit seinen Finanzen erfolgreich umzugehen.
    Leider sind Lohnsklaven besseres Wahlvolk und in der Gesamtheit leichter zu händeln, wie finanziell unabhängige Menschen.


    Also wäre evtl. der bessere Ansatz dafür zu werben, sein Einkommen so aufzuteilen und zu verwalten, dass die finanzielle Unabhängigkeit am Ende dabei rauskommt. Das ist sehr unbequem und bedeutet leider weiter zu lernen, sich Wissen anzueignen und mal ein kleines Extrastück Arbeit zu leisten, statt nach getaner Arbeit müde vor dem Fernseher niederzusinken oder am Wochenende mit den Kumpels im Stadion seine Mannschaft anzufeuern...


    Und nein ich habe es noch nicht ganz geschafft, aber das EK ohne Arbeit übersteigt - nach 28Jahren Arbeit und sparen, rechnen und lernen - die Höhe meiner monatlichen Fixkosten um 50Euro.


    Will sagen, das sind nicht nur Sprüche sondern gelebtes Wissen...
    Meine Gedanken dazu.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Nikwalla;69660


    Und nein ich habe es noch nicht ganz geschafft, aber das EK ohne Arbeit übersteigt - nach 28Jahren Arbeit und sparen, rechnen und lernen - die Höhe meiner monatlichen Fixkosten um 50Euro.


    Will sagen, das sind nicht nur Sprüche sondern gelebtes Wissen...


    Klar, die meisten haben nicht gerade optimale Vorraussetzungen um zu erreichen, was du erreicht hast. Wenn der Fiskus zur Kasse bittet, bleibt da nicht viel. Aber hattest du zu Beginn bessere Vorraussetzungen? Ich denke nicht. Du hast ja selbst geschrieben, dass du es durch harte Arbeit neben dem gewohnten Arbeitspensum so weit gebracht hast. Andere schauten fern oder zogen mit Kumpels um die Häuser. Da ist es nur fair, dass du zur Zeit etwas die besseren Karten hast.


    Ich ziehe meinen Hut vor dir. Du hast hart gearbeitet auf viel verzichtet und kannst eine positive Bilanz ziehen. Du übernimmst Selbstverantwortung und bist ein Macher.